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us dem hellbläulichen unbestimmten Vorder- grund (Sand, Wasser?) entspringen üppige Blumen mit roten Blüten. Ein schma- ler, bräunlicher Horizont lässt die Silhouette einer Groß- stadt erahnen. Ein unruhiger gelber, rotwolkiger Himmel beherrscht die Stimmung.Das Aquarell der 15-jähri- gen Viktoria ist ihr Einstieg in die Ergotherapie. Sie orien-
tiert sich an einer Vorlage, und sie selbst betitelt es „ge- langweilt“. Dies ist jedoch eher ihr Ausruck für Freudlo- sigkeit.
Viktoria entwickelte nach dem Krebstod ihres Vaters eine verlängerte Trauerre- aktion, die nach häufigen Selbstmordgedanken in einen Selbstmordversuch mündete:
Sie sprang aus ihrem Zimmer- fenster im zweiten Stock und
zog sich dabei eine Sprungge- lenksfraktur zu. Anhaltende Suizidgedanken führten zur Klinikbehandlung.
Neben gereizt-aggressi- ven Konflikten mit ihrer Mutter war ihre gedrückte Stimmung gekennzeichnet durch Antriebs- und Lustlo- sigkeit und ein Erleben von Hoffnungs- und Sinnlosig- keit des Lebens. Die Realitä- ten des Alltags, dargestellt in
einer Großstadtskyline, schei- nen weit weg, die Stimmung des Himmels ist kräftig, grell und etwas bedrohlich. Dies steht im Kontrast zum Vor- dergrund, der Gegenwart, wo aus unbestimmtem, un- fruchtbarem Grund schon hoffnungsvolle kräftige Blü- ten sprießen. Diese sind Aus- druck der Hoffnung, die für die 15-Jährige entstanden ist. Margret Riegels V A R I A
Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 26⏐⏐30. Juni 2006 AA1835
Kinder-Psyche
Skyline des Lebens
Foto:Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie,Marburg
Bei den 24. Sommerfestspielen in Xanten (vom 5. bis 27. August) verset- zen italienische Arien, ungarische Klänge und schwedische Popmusik die Besucher ins Träumen. Die Auffüh- rungen in der Kulisse der römischen Arena am unteren Niederrhein haben seit ihrer Premiere 1983, also vor mehr als 20 Jahren, immer mehr Freunde im In- und Ausland gefunden.
>Mit Giuseppe Verdis Oper „La Traviata“ (11. bis 13. August), das Me- lodram um die Künstlerin Violetta Va- lery, beginnen die Festspiele und zei- gen das Leben in und um Paris zu An- fang des 19. Jahrhunderts.
>Ganz im Zeichen Verdis geht es mit
„Der Troubadour“ (18. und 19.August), seiner wohl melodischsten Oper, weiter.
Sie zeigt dem Zuschauer das Spanien des 15. Jahrhunderts. Heerlager, Zigeuner- lager, Gefängnis und brennende Scheiter- haufen bilden die Kulissen für eine In- szenierung mit rund 250 Mitwirkenden.
>Die Opernreihe im historischen Römerrund findet mit „Viva la Opera“
(20. August) ihren krönenden Ab- schluss. Noch einmal erklingen bei die- sem Gala-Abend der Oper die belieb- testen Arien und Chöre bekannter Komponisten.
>Mit dem Sound der 70er-Jahre prä- sentieren ABBA & Friends in Concert (25. bis 27. August) die Hits der bekann- testen schwedischen Popgruppe aller Zeiten. Unter dem Titel „. . . thank you for the music“ werden echte Lecker- bissen dargeboten.
>Auf der Naturbühne des Amphi- theaters in Xanten-Birten präsentiert das „Original Musiktheater Prag“ zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart eine Operngala unter dem Titel
„Eine Nacht mit Mozart“ (5. und 6. Au- gust). Mit dem Kammerorchester auf der Bühne, Tanzpaaren und Solisten in Kostümen der damaligen Zeit wird das Publikum in die Originalzeit zurückver- setzt.Aufgeführt werden unter anderem Melodien aus „ Figaros Hochzeit“, „Die Zauberflöte“ und „Don Giovanni“.
>Mit der humorvollen und be- schwingten Operette „Der Zigeunerba- ron“ von Johann Strauß (25. bis 27. Au- gust) klingen die Sommerfestspiele aus.
Veranstalter ist die Arena Theater &
Festspiel GmbH, Xanten. Kartenservice via Telefon: 0 28 01/77 77 77, E-Mail:
reservierung(S)arena-theater.de und In- ternet: www.sommerfestspiele.de. HM