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Archiv "Frauen: Weniger Forschung, weniger Geld" (24.01.1997)

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A-173

M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 4, 24. Januar 1997 (49) tivem Spender. Ein höheres Risiko

findet man außerdem bei Therapie mit antilymphozytären Antikörpern (OKT3, Antilymphozyten-Immun- globulin) (6, 19).

Kontrovers ist bislang, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen CMV-Infektion und Transplantatab- stoßung besteht (8, 40, 41, 45, 46). Vor allem nach Herztransplantation wird ein pathogenetischer Mechanismus von CMV für die Entstehung der Transplantatvaskulopathie diskutiert (33, 36).

Analog der Situation nach allo- gener KMT erscheint derzeit eine Überwachung von Organ-Transplan- tationspatienten mit Hilfe des Anti- genämie-Tests oder der PCR als das am besten geeignete Verfahren zur frühzeitigen Diagnose einer CMV-In- fektion. Trotz der für einzelne Trans- plantationssituationen dokumentier- ten Effekte einer Prophylaxe mit Im- munglobulinen, Aciclovir oder Gan- ciclovir scheint eine wöchentliche Überwachung in der Frühphase nach Transplantation mit Hilfe der darge- stellten modernen diagnostischen

Methoden, verbunden mit einer früh- zeitigen Behandlung mit Ganciclovir, das günstigere Verfahren darzustellen (Tabelle 5).

Ausblick

Das Konzept der Überwachung von Transplantationspatienten mit Hilfe der PCR oder des Antigenä- mietests führte zu einer deutlichen Reduktion der Mortalitätsrate durch CMV, wenngleich noch nicht alle Probleme als gelöst betrachtet wer- den können.

Durch die Standardisierung ver- fügbarer diagnostischer Verfahren sowie die Neueinführung von Me- thoden zur Quantifizierung der Vi- rusbeladung und zur Überwachung der Immunfunktionen des Patienten wird sich die aktive, symptomatische CMV-Infektion in Zukunft besser vorhersagen lassen. Zusätzlich ist zu erwarten, daß die Entwicklung wei- terer antiviraler Substanzen neue Therapeutika mit deutlich reduzier- tem Nebenwirkungsspektrum her-

vorbringt. Obwohl die humorale Im- munantwort eine CMV-Infektion nicht verhindern kann, kommt es durch Hemmung der Virusdissemi- nation doch zu einer Abschwächung des Krankheitsbildes. Es bleibt abzu- warten, inwieweit prophylaktische und/oder therapeutische Impfun- gen mit einer Vakzine, die zur Zeit, basierend auf rekombinant expri- mierten Glykoproteinen des HCMV, entwickelt wird, die Häufigkeit sym- ptomatischer HCMV-Infektionen beeinflussen können (9).

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1997; 94: A-168–173 [Heft 4]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Thomas Stamminger Institut für Klinische und Molekulare Virologie der Universität

Schloßgarten 4 91054 Erlangen ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT

Im Jahre 1977 waren 26 Prozent der Studienanfänger der Medizin in den USA weiblichen Geschlechts, 1987 jedoch schon 37 Prozent. Fast ein Jahrzehnt später hat sich dennoch der Frauenanteil in den Spitzenstel- lungen an den medizinischen Fa- kultäten kaum verändert; bei den Lehrstuhlinhabern (full professors) beträgt er 15 Prozent, bei den „as- sociate professors“ (etwa mit unse- ren „Außerplanmäßigen“ zu verglei- chen) sind 28 Prozent Frauen. Bei einer Umfrage in demjenigen Fach, in dem die meisten Frauen tätig sind, nämlich in der Pädiatrie, zeigten sich einige Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Befragt wurden alle in den pädiatrischen akademischen Kliniken als Gehaltsempfänger täti- gen Wissenschaftler aller Karriere- Ebenen; ausgewertet wurden die Fragebogen von 2 681 Männern und 1 293 Frauen.

Die Männer gaben längere Ar- beitszeiten an: 64,4 Wochenstunden

gegenüber 60,5 bei den Frauen. Die Frauen verwendeten erheblich mehr ihrer Arbeitszeit in der Patientenbe- treuung und einigen Zeitanteil mehr in der Lehre als die Männer, entspre- chend weniger in der Forschung. Die Folge der Verteilung der Arbeitsauf- gaben auf die Zeit ist natürlich auch eine geringere „akademische Produk- tivität“, gemessen an der Zahl der Pu- blikationen, bei den Frauen. Eine überraschende Feststellung: Zwar ga- ben die Frauen an, erheblich mehr Arbeitszeit für die Geburt oder Adoption von Kindern geopfert zu haben (im Durchschnitt drei Monate);

ein signifikant höherer Anteil der Männer äußerte jedoch den Eindruck, daß Familienpflichten ihre Karriere beeinträchtigt hätten.

Die Frauen sahen erheblich mehr als die Männer Geschlechtsdis- krimination als Karriereschwelle; in- teressanterweise fanden mehr Män- ner als Frauen für sich religiöse Dis- kriminierungen zutreffend – dies al-

lerdings auf einer niedrigen Ebene.

Letztendlich jedoch verlaufen die akademischen Karrieren bei Män- nern und Frauen ziemlich gleich- mäßig – mit einer Ausnahme: beim Einkommen.

Globalzahlen lassen sich wegen erheblicher Unterschiede – auch re- gionaler Art – bei Männern und Frau- en kaum feststellen. Als Beispiel nen- nen die Autoren eine Gruppe glei- cher Tätigkeiten, nämlich die wissen- schaftlich „hochproduktiven“ Assi- stant Professors (sie befinden sich vornehmlich in den Subspezialitä- ten): Hier verdienten die Männer zur Befragungszeit 122 172 Dollar, Frau- en im gleichen Rang und gleicher Tätigkeit brachten es nur auf 102 189

Dollar im Jahr. bt

Kaplan SH, Sullivan LM, Dukes KA, Phillips CF, Kelch RP, Schaller JG: Sex differences in academic advancement – results of a national study of Pediatrici- ans. N Engl J Med 1996; 335: 1282–1289 Dr Sherrie H Kaplan, Primary Care Out- comes Research Institute, New England Medical Center, 750 Washington St., Box 345, Boston, MA 02111, USA

Frauen: Weniger Forschung, weniger Geld

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