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Kümmert euch um euren Körper!

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Academic year: 2022

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4 granatapfel7–8 ∙ 2018

Gefährdungspotenzial für einen Herzinfarkt liegt neben genetischer Veranlagung und dem Alter auch in Bewegungsmangel, Stress, Übergewicht, Diabetes und Rauchen. Letz- teres kann in Verbindung mit der Einnahme der Pille das Risiko eines Herzinfarktes enorm erhöhen.

Außerdem zählen zu den Risikofaktoren hoher Blutdruck und erhöhte Cholesterinwerte.

Wichtig sind deshalb regelmäßige Vorsorge- untersuchungen, bei denen Blutdruck und Cholesterinwerte überprüft werden. So kann eine Gefährdung bereits früh erkannt werden.

Ein Netzwerk für Frauengesundheit Um auf die steigende Gefahr der Herzinfarkte bei Frauen hinzuweisen, wurde 2015 die Initiative „Starke Frauen. Starke Herzen“

ins Leben gerufen. „Frauen sind meist die Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Öster-

reich noch immer die häufigste Todesursache.

Weniger bekannt ist dagegen, dass die Anzahl der weiblichen Herzinfarkt-Opfer höher ist als die der männlichen. Statistisch gesehen werden Herzinfarkte bei Frauen eine Stunde später erkannt und behandelt. Das liegt unter anderem daran, dass die Symptome häufig falsch eingestuft werden: Typischerweise treten die Schmerzen im linken Brustbereich auf und strahlen in den linken Arm ab. Bei Frauen dagegen können auch Zahn- oder Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, außerdem Kurzatmigkeit, verringerte Leis- tungsfähigkeit, Schlaf- oder Verdauungsstö- rungen auf einen Herzinfarkt hindeuten. Auch ein Kreislaufzusammenbruch oder Bewusstlo- sigkeit sind möglich. Diese Symptome werden häufig übersehen oder einer anderen Ursache zugeordnet, zum Beispiel als Wechseljahres- beschwerden missinterpretiert.

Um bei einem möglichen Herzinfarkt schnell reagieren zu können, hilft die NAN-Regel.

NAN steht für Nase-Arm-Nabel. Treten im Bereich zwischen diesen drei Punkten Schmer- zen auf, die länger als 15 Minuten dauern, sollte sofort ein Arzt gerufen werden.

Kümmert euch um euren Körper!

Herzinfarkte werden bei Frauen meist weniger schnell erkannt, weil sich ihre Symptome von denen männlicher Patienten oft unterscheiden.

Die Kampagne „Starke Frauen. Starke Herzen“ leistet Aufklärungsarbeit.

Auch die beiden Oberärztinnen Dr. Mariam Vedadinejad und Dr. Elisabeth Kirchner vom Wiener Brüder-Krankenhaus unterstützen sie.

V O N K R I S T I N A W E I M E R - H Ö T Z E N E D E R

Dr. Elisabeth Kirchner ist Erste Oberärztin an der Abteilung für Gynäkologie bei den Barmherzigen Brüdern Wien.

Dr. Mariam Vedadinejad ist Oberärztin an der Abteilung für Chirurgie bei den Barmherzigen Brüdern Wien.

Gesundheit

&

Lebenshilfe Frauengesundheit

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Statistisch gesehen werden Herzinfarkte bei Frauen eine Stunde später erkannt und behandelt.

Gesundheitsmanagerinnen der Familie.

Oft sind sie es, die ihren Partner zu einem Arztbesuch bewegen. Paradoxerweise achten sie aber nicht im gleichen Ausmaß auf sich selbst“, erklärt die Mitinitiatorin, die frü- here Frauenministerin Gabriele Heinisch- Hosek die Wichtigkeit der Kampagne. Auch die zweite Mitbegründerin, die Kardiologin Univ. -Prof. Dr. Andrea Podczeck-Schweig- hofer, fordert die Frauen auf: „Kümmert euch um euren Körper!“

Zwei Ärztinnen aus dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien beteiligen sich ebenfalls an der Kampagne. Oberärztin Dr.

Elisabeth Kirchner ist Gynäkologin und Ober- ärztin Dr. Mariam Vedadinejad Chirurgin. Ihr ist es wichtig, besonders über die weniger ty- pischen Symptome aufzuklären und Frauen so zu schützen: „Ich unterstütze die Kampagne,

Fakten zum Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt entsteht, wenn sich ein

Blutgefäß des Herzmuskels verengt. Dann stoppt dort die Blut- und Sauersoffversorgung. Wichtige Organe des Körpers können mit der verbliebe- nen Pumpkraft des Herzens nicht mehr richtig versorgt werden. Bei Männern erweitert sich die linke Herzkammer, wodurch das Herz nicht mehr richtig arbeiten kann. Bei Frauen dagegen verdickt sich der Herzmuskel, und so wird die Entspannungsphase des Herzens beeinträchtigt.

So kommt es auch zu den unterschiedlichen Symptomen.

In beiden Fällen werden zuerst Schmerzmittel, Sauerstoff und gefäßerweiternde Mittel verab- reicht. Neben Medikamenten kann das verstopf- te Gefäß mechanisch gedehnt werden durch Setzen eines sogenannten Stents. Ist das nicht möglich, wird ein Bypass gelegt. Dafür wird ein Gefäß aus dem Bein entnommen und zur Über- brückung eingesetzt.

K A M P A G N E

Um auf das Thema auf merksam zu machen, bietet die Kampagne „Starke  Frauen. Starke Herzen“ immer wieder Seminare und Veran- staltungen an. Infos im Internet:

www. starkesherz.at

weil mir Frauengesundheit am Herzen liegt.“

Dr. Erwin Rebhandl, Allgemeinmediziner, betont, dass die gynäkologische Vorsorge- untersuchung sich etabliert hat. Das müsse auch mit der allgemeinen Vorsorge geschehen.

„Viele Frauen haben bereits ein gutes Ver- trauensverhältnis zu ihren GynäkologInnen und besprechen viele Themen dort.“ Das

könne aber auch zu Problemen führen, etwa wenn Sympto- me für einen Herzinfarkt als Frauenthemen missverstan- den werden. Deshalb sei auch eine gute Zusammenarbeit zwischen FrauenärztInnen und AllgemeinmedizinerInnen nötig, „damit die Frauen ein gutes Netzwerk vorfinden, sich gut aufgehoben fühlen und im Ernstfall die richtige Behandlung bekommen“, so Rebhandl.

Fotos: Barmherzige Brüder Wien, ClipDealer

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