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Archiv "Wie mißt man einen Forscher?" (04.09.1992)

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Wie mißt man einen Forscher?

Ein psychologisch-medizinisches Institut einer süddeutschen Universi- tät hat in acht Jahre langer Arbeit ei- ne Methode entwickelt, die „Quali- tät" von Forschern zu messen und entsprechende Ranglisten zu erstel- len. Und zwar im Gebiet der (west) deutschen Medizin: Von 10 000 Ge- lehrten der Medizin wurden die

„Werte" ermittelt. Die Liste eines Faches, der Gynäkologie, wurde in- zwischen, wie das Institut in einer Pressemitteilung berichtet, veröf- fentlicht, und Berufungskommissio- nen können sich ihrer bedienen, was auch schon geschehen sei.

Ob das so weise ist? Die Metho- de ist nicht neu; ähnliches wird in den USA schon länger gemacht, al- lerdings eher zum Zwecke der Erhei- terung. Benutzt wird der „SII-Wert"

— die Buchstaben stehen für Science Impact Index. Er sagt, wieviele ande- re Wissenschaftler einen Forscher pro Jahr zitieren — Kollege Compu- ter macht so etwas heute möglich.

Allerdings kann Kollege Com- puter zwar zählen, aber nicht bewer- ten, und bei der Frage nach dem

„Wert" eines Forschers kommt es doch wohl weniger auf die Zahl von Publikationen beziehungsweise Zita- ten an. Aus der Pressemitteilung des Institutes geht gleich am Anfang deutlich hervor, daß den Autoren diese Problematik gar nicht bewußt ist. Da heißt es nämlich. „Trotz welt- bester Forschungsförderung finden die Beiträge deutscher Wissenschaft- ler zum internationalen Forschungs- geschehen meist keine Spitzenbe- achtung. Die Schweizer, Schweden und US-Amerikaner rangieren weit vor ihnen, mit einer doppelt bis drei- fach so hohen Beachtung." Dies aber liegt weniger an der „weltbesten" (?) Forschungsförderung als an der Tat- sache, daß deutsche Forscher, gera- de in der Medizin, vorwiegend in deutscher Sprache publizieren;

Schweden und Schweizer sind eher in den englischsprachigen Zeitschrif- ten zu finden.

Ferner: In vielen Zeitschriften wird häufig so zitiert: Baier, K., et al.. Kollege Computer hat aber die alii und aliae nicht im Speicher. Und

er weiß auch nicht, in welcher Rei- henfolge die Autoren über der Origi- nalarbeit gestanden haben — mit an- deren Worten: ob Baier, K. der wich- tigste Autor oder vielleicht „nur" der Statistiker war. Es gibt Zeitschriften, die übernehmen die Reihenfolge der Autoren so, wie es auf dem Manu- skript stand, andere ordnen nach dem Alphabet.

In der Pressemitteilung wird ver- räterischerweise ein weiterer Kurz- Schluß gezogen: Die deutschen Nachkriegs-Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie wiesen, so heißt es, hohe SII-Werte auf. Und dann wird bedauernd festgestellt, daß es mit der forscherischen Quali- tät der medizinischen Fakultäten so weit wohl nicht her sein könne, denn keiner dieser Nobelpreisträger habe sein Haupttätigkeitsfeld an einer Universität gehabt. In der Tat ist das beispielsweise in den USA anders — aber es ist doch eben ein besonderes Merkmal der Forschungslandschaft in Deutschland, daß es eine große Anzahl außeruniversitärer For- schungseinrichtungen gibt.

Daß das Zählen von Zitaten eher erheiternd sein kann, das konn- te man in den letzten Monaten in ei- nigen amerikanischen wissenschaftli- chen Zeitschriften nachlesen: Da hat man mal diejenigen Gelehrten der Welt herausgesucht, die am meisten publiziert hatten. An der Spitze stand ein russischer Geowissen- schaftler, der wöchentlich mehrere Arbeiten veröffentlicht hatte; jeden- falls stand sein Name über den Arti- keln — neben anderen Namen na- türlich. In seinem Institut, einer gro- ßen Einrichtung, war es eben Sitte, daß der Name des Chefs über jeder Arbeit stand, auch wenn er sie nur genehmigt oder angeregt hatte. Über die forscherische Qualität sagt dies nichts aus; sicherlich ist er ein guter Organisator wissenschaftlicher Ar- beit.

Aber leider ist der Spruch „Pub- lish or perish" wohl noch immer gül- tig; ob dies der anderen Aufgabe der humboldtschen Universität, der Leh- re, gut tut, mag füglich bezweifelt werden. bt

Zusammensetzung: Eine Tablette Fosinorm ® enthält 10 mg Fosi- nopril-Natrium. Anwendungsgebiete: Essentielle Hypertonie. Ge- genanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Fosinopril-Natrium. Angio- ödem in der Anamnese. Nierenarterienstenose (beidseitig oder bei Einzelniere). Vor Anwendung von Fosinorm® Ausschluß einer Nieren- arterienstenose sowie Funktionsprüfung. Zustand nach Nierentrans- plantation. Hämodynamisch relevante Aorten- oder Mitralklappenste- nose bzw. hypertrophe Kardiomyopathie. Primärer Hyperaldoste- ronismus. Schwangerschaft, Stillzeit. Dialyse. Unbehandelte, dekom- pensierte Herzinsuffizienz. Kinder. Sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwä- gung bei: klinisch relevanten Elektrolytstörungen, gestörter Immun- reaktion, Kollagenkrankheiten, gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die die Abwehrreaktion unterdrücken, Allopurinol, Procainamid, Li- thium. Klinisch relevante Proteinurie (>1g/Tag). Zu Therapiebeginn Überwachung von Blutdruck und/oder repräsentativen Laborwerten bei: Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel, schwerem Blut- hochdruck, Patienten > 65 Jahre und bei gleichzeitig vorhandener Herzinsuffizienz. Nebenwirkungen: Gelegentlich zu Therapiebeginn bei Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel, Herzinsuffizienz, schwerer oder renaler Hypertonie, bei Erhöhung der Diuretika- und/oder Fo- sinorm® Dosis Hypotonie, Orthostase mit Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, selten Synkope. In Einzelfällen Tachykardie, Palpita- tionen, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Myokardinfarkt, TIA, zerebraler Insult, im Zusammenhang mit einem verstärkten Blutdruck- abfall. Gelegentlich Nierenfunktionsstörungen bis zum akuten Nieren- versagen in Einzelfällen. Selten Prote inurie, teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion. Gelegentlich trockener Reizhu- sten, Bronchitis, selten Atemnot, Sinusitis, Rhinitis, vereinzelt Bron- chospasmus, Glossitis und Mundtrockenheit. In Einzelfällen angio- neurotische Ödeme mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge. Gelegentlich Übelkeit, Oberbauchbeschwerden und Verdau- ungsstörungen, selten Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Appe- titlosigkeit. In Einzelfällen cholestatischer Ikterus, Hepatitis, Pankrea- titis und Ileus. Gelegentlich allergische Hautreaktionen wie Exanthe- me, selten Urtikaria sowie Hautreaktionen wie Erythema multiforme oder angioneurotisches Ödem, in Einzelfällen mit Fieber, Myalgien, Arthralgien, Vaskulitiden, Eosinophilie und/oder erhöhten ANA-Titem.

Vereinzelt psoriasiforme Hautveränderungen, Photosensibilität, Abo- pecie, Onycholyse und Verstärkung einer Raynaud-Symptomatik. Ge- legentlich Kopfschmerzen, Müdigkeit, selten Benommenheit, Depres- sionen, Schlafstörungen, Impotenz, Parästhesien, Gleichgewichtsstö- rungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, verschwommenes Sehen, Ge- schmacksveränderungen oder vorübergehender Geschmacksverlust.

Gelegentlich Abfall von Hämoglobin, Hämatokrit, Leukozyten- oder Thrombozytenzahl. Selten, insbesondere bei eingeschränkter Nieren- funktion, Kollagenkrankheiten oder gleichzeitiger Therapie mit Allo- purinol, Procainamid oder Medikamenten, die die Abwehrreaktion unterdrücken, Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie in Einzelfällen Agranulozytose oder Panzytopenie. Selten, insbeson- dere bei Nierenfunktionsstörungen, Anstieg von Serum-Harnstoff, -Harnsäure, -Kreatinin und -Kalium sowie Abfall der Natriumkonzen- tration im Serum. Albuminurie. In Einzelfällen Erhöhung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentrationen. Hinweis: regelmäßige Kontrolle der o. g. Laborparameter. Insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Risikopatienten sind Kontrollen der Serum-Elektrolyt- und Kreatinin- Konzentrationen sowie des Blutbildes kurzfristig angezeigt. Bei Auf- treten von Fieber, Lymphknotenschwellung und/oder Halsentzündung, umgehende Untersuchung des weißen Blutbildes. Regelmäßige ärzt- liche Kontrollen. Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenver- kehr und zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden, insbesondere bei Behandlungsbeginn, Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen: Abschwächen der Wirkung durch Kochsalz und Analgetika, Antiphlogistika, Antacida.

Wirkungsverstärkung durch andere Antihypertensiva, insbesondere Diuretika. Gefahr der Hyperkaliämie durch Kalium, kaliumsparende Diuretika. Lithium: Erhöhung der Serum-Lithium-Konzentration. Ver- stärkte Wirkung von Alkohol. Narkotika, Anästhetika: verstärkter Blut- druckabfall (Information des Narkosearztes). Allopurinol, Zytostatika, Immunsuppressiva, systemische Corticoide, Procainamid: Abnahme der Leukozytenzahl, Leukopenie. Dosierung: Initialdosis 10 mg.

Erhöhung der Dosis auf 20 mg nach 3 Wochen möglich. Maximaldosis:

40 mg. Verabreichung ist unabhängig von Mahlzeiten möglich; bei Einnahme von Antacida, Verabreichung von Fosinorm® mit zweistün- digem Abstand, da Resorption durch Antacida beeinträchtigt wird. Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion ist wegen des dualen Ausscheidungswegs von Fosinoprilat eine Dosisreduktion normalerweise nicht erforderlich. Weitere Informationen siehe Ge- brauchsinformation. Handelsformen und Preise: 20 Tabletten (N1):

DM 41,30; 50 Tabletten (N2): DM 94,80; 100 Tabletten (N3):

DM 179,25.

Stand: Juli 1992 Hersteller:

Bristol-Myers Squibb GmbH, 8000 München 19 Vertrieb:

Boehringer Mannheim GmbH, Galenus Mannheim GmbH, 6800 Mannheim 31 Bristol Arzneimittel GmbH, Bristol-Salor Pharma GmbH, 8000 München 19

A1-2850 (34) Dt. Ärztebl. 89, Heft 36, 4. September 1992

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