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38 UFA-REVUE 7-8|2020 Pflanzenbau

Kleinparzellenversuch in Goumoens mit Sorghum als Zwischenfutter. Bild: Rainer Frick

    Tipps zur Bereitung von Zwischenfuttersilagen

• Die empfohlenen Saattermine berücksichtigen.

• Erst nach einer Schönwetterperiode, vor Mitte Oktober, mähen und einsilieren.

• Sorghum-Mischungen oder Sorghum-Reinsaat vor Ende September silieren.

• Um Verschmutzung zu vermeiden, nicht zu tief mähen.

• Wenn möglich anwelken, doch dabei Verschmutzungen vermeiden.

• Bei Bedarf Siliermittel einsetzen.

• Nicht auf abgesetzte Silage einsilieren, damit der Gärsaft abfliessen kann.

• Im Winter verfüttern. Bei steigenden Temperaturen können nach- träglich die Buttersäurebakterien wieder aktiv werden.

• Aufgrund der Versuche kann der Anbau von folgenden Verfahren empfohlen werden: Sorghum + Alexandriner- und Perserklee;

Sorghum + Erbsen; Sorghum + Hafer, Sommerwicken und Erbsen.

schen Siliermittel (Siliersalz) in La- borsilos mit einem Fassungsvermö- gen von 1,5 Liter einsiliert.

Für den zweiten Versuch wurden an zwei Standorten in der Westschweiz nach der Getreideernte am 17. Juli (Changins, 430 m ü. M.) und am 9. Au- gust 2019 (Goumoens, 630 m ü. M.) zwei mehrschnittige Sorghumsorten vom Typ Sudan bicolor x Sorghum su- danense (Latte und Susu) in einem Kleinparzellenversuch (6 × 1,5 m) in je- weils drei Wiederholungen ausgesät.

Zusätzlich wurden sieben Mischungen mit Sorghum und Leguminosen und vier Zwischenfuttermischungen ohne Sorghum angesät.

In Goumoens erfolgte die Ernte am 14. Oktober 2019 nach einer Feld- dauer von 66 Tagen. In Changins er- folgte der erste Schnitt bereits am 30. August 2019. Für den Silierver- such wurde der zweite Schnitt, der am 28. Oktober 2019 nach einer Felddauer von 59 Tagen erfolgte, verwendet.

N

ach den trockenen Sommern der letzten Jahre herrschte in einigen Regionen der Schweiz Futtermangel. Die Landwirte sind in solchen Situationen auf zusätzliches Futter angewiesen. Zwischenfutter kann hier eine Option sein. Bedingt durch den tiefen Trockensubstanz (TS)-Gehalt und den hohen Rohpro- teingehalt ist Zwischenfutter schwer silierbar. Zudem wird das Zwischen- futter bei der Ernte oft verschmutzt und es kann zu Fehlgärungen durch Buttersäurebildung kommen. In tro- ckenen Jahren ist es nach der Getrei- deernte oft schwierig, Zwischenfut- terkulturen erfolgreich anzubauen.

Hier könnte Sorghum, welches ver- glichen mit herkömmlichem Zwi- schenfutter mit wenig Wasser aus- kommt, eine Lösung darstellen.

In den Jahren 2015 und 2019 wur- den bei Agroscope Changins ver- schiedene Zwischenfutterkulturen

angesät und in Posieux in Laborsilos einsiliert. Im Jahr 2015 wurde zudem der Zusatz von einem Siliermittel auf die Silagequalität der verschiedenen Mischungen untersucht.

Zwei Versuche mit Zwischen­

futtermischungen

Für den ersten Versuch wurden in Changins am 04. August 2015 nach der Gerste fünf verschiedene Zwi- schenfuttermischungen in einem Streifenversuch angebaut. Neben den beiden Standardmischungen 101 (Hafer, Erbsen und Sommerwicken) und 106 (Alexandriner-, Perserklee und Westerwoldisches Raigras) wur- den Mischungen mit Sorghum und Alexandrinerklee, Sandhafer und Alexandrinerklee und Moha mit Ale- xandrinerklee untersucht. Einsiliert wurde das Futter am 13. Oktober 2015 mit einem durchschnittlichen TS-Gehalt von 19 Prozent. Alle Zwi- schenfuttermischungen wurden ohne und mit Zusatz von einem chemi-

Zwischenfutter ist häufig wegen des tiefen Trockensubstanz (TS)- und hohen Proteingehalts schwer silierbar.

Fehlgärungen durch Buttersäurebildung sind häufig die Folge, wenn das Zwischenfutter bei der Ernte verschmutzt wird. Es hat sich gezeigt, dass mit Zwischenfutterkulturen, die Sorghum enthalten, Silagen von guter Qualität hergestellt werden können.

Futterkonservierung

Zwischenfutter mit Sorghum silieren

Ueli  Wyss

Rainer  Frick

(2)

120 100 80 60 40 20 0

7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0

300 250 200 150 100 50 0

12 10 8 6 4 2 0

UFA-REVUE 7-8|2020 39 Pflanzenbau

Autoren

Ueli Wyss, Agroscope, Forschungsgruppe Wiederkäuer, 1725 Posieux; Rainer Frick, Agroscope, Forschungs- gruppe Weidesysteme, 1260 Nyon

Probleme mit Buttersäure In den Versuchen von 2015 gab es bei verschiedenen Silagen Probleme mit Buttersäuregärung (Grafik 1).

Dies war bei den beiden Mischungen Sorghum und Alexandrinerklee sowie Moha und Alexandrinerklee nicht der Fall.

Das Futter aller Mischungen wies tiefe TS-Gehalte und hohe Rohprote- ingehalte auf. Durch den Einsatz des Siliermittels konnte die Buttersäure- bildung fast vollständig verhindert werden. Dadurch wiesen die Silagen höhere Netto-Energie-Laktations- Gehalte auf (Standardmischung 101 : 4,7 ohne und 5,6 mit; Stan- dardmischung 106 : 5,8 ohne und 6,1 mit; Sorghum: 5,1 ohne und 5,4;

Sandhafer: 4,8 ohne und 5,1 mit;

Moha: 4,6 ohne und 4,9 Netto-Ener- gie-Laktation (NEL) Megajoule pro Kilogramm TS mit Siliermittel).

Zwischenfutter mit Sorghum In den Versuchen von 2019 zeigte sich, dass die Witterungsbedingun- gen einen starken Einfluss auf die chemische Zusammensetzung des Futters hatten. Insbesondere die TS- Gehalte beim Einsilieren waren ins- gesamt tief, da ein Anwelken nicht möglich war. Ab Mitte Oktober wa- ren die Temperaturen tiefer als an- fangs Oktober und es regnete. Dies führte zu tieferen Zuckergehalten im Ausgangsmaterial (Grafik 2). Auch wies das Futter, welches später ge- erntet wurde, höhere Rohprotein- und Nitratgehalte auf.

Durch Mischung von verschiedenen Leguminosen mit Sorghum konnte der Rohproteingehalt im Vergleich zu Sorghum in Reinkultur erhöht wer- den. Die Erträge beim reinen Sorghum- anbau betrugen zwischen 20 (ein Schnitt) und 37 (zwei Schnitte) Dezi- tonnen TS pro Hektare. Durch den Mischanbau von Sorghum und ver- schiedenen Leguminosenarten wur- den leicht höhere Erträge und auch höhere NEL-Gehalte erreicht.

Alle Silagen wiesen im Vergleich zum Versuch von 2015 keine Buttersäure auf. Dies dürfte auf die relativ hohen Nitratgehalte im Ausgangsmaterial zurückzuführen sein, da das Nitrat

Grafik 1: Einfluss eines Siliermittel­Einsatzes auf die Gärung von Silagen 

aus den Standardmischungen 101 und 106 und Mischungen aus Sorghum,  Sandhafer und Moha mit Alexandrinerklee 

Grafik 2: Chemische Zusammensetzung von verschiedenen Zwischenfutter­

kulturen beim Einsilieren 

Gärsäuren [g / kg TS]Rohprotein, Rohfaser, Zuckergehalt [g / kg TS]

Sorghum und Leguminosen Zwischenfutter Sorghum Reinkultur Goumoens Changins Goumoens Changins Goumoens Changins

14.10.19 28.10.19 14.10.19 28.10.19 14.10.19 28.10.19

Ø TS: 17,4 % Ø TS: 15,4 % Ø TS: 18,8 % Ø TS: 14,2 % Ø TS: 17,4 % Ø TS: 16,2 %

Verfahren: 1: Sorghum + Alexandriner- und Perserklee; 2: Sorghum + Erbsen; 3: Sorghum + Hafer, Sommerwicken und Erbsen;

4: Sorghum + Inkarnatklee; 5: Sorghum + Luzerne; 6: Sorghum + OH-Legu-fix; 7: Sorghum + Rotklee

ZF 1: Hafer und Sommerwicke; ZF 2: OH-Legu-fix (Sandhafer, Sommerwicken, Erbsen, Ackerbohnen und Alexandrinerklee) ZF 3: Standardmischung 101 (Hafer, Erbsen und Sommerwicke); ZF 4: Standarmischung 106 (Alexandriner-, Perserklee und Westerwoldisches Raigras)

ohne      mit Siliermittel

Standard- mischung 101

1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 ZF ZF ZF ZF

1 2 3 4 ZF ZF ZF ZF

1 2 3 4 Latte Susu Latte Susu ohne      mit

Siliermittel Standard- mischung 106

ohne      mit Siliermittel Sorghum + Alexandrinerklee

ohne      mit Siliermittel Sandhafer + Alexandrinerklee

ohne      mit Siliermittel

Moha + Alexandrinerklee

pH WertNitrat [g / kg TS]

 Essigsäure  Buttersäure  Milchsäure  pH-Wert

 Rohprotein  Rohfaser  Zucker  Nitrat

die Buttersäurebakterien hemmt.

Unterschiede gab es zwischen den beiden Ernteterminen im Versuch 2019. Im nässeren Futter vom zwei- ten Erntetermin fand bedingt durch den tieferen Zuckergehalt eine weni- ger intensive Milchsäuregärung, eine stärkere Essigsäurebildung und eine weniger starke pH-Wert-Absenkung

statt (detaillierte Grafik auf «www.

ufarevue.ch / pflanzenbau /zwischenfut- ter-mit-sorghum-silieren»). Junge Sorghumpflanzen, unter einer Wuchs- höhe von 60 Zentimetern, können Blausäure enthalten. Nach deutschen Untersuchungen konnte der Blau- säuregehalt durch die Silierung auf die Hälfte reduziert werden. n

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