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NATURSCHUTZBRIEF 7. JAHRGANG SEPTEMBER / OKTOBER 1967

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(1)©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. NATURSCHUTZBRIEF 7. JAHRGANG. F o to : B aum gartner Offizielles O rgan der N atu r schutzbehö r de der Landesgruppe des ÖNB, der Bergwacht und des W aldschutz­ verbandes.. SEPTEMBER / OKTOBER 1967. INHALT: Die N aturschutzzeitung, ein w ertvolles Hilfsm ittel für die Schule / Der örtliche N atur- und Landschaftsschutz im W ir­ kungsbereich der Gemeinden / Eine neue Landschaft entsteht / Die Tam arisken von Schloß W aldstein / N aturschutz-W ahrzei­ chen am Hauser-K aibling / Der Fußweg / Eine Studienreise des ÖNB / W as unsere Leser meinen / Tätigkeitsbericht der Stei­ rischen Vogelschutz w arte / Aus der N aturschutzpraxis / Um­ schlagbild: Das N aturschutz-W ahrzeichen am Hauser-Kaibling,.

(2) 2. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Die Naturschutzzeitung, ein wertvolles Hilfsmittel für die Schule W enn hier von einer N a t u r s c h u t z z e i t u n g die Rede sein soll, so handelt es sich nicht etw a um eine Tages-, Wochen- oder M onatszeitschrift, deren A ufgabe darin liegt, daß sie Nachrichten über die Bestrebungen des N aturschutzes verbreitet. Die N aturschutzzeitung der Schule ist ein Inform ations­ blatt, das sich die Schfüler der höheren A ltersstufen selbst g estalten können. Dieses Inform ationsblatt dient lediglich dazu, die G edanken des Naturschutzes in der reiferen Schuljugend zu verbreitern und sie selbst zu A ktivisten für den N aturschutzgedanken heranzubilden. Seitens des Lehrers bedarf es hiezu der B ereitstellung geeigneter Hilfsmittel, die aus Tageszeitungen, Illustrierten und Fachaufsätzen über den Naturschutz stammen. Hiebei bietet sich dem interes­ sierten Lehrer ein ganzer K atalog aus dem Bereich der N aturschutzliteratur an. Der österreichische N atuschutzbund, die Landeskam mern für Land- und Forst­ wirtschaft, die Frem denverkehrseinrichtungen verm itteln kostenlos anschau­ liches Lese- und Bildmaterial. Die H auptaufgabe des Lehrers liegt darin, die Probleme des Naturschutzes zu forcieren und die Schüler für die aktive M it­ arbeit zu gewinnen. In der Praxis sieht dies folgenderm aßen aus: In der Arbeitsschule, zu der sich die m eisten Lehrer bekennen, gibt es auch die sogenannte K lassensitzung mit einer feststehenden Tagesordnung. Im Rahmen einer K lassensitzung w ird ein Redaktionsausschuß zur H erausgabe der N aturschutzzeitung gewählt. Es finden sich in je d er Klasse Kinder, die gerne eine V erantw ortung übernehm en und bereit sind, eine A rbeit für die Klassengemeinschaft zu leisten. Zur Ge­ staltung und A usarbeitung einer N aturschutzzeitung muß natürlich auch ein besonderes Them a gew ählt w erden. Ich habe im Laufe eines Jah res folgende Them en für die Zusam m enstellung der N aturschutzzeitungen vorgeschlagen: „Geschützte Pflanzen und Tiere", „Das W asser, ein kostbares N aturgut", „W ald­ schutz als N aturschutzaufgabe", „Die N aturschutzgebiete des H eim atlandes", „Naturschutz und Reklame in freier Landschaft", „Vogelschutz", „W ildfütte­ rung", „Landschaftspflege" u. a. Das R edaktionskom itee stellte nun zu den einzelnen Leitthem en Beiträge zusammen. Die Schüler brachten aus Jagdzeitschriften, aus Schülerlesezeitungen und Büchern w ertvolles M aterial, welches natürlich auf sein e Brauchbarkeit überprüft w erden mußte. Dabei leisteten die Schüler selbst w ertvolle M ithilfe, indem sie unverständliche A usdrücke kritisierten. A nderseits w urde der Sam­ m eleifer der K inder angespornt. V iele Bilder und passende Sprichwörter w urden zusam m engetragen und der Blick auf die engere Heim at gerichtet. Nach Beendi­ gung dieser T ätigkeit w urde vom Redaktionskom itee die Zusam m enstellung der N aturschutzzeitung beschlossen. Nach einer letzten A ussprache mit dem Klas­ senlehrer erfolgte die Reinschrift zur V orbereitung der Abzüge mit der V er­ vielfältigungsmaschine. Um die M itte des M onats bekom men die erw artungs­ frohen Kinder die K lassen-N aturschutzzeitung ausgefolgt. Die K osten für die H erausgabe dieses Lesestoffes sind verhältnism äßig gering. Der Leitartikel stammte m eistens vom Lehrer selbst oder aus besonders qualifizierten Q uellen. Auch die Schüler durften ihre A ufsätze veröffentlichen und h atten Gelegenheit, w ertvolle Beobachtungen und Erlebnisse bekanntzu­ geben. Diese T ätigkeit kommt auch dem A ufsatzunterricht sehr entgegen, indem die Schüler recht früh zu eigener Konzeption angeregt w erden. Diese K lassenzeitung w urde auch im Elternhaus begeistert aufgenommen. Auf diese W eise fanden allgem eine Probleme des N aturschutzes eine w eite V erbreitung auch in der Elternschaft. V iele Eltern w urden durch ih re Kinder auf den Problem kreis des N aturschutzes aufmerksam. OSchR. K urt F r i e d r i c h.

(3) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 3. Der örtliche Natur- und Landschaftsschutz im Wirkungsbereich der Gemeinden W arum sollen die Gemeinde autonom e N aturschutzbehörden w erden, wenn trotz einer m ehr als 100jährigen Praxis noch immer nicht einmal alle Bauver­ fahren befriedigend durchgeführt w erden? Die A ntw ort gibt die Bundesverfassungsnovelle 1962, BGBl. Nr. 250; dort steht in A rtikel 118, Abs. 2: „Der eigene W irkungsberreich der Gemeinden umfaßt . alle A ngelegenheiten, die im ausschließlichen und überw iegenden Interesse der in der Gemeinde verkörperten örtlichen Gemeinschaft gelegen und geeignet sind, durch die Gemeinschaft innerhalb ihrer örtlichen Grenzen besorgt zu w erden". Im A bsatz 3 des Art. 118 steht, daß den Gemeinden zur Besorgung im eige­ nen W irkungsbereich insbesonders folgende behördliche Aufgaben zu gew ähr­ leisten sind, und zw ar — u n ter anderem — die Feuerpolizei, die örtliche Bau­ polizei einschließlich der Raumplanung. Der V erfassungsdienst der Landesam tsdirektion und die G em eindeabteilung der Steierm. Landesregierung haben nun entschieden, daß auch ein örtlicher N atur- und Landschaftsschutz unter den in der V erfassungsnovelle beispiels­ w eise aufgezählten eigenen W irkungsbereich zu subsum m ieren sei, w eshalb in d er neuen, vom steirischen Landtag bereits beschlossenen Gemeindeordnung der örtliche N atur- und Landschaftsschutz als eigener W irkungsbereich der Gemeinde ex tra angeführt ist. Auf die Frage an einzelne steirische Landtagsabgeordnete und die vorge­ nannten Dienststellen, w as unter dem örtlichen N atur- und Landschaftsschutz eigentlich zu verstehen sei, w urde geantw ortet, daß die A uslegung dieser Kom­ petenz Sache der N aturschutzbehörde wäre. Diese sei nunm ehr verfassungs­ rechtlich verpflichtet, den Gemeinden jene A ngelegenheiten des N atur- und Landschaftsschutzes zu übertragen, die „im ausschließlichen und überw iegenden Interesse der G em einden gelegen und geeignet w ären, durch die Gemeinschaft innerhalb der örtlichen G renzen besorgt zu werden." Das N aturschutzreferat des Amtes der Stmk. Landesregierung sah sich da­ h er veranlaßt, den letzten Entwurf eines neuen steirischen N aturschutzgesetzes neuerlich um zuarbeiten. Bei folgenden Aufgaben konnte mit den V ertretern der G em eindeabteilung und des V erfassungsdienstes der Landesam tsdirektion eine Einigung erzielt w erden, daß sie als „örtlicher N atur- und Landschafts­ schutz" in den eigenen W irkungsbereich der Gemeinde fallen könnten. 1. S c h u t z d e r L a n d s c h a f t v o r V e r u n r e i n i g u n g . Die G em einden sind verpflichtet vorzusorgen, daß für jedes Siedlungsgebiet geeignete A blagerungsplätze in genügender Zahl und erreichbarer N ähe b e­ reitstehen. Da durch die N aturschutzgesetzgebung fast aller Bundesländer die V erunreinigung von W äldern, W iesen, Feldern und G ew ässern untersagt ist, muß es als eine kom m unalpolitisch überaus wichtige A ufgabe auch im Rahmen der örtlichen G esundheitspolizei betrachtet werden, für die klaglose M üll­ ablagerung und M üllbeseitigung (nicht nur für die Abfuhr!) vorzusorgen. 2. D i e E r t e i l u n g e i n e r B e w i l l i g u n g n a c h d e n B e s t i m ­ mungen des L a n d s c h a f t s s c h u t z e s in L a n d s c h a f t s ­ schutzgebieten a) für die A blagerung von Bodenbestandteilen, Schlacken, Müll, Schutt, A lt­ m aterialien, A bfällen und dergleichen sowie für V erunreinigungen durch überm äßige Staub-, Rauch- und Gasentwicklung; b) für die Errichtung von Cam pingplätzen und G roßparkplätzen außerhalb ge­ schlossener Ortschaften..

(4) 4. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Im Zusam m enhang mit Punkt 1, der einem G rundsatz für das gesam te Landesgebiet entspricht, ist die Erteilung einer G enehm igung für A blagerungen aller A rt in Landschaftsschutzgebieten durch die Gemeinde nur eine logische Folge. Da die örtliche Baupolizei einschließlich der Raumplanung, der S anitäts­ polizei und der Straßenpolizei auch in den eigenen Aufgabenbereich der G e­ m einden fällt, soll auch die Genehm igung der unter Punkt b genannten V or­ haben in die G em eindekom petenz fallen; allerdings muß bem erkt w erden, daß in anderen Bundesländern nach den geltenden Campingplatzgesejtzen diese Bewilligungen von den B ezirksverw altungsbehörden bzw. nur in einem Land durch die Gemeinde, aber im übertragenen W irkungsbereich, erteilt w erden. 3. G e s c h ü t z t e L a n d s c h a f t s t e i l e Ein kleinräum iger Teil der Landschaft, der z. B. Hecken, Flurgehölze, W as­ serläufe, Teiche, charakteristische A npflanzungen bei G edenkstätten, A lleen oder P arkanlagen aufw eist oder reich an schutzwürdigen N aturgebilden ist und das Landschafts- oder O rtsbild belebt oder biologische Bedeutung hat, kann m it Zustimmung der Landesregierung durch eine V erordnung der Gemeinde zum geschützten Landschaftsteil erklärt w erden. Liegt der Landschaftsteil in m ehreren Gemeinden, geht die Zuständigkeit zur Erlassung d er V erordnung auf die B ezirksverw altungsbehörde über. Eine solche V erordnung ist aufzuheben, w enn vom Bezirksbeauftragten für N aturschutz festgestellt wird, daß der Zustand eines geschützten Landschafts­ teiles die öffentliche Sicherheit gefährdet und eine andere Abhilfe nicht mög­ lich oder eine w esentliche Ä nderung der Eigenschaften, die zum Schutz des Landschaftsteiles geführt haben, eingetreten ist. Mit Zustimmung der Landes­ regierung kann aus dringenden wirtschaftlichen G ründen eine geringfügige V er­ änderung des geschützten Landschaftsteiles zugelassen oder die V erordnung aufgehoben w erden. Der Entwurf des neuen steirischen N aturschutzgesetzes unterscheidet nämlich neben großräum igen N atur- und Landschaftsschutzgebieten und bedeu­ tenden N aturgebilden als N aturdenkm alen auch kleinräum ige Teile der Land­ schaft, die eines besonderen Schutzes bedürfen können. Die A rgum ente der V ertreter der G emeindeautonom ie, daß die Erfassung und E rhaltung dieser Landschaftsteile ebenfalls als ein w esentlicher Teil der ö rt­ lichen Raumplanung aufzufassen sei, w aren so überzeugend, daß diese Kom­ petenz auch an die G em einden übertragen wurde. 4.. Ausnahmen. vom. Verbot der ü be rm äß ige n Entnahme von Pflanzen. Jed e mutw illige Beschädigung, V ernichtung oder überm äßige, ü ber einen H andstrauß hinausgehende M itnahm e von nicht durch V erordnung besonders geschützten Pflanzen und Pflanzenteilen ist untersagt. Die Gemeinde k an n A us­ nahm en von diesem V erbot bew illigen, w enn der B e z i r k s n a t u r s c h u t z b e ä u f t r a g t e feststellt, daß dadurch der Pflanzenbestand nicht gefährdet wird. 5. S i c h e r h e i t s l e i s t u n g e n Mit einem Bescheid, der über A ntrag eine Bewilligung für A blagerungen erteilt und M aßnahm en zur H erstellung eines möglichst natürlich w irkenden Zustandes nach A blagerungen oder um fassenden G eländeveränderungen v o r­ schreibt, kann durch die Gemeinde zur Sicherung der Durchführung der ange­ ordneten M aßnahm en dem V erpflichteten die H interlegung einer angem essenen Sicherheitsleistung (Kaution) aufgetragen w erden. W enn der Gemeinde schon u n ter Punkt 2 a die Bewilligung für A blage­ rungen übertragen wurde, muß ihr w ohl auch die Möglichkeit eingeräum t werden, Sanierungsm aßnahm en anzuordnen und diese nötigenfalls auch durch.

(5) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 5. eine Kaution durchsetzen zu können, wie es beispielsw eise im Forstrecht bei Schlägerungsbew illigungen durch die Bezirksverw altungsbehörde erfolgreich gehandhabt wird. 6. Ü b e r w a c h u n g Die N aturschutzbehörden haben die Einhaltung der bescheidmäßig vorge­ schriebenen A uflagen zu überwachen. Das gilt selbstverständlich auch für die Gemeinden, denn A uflagen, die nur auf dem Papier stehen und deren Erfüllung nie überprüft wird, sind zwecklos und tragen nur dazu bei, daß die behördlichen V erfahren nicht m ehr ernstgenom m en w erden; dadurch w ürde auch das A nse­ hen der öffentlichen V erw altung sinken. Ebenso unerläßlich w ird es sein, ge­ w issenhaft zu prüfen, ob konsensw idrige A usführungen nachträglich toleriert w erden können oder ob auf einer Ä nderung und H erstellung des konsens­ m äßigen Zustandes bestanden w erden muß. In diesem Zusam m enhang muß festgestellt w erden, daß nach der ü berein­ stim m enden Ansicht der vor kurzem in Innsbruck versam m elten beam teten N aturschutzreferenten aller österreichischen Bundesländer die Aufgaben des N atur- und Landschaftsschutzes im überw iegenden Ausmaß überörtlichen C ha­ rak ter haben, w eil die daraus abzuleitenden M aßnahmen im Interesse des gesam ten Landes liegen und daher nur von dieser W arte betrachtet und be­ u rteilt w erden können. Es w ürde eine vollkom m ene V erkennung der Ziele und A ufgaben des N atur- und Landschaftsschutzes darstellen, die zu einem W iderspruch in sich selbst führen müßte, w ollte man die verschiedenen M aßnahmen des N aturund Landschaftsschutzes nur vom örtlichen Standpunkt betrachten und z. B. die charakteristischen M erkm ale eines N aturdenkm ales nur im örtlichen Zu­ sam m enhang prüfen. Dasselbe gilt auch für alle A rten von W erbeanlagen und A nkündigungen, zum al die B ezirksverw altungsbehörden ohnedies auch ein V erfahren nach der S traßenverkehrsordnung durchzuführen haben, so daß mit d er gem einsam en Prüfung und Durchführung beider V erfahren auch eine V er­ w altungsvereinfachung verbunden sein wird. Die Landschaft ist ein natürlich abgrenzbarer A usschnitt aus der Erdober­ fläche mit allen ihren Faktoren, der einschließlich der kulturschöpferischen Leistungen des Menschen eine Raum einheit von bestim m tem C harakter bildet und daher im allgem einen nicht auf das G ebiet einer einzelnen Gemeinde b e­ schränkt sein kann. Landschaftsschutz ist daher die Summe aller M aßnahmen, die sich auf die Erhaltung der Landschaft (als überörtlichen Begriff) oder auf ihre harmonische und organische Entwicklung bezieht. Da unter „Landschafts­ bild" der optisch w ahrnehm bare Eindruck der Landschaft (wieder als ü b er­ örtlicher Begriff) zu v erstehen ist, kann auch die Beurteilung von Bauvor­ haben in Landschaftsschutzgebieten nicht nur vom örtlichen G esichtspunkt aus erfolgen. Daher muß auch die E rteilung einer A usnahm egenehm igung nach der Landschaftsschutzverordnung von der Bezirksverw altungsbehörde als jen er Be­ hörde ausgesprochen w erden, die in der Lage ist, eine überörtliche Beurteilung der einzelnen V orhaben vorzunehm en, zumal sich die Landschaftsschutzgebiete ohnedies m eist über viele Gemeindebereiche erstrecken. Es konnte daher dem W unsch der Kammer der gew erblichen W irtschaft w egen dieser grundsätzlichen Ü berlegungen nicht entsprochen w erden, die eine Zusam m enlegung des Bau­ v erfahrens mit dem V erfahren nach der Landschaftsschutzverordnung b ean ­ trag t hatte. N un ist es an der Zeit, w ieder auf die N a t u r s c h u t z b e a u f t r a g t e n hinzuweisen, die von der Landesregierung zur W ahrnehm ung der fachlichen N aturschutzinteressen aus den Fachgebieten der N aturkunde und der Technik für die N aturschutzbehörden, also auch für die Gemeinden, bestellt w erden müssen. Die für die G em einden bestellten N aturschutzbeauftragten sind nach.

(6) 6. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. dem Entwurf des neuen steirischen N aturschutzgesetzes B e t e i l i g t e an den N atur- und Landschaftsschutz betreffenden V erw altungsverfahren und haben d ah er P a r t e i s t e l l u n g (Berufungsrecht!), w enn P arteianträge bew illigt oder ihre eigenen A nträge abgew iesen w erden. Bewilligungsbescheide der Gemeinden, die sich auf ein V erfahren ohne Beteiligung der N aturschutzbeauf­ tragten stützen, w erden nichtig sein. Diese Bestimmungen sind im Interesse des N atur- und Landschaftsschutzes so wesentlich, daß der eigene W irkungsbereich der Gemeinden im örtlichen N a­ tur- und Lansddiaftsschutz überhaupt nur in diesem Zusam menhang denkbar ist. A ndererseits h at es keinen Sinn, sich einer Entwicklung grund­ sätzlich entgegenzustellen, die nach der G em eindeverfassungsnovelle 1962 das Ergebnis langw ieriger V erhandlungen der G em eindevertreter aller euro­ päischen S taaten darstellt. Sicher darf man das Maß auch nicht an jenen kleinen oder kleinsten G em einden nehm en, die zur Erfüllung all dieser ihnen zuge­ m uteten A ufgaben kaum in der Lage sind. W enn es aber das Ziel der öffent­ lichen V erw altung ist, durch Gemeindezusam m enlegungen Gemeinden solcher G rößen zu schaffen, daß ein gut funktionierender und gut geschulter V er­ w altungsapparat gew ährleistet ist und w enn es den N aturschutzbehörden ge­ lingt, durch fortw ährende Schulungen und B ereitstellung von fachlichen U nter­ lagen zu sorgen, daß genügend gut ausgebildete N aturschutzbeauftragte zur V erfügung stehen, so kann diese Entwicklung sogar begrüßt w erden, w eil d a ­ durch alle diese A ufgaben auf eine breitere Basis gestellt w erden und auch die M itverantw ortlichkeit aller Instanzen stärk er und größer wird. Diese G edanken und Ü berlegungen sollen hiem.it zur D iskussion gestellt werden>. ORR Dr. Curt F o s s e 1. Eine neue Landschaft entsteht Ein 40 ha großer See in Stubenberg Im Rahmen der A ktion „Schafft steirische Seen" ist die geplante A uf­ stauung des Feistritzflusses im Talkessel unterhalb der Erholungsdorfes Stu­ benberg (Landschaftsschutzgebiet Nr. 40, H erbersteinklam m , Rabenwald) zur Bildung eines Badesees in ein konkretes Stadium gelangt. Durch die A ufstauung der Feistritz beim Eingang in die H erbersteink lamm m ittels eines A bsperrbauw erkes (Kronenlänge 80 m, Höhe 9 m) w ird eine Seefläche von ü ber 40 h a entstehen. Die zukünftige Seefläche w ird durch einen Damm m it Ein- und A uslauf von der nach W esten zu verlegenden F eistritz­ flußstrecke getrennt w erden. Die W asserspiegel des Flusses und des Sees w erden ständig auf gleicher H öhe gehalten w erden. In der Fließrichtung der Feistritz w ird der See eine Länge von 1100 m erreichen, seine größte B reiten­ ausdehnung w ird rund 550 m betragen. In d er Seem itte w ird er eine Tiefe von 2 V2 bis 3 m aufw eisen, im südlichen Bereiche eine von 8 m. Auf Grund jahrelanger Beobachtungen und technischer Studien h at Reg.O berbaurat Dipl.-Ing. Dub, H artberg, w ertvolle U nterlagen für die P ro jek tie­ rung, die durch Arch. Dipl.-Ing. Scheide, W ien, erstellt w urde, ausgearbeitet. Fachexperten von L andesdienststellen und Z ivilingenieure haben w eitere spe­ zielle V orarbeiten und D etailstudien für die Erstellung des umfangreichen See­ p rojektes geleistet. So w urden u. a. G utachten auf Grund chemischer, biologi­ scher und bakteriologischer U ntersuchungen des Feistritzflusses und der drei im künftigen Seebereich gelegenen Zubringer (Schmidbach, Gießgrabenbach und Kulmbach) erstellt. Bezüglich der Schwebstofführung und der sich daraus ergebenden A nlandungen im künftigen Badesee sind Untersuchungen im Gange. Geologische V oruntersuchungen im zukünftigen Sperren- und Stauraum liegen.

(7) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Der künstliche See bei Stubenberg. 7. Foto Ralbovszky. vor; für das A bsperrbauw erk besteht bereits ein generelles V orprojekt. Zur Sicherung einer geordneten Nutzung der künftigen Seeum gebung sind Flächen­ nutzungspläne für die v ier Gemeinden, die am See liegen (Buchberg, Freien­ berg, Siegersdorf und Stubenberg) in A usarbeitung. Pläne im K atasterm aßstabe mit Schichtenlinien, Schaubilder und ein sehr instruktives Modell und M odell­ fotos sind vom A rchitekten fertiggestellt. (Unser Bild zeigt ein Foto dieses Modells von Süden h er gesehen.) Die Sachverständigen des N atur- und Landschaftsschutzes beurteilen das G esam tprojekt sehr positiv. Es w ird erw artet, daß durch den geplanten Bade­ see nicht nur eine für den F rem denverkehr in der O ststeierm ark sehr in teres­ sante A nlage geschaffen wird, sondern auch die bestehende Erholungslandschaft eine w irksam e Bereicherung erfährt. W egen des großen Flächenausmaßes des geplanten Sees von über 40 ha w erden Zonen entstehen, in welchen sich eine eigene W asser- und U fervege­ tation bilden wird, die dem Gesamtbild des entstehenden Sees einen beson­ deren, w eitgehend natürlich w irkenden C harakter zu verleihen vermag. Auch eine V erm ehrung der T ierarten im Seebereich ist zu erw arten. M it größter Sorgfalt w ird von den Baubehörden die voraussichtlich bald einsetzende Bebauung in Sichtweite des Sees behandelt w erden müssen. Die bildhafte W irkung d e r entstehenden Seelandschaft, der Seeufer und der Um­ gebung, insbesondere in Richtung zum O rtskern von Stubenberg und zum O st­ abhang des Kulms dürfte durch Bauten jeglicher A rt nicht gestört w erden. Es gilt, den W e rt der Erholungslandschaft, der auch in der echten Harm onie von alten und neuen Bauten und ihrer Umgebung liegt, je tzt und in Zukunft voll zu bew ahren. Völlig unberührt muß die hervorragende landschaftliche Schönheit der bekannten H erbersteinklam m bleiben. Eine V erordnung, welche diese Klamm zum besonderen Schutzgebiet erklärt, w ird demnächst verlautbart..

(8) 8. NATURSCHUTZBRIEF ©NaturschutzbundSTEIRISCHER Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Der Badebetrieb w ird sich vorw iegend auf das nördliche Seegebiet kon­ zentrieren, wo auch die baulichen A nlagen für den Bade- und Bootsbetrieb vorgesehen sind (Lärmzone). Das Leitmotiv für die G esam tgestaltung der A nlage ist die w eitestge­ hende harmonische Einbettung in die gegebene Tallandschaft. A lle M aß­ nahm en w erden sich diesem M otiv unterzuordnen haben. Nur dann kann das Ziel, mit dem See eine neue Erholungslandschaft zu schaffen, erreicht w erden. fT W. R e i s i n g e r. Die Tamarisken von Schloß Waldstein Im Hof des Schlosses W aldstein bei Übelbach befinden sich vier dicht ge­ bündelte Stämme von Tam arisken, die um 1870 vom dam aligen Besitzer ge­ pflanzt w orden sind. Die Stämme der Tam arisken sind in den unteren Partien mit- und ineinander verw achsen und haben in Brusthöhe zusammen einen Umfang von 2,35 m. Es läßt sich nicht m ehr genau feststellen, ob nicht noch zwei bzw. drei w eitere Stämme früher m it dazu gebunden gew esen sind. Im allgem einen findet man bei uns Tam arisken m it ihren zartrosafarbigen B lütenständen als Ziersträucher. Ihre H eim at ist Südeuropa, W estafrika und Asien. N ur e i n e A rt von Tam arisken entw ickelt sich baumförmig, und zwar die Fünfmännige Tam ariske (Tamarix pentandra). Kennzeichnend für diese baum ­ förmige A rt sind die braun berindeten Zweige und die kleinen lanzettförm ig spitzen, blaugrünen Blätter, die den Blättern des H eidekrautes ähneln. Die Blütezeit der Tam arisken fällt in die Zeit von Ende Juli bis August, wo sie dann wie mit einem zarten rosa Schleier überw orfen anzusehen sind. Die eigenartigen Tam arisken im Schloß W aldstein sind deshalb erw ähnens­ wert, w eil eine Bündelung der Stämme in Steierm ark unbekannt ist und n ir­ gends bei uns hochwüchsige A rten gehalten w erden. Die klimatisch günstige und w indgeschützte Lage im Schloßhof ist w ohl die V oraussetzung dafür, daß sich diese Bäume bis 15 m H öhe entwickeln konnten. Das Holz der Tam ariske ist sehr spröde und leicht brüchig. Giroße Schneebelastung h at stets zur Folge, daß selbst starke' Ä ste unter der Schneelast brechen. Auch bei diesen Bäumen im Schloßhof von W aldstein sind im Laufe der Zeit einige Stamm teile abgebrochen. Da diese Bäume annähernd 100 Jah re alt sind, ist zu befürchten, daß der Be­ stand in den nächsten 10 bis 15 Ja h ren zugrunde geht. Es lohnt sich jedoch, diese prächtig entw ickelten T am arisken zu pflegen, denn es gibt, w ie er­ wähnt, bei uns sonst keine ähnlichen Formen in Parkanlagen oder G ärten zu sehen. Seit Ja h ren stehen diese Frem dlinge in unserer H eim at unter dem Schutze des Gesetzes und w urden zum N aturdenkm al erklärt. W ie Prinz Heinrich von und zu Liechtenstein berichtete, sind diese Tam a­ risken von seinem U rgroßvater gepflanzt w orden und stammen vermutlich aus den A nlagen des Karl Prinz von Ö ttingen-W allerstein von Schloß Seyfritzberg bei Zierm itzhausen in Schwaben. Nicht unerw ähnt soll bleiben, daß in den Parkanlagen um Schloß W ald­ stein prächtige alte exotische Bäume stehen, deren Bestimmung zum Teil sehr schwierig ist, die jedoch auf Grund ihres w underbaren Wuchses und E rhaltungs­ zustandes gleichfalls schutzwürdig sind. Bedauerlicherweise mußten exotische Lärchen nahe dem Schloßgebäude w egen zu starker Beschattung der H aus­ w ände geschlägert w erden. W ie aber aus den vorhandenen Strünken zu er­ kennen ist, m üssen auch diese Bäume riesige Ausmaße gehabt haben. Als w eitere Besonderheit w äre anzuführen, daß sich im Archiv des Schlosses W aldstein ein altes H erbarium befindet, in welchem von den verschiedensten Eichen der ganzen W elt Zweige und Blätter säuberlich aufbew ahrt sind. Prof. Dr. Adolf W i n k l e r.

(9) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 9. Naturschutz-Wahrzeichen am Hauser-Kaibling Pforte zum Naturpark Schladminger Tauern Am letzten Sonntag im Septem ber w ar auf der Kaiblingalm am H auserKaibling in den Schladminger Tauern allerhand los. Schon in den frühen M or­ genstunden stauten sich hunderte naturbegeisterte Freunde der N atur bei der T alstation der Schladminger Tauernseilbahn in H aus i. E. und w arteten geduldig bis sie an der Reihe w aren. Von 6 Uhr früh bis 6 Uhr abends liefen u n u n ter­ brochen die G ondeln berg- und talw ärts, um diesen M assenansturm zu bew äl­ tigen. Die flotten W eisen einer Blaskapelle verkürzten die m itunter längeren W artezeiten. Der Anlaß zu diesem A nsturm w ar aber auch kein geringer. In aller Stille hat der T ouristenverein „Die N aturfreunde" auf einer Anhöhe in der N ähe seines schmucken Bergheimes auf der Kaiblingalm einen Bergturm errichtet, der w eit ins Land hinausgrüßt und der anläßlich des Internationalen N aturfreunde­ tages feierlich seiner Bestimmung — Rufer und M ahner für den Schutz der N atur zu sein — übergeben wurde. W eit über 500 N aturfreunde aus allen Teilen der Steierm ark und viele Ehrengäste, darunter eine A bordnung jugoslaw ischer Bergsteiger, V ertreter des ö ste rr. A lpenvereines, der Bergwacht und des Bergrettungsdienstes, des Bun­ desheeres, der G endarm erie, der N aturschutzbehörde und zahlreiche Persönlich­ keiten des öffentlichen und politischen Lebens, von Behörden, Ä m tern und Körperschaften, von Presse und Rundfunk, w aren der Einladung gefolgt und w urden vom Landesobmann der steirischen N aturfreunde, Fritz Kniepeihs, auf dem Festplatz vo r dem neuen W ahrzeichen herzlich willkommen geheißen. Die G estaltung des Festplatzes hatte die N atur selbst übernommen. Sie setzte die gew altigen Kulissen des Höchstein und des Dachsteinmassivs w ir­ kungsvoll in Szene, und nach ihren Regieanw eisungen w ehten die Fahnen lustig im W inde und erstrahlte der Himmel in seinem schönsten Blau. Das Bauwerk — eine sieben M eter hohe, steile Pyram ide aus N atu rstein ­ m auerw erk — fügt sich harmonisch in die gew altige Landschaft. Das ist kein Zufall. Eine A utorität auf dem G ebiete des Landschaftsschutzes, Dipl.-Ing. W illi Reisinger, h at den Entwurf beigesteuert (siehe unser Umschlagbild!) Alles in allem kann gesagt w erden, daß die Feierstunde, die ein gepflegter Kinderchor der M ädchenhauptschule Schladming und ein kultiviertes Bläsenq u artett aus Schladming unterm alten, einen w ürdigen V erlauf genommen hat. Von e m i n e n t e r B e d e u t u n g aber war, was Landesrat Hannes B a m m e r in seiner F e s t r e d e sagte. Er unterstrich die Lebenswichtigkeit von klarem W asser und reiner Luft. Er zeigte den N otstand auf, der durch die V er­ schmutzung dieser lebensnotw endigen Elemente bereits besteht, aber auch die enorm en Gelder, die zur Beseitigung dieser Ü belstände erforderlich w ären. Er betonte die unbedingte N otw endigkeit der Erhaltung und Schaffung von Er­ holungszentren im Interesse der V olksgesundheit und verw ies auch auf die W ichtigkeit eines „N aturparks Schladminger Tauern'', für dessen Errichtung bereits ein Landesgesetz bestehe, der aber noch erhebliche W iderstände p^iv atrechtlicher Interessen entgegenstehen, die aber im Zuge von A usführungs­ bestim m ungen überw unden w erden müßten. „Das W ahrzeichen", so sagte er, „möge auch symbolisch die Eingangspforte sein, zum N aturpark Schladminger Tauern, für dessen Verw irklichung alle Kräfte mobilisiert w erden müssen!" Eines ist sicher: Der Touristenverein „Die N aturfreunde" hat eine T at ge­ setzt, und es ist zu wünschen, daß der Bau des Naturschutz-W ahrzeichens ein verheißungsvoller Beginn sei, dem die V ollendung — der N aturpark Schlad­ m inger T auem — bald folgen möge! R Npudecker.

(10) 10. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Der Fußweg Jederm ann weiß, was ein Fußweg ist, eine E rläuterung oder Beschreibung ist w ohl überflüssig, und doch gibt es verschiedene und gar nicht so unbedeu­ tende Gründe dafür, sich etw as eingehender mit ihm zu befassen. Der Fußweg ist jedenfalls die älteste „Straße", die älteste V erbindung des Menschen mit seiner Umgebung. Er ist so alt w ie das Menschengeschlecht und ist zu vergleichen m it den W egen der Tiere, den W ildwechsel^. Sicherlich entstand er ursprünglich sozusagen von selbst, durch das oftmalige Begehen derselben W egstrecke und w urde später durch allmähliche Beseitigung von H indernissen, etw a um gestürzten Bäumen, Felsblöcken usw. vervollkom m net, aus der N otw endigkeit heraus, leichter und schneller zur W asserstelle oder ins Jagdgebiet, an den Fundort bestim m ter Rohstoffe oder schließlich zum Nachbarn zu gelangen. Der Fußweg dient im G runde genom men auch heute noch dem selben Zweck und entsteht auch heute noch aus denselben Bew eggründen wie in Urzeiten. A llerdings ist er für den M assenverkehr nicht geeignet. Er ist imm er nur schmal, für einzelne Personen berechnet, aber er ist leicht anzulegen, meist entwickelt er sich von selbst, w ie eben ein W ildwechsel oder ein Ameisenweg. Er ist immer gut dem G elände angepaßt und zugleich die kürzeste und ein­ fachste V erbindung m it dem Ziele der W anderung, denn er v erd an k t seine Entstehung auch einer gründlichen O rtskenntnis. Deshalb ist er die G rundlage für viele W ege und Straßen, die erst später, entsprechend der Entwicklung der V erkehrs Verhältnisse, um- und ausgebaut, verbreitert und befestigt wurden. Der Fußweg v erträg t kein Fahrzeug und es w urde auch noch keines er­ funden, das ihn benützen könnte. Er führt unter den schwierigsten Bedingungen selbst dort zum Ziel, wo alles andere versagt, w enn nur überhaupt der Boden den Fuß des Menschen zu tragen vermag. Der Fußweg ist eng verbunden m it dem Begriff der Freiheit, er führt 'nach eigenen G esetzen von H aus zu Haus, quer durch fremde Gründe, über Besitzgrenzen, über Zäune und G räben und sonstige H indernisse hinweg, durch Einöden und W älder, G ebirge und Sümpfe und verbindet die entlegensten W in­ k el im ganzen Lande m iteinander. H eutigentags ist die Fernverbindung allerdings nicht m ehr von Bedeutung, dafür aber um so m ehr die örtliche in kleinem Rahmen. Manche Betätigung w äre ohne Fußweg gar nicht möglich, aber abgesehen davon: W er h at noch nicht m it stillem V ergnügen abseits von der großen Straße die „Abkürzung" benützt? W er ist noch nicht den Zaun entlang, hinter Hecken, durch W iesen und Felder gew andert? W ie still ist es hier, w ie ferne der Lärm der Straße, wie rein ist die Luft! Verschw unden ist alle Hast. Da gibt es einladende, lauschige Plätzchen, viel G rün und V ogelgesang; oder etw a im W inter strahlende Sonne und reinen Schnee und glitzernde Eiskristalle. Zu allen Jahres- und T ages­ zeiten steht m an dem Geschehen in der N atur viel unm ittelbarer gegenüber. M an kann sich dem ungestörten Lauschen und Spähen nach Tier und Pflanze hingeben, man kann in Einsam keit und w ohltuender Ruhe seinen innersten Ge­ danken nachgehen. Und — kommt doch einm al jem and des W eges daher, eilt man nicht stumm und steif aneinander vorbei, man muß Rücksicht nehm en, ausweichen, dem Mitmenschen ins A uge schauen und fast unw illkürlich fällt ein Gruß, ein freundliches W ort, das vielleicht m ehr w ert ist als die übliche stum pfe G leichgültigkeit. Sehr oft ist der Fußweg aber auch v o n ausgesprochen praktischem W ert. Der Jäger, der Tourist, der Landmann, der N aturforscher — w er immer sich in der freien N atur betätigt — , sie alle brauchen den Fußweg und könnten ohne ihn nu r schwer und unvollkom m en ihre A ufgaben erfüllen. So w ar es bisher. Doch jetzt, zu Ende des zw anzigsten Jahrhunderts ist es so w eit — w ir verlieren den Fußweg! Die Frage nach dem W arum ist sehr leicht zu beantw orten, wenngleich die A ntw ort kein gutes Licht auf unsere.

(11) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 11. Zeit wirft. Es ist zunächst das Übergewicht der Technik, der Vorzug, den man der Maschine einräum t und m it ihrer Hilfe zw ar w underschöne Straßennetze in die Landschaft wirft, dafür aber alle kleinen W ege und Steige rücksichtslos durchgräbt, zerstückelt, verschüttet und für den Fußgänger unbegehbar macht. N iem and küm m ert sich um die W iederherstellung der Fußgängerw ege. M an kann h ier den S traßenbauern w ie auch ihren A uftraggebern den V orwurf nicht ersparen, oft sehr zu unrecht, unüberlegt, planlos und schließlich frem den­ verkehrsstörend zu handeln. Der Schaden, der daraus der A llgem einheit er­ wächst, ist beträchtlich 1 W eiters fällt so mancher Fußweg dem Eigennutz des G rundbesitzers zum Opfer. A us M ißgunst gegenüber den Mitmenschen, aus dem Bestreben, sich gegen die Umwelt abzuschließen und niem anden heranzulassen, w ird der W eg gesperrt. Immer häufiger erscheinen selbst an von alters h er begangenen W e­ gen die bekannten Tafeln m it V erboten und m it Strafandrohungen oder m it dem Hinweis „Privat" (als ob andere Besitze nicht auch „privat" wären). O der der W eg w ird kurzerhand abgesperrt (womöglich m it Stacheldraht, um die feind­ liche Einstellung zu betonen) oder abgegraben, und es bleibt dem Fußgänger anheim gestellt, zuzusehen wie er w eiter kommt. Es ist schon bald so weit, daß der Fußgänger nur noch auf der Fahrstraße, gehetzt von Kraftfahrzeugen, w an­ dern darf, falls ihn nicht auch daran eine V erbotstafel hindert. Angesichts dieser unhaltbaren Z ustände ist man mancherorts bereits darangegangen, vom Fahrzeugverkehr ausgeschlossene W anderw ege zu schaf­ fen, n u r um den Menschen ungestörte Erholung und Entspannung zu bieten. D enselben Bew eggründen verdanken auch die N aturparke ihre Entstehung. Doch diese M aßnahm en allein genügen noch lange nicht, so sehr sie für den örtlichen Bedarf, besonders in der N ähe größerer Städte zu begrüßen sind. Man k ann nicht das ganze Land in Schutzgebiete und N aturparke umwandeln. Deshalb ist es hoch an der Zeit, zu überlegen, wie und wo man d en Fußweg erhalten, pflegen und fördern könnte. A n erster Stelle sind hiezu wohl die G em einden berufen, ebenso um den F rem denverkehr bem ühte O rganisationen und V ereine. Doch auch je d er einzelne, dem der K ontakt m it der N atur am H erzen liegt und der noch nicht der A sphaltstraße verfallen ist, sollte sich bei je d er G elegenheit für die Erhaltung der Fußwege einsetzen. W ir haben schon sehr viel verloren. Lebenswichtige B estandteile der N atur, Luft, W asser, w urden und w erden verseucht, vernichtet, der Lärm sägt an unserer G esundheit, unser Lebensraum w ird eingeengt. Soll nun auch der letzte Weg, der uns hinausführt aus den W irrnissen der Zivilisation, der ein­ fache, bescheidene Fußweg zerstört w erden? Dipl._in g . W aite r M u c k. Splitter Täglich gehen in der ganzen W elt 200.000 ha Bodenfläche für Siedlungen, Straßen und V erteidigungszw ecke verloren, obwohl für die sich um 27 M il­ lionen Menschen jährlich verm ehrende Bevölkerung m indestens 130.000 ha Boden gew onnen w erden m üßten . Jährlich führen die französischen Flüsse 6 M illiarden Kubikm eter v eru n ­ reinigtes W asser dem M eer zu. D ieser Schmutz w ürde 10.000 Lastzüge zu je 600 Tonnen füllen In der Luft über dex Bundesrepublik Deutschland schweben 2 M illionen Tonnen Staub und Rauch und 5 M illionen Tonnen Schwefelige Säure. Diese Dunstglocke absorbiert vor allem über Industriegebieten bis zu 40 °/o Sonnen­ licht . . . Jährlich stirbt auf der Erde eine T ierart aus, entw eder durch A usrottung oder durch. V ernichtung ihrer Lebensräume. Pressedienst des ÖNB.

(12) 12. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Eine Studienreise des Österreichischen Naturschutzbundes (Auszugsweiser V orabdruck des demnächst in der Zeitschrift des ÖNB „Natur und Land" im W ortlaut erscheinenden A rtikels „Wien — Jalta — W ien".) Pünktlich um 15 Uhr fährt das Motorschiff „Dunaj" der Sowjetischen DonauDampf-Schiffahrt unter den K längen des von der Bordkapelle intonierten „Muß i denn, muß i denn ." am 11. Septem ber vom W iener Praterkai (Kilome­ ter 1929) ab. Die „Dunaj" ist gleich ihrem Schwesterschiff „Amur" ein 1960 auf der K orneuburger W erft gebautes m odernes Fahrgastschiff, das uns w egen seiner Sauberkeit und der ausgesprochen netten Besatzung vom ersten Tag an einen angenehm en A ufenthalt bietet. An Deutsch-Altenburg, H ainburg, der M ündung der March und dem A rpadFelsen, der Porta H ungaria vorbei, erreicht die „Dunaj" in knapp dreistündiger Fahrt den ersten A nlegehafen B ratislava (Preßburg). Nach kurzer Paßkontrolle geht es zur Stadtrundfahrt mit Besichtigung der Burg und des Befreiungsdenk mals und dann w eiter durch das alte V illenviertel in die A ltstadt. W er Lust hatte, konnte anschließend einen Ausflug in ein bekanntes W einlokal in der T atra unternehm en und sich dort die nötige Bettschwere für die erste Nacht am Schiff holen. Der Frühstücksgong ruft die Fahrtteilnehm er am nächsten M orgen um 8 Uhr an die nun schon gew ohnten Plätze im Speisesaal. Als ungew ohnt und fremd, aber nicht unangenehm , w ird das Speisenangebot empfunden. So m an­ cher Fahrgast hat sich gern zum Frühstück rufen lassen, w eil er schon seit Stunden auf Deck war, um sich nur ja nichts vom einzigartigen Reiz der Aulandschaft mit ihrer reichhaltigen V ogelw elt entgehen zu lassen. Bei K ilom eter 1720 grüßt am rechten Ufer vom 57 m hohen Festungsberg die Basilika von Esztergom (Gran). Der Himmel hat sich noch nicht besonnen, was er uns Donaufahxern schuldig ist, und so zeigt sich Budapest zur M ittags­ zeit noch ohne Sonnenschein. Auch hier folgt auf die Paßkontrolle eine Stadt­ rundfahrt. Es geht zu den schönsten Punkten von Pest und Buda. Immer w ieder überw ältigend ist der Blick von der Fischerbastei auf die Stadt m it den acht Brücken, auf die Burg, auf den Prachtbau des Parlam ents und die M argarethen­ insel. Am A bend des dritten Reisetages w ird Belgrad erreicht und per Autobus besichtigt. A uffallend der überaus lebhafte m otorisierte V erkehr und die sich Kopf an Kopf reihende M enge der Fußgänger. Den Wechsel zur Sülle bringt ein kleiner Fußmarsch auf die alte Festung Kalimegdan. Man genießt dort unter dem Befreiungsdenkm al einen schönen Blick auf die Savemündung, die soge­ nannte K riegsinsel und die Lichter des neuen Stadtteiles von Belgrad. G enau um M itternacht v erläßt die „Dunaj" den in der Save liegenden Hafen von Bel­ grad. Und nun die Sensation: In Moldova, der nächsten A nlegestelle und G renz­ station, w erden die U hren auf osteuropäische Zeit um eine Stunde vorgerückt. A ber w ir verlieren nicht nur diese eine, sondern w eitere fünf Stunden in ban­ gem W arten auf eine Nachricht, ob der W asserstand auf der Strecke durch die K atarakte hoch genug ist, um unsere „Dunaj" nicht auf Grund laufen zu lassen. Die Koffer stehen bereits gepackt, denn bei zu niederem W asserstand heißt es A-bschied nehm en von der Bequemlichkeit eines Passagierschiffes und Umsteigen auf Rem orqueure bis knapp vor den Kazan-Paß. Dort h ätte das Schwesterschiff der „Dunaj", welches auf der Fahrt donauaufw ärts war, seine Fahrgäste den Rem orqueuren bis zur „Dunaj" anvertrauen und dafür uns zur w eiteren Fahrt donauabw ärts aufnehm en müssen. Gottlob w ar dieser W echsel nicht notwendig,.

(13) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. IS. denn mit folgendem M anöver w urde die „Dunaj" über die K atarakte gebracht: Zwei leere Schleppkähne nehm en die „Dunaj" in die M itte und heben sie gerade so viel, daß ihr Tiefgang dem W asserstand in der F ahrtrinne entspricht. Dann zieht ein Rem orqueur die „D unaj“ mit den beiden Schleppkähnen über die kritische Strecke. W ir erreichen schließlich das Eiserne Tor, eine Felsbarriere, die durch einen zu Ende des 19. Jahrhunderts geschaffenen Kanal nunm ehr gefahrlos durchfahr­ bar ist. Am Ufer erfüllt die kleinste Eisenbahn der W elt (2,5 km lang!) die Auf­ gabe, alle Schiffe flußaufw ärts zu ziehen, welche aus eigener Kraft nicht in der Lage sind, die ihnen mit über 4 m /sec entgegenkom m ende Ström ung zu ü ber­ winden. Nach kurzem A ufenthalt in Turn-Severin (Turnu-Severin) gelangen w ir nach Russe (Ruscuk), wo w ir am fünften Reisetag nach dem M ittagessen ankommen. Die für Russe vorgesehene Stadtrundfahrt w ird w egen der fünfstündigen V erspätung von M oldova auf die Rückfahrt verschoben. Dafür stehen am anderen Donauufer, in Giurgiu, der letzten rumänischen Stadt, in der w ir h al­ ten, schon w ieder A utobusse bereit, die uns zur Besichtigung der rumänischen H auptstadt B ukarest führen. Nach einem kurzen A ufenthalt am nächsten M orgen in Galatz halten w ir um 14 Uhr in Ismail, dem ersten sowjetischen Donauhafen auf unserer Reise. Dort heißt es, mit kleinem Gepäck um zusteigen auf die „O setija", ein hochsee­ tüchtiges Motorschiff für die Fahrt am Schwarzen M eer bis Jalta. In Ismail w er­ den die U hren neuerlich um eine Stunde auf M oskauer Zeit vorgeschoben. Der K ilom eter N ull in der D onaumündung w ird bei scheidendem Tageslicht passiert; die N achtfahrt über das Schwarze M eer verläuft ruhig. Am Sonntag­ morgen schaut schon die Küste der Krim bei den Kabinenfenstexn herein, und um 9 Uhr w irft die „O setija“ im Hafen von J a lta die A nker aus. M it A utobus­ sen geht die F ahrt zum N ikitzky Botanischen Garten. Die Führungen durch d ie­ sen w eltberühm ten, über 150 Jah re alten Botanischen G arten sind auch für den Nichtbotaniker ein höchst interessantes Erlebnis. Ein Teil u nserer Fahrtteilnehm er benützt den darauffolgenden Nachmittag zu ein er Fahrt m it dem M otorboot an den „Goldenen Strand" von Jalta und zu einem Bad, in dem nun schon etw as bew egten Schwarzen Meer, ü b e r Einladung der Fachleute in Ja lta fahren die Botaniker unserer Reisegesellschaft in das Jaila-G ebirge, von w o die „Expedition" m it reicher botanischer A usbeute höchst zufrieden auf das Schiff zurückkommt. Ein in Ja lta gastierender russi­ scher Zirkus findet bei der A bendvorstellung eine ansehnliche Zahl von F ahrt­ teilnehm ern unter seinem Publikum. Am M ontagm orgen, dem achten Reisetag, w ird m it A utobussen nach Livadia gefahren und das ehem alige Zarenschloß besucht, in welchem im Jah re 1944 die in die W eltgeschichte eingegangene Konferenz von Ja lta abgehalten w orden ist. In diesem Schloß befinden sich heute eine Chirurgische A bteilung und eine Station für Lungenkranke. Dann geht die Fahrt w eiter nach Alupka, wo das Schloß des G rafen W oronzoff besichtigt wird. Die als „Russische Riviera" bezeichnete Südküste der H albinsel Krim führt diese Bezeichnung mit Recht. Die Vielzahl der Sommersitze des ehem aligen russischen Adels charakterisiert das Landschaftsbild, und der natürlich deutsch­ sprechende russische Führer versäum t nicht, immer w ieder darauf hinzuweisen, daß diese Bauten heute die Erholungsstätten der russischen W erktätigen sind. Zu unser aller Leidwesen erkrankte ein W eggenosse schwer und mußte sich im K rankenhaus von Ja lta einer sofortigen O peration unterziehen. Seine Rückkehr in die H eim at w ird erst viele Wochen nach uns erfolgen können. V or der A bfahrt von Ja lta gibt es noch ein seltenes N aturereignis zu sehen, eine W asserhose als V orbote eines schweren G ew itters südlich der Krim. A ber auch bei uns verdunkelt sich der Himmel. Schon im Hafen ist das Auf und Ab.

(14) 14. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. der Schiffe zu bem erken, der W ind bläst stärker und die Vorsichtigen greifen, wie sich später herausstellt, m it Recht, zu M itteln gegen die Seekrankheit. Bei der Durchfahrt durch das Eiserne Tor erscheint, einem, alten Brauch folgend, der „N eptun der Donau" sam t Gefolge am Achterdeck d er „Dunaj" zur traditionellen Taufe der Fahrgäste, von denen sich m ehrere schon vorhex ih re Badekleidung angezogen hatten. Sie w urden vom Gefolge N eptuns mit Eischaum eingeseift und nach einer unblutigen Rasur m it überdim ensionalen Rasierm essern aus Pappe m it lautem Hallo und M usikbegleitung in einer gro­ ßen Plastikw anne, die m it D onauw asser gefüllt war, untergetaucht. Am Schluß d er überaus h eiteren Zerem onie erhielt je d er Fahrtteilnehm er zur Erinnerung einen eigenen Taufschein. W er da glaubt, daß die Ufer der Donau auf der Rückreise w eniger Interes­ santes zu bieten haben als bei der H infahrt, ist von einem großen Irrtum be­ fangen. Die F ahrt bleibt von K ilometer N ull bis zum K ilometer 1929 so schön, wie sie von K ilometer 1929 bis zum Kilometer N ull gew esen war. Es w ürden die schönsten Steinchen in dem M osaik des Reisebildes fehlen, w ollte man der V ogelw elt vergessen, die uns schon knapp h in ter W ien be­ ginnend bis ins D onaudelta begleitet hat. Die verschiedenen M öw enarten, G rau­ reiher, Silberreiher, W ildenten, W ildgänse, Kormorane, ja sogar ein Pelikan, Fischadler und einige auf ihrem Flug nach Süden verspätete Störche gaben uns ja in b unter Folge das Geleit. Des Schauens und Staunens w ar da kein Ende. Enttäuscht w aren wir, daß im D onaudelta vom Schiff aus w enig von der bunten V ogelw elt zu sehen w ar. Dies erk lärt sich aber dadurch, daß die u n er­ meßlichen Schilfgebiete nicht nur ideale Lebensbedingungen bieten, sondern auch bessere Deckung als der stark befahrene Donauarm. A llgem eines H ändeschütteln am P raterkai und allgem einer herzlicher Dank an O berregierungsrat Dr. Fossel und Univ.-Prof. Dr. Gams als die Leiter der Fahrt begleiten den Wunsch, auch im nächsten Ja h r eine ähnliche genußreiche, vom W etter ebenso begünstigte Studienfahrt mitmachen zu können.. Karl S e d m a k. Schutz der Gasener Baulandschaft! „Vor zwei Ja h ren w urde von fachmännischer Seite im Steir. Naturschutzbrief ein G rundsatzstudium zur Frage neuer Bauernhaustypen etc. angekündigt. Ich habe darauf m eine Bedenken angem eldet: Recht und schön, aber bis einmal die Fachleute so etw as angehen und fertigstellen, ist der neue Bautrend längst über unsere Köpfe hinw eggerolltI Jetzt ist es bald so w eit. Die G asen w äre in ihrer Geschlossenheit, welche die angrenzenden G ebiete nach allen Seiten m iteinbezieht, leicht zu „studieren", es ist noch viel Bodenständiges und Eigenartiges da. W ir V olksbildner m üßten endlich einmal erfahren können, w ofür m an noch eintreten darf oder ob man sich dadurch schon mit Recht zum gestrigen W urstl macht. K onkret: W elche G rundideen m üßten in dieser nordoststeirischen Baulandschaft erh alten blei­ ben und müßten dann aber auch von A rchitekten und Baum eistern (!) respek­ tiert w erden. Einengende, uniform ierende Einzelheiten festzulegen, verlan g t ja niemand. Ich hoffe noch immer, daß m it einem Einbeziehen der G asen in die Reihe steirischer Landschaftsschutzgebiete einer gerade noch zu rettenden Bauland­ schaft der entscheidende D ienst erw iesen w erden könnte." A lfred S c h l a c h e r Zu: „Landschaftspflege und Straßenbau" „Durch Zufall kam das Heft M a i/Ju n i der Steirischen N aturschutzbriefe in meine Hände. In diesem Heft ist ein Beitrag von Ing. Kern abgedruckt (Land­.

(15) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 15. schaftspflege und Straßenbau), der einige unrichtige A ngaben enthält, die richtiggestellt w erden sollen. Die M ethode der Straßenbegrünung durch das Schiechtein kommt überall dort zum Einsatz, wo M utterboden fehlt, also nicht nur im Gebirge, sondern auch im Flachland und nicht allein im Straßenbau, sondern z. B. auch bei W in­ tersportanlagen (Olympiade 1964 in Innsbruck, Olym piade 1968 in G renoble etc.), Bahnbauten, K raftw erksbau, Flußbau, Industrie und Bergbau etc. Obwohl inzwischen m ehrere andere, ähnlich aussehende, aber ökologisch anders w irk­ sam w erdende V erfahren aus dem Boden schossen, setzte sich m ein V erfahren durch und w urde bisher auf rund 7.5 M illionen Q uadratm etern hum usloser H änge in sechs S taaten Europas erfolgreich angew andt. Ursprünglich als Saat auf Strohdeckschicht und Strohdecksaat bezeichnet, entstand eine Fülle v e r­ schiedenster Synonyme für dasselbe V erfahren, darunter ,hum uslose Be­ grünung', jSchnellbegrünung', ,Bitumulch‘, .gazonne bitum e', ,Biturasen', ,Bitu­ m en-M ulchverfahren' etc. Um diesem W irrw arr ein Ende zu b ereiten ließ ich das V erfahren schützen unter der Bezeichnung ,Schiechtein', in Deutschland, Frankreich, Dänem ark und den B eneluxstaaten auch als ,Fastrohasa' (Abkürzung von Faulstrohsaat). Daß der V erfasser die M ethode nicht genau kennt, geht aus seiner Beschreibung hervor: Er glaubt, daß K urzstroh verw endet w ird und daß das Bitumen bis auf den Boden gelangt. W ichtige A rbeitsgänge, w ie das Impfen und Düngen und die Tatsache, daß w ir grundsätzlich die entscheidenden A rbeiten von H and ausführen, bleiben unerw ähnt. Die entscheidenden V orteile des V erfahrens liegen übrigens nicht nur in der Möglichkeit, hum uslose H änge begrünen zu können. Sondern man kann auch hum usierte H änge in extrem en Klim agebieten nur mit dieser M ethode festlegen. V iel entscheidender aber ist, daß nun erst die m odernen Erdbau­ geräte konsequent eingesetzt w erden können, w eil noch w ährend der Erd­ b auarbeiten ohne Z eitvergeudung durch M utterbodenandeckung die H änge w ieder gesichert w erden. W ir finanzieren dadurch die Begrünungen m it jenen M itteln, welche bisher für die W iederherstellung nach Erosion aufgew andt w erden mußten. Ein M usterbeispiel für eine solche m oderne Straße ist die im Bereich St. Oswald—Soboth neu verbreiterte, bei der nicht nur teure M auern verm ieden w erden konnten, sondern bei der auch das Baugeschehen selbst durch rasche Begrünung vielen fast verborgen blieb. Uber die M utterbodenbew irtschaftung kann ich mir viele W orte sparen. Ich befaßte mich mit diesem Problem bereits in einem Beitrag in der ,B erliner K ulturtechnik' eingehend. Jedoch soviel: Auch in Deutschland setzt sich nun meine Behauptung durch, daß ein H um usieren von Straßenböschungen in den m eisten Fällen eine H um usvergeudung ist. Denn man kann nicht behaupten, daß w ir auf den Steilhängen M utterboden brauchen. V ielm ehr sollten w ir ihn dort aus vielen G ründen meiden, nicht zuletzt w egen der Rutschgefahr und wegen der hohen Pflegekosten hum usierter Böschungen, ü b erd ies brauchen w ir den M utterboden für Ertragsflächen der Land- und Forstw irtschaft und für G estaltungsflächen im Straßenbau (Parkplätze, Tankstellen, O rtsdurchfahrten). Deshalb setzt sich nun sogar in Landschaften, wo Humus genügend vorhanden ist, die Anschauung durch, daß eine hum uslose H angsicherung durch Schiechteln zweckmäßiger und w irtschaftlicher ist." Jng D r, H . M. S c h i e c h t l Zu „Gedanken um eine Forstexkursion" „Im Juli/A ugust-H eft 1967 ist unter obigem Titel ein Bericht erschienen, der in seinem H auptteil lediglich den subjektiven Standpunkt des Bericht­ erstatters w iedergibt. So w ird in diesem Bericht von vornherein unterstellt, daß der Einsatz von chemischen M itteln im W alde und die Ackerung von nassen W iesen im W ider­.

(16) 16. ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF. spruch zum N aturschutz stehen. M an liest aus dem Bericht die Behauptung heraus, daß die sogenannten H erbizide auf jeden Fall schädlich sind, ohne irgendeinen Beweis hiefür zu erbringen. Diese Berichterstattung, die n u r die Ansicht des Berichterstatters vertritt, muß von zahlreichen anderen T eilneh­ mern an dieser Exkursion als befrem dend bezeichnet w erden. W enn sich der N aturschutz für die Erhaltung der natürlichen M oorlandschaften einsetzt, so kann er mit jeder U nterstützung der F orstleute rechnen. W enn aber auch hier verallgem einert w ird und zum Beispiel die Umackerung nasser W tesen eben­ falls als eine Z erstörung der M oorlandschaft angeprangert wird, so träg t dies keinesw egs zur Schaffung einer D iskussionsgrundlage bei. Die V erm utung, daß die Gespräche im W ald den Eindruck verm ittelt hätten, daß Pflanzenschutz, Bestandesbegründung und Umwandlung heute noch, auch bei stark verm inder­ tem A rbeiterangebot, ohne chemische M ittel durchaus möglich sei, entspricht nicht den Tatsachen. Die anw esenden Fachleute der Forstwirtschaft w aren sich einig, daß die 20 H ektar große Staudenfläche, welche Anlaß zu dieser Dis­ kussion war, dzt. unmöglich hätte händisch um gew andelt w erden könne. Nun noch einige W orte zur Ackerung: Es muß nun einm al gesagt w erden, daß vielleicht bei 100 Ackerungsfällen ein Fall herausgegriffen w erden kann, welcher einen Mißgriff darstellt. Doch sind die 99 anderen Fälle durchaus v e r­ tretbar und m üßten eigentlich auch im Sinne des Naturschutzes gelegen sein. W enn man sich die M ühe machen w ürde, Untersuchungen darüber anzustellen, wie es zu solchen vernäßten W iesen gekommen ist, w ürde man in der M ehr­ zahl der Fälle auf die in teressante Tatsache stoßen, daß die Entstehung dieser N aßw iesen auf einen menschlichen Eingriff zurückzuführen ist. M eist w aren diese W iesen v orher W ald. D ieser W ald verdunstete genügend W asser und hielt dam it den W asserhaushalt in Ordnung. Der Mensch h at nun diesen W ald gerodet, um Platz für seine seinerzeitige extensive Landwirtschaft zu bekommen. Durch die Entfernung des W aldes konnte das vorhandene W asser­ angebot nicht m ehr v erdunstet w erden, und die K unstw iese m ußte langsam aber sicher vernässen. Entw eder haben kostspielige Entw ässerungen diese W iesen eine Z eitlang gerettet oder sie w urden immer im brauchbarer. Eine Ackerung d ieser R ächen und eine A ufforstung m it der W irtschaftsholzart F i c h t e stellt eigentlich nu r den seinerzeitigen Zustand w ieder her. O ft w erden diese Ackerungsflächen auch mit Laubholz aufgeforstet, vor allem dort, wo es die klim atischen V erhältnisse verlangen. Doch stellt sich auf solchen Flächen das Laubholz ohnehin m ehr oder w eniger von selbst ein. W enn in dem erw ähnten Bericht vom Forstw egebau gesprochen und b e­ hau p tet wird, daß diesem Forstw egebau auch der Interessentenw egebau und die bäuerlichen Holzaufschließungen zugezählt w erden, so ist auch dies keines­ w egs erw iesen. A bgesehen davon, daß nu r in den seltensten Fällen beim Forst­ w egebau große Rutschungen an Böschungen bzw. an Schüttungen entstehen (und w enn sie entstanden sind, m eist eine unsachgemäße T rassenführung die Schuld trägt), kann nicht bestritten w erden, daß der Forstw egebau unerläßlich für die Erhaltung und Bewirtschaftung unserer W älder ist. O hne den forst­ lichen W egebau könnte der G esetzgeber das V erbot des G roßkahlschlages n ie­ mals aussprechen, denn es kann keinem W irtschaftszw eig zugem utet w erden, nicht einm al der Forstwirtschaft, daß er höhere G estehungskosten als V er­ kaufspreise hinnimmt. So ist der forstliche W egebau, dem ja auch d er Bericht­ erstatter über die Exkursion eine hohe Q ualifikation zuspricht, durchaus ein M ittel des N aturschutzes und über einen anderen W egebau konnte gar nicht diskutiert w erden, da die für diesen Wegebau, verantw ortlichen Stellen bei der Exkursion nicht v ertreten w aren, Dr. Ernst P a p e s c h ".

(17) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Eine bauliche „Lösung“, die keine ist . . .. 17. Abb. 1 und 2. Zu: „O rdnung im Bauen . . „In Nummer 39 ist ein von W. Reisinger gezeichneter A rtikel un ter der Überschrift: „O rdnung im Bauen — ein A uftrag an die Sachverständigen" en t­ halten. Die darin zum A usdruck gebrachte M einung möchte ich voll und ganz unterstreichen. Es ist w irklich oftmals beängstigend, was alles an Bauten auf­ geführt wird, ohne auf die um gebende Landschaft und A lthergebrachtes Rück­ sicht zu nehmen. Ein Beispiel hiefür bietet der N eubau des Geschäftslokales der Raiffeisen­ kasse in O blam . Die Geschäftsräum e befanden sich zuerst in dem gemischt ge­ bauten, einstöckigen Haus. Die A usw eitung des G eschäftsverkehrs erforderte jedoch eine V ergrößerung. Nach meinem D afürhalten ist die bauliche Lösung (siehe Bilder!) gelinde ausgedrückt als ,unmöglich' zu bezeichnen. N eben dem in die Landschaft. A u f diesem B ild w ird die Abwegigkeit und G ew altsam keit derartiger baulicher Lösungsversuche besonders deutlich Abb. 3.

(18) 18. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. passenden Haus w urde ein K asten aus Glas und Eisen errichtet, der durch einen V erbindungsgang m it dem Stockhaus verbunden ist. Das Bild Nr. 3 gibt den Anblick des Baues von Süden her wieder. Diesen Anblick finde ich persönlich besonders häßlich, weil sich die beiden Bauarten w ie zornige Glegner gegenüberstehen. Ich w ürde mich freuen, w enn Sie m einen Beitrag in Ih rer Zeitschrift Ihrem Leserpublikum zur D iskussion stellten." Dipl.-Ing. Titus G r u b e r PS. Besonders auch von der Bahn aus ist diese Bauschande'rdeutlich zu sehen!. Tätigkeitsbericht 1966 der Steir. Vogelschutz warte Forschungsstation am Furtnerteich Da der Furtnerteich ab Ende Septem ber trocken lag, entfielen hier alle Herbstbeobachtungen. Es w urden daher nur 375 bem erkensw erte Beobachtungen in die Stationskaxtei aufgenommen, das sind um 50 w eniger als im vergangenen Jahr. Trotzdem kann das Berichtsjahr in ornithologischer Hinsicht als sehr erfolgreich bezeichnet w erden. Nach m ehreren Ja h re n gelang erstm als w ieder die Auffindung eines b e­ zogenen Uhuhorstes. Er befand sich in einer Law inengasse innerhalb der W ald­ zone und enthielt zwei Jungvögel. Leider w urde einer davon widerrechtlich, aus dem H orst genommen. Der T äter ist nicht bekannt. Der Vorfall w urde dem zuständigen G endarm eriepostenkom m ando gemeldet. Auch der Steinadler horstete im Bezirk. Um den Schutz des H orstes machte sich das Schwarzenbergsche Jagdpersonal verdient. Am Zirbitzkogel b rütete der Mornell. Trotz des verregneten Sommers und w iederholter Schneefälle bis zur W aldgrenze konnten im Laufe der verschie­ densten Begehungen bis zu acht erw achsene M ornellregenpfeifer gemeinsam beobachtet werden. Als außerordentlich bem erkensw ert darf der Brutnachweis des Steinrötels in den S eetaleralpen gew ertet w erden, nachdem der Vogel seit 1865 im G ebiet nicht m ehr als Brutvogel festgestellt w erden konnte. Im Berichtsjahr w urde w ieder ein Jungadler im H orst beringt. Die Be­ ringung w urde so durchgeführt, daß w eder die A ltvögel vergräm t noch der Jungadler geschädigt w urden. Auch ein Junguhu erhielt erstm alig einen Ring der V ogelw arte Radolfszell. Ebenso gelang erstm alig die Beringung dreier M ornellregenpfeifer. System atische Beringungen w erden dazu beitragen, die Frage zu klären, ob die in den N iederen Tauern brütenden M ornellregenpfeifere eine eigene Population darstellen. Interessant sind auch die neuen Brut­ nachweise, so auf der Grebenze, d er Packalpe und in den Nocken des Turracher Gebietes. Es w ird hierbei noch zu klären sein, ob es sich um sporadisches Vorkom men handelt oder ob hier alljährlich besetzte Brutgebiete endeckt w urden. Ein am 21. Dezember 1965 eingelieferter Seidenschwanz w ar mit einem Ring der U niversität Prag am 21. N ovem ber 1965 in Lipa, CSSR, beringt. Eine am 8. Juni 1966 tot aufgefundene W achtel w urde am 20. Mai 1966 in Genua mit einem Ring der U niversität Bologna beringt. Eine lebend gefangene Lachmöwe trug einen Ring der U niversität W arschau seit fünf Jahren. Sie w urde seiner­ zeit in Kraukeln, Kreis Lötzen, beringt. A bgerundet w urde die T ätigkeit der Forschungsstation durch viele Zei­ tungsartikel, R undfunkreportagen, V orträge und Führungen. Die Erfüllung der gestellten Aufgaben, w ar durch die B ereitstellung der erforderlichen M ittel von seiten der Steierm ärkischen Landesregierung und durch Zuw endungen öffentlicher und priv ater Körperschaften ermöglicht w or­ den. A llen diesen Stellen sei hierm it gedankt. Erich H a b 1 e.

(19) ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF. 19. Aus <Uc VUducstUuicqpKiids Neuauflage des Naturschutzhand­ buches „Geschützte Pflanzen". Herbsttagung der Landesaufsicht. Pressedienst des ÖNB. M it H erbstbeginn, w enn die Einsatz­ tä tig k e it d er B erg­ w ächter etw as nach­ gelassen h a t, b e ­ ginnt in den E in­ satz ste llen , so w ie in den v e rg an g en en Jah ren , die H e rb st­ und W in te ra rb e it, v o r allem die Schu­ lung d e r neu h in ­ zugekom m enen B ergw ächter und A n w ärter. Die A u sw ertu n g d e r Erfahrungen und die S tellung­ n ahm en zu den v erschiedensten V orkom m nis­ sen d e r v e rg a n g en e n F rü h jah rs- und Som m er­ tä tig k e it geb en reichlich G elegenheit, die Schu­ lu n g sarb eit ak tu ell und lehrreich zu g e sta lte n . Auch die F u n k tio n äre der Landesaufsicht b e ­ faß ten sich in ih re r am 1. O kto b er 1967 im G razer Landhaus ab g eh a lte n e n H erb sttag u n g m it allan F rag en und Problem en, die sich seit d e r le tz ten Sitzung im F eb ru ar 1967 ergaben. Eingehend w urde auch ü b e r die zukünftige A rb e it gesprochen, w obei die N otw endigkeit d e r N o v ellieru n g des B ergw achtgesetzes und die G eldm ittelbeschaffung im V ordergrund s ta n ­ den. Die N ovelle zum B ergw achtgesetz, die e rst die grundsätzliche V oraussetzung für den w eiteren org an isatorischen Auf- und A usbau d e r Bergw acht schafft, lie g t im Entw urf vo r und w ird von einem R edaktionsausschuß im H erbst so w e it fe rtig g este llt w erden, daß sich die zu­ stän d ig en Stellen dam it b efassen können. ORR. Dr. Fossel re fe rie rte kurz ü b e r den E ntw urf des n eu en N aturschutzgesetzes, dessen b a ld i­ ges In k rafttre te n schon seh r zu begrüßen w äre. Da die im F ebruar anläßlich d er K onsti­ tu ieru n g d er L andesaufsicht geb ild e te G eschäfts­ fü hrung durch A usscheiden zw eier F unktio­ n äre in ih re r T ätig k eit b e h in d e rt w ar, w urden ü b e r V orschlag des V e rtre te rs des A m tes der Steierm ärkischen L andesregierung, ORR. Dr. Fossel, u n d m it Z ustim m ung d er a nw esenden M itg lied er d e r Landesaufsicht die B ezirksein­ s atz le ite r E nnstaler, M ürzzuschlag, M inauf, Graz, N euhold, K nittelfeld, und Schalk, H a rt­ berg, in den A rbeitsausschuß b erufen. M it d en V o rb e re itu n g sarb eiten für die B undestagung d e r österreichischen Berg- und N aturw achen am 14. u n d 15. O ktober in Telfs, Tirol, der A bfassung w ichtiger B eschlüsse für die w ei­ te re T ä tig k e it d e r B ergw acht und dem D ank an die M itg lied er des b ish erig e n A rb e itsa u s­ schusses, w urde die üb erau s sachlich geführte T agung durch ORR. Dr. C. Fossel abgeschlos­ sen. Mi.. S eit A ug u st d ie se n J a h re s g ib t d er ÖNB in V erbindung m it dem In s titu t für N aturschutz ein en P ressed ien st h e ra u s, d e r sich durch ebenso in te re ssa n te u n d ak tu e lle w ie auch seriöse B erich terstattu n g auszeichnet. D iese periodisch erscheinende Schrift, die vom G e­ schäftsführer des ÖNB, H elfried ö rtn e r. re d i­ g ie rt w ird, g e h t d e r ö sterreichischen P resse, ab er auch e in e r R eihe m aßgeblicher P ersö n ­ lichkeiten und In stitu tio n e n zu.. Schon im J a h re 1965 fand ü b e r In itiativ e der steirisch en B ergw acht die e rste B undestagung d e r B erg- u n d N aturw achen Ö sterreichs in G röbm ing statt. V on allen T eilnehm ern w urde dam als d e r W unsch geäußert, die nächste T a­ gung 1967 in T iiol durchzuführen. A ls b e so n ­ d e re r A nlaß ergab sich der 40jährige B estand d e r T iro ler Bergw acht.. Das N aturschutzlandbuch „G eschütz­ te Pflanzen" w urde neu a u fg eleg t und teilw eise v e rb e s­ s e rt und ergänzt. D asselbe k a n n an M itglieder des ÖNB zum S e lb stk o sten ­ preis v o n S 40.— abgegeben w erd en , für B ergw ächter in ­ folge S ub v en tio n d er L an d esreg ieru n g um S 25.— . Im B udihandel k o s te t es S 68.— . Be­ stellu n g en an die G esch äftsstelle Graz, Ja k o ­ m iniplatz 17/11. E. V.. Z. Q. 64. Sitzung des Vorstandes der Landesgruppe Am 26. S ep tem b er tra t d e r V o rstan d der Landesgruppe Steierm ark des ÖNB zu sein er 64. Sitzung zusam m en. D en V o rsitz fü h rte W . H ofrat D ipl.-Ing. H azm uka, w elcher gleich eingangs ü b e r eine B esichtigung^^des—P ö ü a n e r T a lk e ssels b e ric h te te ^ d e r Sim N a tu rp a rk e r­ k lä rt und a u sg e sta lte t w e rd e n soll. Es w urde beschlossen, daß ein Team v o n Fachleuten sich an O rt u n d S telle m it d en G eg eb en h ei­ te n vertrau tm ach en solle. Besprochen w urde fe rn e r die G ründung e in e r n e u en O rtsstelle des ÖNB in Leibnitz sow ie — ü b e r A n regung vo n Dr. Schaeftlein u n d Dr. K risai — d e r Schutz ein ig e r steirisch er M oore. G en an n t w u rd en das durch Torfstich schon fast z e rstö rte A id ierm oor und das ausgezeichnet e rh a lte n e, jedoch b e d ro h te Pürgschacher M oor. M it d er A n g e­ le g e n h eit w u rd e das In s titu t für N aturschutz befaßt. M it G enugtuung nahm d er V o rstan d zur K enntnis, daß in dem V e ro rd n u n g sb la tt des Steir. L andesschulrates auf d en A rtik e l „N a­ turschutz und Schule“ im „Steirischen N a tu r­ schutzbrief" v e rw ie se n w urde.. Berichtigung. In dem A rtik el „Exkursion Blockheide Eilanstein", H eft 40, h a t sich im 2. A bsatz ein D ruckfehler eingeschlichen: Es s te h t d o rt „N eu­ tra lisie ru n g d er S traß e . ." — u n d es muß selbstv erstän d lich h eiß en : N e u tra ssie ru n g . Die Schriftleitung. Bundestagung der Bergwacht.

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