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Feststellung der Nachweis- und Garantiegrenzen in der emissionsspektrochemischen Analyse

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in der emissionsspektrochemischen Analyse

M. MATHERNY

Institut für analytische Chemie der Hüttenmännischen Fakultät der Technischen Hochschule, / Košice

Eingegangen am 23. März 1970

Die vorliegende Arbeit behandelt die Rechenprozedur der Bestimmung von Nachweis- und Garantiegrenzen, sowie des Nachweisvermögens der Präzisionswerte in der Emissionsspektrochemie unter Anwendung der Funk- tionsabhängigkeit AY = f(Cx)- Es wird ein ausführlicher Algorithmus vorgeschlagen, der als Grundsatz die Verwendung der Methode des Bezugs- elementes respektiert. Der theoretische Arbeitsgang ist durch ein praktisches Beispiel demonstriert.

The present work is dealing with the calculation process of the detection li- mits and the limits of the guarantee of purity as well as with the detectibility and precision in emission spectroscopy using the function Л Y = /(Cx). A de­

tailed algorithm is suggested with respect to the reference element method as a basis. The theoretical treatment is demonstrated on a practical example.

Die Nachweis- u n d Garantiegrenzen stellen einen außergewöhnlich wichtigen Wertungsparameter für alle analytische Verfahren dar. Ohne K e n n t n i s dieser Größen ist eine Leistungswertung eines analytischen Verfahrens unmöglich. Bei negativen analytischen Aussagen h a t besonders die Garantiegrenze eine außer- gewöhnliche Bedeutung, da sie diejenige Konzentrationsgrenze bestimmt, u n t e r welcher sich sämtliche Konzentrationen der sog. negativen Aussagen befinden können.

Die Berechnung der Nachweis- u n d Garantiegrenzen ist aber n u r bei konsequenter Anwendung statistischer Grundsätze möglich, wobei ein bestimmter systematischer Algorithmus eingehalten werden m u ß .

Theoretischer Teil*

Die Nachweisgrenze bei der Emissionsspektrochemie definierte Kaiser [1] als die Konzentration, deren analytisches Signal der Spektrallinie das arithmetische Mittel des Linienuntergrundes um ein Dreifaches der entsprechenden Standardabweichung des Untergrundrauschens überragt

J N = Iv + 3*/0 (1)

und die Garantiegrenze als die Konzentration, deren analytisches Signal der Spektral- linie das arithmetische Mittel des Untergrundes der Spektrallinie um ein Sechsfaches der entsprechenden Standardabweichung des Untergrundrauschens überragt

IG = Iv + 6sIv. (2)

Die im Text benützten Sjrmbole sind auf Seite 126 erklärt.

Chem. zvesti 24, 121-127 (1970) 1 2 1

(2)

M. MATHERNY

Kaiser benützt in seinem Vorschlage [1] die Funktionsabhängigkeit I = f(Cx). Diese Abhängigkeit ist aber im Sinne der empirischen Gleichung nach Lomakin —Scheibe [2, 3]

nur in einem engen Konzentrationsbereich geradlinig und besonders die experimentelle Bestimmung des Verlaufes dieser Funktion ist infolge der bedeutenden Intensitätsfluk- tuation des Anregungsprozesses nur wenig verläßlich und genau. Für die Berechnung der Nachweis- und Garantiegrenzen, sowie auch für die Aufstellung des Rechen ganges dieser Wertungsparameter ist es zweckmäßiger die Funktionsabhängigkeit A Y = /(<7X) zu verwenden, welche mit genügender Genauigkeit durch die logarithmische Form [4]

der Lomakin —Scheibe-Gleichung ausgedrückt werden kann

AY = Ax>r + J 3x. l o g Cx (3) Bei der Anwendung der Gleichung (3) für die Bestimmung der Nachweis- und Ga- rantiegrenzen müssen vorher die Parameter der analytischen Geraden bestimmt werden [5], weiter muß die Voraussetzung angenommen werden, daß diese Parameter auch im Bereich der zu bestimmenden Grenzen bestehen bleiben und schließlich, daß der Unter- grund im Bereich der Spektrallinie des analytischen Elementes, sowie auch im Bereich der Spektrallinie des Bezugselementes, im Sinne der Boumans1'sehen Definition [6] frei von systematischen Strukturen ist.

Bei der experimentellen Bestimmung der erörterten Größen und der darauffolgenden Berechnung muß folgendermaßen vorgegangen werden (Abb. 1).

In allernächster Umgebung der Spektrallinie des analytischen Elementes (ca. ±'0,15 nm) werden zuerst die Schwärzungen einer Reihe von Positionen mit einem registrierenden oder konventionellen Mikrophotometer gemessen. Die gemessenen <SX.ид-Werte werden

TTTTT T T T T T T T T T T T T T T T T T T T

n >15 n =25

?TM f M T M M M M Ť т г т т т т т т т S'O

Srt+U

m >15 m = 25

Abb. 1. Mikrophotometriche Registrations-Aufzeichnung der Schwärzung in der Umge- bung der analytischen Linie, deren Nachweisgrenze bestimmt wird (A) und der Bezugs-

linie (B).

1 2 2 Chem. zveMi 24, 1 2 1 - 1 2 7 (1970)

(3)

zu Fx.u.i-Werteii umtransformiert und diese geben durch Ablogarithmierung die ent­

sprechenden /X f ид-Intensitätswerte. Aus den Intensitätswerten wird das arithmetische Mittel Jx,u, sowie die entsprechende Standardabweichung sixV berechnet

1 n

/x,U = — Z / x . U . i , (4) n 1

e/x.U.i = ^x.U.i — Ix,V, (6)

*/..n = / 1 2 (e/x.u.i)2. (6)

Dem arithmetischen Mittel der Untergrundintensität wird einmal der dreifache: Wert der Standardabweichung und einmal der sechscache Wert derselben addiert, wodurch man die Hilfswerte ZX,N und IX,G erhält, die r o c h logarithmiert werden müssen

/X.N = /x,u + 3*/Siü , (7)

rx,N == log/x,N, (8)

/x,G = /x,U + 6e/Xiü , (9)

Yx,G = l o g /x,G. (10)

Der gemessene Schwärzungswert der Bezugslinie ST,\+v gibt durch Transformieren den Wert YT,I+TJ und dieser, nachdem er ablogarithmiert ist, den Intensitätswert Jr,i+u • Dieser Wert wird jedoch von der Untergrundschwärzung in seiner nächsten Umgebung beeinflußt, was in der Regel die Notwendigkeit mit sich bringt die sog. Untergrundkorrek- tur vorzunehmen. Aus diesem Grunde muß in der Umgebung der Bezugslinie eine gewisse Reihe von Positionen gemessen werden. Die gemessenen £r,u,i-Schwärzungswerte werden transformiert, wodurch man die YT,u,i-Werte erhält, welche um die Jr,u,i-Werte zu erhalten, ablogarithmiert werden müssen. Aus diesen Werten wird das arithmetische Mittel IT,v berechnet, welches man vom Intensitätswert der Bezugslinie substrahiert um den korrigierten Wert zu erhalten, welcher logarithmiert den Yr-Wert gibt

1 m

Ir,V = — IIr,V,i, (П) m i

IT = -fr.l+U — IT,\5, (12)

Yr = \ogIT. (13) Für die Berechnung der Nachweis- und Garantiegrenzen mit Hilfe der Gleichung (3)

müssen jedoch noch die zlF-Werte berechnet werden

AYN = YXiN - Уг, (14)

AYG = FX,G - Гг. (15)

Die Endrechnung wird durch Einsetzen der ZÍY-Werte in die modifizierte Gleichung (3) und durch Ablogarithmieren der ausgerechneten Werte durchgeführt

log C N = (Л F x - i x . r ) , (16)

Chem. zvesti 24, 121 -127 (1970) * ^ 3

(4)

M. MATHERNY

C = n um log CN, (17) wo C die gesuchte Nachweisgrenze ist

log CG = — (Л YG - AXtr), (18)

Бх

CG - num log CG (10)

und CG die gesuchte Garantiegrenze der vorgesehener Spektrallinie ist.

Der Vollkommenheit wegen sind noch zwei weitere Parameter zu berechnen, welche Kaiser [1] für die eindeutige Definierung und Wertung eines spektrochemischen analy- tischen Verfahrens empfiehlt. Dies sind die Nachweisbarkeit П und die Präzision Г, welche durch die Gleichungen (20) und (21) definiert sind

П = — , (20) С

Г = —— . (21)

Sc/C

Falls auch die Bestimmung der Standardabweichung der Bestimmung der Nach­

weis- und Garantiegrenzen erforderlich ist, muß der ganze Prozeß mehrmals in mehreren Spektren wiederholt werden, und aus den berechneten Mittelwerten der Nachweis- und Garantiegrenzen die entsprechenden Standardabweichungen auf statistischer Grund­

lage berechnet werden. Die Berechnung erfolgt nach den folgenden Formeln

C = - 2 C i , (22)

P i

eCi = Ci-Č, (23) sc= / —

-V-i-Ья.

— 2eCf, (24)

V p- i i

CG = — ICG.I, (25) P 1

eCG,i = CG,i - ČG , (26)

V p - i i

Die Werte sc und 8ca sind dann die gesuchten Standardabweichungen der Bestimmung der Nachweis- und Garantiegrenzen.

Experimenteller Teil

Das vorgeschlagene mathematische Verfahren, sowie auch das Vorteil der Anwendung der Funktionsabhängigkeit AY = f(Cx) gegenüber der Anwendung der Funktionsab­

hängigkeit / = /(Cx) bei der Bestimmung der Nachweis- und Garantiegrenzen mußte experimentell überprüft werden. Für diese Überprüfung wurde die zur Bestimmung von Spurenelementen in der CaO-Matrix ausgearbeitete Methode [7] verwendet.

1 2 4 Chem. zvesti 24, 121 -127(3 970)

(5)

Parameter

С ± sc [%]

П

CG ± sea [%]

*с\С [%]

Г n

•m V Methode

Tabelle 1

Vergleich der Nachweis- u n d G a r a n t i e g r e n z e n einiger S p e k t r a l l i n i e n

Ba / 307,16

0,0088 0,0250

114 40 0,0130 0,0610

6,40 5,92 0,156 0,169 20 20

- 20 - -

I II

Co / 308,26

0,00050

±0,00005 2000 0,00088

±0,00005 16,30

0,061 25

- 5

I

0,00010

±0,00001 10 000 0,00125

±0,00007 6,90 0,145 25 25 5 II

Analytische Linien

Cr I 304,09 Ti / 319,99

0,010

100 0,026

18,80 0,053 20

- - /

0,012 0,0004

83 2500 0,040 0,0043

7,60 5,40 0,132 0,185 20 25 20 -

- - // /

0,00024

±0,00002 7150

0,00100

±0,00015 4,80 0,204 25 25 5 II

VI 308,11

0,0040

±0,0004 250

0,0110

±0,0053 5,40 0,185 25

- - /

0,0022

±0,0003 455

0,0065

±0,0003 4,30 0.233 25 25 5 II

о ь§ И И H

о

s

о И и

>

t-«

Bemerkung: Die Methode I benützt die Funktionsabhängigkeit I = f(Cx) und die Methode i 7 die Abhängigkeit AY = f(Cx

(6)

M. MATHEßNY

Diskussion

Die vorgeschlagene Berechnungsweise der Nachweis- u n d Garantiegrenzen er- fordert die Messung einer gewissen größeren Anzahl von Schwärzungswerten in der nächsten Umgebung der analytischen Linie u n d der Bezugslinie. Diese Anzahl k ö n n t e für eine bestimmte, ausgewählte statistische Sicherheit berechnet werden, vorausgesetzt, daß die Standardabweichung des arithmetischen Mittels der Unter- grundintensität schon b e k a n n t ist. Dieser W e r t ist aber u n b e k a n n t , ja die ganze Prozedur dient gerade der Bestimmung dieses W e r t e s u n d aus diesem Grunde m u ß bei der W a h l der minimalen Anzahl von Messungen eine bestimmte Konvenz aufge- n o m m e n werden. A n h a n d der L i t e r a t u r a n g a b e n [8, 9] k a n n die Zahl 15 schon als genügend betrachtet werden, aber u n t e r konkreten Bedingungen, die bei der De- monstrierung des Verfahrens zur Anwendung kamen, war die Zahl der Angaben n = m = 25.

Aus dem Vergleich der Angaben in Tabelle 1, der aus den Funktionsabhängigkeiten I = f(Cx) u n d A Y = f(Cx) gewonnenen Wertungsparameter ersichtlich ist, daß durch die Anwendung des Bezugselementes nicht n u r die Präzision der analytischen Bestimmung verbessert wird, sondern, es verbessert sich insbesondere der W e r t der Standardabweichung der Bestimmung der Nachweis- sc u n d Garantiegrenzen scG. Die Differenzen zwischen den durch beide verglichene Verfahren erhaltenen W e r t e n С u n d (7G weisen darauf hin, daß ohne Bezugselement eher systematische Fehler auftreten. Die diesbezügliche Ursache liegt darin, daß die Bestimmung der P a r a m e t e r Bx u n d Ax ohne Bezugselement eine wesentlich größere S t a n d a r d a b - weichung aufweist.

Schlu Qfolgerung

Zum Schluß k a n n festgestellt werden, daß die vorgeschlagene Methode zur Be- rechnung der Nachweis- u n d Garantiegrenzen der Reinheit, sowie auch weiterer hiermit zusammenhängender Wertungsparameter immer bei konsequenter An- wendung des Bezugselementes durchzuführen ist. Die Anwendung des Bezugs- elementes garantiert einerseits genauere, anderseits auch richtigere analytische Ergebnisse. Diese B e h a u p t u n g s t ü t z t sich auf vergleichende experimentelle Messun- gen a n identischen Spektren u. zw. einmal ohne u n d das zweite m a l mit Bezugs- element.

Symbole

/ Intensität der Spektrallinie oder des Untergrundes Y Logarithmus der Intensität

AX,T Koeffizient der Lomakin —Scheibe Gleichung Bx R i c h t u n g s t a n g e n t e der a n a l y t i s c h e n Geraden

m A n z a h l der Messungen der Schwärzungswerte des U n t e r g r u n d e s bei der Bezugs- linie

n Anzahl der Messungen der Schwärzungswerte des U n t e r g r u n d e s bei der a n a l y t i - schen Linie

p Anzahl der B e s t i m m u n g e n der Nachweis- u n d Garantiegrenzen С Wert der Nachweisgrenze

(7G Wert der Garantiegrenze der Reinheit TL Nachweisbarkeit des Elementes

Г Präzision der B e s t i m m u n g des E l e m e n t e s

1 2 6 Chem. zvesti 24, 1 2 1 - 1 2 7 (1970)

(7)

Bedeutung der Subskripten

x bezeichnet die analytische Linie und den Untergrund U um die analytische Linie г bezeichnet die Bezugslinie und den Untergrund U um die Bezugslinie

1 bezieht sich auf die eigentliche Linie U bezeichnet den Untergrund

N bezeichnet eine Größe die sich auf die Nachweisgrenze bezieht

G bezeichnet eine Größe die sich auf die Garantiegrenze der Reinheit bezieht Literatur

1. Kaiser H., Z. Anal. Ghem. 209, 1 (1965).

2. Lomakin B. A., Z. Anorg. Allg. Ghem. 187, 75 (1930).

3. Scheibe G., Schnettler O., Naturwissenschaften 19, 134 (1931).

4. Filo O., Lavrín A., Matherny M., Acta Geol.-Geograph. Univ. Gomenianae, Geologica, Nr. 15, 219 (1968).

5. Lavrín A., Matherny M., Rechenprogramm AF-LM-69, unveröffentlichte Ergebnisse.

6. Boumans P . W. J . A., Z. Anal. Ghem. 220, 241 (1966).

7. Florián К., Lavrín A., Matherny M., Petrioková-Floriánová K., Spectrosc. Lett. 2, 377 (1969).

8. Eckschlager К., Fehler bei chemischen Analysen, S. 94. Akademische Verlagsgesellschaft, Geest u. Portig K. G., Leipzig 1965.

9. Horák Z., Praktická fysika. (Praktische Physik.) S. 75. Státní nakladatelství technické literatury. (Staatlicher Verlag für technische Literatur.) Prag 1958.

Übersetzt von M. Matherny

Chem. zvesti 24, 1 2 1 - 1 2 7 (1970) 1 2 7

Referenzen

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