• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "MITTELDEUTSCHLAND: Erst Frieden schließen" (14.06.1990)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "MITTELDEUTSCHLAND: Erst Frieden schließen" (14.06.1990)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Westdeutschland zu Wort ge- meldet. Deren Auffassung kann nicht unwidersprochen bleiben! Mitteldeutschland war und ist ein fester geogra- phischer Begriff, der in der Tat mit dem Gebiet der bis- herigen DDR weitgehend identisch ist! Das künftige ge- meinsame Deutschland wird aus West- und Mitteldeutsch- land bestehen! Niemand kann an der Oder-Neiße- Grenze rütteln, obwohl deren endgültige Festlegung einer vertraglichen Regelung vor- behalten bleiben muß.

Ostdeutschland ist infolge des unseligen zweiten Welt- kriegs als deutsches Sied- lungsgebiet verloren und un- tergegangen. Das ist aber kein Grund, den Begriff Ost- deutschland als historisch- kulturelle Entität aufzuge- ben Immerhin haben dort rund 800 Jahre deutsche Menschen gelebt! Diese Ge- schichte bleibt Eigentum des ganzen deutschen Volkes, das heißt, auch die Vergangen- heit von Königsberg oder Breslau!

Wer wissen will, wo Mit- teldeutschland liegt, dem kann ich nur antworten, zum Beispiel in Sachsen! Ich be- trachte mich jedenfalls als Mitteldeutscher und nicht als Ostdeutscher und bin über- zeugt, mit dieser Meinung nicht allein zu stehen! Um die Sprachregelung der Kollegen Seiger und Jungblut ad absur- dum zu führen, müßte man alle Westberliner als Ostdeut- sche bezeichnen! Ob diese sich das gefallen lassen wür- den? Leipzig liegt aber noch westlich von Westberlin! Das zeigt bereits ein kurzer Blick auf die Landkarte!

Prof. Dr. sc. med. Chri- stian Tauchnitz, Gotenstraße 1 a, DDR-7027 Leipzig

Erst Frieden schließen

Ich verstehe nicht die Auf- regung der beiden Kollegen über den Begriff Mittel- deutschland. Ihre Ausführun- gen über dieses völkerrecht- liche Problem sind genauso dilettantisch, wie wenn sich

zum Beispiel ein Heilprakti- ker über medizinische Fragen äußert. Schließlich war die Vertreibung der Deutschen aus ihrer Heimat ebenso Un- recht wie der Krieg, den Adolf Hitler begann, oder der sogenannte Versailler Ver- trag nach dem Ersten Welt- krieg. Durch den konnte nach Aussagen von auch ausländi- schen angesehenen Politikern erst eine „Nationalsozialisti- sche Deutsche Arbeiterpar- tei" mit all ihren Verbrechen an die Macht kommen. Wenn mit Polen und Rußland ein Frieden geschlossen werden muß, dann muß es ein gerech- ter Frieden und keine neue Erpressung, wie nach dem Ersten Weltkrieg, werden.

Das fordert schon eine freie Demokratie, die ja auch die Polen sich wünschen.

Solange das nicht geklärt ist, gibt es eben ein Mittel- und Ostdeutschland.

Dr. med. Karl Felix Schwab, Mauerackerstraße 9, 8731 Elfershausen

Unangemessene Vehemenz

Betrübt und erschrocken nahm ich die Polemiken von Kollegen gegen den im DÄ- verwendeten Terminus „Mit- teldeutschland" und „mittel- deutsch" zur Kenntnis. Welch unangemessene Vehemenz in verbaler nationaler Selbstver- stümmelung! Sogar die SED unseligen Angedenkens, der man vieles, aber gewiß nicht in dieser Frage die Absicht antipolnischer Machenschaf- ten unterstellen konnte, nahm keinen Anstoß an der Existenz des Mitteldeutschen Verlages in Halle (Saale), beispielsweise.

„Mitteldeutsch" ist kein politischer, sondern ein nach wie vor gültiger geographi- scher Begriff, auch ohne ost- deutsches Pendant. Oder leh- nen etwa die betreffenden Kollegen die Bezeichnung

„Ostfriesland" ab, nur weil Westfriesland in Holland liegt?

MR Dr. med. Hansdieter Claus, Am Märzenberg 14, DDR-9436 Erlabrunn

Fortbildung mit der Bundesärztekammer

26. August bis 7. September -

G ra do II

Einwöchige Seminare: Hyperto- nie, EKG, Phlebologie, Gastroenterologie/Hepato- logie, Rheumatologie, Geriatrie, Immunologie, Neurochirurgie/-Neurologie, Gynäkologie, Psych- iatrie, Urologie, HNO, Aktuelle Arzneimittelthera- pie, Psychosomatik, Physikalische Therapie, Arzt- recht für die Praxis, Manuelle Medizin sowie eine Balint-Gruppe. Sportmedizinisches Seminar (14 Tage), für Zusatzbezeichnung „Sportmedizin" an- rechenbar. Grundkurse nach KBV-Richtlinien für Echokardiographie, Sonographie und Doppler-So- nographie. — Für den Fachkundenachweis „Arzt im Rettungsdienst" der Kurs B. — Podiumgespräche über die Themen „Die Transplantation" und

„Kopfschmerz, Schwindel — Differentialdiagnose und Therapie" stehen ebenfalls auf dem Programm.

Kleine Gruppen Vielfältige Themen

Familienfreundlich Reizvolles „Ambiente"

Meran I I

9. bis 15. September — Das Pro- gramm besticht durch seine Viel- falt. Genannt seien nur die Seminare über Gastro- enterologie, EKG, Pharmakotherapie, Kinderheil- kunde, Haut, Onkologie, Orthopädie, Psychiatrie, Sexualmedizin, Intensivseminar „Allgemeinmedi- zin", Seminar zu typischen Symptomen und Auto- genes Training. Das Sportmedizinische Seminar, das für die Zusatzbezeichnung „Sportmedizin" an- gerechnet werden kann, und ein Notfallmedizini- sches Seminar für den Fachkundenachweis „Arzt im Rettungsdienst", Teil A, werden wieder angebo- ten. Außerdem ist ein Sonographie-Grundkurs mit praktischen Übungen nach den Richtlinien der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vorgesehen.

Für teilnehmende Ärztinnen und Arzte mit Kindern steht ein Kindergarten kostenlos zur Verfügung.

Auskunft und Anmeldung:

Bundesärztekammer,

BÄK-Kongreßbüro, Postfach 41 02 20, 5000 Köln 41 Telefon 02 21/40 04-2 22 bis 2 24

Buchung dm' Unterkunft:

entweder individuell oder über DER — Ärztliche Kongreßreisen, Postfach 10 07 01,

6000 Frankfurt 1, Telefon 0 69/1 56 63 83 bis 3 85 A-1940 (16) Dt. Ärztebl. 87, Heft 24, 14. Juni 1990

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Schippenbeiler Treffen - Das im zweijährigen Turnus stattfindende Schippenbeiler Treffen fand in diesem Jahr in Lägerdorf/Holstein statt. Da die Teilnehmer immer überwiegend

Doch trotz massiver Proteste und Appelle der ostdeutschen Kassenärzte an die Politik hat sich die Situation der ambulanten Versorgung in den letzten Jahren nicht

ihrer „Inselerfahrungen“ erkannt haben, wie schwer eine flächendeckende Versor- gung zu organisieren ist.Manche große De- batte um ihre Gestaltungsmacht relativiere sich sowieso

Meiner Meinung nach ist die Stiftung also nicht eingerichtet worden, um reell die Situation schwangerer Frauen und Familien mit kleinen Kin- dern zu verbessern, son- dern

Im folgenden Beitrag wird dargestellt, daß durch die reibungslose Zusammenarbeit der Transplantationszentren Dresden, Halle und Leipzig ein Anstieg der Herz- transplantationen und

Jetzt ist durch eine neue Bestimmung im KV-Dienstexemplar, Stand Januar 1996, Seite 75, mit fol- gendem Text: „Die Leistun- gen des Abschnitts G II sind nur für Ärzte mit den

Die Frage, ob der Irak als einheitli- cher Staat fortbestehen wird, spielt unausgesprochen immer eine Rol- le, auch wenn sie selbst nicht Gegen- stand dieser Betrachtung ist.. Meiner

Wenn die Indexperson eine erwachsene Person im selben Haushalt oder eine erwachsene Person mit engem Kontakt zum Kind ist, dann geht das Kind in Quarantäne.. Wird die Isolation