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Siliermittel und aerobe Stabilität –

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Academic year: 2022

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Eine gute Verdichtung der Silagen und besonders ein genügend hoher Vorschub während der Entnahme sind die wichtigsten Faktoren zur Verhinderung von Nachgärungen. (Foto: ALP)

E i n l e i t u n g

Silomais siliert rasch und problemlos, sofern beim Einsi- lieren die Silierregeln eingehalten wurden. Eine unge- nügende Verdichtung und vor allem zu geringe Entnah- memengen bei der Verfütterung sind die Hauptgründe für die Erwärmung der Silagen. Durch einen gezielten Einsatz von Siliermitteln können die Nachgärungen ver-

hindert werden. Dies gelingt jedoch nur, wenn die Silier- regeln eingehalten wurden, das gewählte Siliermittel in der empfohlenen Dosierung eingesetzt und homogen im Siliergut verteilt wird. Zudem muss das Mittel für den gewünschten Anwendungsbereich wirksam sein. Inwie- weit das Produkt Schaumasil supra NK zur Verbesserung der aeroben Stabilität wirksam ist, wurde in Versuchen mit Silomais im Herbst 2010 untersucht.

Ueli Wyss, Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP, 1725 Posieux Auskünfte: Ueli Wyss, E-mail: ueli.wyss@alp.admin.ch, Tel. +41 26 407 72 14

Siliermittel und aerobe Stabilität –

Testergebnisse 2010

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Siliermittel und aerobe Stabilität – Testergebnisse 2010 | Nutztiere

Zu sa m me n fa ss u n g

M a t e r i a l u n d M e t h o d e n

Silomais der Sorte Amadeo wurde am 20. September (1.  Erntetermin) und am 11. Oktober 2010 (2. Ernteter- min) mit einem durchschnittlichen TS-Gehalt von 32,8 und 36,2 % einsiliert. Die Maispflanzen wurden auf dem Feld von Hand geschnitten und anschliessend mit einem Probenhäcksler zerkleinert (theoretische Häcksel- länge 5 mm). Pro Erntetermin und Variante wurden jeweils fünf Laborsilos zu 1,5 l Inhalt gefüllt.

Die Gehaltswerte der Maispflanzen beim Einsilieren sind aus Tabelle 1 ersichtlich. Die anhand des TS-Gehal- tes und des Verhältnisses Zucker/Pufferkapazität berech- neten Vergärbarkeitskoeffizienten ergaben Werte von 77 und 85. Bei Werten über 45 gilt das Siliergut als leicht silierbar (Kaiser und Weiss 2007).

Als Negativkontrolle diente eine Variante «Ohne Zusatz» und als Positivkontrolle eine Variante mit Lupro- sil. Geprüft wurde das Produkt Schaumasil supra NK. Die genauen Dosierungen der eingesetzten Siliermittel sind in Tabelle 2 dargestellt.

Das Produkt Schaumasil supra NK enthält hauptsäch- lich Ammoniumpropionat.

Zur Bestimmung der Säuerungsgeschwindigkeit wurde bereits drei Tage nach dem Einsilieren ein Silo pro Variante geöffnet und der pH-Wert analysiert. Die restli- chen Silos wurden nach acht Wochen Silierdauer geöff- net. Eine Woche vor der Entnahme wurden die Silagen während 24 Stunden einem Luftstress unterzogen, dabei wurden die Löcher (oben und unten im Glas) geöffnet.

Durch einen gezielten Einsatz von wirksamen Siliermitteln können die Nachgärungen verhindert werden. Die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP hat das Siliermittel Schaumasil supra NK bei Silomais zur Verbesserung der aeroben Stabilität geprüft. Zusätzlich wurde neben einer Negativkontrolle ohne Zusatz auch eine Positivkontrolle mit Luprosil mitberücksich- tigt. Die Versuche wurden mit Silomais der Sorte Amadeo mit Trockensubstanz (TS)- Gehalten von 33 und 36 % in Laborsilos zu 1,5 Liter Inhalt durchgeführt. Die Silierdauer

betrug 56 Tage.

Alle Silagen wiesen eine gute Gärqualität auf.

Die unbehandelten Silagen erwärmten sich nach der Entnahme sehr schnell. Sowohl die Positivkontrolle mit Luprosil als auch das zu prüfende Siliermittel Schaumasil supra NK verbesserten die aerobe Stabilität der Silagen. Auf Grund dieser Ergebnisse wurde das Siliermittel Schaumasil supra NK nun definitiv für die Verbesserung der aeroben Stabilität bewilligt.

1. Erntetermin 2. Erntetermin

Trockensubstanz % 32,8 36,2

Rohasche g/kg TS 33 33

Rohprotein g/kg TS 65 81

Rohfaser g/kg TS 164 145

ADF g/kg TS 191 172

NDF g/kg TS 370 334

Zucker g/kg TS 131 132

Nitrat g/kg TS < 0,5 < 0,5

Pufferkapazität g/kg TS 23 22

Vergärbarkeitskoeffizient 77 85

NEL MJ/kg TS 6,5 6,7

APDE g/kg TS 65 71

APDN g/kg TS 40 50

Tab. 1 | Gehaltswerte des Silomais beim Einsilieren

ADF: Lignozellulose NDF: Zellwände

NEL: Netto-Energie Laktation

APDE: Absorbierbares Protein im Darm, das auf Grund der verfügbaren Energiemenge aufgebaut werden kann.

APDN: Absorbierbares Protein im Darm, das auf Grund des abgebauten Rohproteins aufgebaut werden kann.

(3)

1. Erntetermin 2. Erntetermin

Ohne Zusatz (Negativkontrolle)

Luprosil (Positivkontrolle) 500 g 600 g

Schaumasil supra NK 600 g 600 g

Tab. 2 | Die Prüfverfahren und die Dosierungen der eingesetzten Siliermittel (Dosierung für 100 kg Futter)

Variante Erntetermin Rohasche Rohprotein Rohfaser ADF NDF Zucker NEL APDE APDN

g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS MJ/kg

TS g/kg TS g/kg TS

Ohne Zusatz 1 31 68 178 199 353 51 6,4 64 42

Luprosil 1 30 65 165 189 350 69 6,5 64 40

Schaumasil supra NK 1 33 70 173 200 379 69 6,5 65 43

Ohne Zusatz 2 33 76 144 165 341 44 6,7 68 47

Luprosil 2 32 74 140 164 323 103 6,7 68 46

Schaumasil supra NK 2 33 77 150 176 334 85 6,7 68 47

Tab. 3 | Gehaltswerte und Nährwerte der Maissilagen

Variante Ernte­

termin TS pH­Wert Tag 3

pH­

Wert Milch­

säure Essig­

säure

Propion­

s äure

Butter­

säure Ethanol fl. S./

Ges. S.

NH3­N / Ges. N

Gärgas­

verlust DLG Punkte

% g/kg

TS g/kg TS g/kg TS g/kg

TS g/kg TS % % %

Ohne Zusatz 1 31,7 4,4 4,1 46 12 0 0 14 21 6,6 2,9 100

Luprosil 1 31,8 4,8 4,0 47 8 11 0 5 29 6,3 1,4 100

Schaumasil supra NK 1 32,3 4,9 4,0 45 9 9 0 10 30 10,4 2,2 100

Ohne Zusatz 2 35,2 4,6 4,0 54 10 0 0 6 16 5,9 2,3 100

Luprosil 2 36,0 4,7 4,0 43 5 14 0 1 31 3,5 0,8 100

Schaumasil supra NK 2 35,0 5,0 3,9 57 7 11 0 2 24 9,0 1,1 100

Tab. 4 | Gärparameter der Maissilagen

fl. S./Ges. S.: Anteil der flüchtigen Säuren an den Gesamtsäuren NH3-N/Ges. N: Ammoniakstickstoffanteil am Gesamtstickstoff

Variante Erntetermin Aerobe Stabilität Max. Temperatur­

differenz pH­Wert

Ende Nachgärtest

Anzahl Stunden °C

Ohne Zusatz 1 12 14,8 7,3

Luprosil 1 216* 0,0 3,9

Schaumasil supra NK 1 124 4,1 5,0

Ohne Zusatz 2 26 13,5 7,2

Luprosil 2 216* -0,4 4,0

Schaumasil supra NK 2 216* -0,1 3,9

Tab. 5 | Aerobe Stabilität der Maissilagen

* Test nach 216 Stunden abgebrochen

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Siliermittel und aerobe Stabilität – Testergebnisse 2010 | Nutztiere

ten Silagen sank der pH-Wert innerhalb der ersten drei Tage tiefer ab als bei den beiden behandelten Silagen.

Die chemischen Wirkstoffe verzögerten hier die Milch- säuregärung. Nach zwei Monaten Lagerdauer wiesen alle Silagen pH-Werte um 4,0 auf.

In den unbehandelten Silagen konnte keine Propi- onsäure nachgewiesen werden. Die behandelten Sila- gen, bei denen mit dem Siliermittel Propionsäure zuge- setzt wurde, wiesen hingegen Propionsäure auf. Alle Silagen waren frei von Buttersäure. Essigsäure wurde relativ wenig gebildet.

Der Ammoniakstickstoffanteil am Gesamtstickstoff war bei fast allen Silagen tiefer als 10 %. Die tiefsten Werte wies jeweils die Positivkontrolle auf.

Die Gärgasverluste waren bei allen Silagen gering.

Die tiefsten Werte wiesen bei beiden Ernteterminen die mit Luprosil behandelten Silagen auf.

Nach dem DLG-Bewertungsschlüssel (DLG 2006) erreich- ten alle Silagen die Maximalpunktzahl.

Aerobe Stabilität

Bei den Silagen des ersten und zweiten Erntetermins erwärmten sich die Negativkontrollen sehr schnell und der pH-Wert stieg stark an (Tab. 5). Nach der neuntägi- Für die Analysen wurden drei Silos pro Variante berück-

sichtigt.

Die aerobe Stabilität wurde anhand von Temperatur- messungen ermittelt. Alle 30 Minuten wurde die Tempe- ratur gemessen und registriert. Diese Erhebung dauerte mindestens acht Tage. Als aerob stabil wurden die Sila- gen angesehen, solange die Temperatur in der Silage die Lokaltemperatur nicht um mehr als 1°C übertraf.

E r g e b n i s s e u n d D i s k u s s i o n

Gehaltswerte der Silagen

Die Gehaltswerte der Silagen, aufgeteilt nach Ernteter- min und Variante, sind aus Tabelle 3 ersichtlich. Dabei wiesen bei beiden Ernteterminen die behandelten Sila- gen stets höhere Zuckergehalte auf als die unbehandel- ten. Die übrigen Rohnährstoffgehalte sowie die NEL-, APDE- und APDN-Werte waren innerhalb des gleichen Erntetermins sehr ähnlich.

Gärparameter der Silagen

Die verschiedenen Gärparameter sind aus Tabelle 4 ersichtlich. Eine gute Silagequalität wirkt sich positiv auf die Futteraufnahme aus (Abb. 1). Bei den unbehandel-

Abb. 1 | Eine gute Silagequalität ist eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Futteraufnahme. (Foto: ALP)

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gen Erhebungsdauer waren diese Silagen total verdor- ben. Die Positivkontrolle mit Luprosil vermochte die Erwärmung während der neuntägigen Erhebungsdauer bei beiden Ernteterminen ganz zu verhindern und der pH-Wert stieg nicht an. Eine gute Wirkung zeigte auch das zu prüfende Siliermittel Schaumasil supra NK. Beim ersten Erntetermin erwärmten sich die drei Wiederho- lungen (1. – 3. Probe) unterschiedlich schnell (Abb. 2).

Doch im Durchschnitt konnte eine Verbesserung der aeroben Stabilität um 4,7 Tage festgestellt werden. Beim zweiten Erntetermin konnte bei keiner Wiederholung eine Erwärmung festgestellt werden und auch der pH- Wert veränderte sich nicht.

S c h l u s s f o l g e r u n g e n

••Alle Silagen wiesen eine gute Gärqualität auf und erreichten 100 DLG-Punkte.

••Mit dem Einsatz des Siliermittels Schaumsil supra NK konnte die aerobe Stabilität der Silagen verbessert werden.

••Aufgrund von diesen Daten wurde das Siliermittel Schaumail supra NK zur Verbesserung der aeroben

Stabilität bewilligt. n

-2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

0 24 48 72 96 120 144 168 192 216

Temperaturdifferenz, °C

Erhebungsdauer, Stunden

Ohne Zusatz - 1. Probe Ohne Zusatz - 2. Probe Ohne Zusatz - 3. Probe

Luprosil - 1. Probe Luprosil - 2. Probe Luprosil - 3. Probe

Schaumasil supra NK - 1. Probe Schaumasil supra NK - 2. Probe Schaumasil supra NK - 3. Probe Abb. 2 | Temperaturverlauf bei Maissilagen mit 33 % TS nach der Entnahme.

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Siliermittel und aerobe Stabilität – Testergebnisse 2010 | Nutztiere

R ia ss u n to Su m m ar y

Additivi per insilati e stabilità aerobica:

risultati dei test 2010

Attraverso l’uso mirato di additivi efficaci per l'insilamento è possibile evitare fermentazioni successive. La Stazione di ricerca Agroscope Liebe- feld-Posieux ALP ha testato l'additivo Schaumasil supra NK su insilati di mais per migliorare la stabilità aerobica.

Oltre ad un controllo negativo senza additivi è stato preso in considerazione un controllo positivo utilizzando Luprosil. Le prove sono state eseguite su insilati di mais della varietà Amadeo con tenori in sostanza secca (SS) compresi tra il 33 e il 36 % in silos di laboratorio da 1,5 litri. La durata d’insilamento era di 56 giorni.

Tutti gli insilati hanno mostrato una buona qualità fermentativa. Dopo il prelevamento quelli non trattati si riscaldavano molto velocemente. La stabilità aerobica è risultata migliore sia nel controllo positivo con Luprosil, che in quello con il prodotto in prova, Schaumasil supra NK. Sulla base di tali risultati, Schaumasil supra NK è stato omologato definitivamente quale prodotto per il miglioramento della stabilità aerobica.

Literatur

DLG, 2006. Grobfutterbewertung. Teil B – DLG-Schlüssel zur Beurteilung der Gärqualität von Grünfuttersilagen auf Basis der chemischen Untersu- chung. DLG-Information (2).

Kaiser E. & Weiss K., 2007. Nitratgehalt im Grünfutter – Bedeutung für Gärqualität und siliertechnische Massnahmen. Übersichten zur Tierer- nährung 35 (1), 13–30.

Silage additives and aerobic stability:

test results 2010

When using efficient silage additives the aerobic instability can be reduced.

The Liebefeld-Posieux Research Station ALP tested the silage additive Schau- masil supra NK meant for improving the aerobic stability of maize silages. In addition to a negative control without additives, a positive control with Luprosil was taken into account. The trials were conducted with silage maize of the Amadeo variety with dry-matter (DM) contents of 33 % and 36 %, ensiled in 1,5-litre laboratory- scale silos. The storage period lasted 56 days.

All silages showed a very good fermentation quality. The silages without additives warmed up very fast after opening the silos. The silages of the positive control with Luprosil as well as as the variant with Schaumasil supra NK improved the aerobic stability. Based on these results, the product Schaumasil supra NK was now definitively authorized for the

improvement of aerobic stability.

Key words: silage additives, maize silage, aerobic stability, fermentation quality.

Referenzen

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