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Ausstellungen

…Lorenzetti, Perugino, Botticelli...

Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg Vorgesehene Laufzeit:

1. Februar bis 15. November 2020 Coronabedingte Laufzeit:

1.Februar bis 19. März 2020 15. Mai bis 1. November 2020

Kurator: Thomas Martin, Dr. Stefan Heinlein Vernissage: 31. Januar 2020, 19 Uhr

Die Alte Sammlung des Saarlandmuseums präsentierte über das Jahr 2020 italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg.

Guido da Siena, Pietro Lorenzetti, Lippo Memmi, Fra Angelico, Filippo Lippi, Domenico Ghirlandaio, Sandro Botticelli, Pietro Perugino, Luca Signorelli, Domenico Beccafumi… – auf rund 40 große Künstlernamen lässt sich diese Aufzählung erweitern, die am Saarbrücker Schlossplatz zu sehen war. Anhand herausragender Beispiele der Tafelmalerei aus den bedeutenden Kunstzentren Italiens wie Florenz, Siena und Perugia wurde die Entwicklung des Bildes vom späten Mittelalter zur Renais-sance nachgezeichnet.

Der strahlende Goldgrund, ein abstraktes Symbol der überirdischen Sphäre, wandelt sich in weite Landschaftsausblicke. Körper gewinnen Plastizität und Modellierung. Die Wiederentdeckung der Perspektive gibt Architekturen Raum und Tiefe. Vormals flache, statische Figuren „lernen laufen“. Bewegung, Geschichte, Emotion erobern den Bildgrund. Neben diesen bahnbrechenden künstlerischen Innovationen zeigt sich auch ein Wandel im Selbstverständnis des Menschen: dominieren bei den frühen Werken noch ausschließlich religiöse Themen in Demut gebietender Darstellung, wie Passionsszenen, Marienleben und Heilige, bevölkert im Umbruchsgeist der Renaissance der Mensch die Bildwelten als Teil der göttlichen Schöpfung, aber auch des weltlichen Lebens. Die Ausstellung umfasste insgesamt 65 Werke vom zierlichen privaten Andachtsbild über Predellentafeln und Altarbildwerke bis zum großformatigen Tondo im Prunkrahmen.

Die Ausstellung wurde gefördert durch Ibeth Biermann.

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Die Ausstellung wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung

von Frau Ibeth Biermann, Frankfurt a.M. kulturbesitz.de

Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg

Sandro Botticelli (Werkstatt), Madonna mit Kind und Engeln (Detail), um 1480/90, Lindenau-Museum Altenburg

Ausstellungsplakat

„Alles Gold, was glänzt… ein Glücksfall… In der Alten Sammlung ist eine Schau entstanden, die mehr Gold zu vereinen scheint, als das Depot der Deutschen Bundesbank… Beim Spaziergang durch die Ausstellung kann man sich kaum sattsehen…“

(Pfälzischer Merkur, 31.01.2020)

„Wer knobelt denn da bei der Kreuzigung? … Sie ist der Renner des Saarlandmuseums: Die Schau „…Lorenzetti, Perugino, Botticelli…“

(BILD, 18.02.2020)

„Leuchtende Preziosen… die vor violetten Wänden im Halbdunkel sanft

Ausstellungansicht …Lorenzetti, Perugino, Botticelli…Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg

BotticelliDigital –

Die Saarbrücker Italiener-Ausstellung online entdecken

Durch die Corona-bedingte temporäre Schließung war es zeitweise leider nicht möglich, mit den präch tigen Originalen auf direkte Tuch-fühlung zu gehen. Dennoch wollte das Saarlandmuseum den Kunst-genuss alternativ auf digitalem Weg ermöglichen. Interessierte und Kunstbegeisterte waren eingeladen, die Ausstellung über die neue Sonder-Website BotticelliDigital zu entdecken.

Neben allen in Saarbrücken ausgestellten Gemälden im Einzelportrait hatte das Kuratorenteam Blicke „hinter die Kulissen“ zum Aufbau und Entstehen einer solchen Ausstellung zusammengestellt, die normaler-weise beim Museumsbesuch im Verborgenen bleiben. Die Rubrik

„Schon gewusst?“ gab zusätzliche Informationen zur Maltechnik dieser besonderen Kunstgattung und Wissenswertes zum Sammler und Museum preis. Unter „Impressionen“ konnten sich Besucher*innen durch die Räume klicken und so einen Vorgeschmack gewinnen auf den realen Ausstellungsbesuch. So wurde ein Entdeckungsgang durch die Welt des Spätmittelalters und der Renaissance auf ungewohnte Weise möglich – gerade über das Raffael-Jubiläum und die Osterfeiertage, die in den Lockdown fielen, eine besonders passende Beschäftigung.

Besonderen Zuspruch fanden neben den facettenreichen Inhalten die einfache Navigation und Bedienbarkeit im Vergleich zu sonstigen komplexen 360°-Online-Ausstellungsangeboten.

BotticelliDigital

Tabatieren des 18. Jahrhunderts Eine Schenkung aus Privatbesitz Kurator: Dr. Stefan Heinlein

Die Alte Sammlung des Saarlandmuseums hat eine bedeutende Schen-kung erhalten, die ab Anfang März 2020 zu sehen war: Sie umfasste nicht weniger als 16 französische Tabatieren aus dem 18. Jahrhundert, allesamt Stücke von größter handwerklicher Perfektion und Kostbarkeit.

Mit dieser Schenkung wurde der kulturgeschichtliche Zweig des Hauses entschieden gestärkt. Zu verdanken ist sie der Großzügigkeit der in Völk-lingen geborenen Mäzenin Ibeth Biermann, Frankfurt a.M.

Tabatieren, also Tabaksdosen, kamen im Verlauf des 18. Jahrhunderts in Mode, als das Schnupfen die kultivierteste Weise des Tabakkonsums war. Obwohl es sich um Gegenstände des täglichen Gebrauchs handelt, waren sie nicht selten Handwerkskunst in Vollendung. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert waren Tabatieren auch in bürgerlichen Kreisen weit verbreitet, doch besonders wichtig waren sie für den Adel: als materiel-ler Ausdruck von Geschmack und Lebenskultur. Mit ihrer Hilfe wurden nicht nur Hierarchien und Abhängigkeiten bei Hofe deutlich gemacht, die Döschen kamen auch als subtile Instrumente von Diplomatie und Politik zum Einsatz.

Die Alte Sammlung des Saarlandmuseums verfügte bereits über einige historische Tabaksdosen, aber es handelte sich um eher bescheidene Arbeiten aus deutscher Produktion. Die nun geschenkten Stücke stam-men überwiegend aus Paris, dem Zentrum der Tabatierenproduktion im 18. Jahrhundert. Sie offenbaren ein breites Spektrum an künstleri-schen Gestaltungsmöglichkeiten – über Dosen komplett aus Gold, die mit geometrischen Mustern überzogen sind, bis hin zu fein gemalten Porträt miniaturen sowie einer Tabatiere aus Glas mit Goldeinfassungen.

Bemerkenswert sind außerdem die Beispiele für Geschenktabatieren, die hoch stehende Persönlichkeiten besonders verdienstvollen Unter-gebenen schenkten. Eine der Tabatieren überreichte etwa der dänische König Frederik V., eine andere gehörte Dom Pedro I., dem Begründer und ersten Kaiser des Kaiserreiches Brasilien.

Die Schenkung wurde in einer Publikation dokumentiert.

Präsentation Tabatieren des 18. Jahrhunderts

Leihverkehr

Johann Friedrich Dryander, Familienbild des Hüttenbesitzers Philipp Heinrich I. Kraemer, um 1804

Iost Miller, Graphometer, 1617

Solitaire des Fürsten Wilhelm Heinrich zu Nassau-Saarbrücken, 1765-1768/70

Louis Krevel, Marie Louise Stumm, geb. Böcking, 1835 Reisenecessaire, Kosmetikschatulle/Maniküre, um 1850 Völklingen, Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Mon Trésor, 08.11.2020-27.06.2021

Johann Friedrich Dryander: Familienbild des Hüttenbesitzers Philipp Heinrich I. Kraemer, um 1804