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Es gilt das gesprochene Wort!

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Academic year: 2022

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Rede des Oberbürgermeisters Fritz Schramma anlässlich der Namensfeier des CSC, 30. April 2004, Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg, Westerwaldstr. 92, Köln- Kalk

Sehr geehrter Herr Raabe,

sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr geehrter Herr Schröder,

sehr geehrter Herr Prof. Radermacher, liebe Kölnerinnen und Kölner,

meine Damen und Herren,

einen Namen zu finden, sich für einen Namen zu entscheiden, ist immer ein Akt mit weitreichender Bedeutung. Schon in der Schöpfungsgeschichte im Alten Testament wird deutlich, wie sehr ein Name auch über die Zukunft entscheidet. Als Adam den Tieren Namen gibt, bestimmt er damit ihre Eigenschaften, macht sie sich untertan.

Das große Projekt des Wissenschaftsmuseums in Köln - bislang unter dem Begriff Cologne Science Center bekannt – trägt nun einen Namen: Odysseum Köln.

Die Reise des Odysseus steht ja Pate für den umgangssprachlichen Begriff der O- dyssee. Und damit für eine Reise, die nur auf Umwegen zum ursprünglichen Ziel führt. Für eine Reise, bei der zahlreiche Abenteuer zu bestehen sind. Abenteuer, die den Helden vor eine Bewährungsprobe stellen, die ihn reifen lassen.

Und so wird nun die Geschichte der Menschheit betrachtet.

Das eine ist die Reise eines Menschen, eine ganz persönliche Entwicklung.

Leben und Lernen - lebenslanges Lernen als die Grunderfahrung des Menschen.

Das andere ist die Reise der Menschheit selbst.

Von den Hominiden in der afrikanischen Savanne bis hin zum modernen Menschen, der das Weltall erobert.

Eine Reise durch die Geschichte technologischer Erfolge, aber auch eine Reise durch die Geschichte unglaublicher Fehler und Dummheiten.

Bescheidenheit ist ein wichtiges Element auf diesem langen Weg.

Vor allem eine Bescheidenheit gegenüber den sogenannten letzten Fragen, wie sie

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3 Sie schlagen den Bogen zu vielen Tausend Jahren Religion, Philosophie und Kultur- geschichte.

Meine Damen und Herren,

das Odysseum Köln ist eine Einrichtung mit viel Potenzial.

Wir freuen uns in Köln über dieses Geschenk und wir sind zurecht stolz darauf.

Ich freue mich besonders darüber, dass unsere Namensfeier heute in der Georg- Simon-Ohm-Schule stattfindet.

Und dies aus zwei Gründen:

Denn erstens steht der Name Ohm für die Innovationsstadt Köln.

War doch der Physiker und Mathematiker Georg Simon Ohm als Lehrer in Köln tätig, als er in der zweiten Januarhälfte 1826 die nach ihm benannten Gesetze über den elektrischen Widerstand entdeckte.

Ohm unterrichtete übrigens am Marzellengymnasium, dem heutigen Dreikönigsgym- nasium, meiner alten Schule.

Und weil in Köln ja immer alles und jeder irgendwie miteinander verknüpft ist, kommt ein weiterer persönlicher Bezug zum heutigen Termin dazu.

Ich habe an Ohms und meiner alten Schule vor 40 Jahren die Odyssee im griechi- schen Original bei Homer gelesen.

Zweitens ist die nach Georg Simon Ohm benannte Schule eine unserer Vorzeigeein- richtungen im Ausbildungsbereich.

Und auch der Standort – Köln-Kalk – ist gut gewählt.

Die Krankulisse des Kalker Westens ist eine die beindruckendsten der Stadt. Ein Dutzend Baukräne befördern den Stadtumbau auf dem ehemaligen Gelände der Chemischen Fabrik Kalk.

Mit dem weiteren Ausbau des CityForums Kalk – wie das alte Kürzel CFK, Chemi- sche Fabrik Kalk in neuer Übersetzung heißt - entsteht ein neues urbanes Viertel rund um den Bürgerpark Kalk.

Gerade einmal fünf Jahre - von 1993 bis 1998 – dauerte der Niedergang der einst stolzen industriellen Kalker Großunternehmen.

Fünf weitere Jahre haben ausgereicht, um eine Neuausrichtung abzusichern, die nicht nur Versprechen ist, sondern inzwischen auch gut sichtbar und mit Leben erfüllt wird.

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An dieser Entwicklung haben die Stadt und das Land gemeinsam gearbeitet und mit vereinten Kräften viele Initiativen unterstützt und Leitprojekte für den Stadtteil ermög- licht.

Das Odysseum gehört zweifellos dazu und setzt ein Highlight innerhalb der rechts- rheinischen TechnologieSpange Köln.

Ich danke allen, die die Ansiedlung des Odysseums hier möglich gemacht haben:

Besonders der Stadtsparkasse Köln und dem Land.

Für die Domstadt besitzt das Odysseum eine Schlüsselbedeutung, vor allem wegen seiner breiten Ausrichtung auf Bildung und auf ein lebenslanges Lernen quer durch alle Schichte und Altersgruppen der Bevölkerung.

Bildungsressourcen sind heute ein wichtiges, vielleicht das wichtigste Potenzial des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Eine breite Ausbildung, ein tiefes Verständnis von Zusammenhängen und Wir- kungsmechanismen und praktische Fertigkeiten sind der Schlüssel für eine lebendi- ge und offene Gesellschaft.

Wissensvermittlung in einer großen Breite gehört daher zu den vordringlichsten Auf- gaben, die unsere Gesellschaft zu leisten hat.

Köln ist seit Jahrhunderten reich an Bildungseinrichtungen. Angefangen beim Gene- ralstudium der Dominikaner - aus dem sich im 14. Jahrhundert die Universität zu Köln entwickelte – über die zahlreichen Fachhochschulen, die Hochschule für Musik und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Ein Beispiel für einen ganz neuen Ansatz der Wissensvermittlung ist das Odysseum Köln.

Beim Durchlaufen spannender Landschaften, beim Blick von einem Aussichtsring, beim Begehen eines künstlichen Gehirns lernt man en passant, während man ei- gentlich gar nicht auf Lernen eingestellt ist.

Und dies immer in Zusammenhängen, nie isoliert.

Durch die geplante Einrichtung dieses Zentrums zu den Themen „Leben . Wissen .

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5 Und der Ruf der Wissenschaftsstadt Köln wird weiter gestärkt und ausgebaut.

Dies gilt auch für Köln als Ort der Regionale 2010 und für Köln als Bewerber um den Titel als Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2010.

Meine Damen und Herren,

die Kölner Stadtgesellschaft hat sich im vergangenen Jahr ein Leitbild für die zukünf- tige Entwicklung gegeben. Ein Schwerpunkt des Leitbildes "Köln 2020" ist Kölns Rolle in der Wissensgesellschaft von morgen.

Der Bogen spannt sich dabei von der Bildung und Erziehung bis zu den Hochschu- len, er umfasst die Forschungseinrichtungen und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Das Leitbild sieht Bildung und Erziehung als Schlüsselfunktionen für individuelle Le- benschancen der Kölnerinnen und Kölner und den Erfolg der Stadt insgesamt.

Köln will seine Chancen nutzen, einer der profiliertesten Bildungs- und Wissen- schaftsstandorte in Europa zu werden.

Hierbei kommt es auch auf die Qualität der Lernorte an.

Und das Odysseum Köln ist ein Lernort erster Güte, weil er neugierig macht und ge- rade auch den jungen Menschen Perspektiven aufzeigt.

Die Kölner Wissenschaftseinrichtungen haben sich mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer und der Stadt zur "Kölner Wissenschaftsrunde" zusammenge- schlossen.

Wir wollen die Zusammenarbeit der Einrichtungen in Köln fördern und den Ruf Kölns als Wissenschaftsstadt profilieren.

Unter dem Motto "Wissensfluß aus Kölner Quellen" sollen Bürger die Gelegenheit erhalten, die zum Teil herausragenden Leistungen Kölner Wissenschaft zu erfahren und zu erleben.

Die Wirtschaft wird an den Erkenntnissen teilhaben und sie in marktfähige Anwen- dungen und Produkte verwandeln.

Das Odysseum bietet ein großartiges Forum der Begegnung von Wissenschaft, Ge- sellschaft und Wirtschaft und wird ein weithin sichtbares Wahrzeichen Kölns als Mo- tor einer prominenten Wissenschaftsregion werden.

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Das Charakteristische und Besondere am Odysseum Köln ist dabei die Dualität von hohem wissenschaftlichem Anspruch und einer weltethischen Orientierung.

Hinzu kommt die Weitergabe von Informationen sowohl vor Ort als auch in dem ge- planten Netzwerk „Odysseum-Club“, der dem Prozess der Wissensvermittlung eine neue Qualität verleihen wird.

Mit dem angestrebten leistungsfähigen digitalen Portal „Leben . Wissen . Zukunft“

wird darüber hinaus eine weltweite Ausstrahlung angestrebt.

Möglich wird diese Investition durch das beispielhafte Engagement der Stadtspar- kasse Köln. Sie hat aus Anlass ihres 175-jährigen Jubiläums eine Stiftung gegründet, aus deren Erlösen die Grundfinanzierung des Odysseum Köln bestritten werden soll.

Auch dies ist exemplarisch für die besondere Atmosphäre in Köln, für seine reiche Stifterlandschaft.

Auch sonst hat die Stadtsparkasse Köln ihre schützende Hand immer wieder über den Entstehungsprozess des Odysseums Köln gehalten.

Ein herzliches Dankeschön richte ich daher an Gustav Adolf Schröder, als Vorsitzen- dem des Vorstands.

Seit nun schon mehr als fünf Jahren sind Sie Motor dieses Projekts,

Geld so zukunftsorientiert zu investieren, wie Sie und Ihr Haus das hier tun, das ist eine besondere Kunst.

Die Realisierung des Odysseum Köln geht nun heute unter dem Motto „Taufen – Feiern – Durchstarten“ in eine nächste, entscheidende Phase.

Wir als Stadt werden das Projekt weiterhin gerne begleiten. Denn das Odysseum ist eine große Bereicherung für den Standort Köln.

Ich wünsche dem Projekt schon jetzt alles Gute!

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