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Archiv "Strahlenschutz: Minderung ist möglich" (27.10.2000)

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 43½½½½27. Oktober 2000 AA2847 fähigkeit der medizinischen

Versorgung ist nur schwer möglich.

Die von der WHO benutzten Indikatoren zeigen eine Mög- lichkeit auf, Performance und Güte eines Gesundheitssy- stems sehr global und damit oberflächlich zu analysieren.

Dabei sind viele, der von Herrn Maes aufgeführten, Kritikpunkte berechtigt. Ich sehe jedoch keine Diskrepanz darin, dass Länder mit einer hohen „Responsiveness“ (Be- reitschaft, auf Erwartungen der Patienten einzugehen) ein in finanzieller Hinsicht nur eingeschränkt faires Gesund- heitssystem aufweisen (und umgekehrt). Das US-amerika- nische System zeichnet sich durch eine hohe Klientorien- tierung seiner Institutionen (Krankenhäuser, Niedergelas- sene etc.) aus. Die Bereit- schaft, auf Erwartungen der Bevölkerung einzugehen, ist durch den Konkurrenzdruck des dienstleistungsorientier- ten Systems besonders ausge- prägt. Dieses System hat sei- nen Preis und bedingt da- durch große Unterschiede bei den individuellen Aufwen- dungen für Gesundheitslei- stungen. Leider fördert dies auch eine soziale Ungerech- tigkeit, indem bestimmten Be- völkerungsgruppen der Zu- gang zur „State-of-the-Art“- Medizin verwehrt bleibt. Letz- teres wird aber durch die Indi- katoren durch die WHO nicht direkt gemessen.

Die Weltgesundheitsorgani- sation benutzt die „Disability Adjusted Life Expectancy“

(DALE) zur Beurteilung des allgemeinen Gesundheitszu- standes innerhalb einer Be- völkerung und gewichtet die- se Kenngröße beziehungs- weise deren Verteilung mit 50 Prozent. Mir persönlich erscheint dies der eigentlich fragliche Ansatz, da die Le- benserwartung entscheidend von Faktoren abhängig ist (Genetik, Lebensstil, Um- welt, Ernährung etc.), welche nicht oder nur indirekt vom Gesundheitssystem beein- flussbar sind! Eine verglei- chende Beurteilung der DALE über unterschiedliche

Nationen und Kulturkreise hinweg sollte deshalb in an- derer Form interpretiert und diskutiert werden. Anstatt der DALE könnten die rela- tiven Häufigkeiten vermeid- barer Todesfälle oder Neuer- krankungen, beispielsweise durch Geburt, Infektions- krankheiten, aber auch durch Wohlstand bedingte Erkran- kungen etc., angemessener über die Leistungsfähigkeit medizinischer Versorgung Auskunft geben. Viele dieser Daten werden bereits von der WHO erhoben.

Insgesamt betrachtet basiert der WHO-Report auf relativ weichen Daten. Die Zusam- mensetzung und Gewichtung einzelner Indikatoren bleibt umstritten. Trotzdem bietet diese Arbeit viele Anhalts- punkte dafür, wie die beste- henden heterogenen Ge- sundheitssysteme, insbeson- dere durch eine langfristige gesundheitspolitische Strate- gie, verbessert werden kön- nen.

Dr. med. Simon Hölzer, Institut für med. Informatik, Justus-Liebig- Universität Gießen, Heinrich-Buff-Ring 44, 35392 Gießen

Strahlenschutz

Zu der Meldung „Zu hohe Belastung“

in Heft 33/2000:

Minderung ist möglich

Wir Fachärzte für Radiologie haben durchaus moderne medizinische Untersuchungs- methoden, die die Strahlen- belastung der Bevölkerung mindern können: Dabei han- delt es sich neben der Sono- graphie insbesondere um die Kernspintomographie, die ohne Röntgenstrahlen arbei- tet und für die Patienten völ- lig gefahrlos ist, aber auf- grund der Sparpolitik (Deckelung der Ausgaben im Gesundheitswesen) der rot- grünen Regierung nicht in dem aus Strahlenschutzgrün- den wünschenswerten Maß für Kassenpatienten einge- setzt werden kann . . . Dr. med. Klaus Engels, Grötzinger Straße 3, 76227 Karlsruhe B R I E F E

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