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Archiv "Die Beitragssätze könnten stabil sein, wenn ..." (08.10.1981)

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Die Beitragssätze könnten stabil sein, wenn .

Aus der Stellungnahme der Kassenärztlichen Bundesver- einigung gegenüber dem Bun- destagsausschuß für Arbeit und Sozialordnung:

„Seit Inkrafttreten des Kranken- versicherungs-Kostendämp- fungsgesetzes — KVKG — [ist]

die Grundlohnsumme (1977 bis 1980) um insgesamt 24,8 v. H. je Mitglied gestiegen, dagegen haben sich die Ausgaben für die ambulante ärztliche Be- handlung in der gesetzlichen Krankenversicherung nur um 20,7 v. H. je Mitglied erhöht.

Wäre in den anderen Ausga- benbereichen eine . entspre- chende Entwicklung erfolgt, so hätte der Beitragssatz in der ge- setzlichen Krankenversiche- rung nicht nur stabil gehalten, sondern sogar gesenkt werden können. Gesetzgeberische Ein- griffe in das Kassenarztrecht erübrigen sich daher nicht nur

wegen dieses erfolgreichen Er- haltens der Kostenbalance in den letzten Jahren, sondern auch wegen der Gefahr, daß aktuelle, weitergehende Ko-

stendämpfungsbemühungen der Kassenärzte torpediert wür- den.

So verfolgen die Krankenkas- sen und die Kassenärzte seit Beginn dieses Jahres bundes- weit ein Konzept zur Stärkung der ambulanten kassenärztli- chen Versorgung auch zum Zwecke der Einsparung von Kosten in anderen Bereichen der gesetzlichen Krankenkas- sen. . . Die Abrechnungsergeb- nisse des ersten Halbjahres 1981 bestätigen die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges.

So stiegen die Ausgaben für Krankenhausbehandlung deut- lich geringer, als nach den Pfle- gesatzsteigerungen hätte be- fürchtet werden müssen."

Die Information:

Bericht und Meinung

„Kostendämpfungsgesetz”

Kostenentwicklung verantwort- lich. Damit verbindet der DGB aus- weislich seines Programms die Forderung nach einem integrier- ten Gesundheitswesen unter Mit- bestimmung aller am Gesund- heitswesen Beteiligten. Vor dem Bundestag verzichtete Schmidt al- lerdings auf die Ausmalung dieses neuen Gesundheitssystems. Hier führte er als „Strukturprobleme"

an: die Verschiebungen von den Allgemeinätzen zu den Fachärz- ten, eine verunglückte Kranken- hausstruktur, die dazu führe, daß in Großstädten vielfach nur Groß- kliniken, aber kaum noch Kran- kenhäuser der Grund- und Regel- versorgung anzutreffen seien, und das Überangebot auf dem Arznei- mittelmarkt. Außerdem ärgert Schmidt eine „übertriebene Libe- ralität im Gesundheitswesen": Der Arzt könne sich niederlassen wo er wolle, verschreiben was er wol- le; und die Versicherten könnten hingehen, zu wem sie wollten.

Fritz Schnabel von der Bundesver- einigung der Deutschen Arbeitge- berverbände ortete die Ursache im Anspruchsdenken und in der man- gelnden Kostentransparenz, in An- reizen zum Krankfeiern durch die Lohnfortzahlung.

Die Kassen sind zu Recht stolz auf das hohe Leistungsniveau Kassenvertreter — die übrigens übereinstimmend bescheinigten, daß es eine „Kostenexplosion" ei- gentlich gar nicht gebe — wiesen auf das stetige Anwachsen der Arztzahlen, den Bettenberg im Krankenhaus und das Zuviel an Apotheken hin. Franz Tervooren (Bundesverband der Innungskran- kenkassen) bemerkte, die gesetz- liche Krankenversicherung sei schon längst keine bloße Versi- cherungseinrichtung mehr; viele Gruppen erwarteten von der GKV ihre Existenzsicherung (was im Hearing bei einer Diskussion über die Kuren und die mögliche Exi- stenzbedrohung von Kureinrich- tungen beispielhaft bestätigt wur- de). Tervooren erinnerte aber

auch daran, daß mit den Ausga- ben, die die Kassen zahlen, auch erfreulicherweise ein „außeror- dentlich hohes Leistungsniveau"

finanziert wird.

Ersatzkassenvertreter Hans-Wil- helm Müller schließlich faßte eine unter den Sachverständigen ver- breitete Meinung zusammen: Man habe die Kosten überall da im Griff, wo sie Gegenstand vertragli- cher Vereinbarungen der Selbst- verwaltung seien. Mit einem aktu- ellen Beispiel dazu konnte KBV- Hauptgeschäftsfüh rer Dr. Fiedler aufwarten, die Strategie des „so- viel ambulant wie möglich, soviel stationär wie nötig" zeige erste Er- folge. Langfristig allerdings werde sie nur dann erfolgreich sein, wenn Betten im Krankenhaus ab- gebaut würden.

Bundesärztekammerpräsident Dr.

Karsten Vilmar listete einen gan- zen Katalog von Ursachen der Ko- stenentwicklung auf, darunter: die außerordentlichen wissenschaftli- chen und technischen Entwick-

lungen der letzten Jahrzehnte, die Erweiterung der Solidargemein- schaft, die Ausweitung des Krank- heitsbegriffs, aber auch eine „Be- glückungspolitik", von der sich heute nun einmal erweise, daß sie auch bezahlt werden muß. Auch Vilmar bestätigte die Auffassung, daß die Kosten dort am besten in Grenzen gehalten werden können, wo die Selbstverwaltung sie beein- flussen kann. Vilmar erneuerte sei- ne schon auf dem Trierer Ärztetag gestellte Forderung, die Kosten- faktoren, ehe man Gesetze mache, eingehend zu analysieren und dann Prioritäten zu setzen.

Und schließlich noch die gereizte Reaktion eines Betroffenen

Bei dieser Gelegenheit ist noch von einem Sturm im Wasserglas zu berichten: Vilmar sprach vor dem Ausschuß davon, eine starr auf die Beitragssätze gerichtete Politik werde letzten Endes auf ei- ne „Zuteilung von Leistungen"

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 41 vom 8. Oktober 1981 1899

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