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EEG-Untersuchungen zur Informationsstruktur und Verarbeitung koreferenter Nominalphrasen

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Academic year: 2021

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(1)

EEG-Untersuchungen zur

Informationsstruktur und

Verarbeitung koreferenter

Nominalphrasen

INAUGURAL-DISSERTATION zur

Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.)

dem

Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg

vorgelegt von Sylvia Barbara Kulik

(2)

Vom Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg als Dissertation angenommen am:

Tag der mündlichen Prüfung/Disputation am:

Gutachter: Prof. Dr. M. Schlesewsky Prof. Dr. R. Wiese

(3)

„Etwas nur anzusehen heißt noch nicht, auch zu sehen, was es ist.“ Oscar Wilde „Alles Leben ist Problemlösen.“

(4)

Danksagung

Ohne die vielfältige Unterstützung sehr vieler Menschen wäre diese Arbeit sicherlich nicht zustande gekommen.

An allererster Stelle gilt dieser Dank meinem Mentor Matthias Schlesewsky. Ohne ihn wäre ich gewiss nie nach Marburg gekommen und hätte niemals den Anfang zu dieser Arbeit gefunden. Für seine fortwährende Bereitschaft, mich über all die Jahre zu unterstützen und zu fördern bin ich ihm außerordentlich dankbar.

Prof. Dr. Richard Wiese danke ich für die Übernahme des Zweitgutachtens, viele hilfreiche Tipps und seine fortwährende Unterstützung während der Entstehung dieser Arbeit.

Ulrike Janssen danke ich für ihre Geduld bei der Redigierung meiner Formulierungen, für zahlreiche Anregungen und dafür, dass sie immer für mich da war.

Für vielfältige Unterstützung, in Form anregender Diskussionen, Programmierhilfen, Literaturhinweise danke ich besonders Ina Bornkessel-Schlesewsky, Tanja Grewe, Petra Burkhardt, Dietmar Roehm und Stefan Giergsdies, die mir alle auf verschiedenste Weise geholfen haben und ebenfalls zum Gelingen dieser Arbeit beitrugen.

Der DFG danke ich für die Unterstützung dieser Arbeit im Rahmen des Graduiertenkollegs NeuroAct.

Unbedingt möchte ich an dieser Stelle auch meiner Familie danken und ganz wichtig: Thomas.

(5)

Erklärung

Hierdurch erkläre ich,

dass ich meine Dissertation "EEG-Untersuchungen zur Informationsstruktur und Verarbeitung koreferenter Nominalphrasen"

selbständig ohne unerlaubte Hilfe angefertigt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet und alle Stellen, die anderen Quellen dem Sinn nach entnommen sind, durch Angabe der Herkunft kenntlich gemacht habe. Alle wörtlich entnommenen Stellen habe ich als Zitate gekennzeichnet. Die Dissertation hat in ihrer jetzigen oder einer ähnlichen Form weder ganz noch in Teilen einer in- oder ausländischen Hochschule zu Prüfungszwecken vorgelegen.

(6)

Inhaltsverzeichnis

0 Zusammenfassung 1

1 Einleitung 5

2 Anaphern 7

2.1 Formen von Anaphern 9

2.2 Die Anbindung von Anaphern 12

2.2.1 Die Anbindung ambiger Anaphern 17

2.2.2 Diskursrelation und anaphorische Verarbeitung 20

2.2.3 Semantische Netzwerke 22

3 Konstituentenstruktur deutscher Sätze 27

3.1 Topologische Felder unter besonderer Berücksichtigung des Mittelfeldes

29

3.2 Scrambling 31

3.3 Lizensierung von Argumentbewegungen 32

3.4 Informationsstrukturelle Faktoren 34

4 Ereigniskorrelierte Potentiale 36

4.1 Die Grundlagen Ereigniskorrelierter Potentiale 36

4.2 Negativierungen 40

4.2.1 Die frühe linksanteriore Negativierung (ELAN) 41

4.2.2 Die N400-Komponente 42

4.2.3 Die linksanteriore Negativierung (LAN) 47

4.2.4 Die Scramblingnegativierung 49

4.3 Positivierungen 51

4.3.1 Die Fokuspositivierung 51

(7)

5 Experiment 1 58

5.1 Hintergrund 58

5.2 Ziel der Studie 59

5.3 Material 59

5.4 Fragestellung, Hypothesen und Erwartungen 62

5.5 Methode 66

5.5.1 Design und Durchführung 66

5.5.2 Versuchspersonen 70 5.6 Verhaltensdaten 71 5.6.1 Akzeptabilitätsaufgabe: Entscheidungsverhalten 73 5.6.2 Akzeptabilitätsaufgabe: Reaktionszeiten 74 5.6.3 Wiedererkennungsaufgabe: Entscheidungsverhalten 75 5.6.4 Wiedererkennungsaufgabe: Reaktionszeiten 76 5.7 Ereigniskorrelierte Potentiale 77

5.7.1 Position D1 – Artikel des initialen Arguments im Mittelfeld 79 5.7.2 Position N1 – Nomen des initialen Arguments im Mittelfeld 80

5.7.2.1 Position N1 als Subjekt 81

5.7.2.2 Position N1 als Objekt 81

5.7.3 Position D2 – Artikel des zweiten Mittelfeldarguments 85 5.7.4 Position N2 – Nomen des zweiten Mittelfeldarguments 85

5.7.4.1 Position N2 als Subjekt 86

5.7.4.2 Position N2 als Objekt 88

5.7.5 Der Einfluss positionaler und semantischer Distanz auf die Position der Anapher

91 5.8 Diskussion 91 5.8.1 Verhaltensdaten 91 5.8.2 Ereigniskorrelierte Potentiale 94 6 Experiment 2 103 6.1 Hintergrund 103

6.2 Ziel der Studie 103

(8)

6.4 Fragestellung, Hypothesen und Erwartungen 106

6.5 Methode 107

6.5.1 Design und Durchführung 107

6.5.2 Versuchspersonen 109

6.6 Verhaltensdaten 109

6.6.1 Bewertung der Relatiertheit: Entscheidungsverhalten 110 6.6.2 Bewertung der Relatiertheit: Reaktionszeiten 110

6. Ereigniskorrelierte Potentiale 111 6. Diskussion 113 6. Verhaltensdaten 113 6. Ereigniskorrelierte Potentiale 114 7 Experiment 3 117 7.1 Hintergrund 117

7.2 Ziel der Studie 117

7.3 Material 118

7.4 Fragestellung, Hypothesen und Erwartungen 120

7.5 Methode 123

7.5 Design und Durchführung 123

7.5 Versuchspersonen 123 7.6 Verhaltensdaten 124 7.6.1 Akzeptabilitätsaufgabe: Entscheidungsverhalten 125 7.6.2 Akzeptabilitätsaufgabe: Reaktionszeiten 126 7.6.3 Wiedererkennungsaufgabe: Entscheidungsverhalten 127 7.6.4 Wiedererkennungsaufgabe: Reaktionszeiten 127 7.7 Ereigniskorrelierte Potentiale 128

7.7.1 Position D1 – Artikel des initialen Arguments im Mittelfeld 130 7.7.2 Position N1 – Nomen des initialen Arguments im Mittelfeld 132

7.7.2.1 Position N1 als indefinites Argument 132

7.7.2.2 Position N1 als Subjekt 133

7.8 Diskussion 137

(9)

7.8.2 Ereigniskorrelierte Potentiale 140

8 Allgemeine Diskussion 145

9 Literaturverzeichnis 152

Anhang

Anhang A

Ergänzende statistische Angaben 172

A.E1 Anhang zu Experiment 1 173

A.E1.R Statistische Tabellen der Verhaltensdaten 173

A.E1.D1 Statistische Tabellen zu Position D1 176

A.E1.N1.S Statistische Tabellen zu Position N1 als Subjekt 177 A.E1.N1.O Statistische Tabellen zu Position N1 als Objekt 178 A.E1.D2 Statistische Tabellen zu Position D2: Artikel des zweiten

Mittelfeldargumentes

184 A.E1.N2.S Statistische Tabellen zu Position N2 als Subjekt 187 A.E1.N2.O Statistische Tabellen zu Position N2 als Objekt 188 A.E1.N-ges Statistischer Vergleich der Positionen N1 und N2 196 A.E1.Neg Statistischer Vergleich der Rohwerte der Positionen D1 und

N1 197

A.E2 Anhang zu Experiment 2 198

A.E2.H Ergebnisse der statistischen Analyse der Verarbeitung der Hyperonymsequenzen in Experiment 2

198

A.E2.H.R Statistische Tabellen der Verhaltensdaten 198 A.E2.A Ergebnisse der statistischen Analyse der Verarbeitung der

Antonymsequenzen in Experiment 2

200

A.E2.1 Fragestellung, Hypothesen und Erwartungen 200

(10)

A.E2.2.1 Bewertung der Relatiertheit: Entscheidungsverhalten 200 A.E2.2.2 Bewertung der Relatiertheit: Reaktionszeiten 201

A.E2.3 Ereigniskorrelierte Potentiale 202

A.E2.4 Diskussion 204

A.E2.4.1 Verhaltensdaten 204

A.E2.4.2 Ereigniskorrelierte Potentiale 205

A.E3 Statistische Tabellen zu Experiment 3 206

A.E3.R Statistische Tabellen der Verhaltensdaten 206

A.E3.D1 Statistische Tabellen zu Position D1 209

A.E3.N1.ind Statistische Tabellen zu Position N1 mit indefinitem Artikel 210 A.E3.N1.SO Statistische Tabellen zu Position N1 als Subjekt 211 A.E3.N1.OS Statistische Tabellen zu Position N1 als Objekt 218

Anhang B 223 B.1 Fragebogen 224 B.2 Probandeninstruktion 227 B.2.1 Instruktion Experiment 1 227 B.2.2 Instruktion Experiment 2 228 B.2.3 Instruktion Experiment 3 229 B.3 Material 230 B.3.1 Material Experiment 1 230 B.3.2 Material Experiment 2 242

Sequenzen der Hyperonymbedingungen 242

Sequenzen der Antonymbedingungen 243

Distraktorsequenzen 244

B.3.3 Material Experiment 3 245

(11)

0

Zusammenfassung

Aus zahlreichen Studien zur Verarbeitung von Sprache ist bekannt, dass die zeitnahe Verarbeitung semantisch relatierter Elemente die Verarbeitung beeinflusst. So reduziert sich die Reaktionszeit von Versuchspersonen, wenn diese in einer lexikalischen Entscheidungsaufgabe über Worte zu entscheiden haben, die sie kurz zuvor schon einmal verarbeiten mussten (z. B.: Forster, 1981; Forster & Chambers, 1973; Forster & Davis, 1984; Carr & Dagenbach, 1990). Ähnliches ist für semantisch relatierte Begriffe zu beobachten (Dannenbring & Briand, 1982; Neely, 1991; Balotta & Paul, 1996; Friedrich, Hennik & Tzelgov, 1991; Smith, Besner & Miyoshi, 1994).

In EEG-Studien mit dem gleichen Paradigma beobachtet man für Worte, die neu verarbeitet werden, also weder wiederholt wurden, noch in semantisch naher Relation zu einem zuvor präsentierten Begriff oder zum Kontext stehen, eine Negativierung im Verlauf der abgeleiteten ereigniskorrelierten Potentiale (EKP). Die Negativierung ist meist in einem Zeitfenster zwischen ungefähr 300 – 500 ms nach Präsentationsbeginn des Stimulus nachweisbar. Nach dem Zeitpunkt ihres maximalen Ausschlages (häufig um 400 ms nach Erscheinen des Stimulus) im Kurvenverlauf wird die Negativierung als N400-Komponente bezeichnet. Als ihr Auslöser wird der Vorgang lexikalischen Abrufs angesehen. Die Negativierung reduziert sich, wenn ein Wort wiederholt wird oder ein Begriff präsentiert wird, der in semantischer Relation zu einem zuvor präsentierten Wort steht (Rugg, 1985 & 1987; Rugg, Doyle & Holdstock, 1994). Für die Verarbeitung auf Satz- und Textebene sind ähnliche Einflüsse, die Verarbeitung semantisch relatierter Begriffe betreffend, bekannt (Kutas & Hillyard 1980; Besson, Kutas & Van Petten, 1992; Burckhardt, 2004).

Auch die Erwartungshaltung, welche durch kontextuelle Faktoren wie beispielsweise ein Fragepronomen für nachfolgende Argumente aufgebaut wird, beeinflusst die mit lexikalischem Abruf assoziierte Verarbeitungskomponente. So führt die Erfüllung der in Beispiel (0.1a) durch das Fragepronomen „wer“ indizierten

(12)

Erwartungshaltung durch ein Subjektargument (0.1b) ebenfalls zu einer Veränderung der mit lexikalischem Abruf assoziierten Verarbeitungskomponente.

0.1a Wer hat den Kuchen gegessen? 0.1b Moritz hat den Kuchen gegessen.

Bornkessel, Schlesewsky & Friederici (2003a) beschreiben für visuell präsentierte Stimuli beim Erscheinen des durch ein Fragepronomen fokussierten Argumentes eine Positivierung des assoziierten EKP im Zeitfenster zwischen 300 - 500 ms.

Ziel der Experimente der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der Verarbeitung unterschiedlicher anaphorischer Relationen, also der rückweisenden Beziehung eines Argumentes zu einem vorerwähnten, koreferenten Element in variierenden Kontexten. Dabei wird insbesondere der Einfluss von Kontexten auf die Erwartungshaltung, die Verarbeitung fokussierter Elemente wie auch die Verarbeitung anaphorischer Argumente betrachtet. Ein weiteres Thema der Arbeit ist die Untersuchung von Stellungsvariationen nicht pronominaler Akkusativ- und Nominativargumente im Mittelfeld deutscher Sätze. Den Kern der Arbeit bilden drei Studien, in denen bei Probanden ein Elektroenzephalogramm (EEG) abgeleitet wurde, um darin enthaltene ereigniskorrelierte Potentiale zu betrachten.

Der Untersuchungsschwerpunkt in Experiment I bestand in der Verarbeitung anaphorischer Relationen, wobei zusätzlich der Faktor der Wortstellung im Mittelfeld des verwendeten Materials und damit die Position der Anapher manipuliert wurde. Betrachtet wurden dabei Anaphern, die dem Antezedens identisch waren sowie anaphorische Oberbegriffe (z. B.: Dackel - Hund) ein. Die Ergebnisse bestätigen Beobachtungen (Bornkessel et al., 2003a), wonach die Verarbeitung anaphorischer Relationen auf Satzebene durch die Diskursstruktur beeinflusst wird. Die beobachteten Effekte geben Anlass zu der Interpretation, dass die Verarbeitung semantisch naher Anaphern im Kontext zweier komplexer Sätze sehr ähnliche Verarbeitungsmechanismen zur Einbettung in den Diskurs aktiviert. Offenbar führt der semantische Unterschied lediglich zu einer zeitlichen Verschiebung der erfolgreichen Integration, nicht jedoch zu einem erhöhten lexikalischen Verarbeitungsaufwand als für die Integration identischer Anaphern

(13)

nötig ist.

Um möglicherweise vorhandene, spezifische Materialeffekte auszuschließen, wurden die in Experiment 1 verwendeten Wortpaare in Experiment 2 in einer Einzelwortstudie, also ohne Satzdiskurs, untersucht. Hierfür wurden die in Experiment 1 verwendeten identischen und die semantisch nahen Antezedens-Anapher-Paare sowie zusätzliche Distraktorsequenzen wortweise präsentiert. Auch in dieser Studie wurden die Verarbeitungskorrelate mittels einer EEG-Ableitung ermittelt. Sollte der in Experiment 2 beobachtete Hyperonymeffekt unabhängig von der Art des verwendeten lexikalischen Materials aufgetreten sein, so wäre zu erwarten, dass die ereigniskorrelierten Potentiale in Experiment 2 eine aus vielen Studien bekannte Abstufung der Reduktion der mit lexikalischem Zugriff assoziierten N400-Komponente zeigen. Diese Erwartung bestätigte sich, wodurch die Interpretation des in Experiment 1 beobachteten Hyperonymeffektes als diskursabhängiger Effekt gestützt wird.

Ziel des letzten der im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführten Experimente war die erneute Untersuchung anaphorischer Relationen. Die Formen der Relationen glichen denen, die bereits in Experiment 1 untersucht worden waren. In Experiment 3 soll die Prädiktionsfähigkeit durch Kontexte weiter untersucht werden. Der Hyperonymeffekt in Experiment 1 zeigt, dass indirekte Fragekontexte die Verarbeitung anaphorischer Argumente beeinflussen können. Um die Prädiktionsfähigkeit unterschiedlicher Kontextstrukturen vergleichen zu können, wurde in Experiment 3 ein einfacher Aussagesatz vor dem Zielsatz präsentiert und dessen Einfluss auf die Verarbeitung beobachtet. Erneut wurde bei den Teilnehmern ein EEG abgeleitet, um die darin enthaltenen ereigniskorrelierten Potentiale in Bezug auf die Verarbeitung repetitiver und hyperonymer Anaphern zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Einbettung einer dem Antezedens nicht identischen Anapher in den Diskurs eines Aussagesatzes einen erhöhten lexikalischen Verarbeitungsaufwand erfordert im Vergleich zur Verarbeitung einer identischen Anapher. Nichtsdestotrotz findet sich auch in diesem Experiment ein zeitlich verzögerter Beginn der Reduktionskomponente für

(14)

semantisch nahe Anaphern gegenüber repetitiven Anaphern. Diese Ergebnisse führen zu der Hypothese, dass die Form des Kontextes spezifische Erwartungen an weitere Elemente im Diskurs elizitieren kann. Das Fehlen elizitierender Faktoren, wie beispielsweise eines Fragepronomens, erhöht offenbar den Verarbeitungsaufwand.

Insgesamt bestätigen die Ergebnisse der durchgeführten Experimente, dass Faktoren wie die Form anaphorischer Relationen, kontextuelle Manipulationen, Wortstellungsvariationen sowie durch den Kontext bedingte Erwartungen für die Verarbeitung sprachlichen Inputs relevant sind. Die verschiedenen Einflussfaktoren verursachen teilweise sehr spezifische und vor allem unterschiedliche Variationen in den Verhaltensdaten und den ereigniskorrelierten Potentialen.

(15)

1

Einleitung

Die Übermittlung von Informationen ist eine regelmäßige Notwendigkeit im täglichen Leben. Der Sender adressiert seine Informationen an einen Empfänger. Ziel ist, dem Informationsempfänger soviel Input zu vermitteln, wie dieser benötigt, um die vom Sender gewünschte Reaktion bei ihm auszulösen beziehungsweise das gewünschte Verständnis der Mitteilungsabsicht zu erreichen. Die Reaktion kann im simplen Verständnis liegen oder auch komplexere Reaktionen und Handlungen auslösen.

Wichtig für den erfolgreichen Informationsaustausch ist die Anpassung des Inputs an die Gegebenheiten, also die Situation, in welcher der Austausch stattfindet. Die Form der Übertragung der Daten (mündlich, schriftlich, am Telefon oder persönlich, zeitnah oder zeitunabhängig) ist ebenso relevant, wie das Wissen um die Art des Kommunikationspartners (Computer oder Mensch, Kind oder Erwachsener, Vorgesetzter oder Freund etc.).

Doch nicht nur für die alltägliche Kommunikation mit Gesprächspartnern ist die effektive Strukturierung von Informationen relevant. Erkenntnisse auf diesem Gebiet können zum Beispiel für die Entwicklung von Warnsystemen (Wie muss die Information strukturiert sein, um sie so schnell und effektiv wie möglich zu vermitteln?) hilfreich sein und werden natürlich in der Werbung genutzt. Aber auch für das Verständnis und die Behandlung sprachpathologischer Prozesse und deren Behandlung können Erkenntnisse über Prozesse und Zusammenhänge der Sprachverarbeitung von Nutzen sein.

Als generellem Thema kann und will sich die vorliegende Arbeit nur mit einem Teilbereich des oben genannten befassen, der Untersuchung bestimmter Einflussfaktoren auf die Verarbeitung sprachlicher Inhalte. Speziell soll die Frage geklärt werden, ob und wie ausgewählte Kontexte die Verarbeitung sprachlicher Elemente beeinflussen können. Gibt es generelle Verarbeitungsmuster, wenn Menschen sprachliche Inhalte verarbeiten und wie können sprachliche Verarbeitungsprozesse beeinflusst werden? Wie wirken sich Vorwissen, die Art

(16)

des Vorwissens und seine Struktur auf die Verarbeitung sprachlicher Inhalte aus? Welche Prozesse laufen bei der Verarbeitung von Sprache ab? Befinden sich diese Prozesse in einer hierarchischen Ordnung? Verlaufen sie in unabhängigen Modulen? Interagieren die Verarbeitungsprozesse miteinander? Welche Verarbeitungsprozesse oder -automatismen initiieren die Verarbeitung? Verlaufen die Verarbeitungsprozesse parallel oder seriell? Der Zeitaufwand und insbesondere der zeitliche Ablauf verschiedener Verarbeitungsstufen und deren Zusammenspiel sind zur Klärung derartiger Fragen von großem Interesse. Häufig wird das Sprachverarbeitungssystem zudem mit Strukturen konfrontiert, die lokal oder global mehr als eine Interpretation möglich machen. Wie geht das Gehirn mit Mehrdeutigkeiten um? Welche Rolle spielt dabei ein vorhandener Kontext und welche Rolle spielt die Form der Mehrdeutigkeit?

Einige Autoren haben sich bereits mit verschiedenen Fragen zu diesem Thema auseinander gesetzt (z. B.: Frazier, 1979; Fodor, 1983; Frazier, 1987; Gorell, 1989; Fodor & Inoue, 1994; Inoue & Fodor, 1995; Friederici, 1995; Hahne & Friederici, 1999; Meng & Bader, 2000; Friederici, 2002; Bornkessel, 2002; Bornkessel & Schlesewsky, 2006a). Allerdings stellen die wenigsten Lösungen und Modelle unstreitbare Ergebnisse dar, zumal ähnliche Beobachtungen oftmals unterschiedliche interpretiert werden (siehe bspw. Gorrell, 1993; Pickering & Barry, 1991; Pickering, Barton & Shillcock, 1994).

Schwerpunktmäßig konzentriert sich der thematische Rahmen der vorliegenden Arbeit auf zwei Bereiche, zum einen die Verarbeitung anaphorischer Relationen in kurzen, kontrollierten Diskurskontexten, zum anderen den Einfluss variierender Argumentabfolgen im Mittelfeld präsentierter Strukturen auf die Verarbeitung dieser Diskursrelationen. Die Experimente beschränken sich dabei ausschließlich auf die Untersuchung der Verarbeitung im Deutschen und den Unterbereich visueller Verarbeitungsprozesse.

(17)

2

Anaphern

Der Begriff „Anapher“ geht auf das griechische Wort „anaphora“ zurück und lässt sich vielleicht am Besten als Kompositum aus der Präposition „zurück“ und dem Verb „tragen“ übersetzen (vergleiche Mitkov, 1999)1. In der Sprachwissenschaft wird auf diese ursprüngliche Bedeutung des Begriffes referiert, um spezifische sprachliche Relationen zu beschreiben, in denen ein Element erneut aufgenommen wird. Als Anapher wird dabei das sprachliche Element im Diskurs bezeichnet, welches auf ein vorher bereits erwähntes zurück verweist. Voraussetzung ist, dass zwischen beiden Argumenten Koreferenz besteht. Als Anapern werden also Elemente bezeichnet, deren Interpretation mit der Interpretation früherer Ausdrücke im Text direkt zusammenhängt2. Die rückwärtig zeigende Referenz ist die Anapher, ihr vorausgehender Bezugspunkt wird als

1

vergleiche Mitkov (1999), S. 1: The etymology of the term "anaphora" goes back to Ancient Greek with “anaphora” (αναϕορα) being a compound word consisting of the separate words ανα − back, upstream, back in an upward direction and ϕορα - the act of carrying and denoted the act of

carrying back upstream.

2

Die Verwendung des Begriffs Anapher wird hierbei in einem weiteren Bedeutungssinn verwendet als in generativen Grammatiken. Deren enge Auslegung der Definition einer Anapher beschränkt sich auf Elemente, die ihre Bedeutung oligatorisch durch ein anderes Element im Satz erhalten. Typische Anaphern sind nach dieser Theorie Reflexivpronomen wie „sich“ im Deutschen oder „himself“ im Englischen (siehe Carnie, 2002; Huang, 2000; Reinhart, 1976; Chomsky, 1980, 1981). Einige Autoren differenzieren dabei zwischen Relativpronomen und Pronomen (Chomsky, 1981, 1995). Pronomen können ihre Bedeutung optional von einer anderen NP im Satz erhalten oder aus dem Kontext beziehungsweise früheren Sätzen im Diskurs. In der vorliegenden Arbeit wird der Begriff „Anapher“ in einer größeren Reichweite, vor allem unter semantischen Gesichtspunkten verwendet. Als Anapher werden in der Linguistik auch sprachliche Ausdrücke bezeichnet, mit denen Sprachbenutzer auf einen bereits erwähnten Referenten im Text oder Diskurs referierend Bezug nehmen. In dieser Bedeutung kann beispielsweise eine indefinite NP (ein Affe) sowohl durch ein Reflexivpronomen (sich), durch seine definite Form (der Affe) oder durch ein koreferentes Pronomen (er) anaphorisch wiederaufgenommen werden (siehe bspw. Schwarz, 1997; Mitkov, 1999).

(18)

Antezedens bezeichnet. Anaphern dienen dazu, die Einbindung neuer Information in einen Kontext zu erleichtern beziehungsweise die Anbindung von Information im Diskurs zu ermöglichen. In Beispiel (2.1) referieren drei Elemente, „Petersilie“, „Küchenkraut“ sowie das Relativpronomen „das“ auf eine identische Entität.

(2.1) Petersiliei ist ein beliebtes Küchenkrauti, dasi man gut auf der Fensterbank

kultivieren kann.

Da eine Anapher ein Argument ist, dessen Konzept mit einem zuvor präsentierten Argument übereinstimmt beziehungsweise mit dem vorangegangenen Kontext bereits präsentiert wurde und sie referentiell an dieses gebunden ist, fungieren die Begriffe „Küchenkraut“ und „das“ im Beispiel (2.1) als Anaphern. Beide Anaphern beziehen sich auf das vorher genannte Antezedens „Petersilie“. Neben seiner Funktion als Anapher von „Petersilie“ hat das Element „Küchenkraut“ auch die Funktion Antezedens von „das“ zu sein. Im Diskurs können Elemente folglich verschiedene Funktionen ausfüllen. Das einzige Element, welches im Beispiel (2.1) rein anaphorisch fungiert, ist das Relativpronomen „das“. In seiner Form als Relativpronomen ist es zudem semantisch leer und besitzt rein funktionalen Charakter (Reinhart, 1983; Bußmann, 2002). Seine semantische Bedeutung erhält das Pronomen durch den Rückverweis auf sein unmittelbares Antezedens „Küchenkraut“ und über diese Zwischenposition außerdem vom gemeinsamen Antezedens „Petersilie“.

Durch referentielle Beziehungen, wie die zwischen Anaphern und Antezedenten, entstehen Textstrukturen, die den Zugriff auf bereits vorhandene (aktivierte) Informationen erleichtern, wodurch ein schnelleres und gegebenenfalls besseres Textverständnis möglich ist. Das Textverständnis wird einerseits durch Herstellung semantischer Zusammenhänge (Inferenzen) zwischen Textteilen hergestellt, hängt aber auch vom Aufbau mentaler Repräsentationen und der individuellen Gedächtnisleistung ab (Heinen, 2001). Zudem sind referentielle Relationen und ihre Anwendung in variierenden Anaphern ein stilistisches Mittel, u. a. zur Verbesserung des Textflusses. Im Gegensatz zu (2.1) erscheint (2.2) stilistisch weniger schön.

(19)

(2.2) Petersilie ist ein Küchenkraut. Petersilie wächst auf der Fensterbank. Petersilie kann man kultivieren.

2.1 Formen von Anaphern

Anaphern können in unterschiedlichen Formen auftreten. Pronomen stellen die Form von Anaphern dar, die aus sich selbst heraus den geringsten semantischen Gehalt besitzen, wie das Relativpronomen „das“ in (2.1) oder das Personalpronomen „er“ in (2.3).

(2.3) Fabiani hatte ein Autok, mit demk eri zur Arbeit fuhr.

Es wurde bereits gesagt, dass pronominale Anaphern semantisch leer sind und allein über syntaktische Merkmale in den Kontext und damit in die Diskursstruktur eingebunden werden können. Pronomen fügen dem Wissen über Diskurselemente keine neuen semantischen Informationen hinzu. Vielmehr dienen sie dazu, die Aktivierung nichtpronominaler Argumente, deren Stellvertreter sie ihrer Funktion nach sind (Bußmann, 2002), im Diskurs aufrecht zu erhalten3. Anaphern können in ihrer Realisierung aber auch eine Wiederholung des vorerwähnten Antezedens darstellen. Damit erweitern sie, wie auch bei der Verwendung von Pronomen, in keiner Weise die Informationen über das Element (2.4). Statt einer Wiederholung könnte folglich auch ein koreferentes Pronomen verwendet werden. Die Verarbeitung einer pronominalen Anapher stellt im Vergleich zu einer repetitiven Anapher in der Regel jedoch einen Vorteil dar (Ariel, 1990), da die Anbindung an das Antezedens erfolgen kann, ohne erneut dessen vollständige Merkmalsstruktur

3

Mitkov (1999) unterscheidet außerdem so genannte “one“-Anaphern ((F.2.1), aus Mitkov, 1999), in denen eine anaphorische Aussage durch ein "one"-Nomen realisiert wird. Der semantische Gehalt und die Funktion einer solchen Anapher entsprechen weitgehend einem Pronomen.

(F.2.1) If you cannot attend a tutorial in the morning, you can go for an afternoon one.

(20)

zu reaktivieren. Ein Pronomen muss ein Antezedens besitzen4, durch das seine Anbindung an den Kontext erfolgt. Nichtpronominale beziehungsweise repetitive Anaphern werden langsamer als anaphorisch erkannt, da sie auch neue Referenten darstellen können. Wie Beispiel (2.5) zeigt, kann eine repetitive Anapher jedoch zur Änderung der Definitheit des referierenden Elementes beitragen. Dabei muss das Antezedens die indefinite, die Anapher die definite Markierung tragen - im umgekehrten Fall besteht keine Koreferenz (2.6).

(2.4) Der Fensterputzer stand auf der Leiteri. Die Leiteriwar wackelig. (2.5) Fabiani hatte ein Autok. Mit dem Autok fuhr eri zur Arbeit.

(2.6) Fabiani sah den Lokführeri. Ein Lokführeri ging über die Straße.

Eine weitere Möglichkeit der Anbindung koreferenter Elemente an den Kontext besteht in der Verwendung von Synonymen (2.7) und Oberbegriffen (2.8). Synonyme ähneln in ihrer semantischen Wirkung repetitiven Anaphern, da sie bestehende Informationen über ein Antezedens lediglich reaktivieren. Sie gestalten einen Text durch die lexikalische Variation aber abwechslungsreicher. Oberbegriffe können, wie möglicherweise in (2.8) zu einer Erweiterung des Wissens beziehungsweise der Information über ein Element führen. Häufig handelt es sich bei Anaphern aber auch um Spezifikationen, die ein eingeführtes Element nicht nur reaktivieren, sondern das mentale Modell5 zu dieser Entität weiter spezifizieren (2.9).

(2.7) Fabian kaufte jeden Tag ein Kilo Orangeni. Er liebte Apfelsineni.

(2.8) Für das Fest setzte Heinz wie immer seine alte Kreissägei auf. Marlene hasste

diesen Huti.

4

Eine Ausnahme bilden hierbei Expletiva („es regnet“), die thematisch leer und nicht referentiell sind.

5

Der Begriff „mentales Modell“ referiert hier auf die temporäre mentale Repräsentation, welche im Verlauf der Verarbeitung des aktuellen Diskurses als mentale Reaktion auf diesen entsteht. Solche mentalen Modelle sind Konstrukte aus den Informationen des situativen Kontextes und vorhandenem Weltwissen. Modifikationen erfolgen durch die Integration neuer Informationen. Siehe auch Kapitel 2.4 zur genaueren Erläuterung der Zusammenhänge beim Aufbau von Diskursrepräsentationen.

(21)

(2.9) Fabian trug einen Huti. Es war ein sehr altmodischer Huti.

Eine anaphorische Sonderform stellen Brückeninferenzen dar. Hier dient nicht, wie in den bisherigen Beispielen, ein einzelnes Argument als Antezedens, sondern ein Kontext selbst beziehungsweise das mentale Modell, welches bei der Verarbeitung des Kontextes von diesem entsteht, genügt, um einem anaphorischen Element den Rückgriff auf Informationen zu ermöglichen. Dies zeigt sich insbesondere bei einem Vergleich der Plausibilität von definiten (2.10a) mit indefiniten (2.10b) Artikeln für die potentielle Anapher des Zielsatzes.

(2.10a) Alle freuten sich, als die Mondfähre wieder sicher auf der Erde landete. Der Pilot hatte die Turbulenzen meisterhaft bewältigt.

(2.10b) Alle freuten sich, als die Mondfähre wieder sicher auf der Erde landete. # Ein Pilot hatte die Turbulenzen meisterhaft bewältigt.

Brückeninferenzen stellen anaphorische Relationen dar, denen ein konkretes Antezedens fehlt. Als deren Gegenteil könnte man Nullanaphern bezeichnen. Bei Nullanaphern handelt es sich um semantisch vorhandene Relationen zwischen einem Antezedens und seinem Kontext, allerdings wird im Falle einer Nullanapher die Anapher nicht ausbuchstabiert. Eine solche ist allerdings auch kein fehlendes Pronomen, dessen nicht vorhandene Ausbuchstabierung durch die eindeutige Markierung des flektierten Verbs ersetzt wird, wie dies in Prodrop-Sprachen (z. B. im Polnischen, Italienischen oder Spanischen) möglich ist. Vielmehr ist eine Nullanapher eine leere grammatische Position, die für einen vorherigen nominalen Referenten steht und nicht durch eine zusätzliche Markierung im Satz ausgedrückt wird (siehe Tao & Healy, 2005). Die Bezeichnung „Nullanapher“ beschreibt eine Art elliptischen Ausdruck, der aus dem Kontext heraus rekonstruierbar ist und gleichzeitig ausgelassen werden kann.

Vor allem für das Chinesische (Tao & Healy, 2005) und Japanische (Nomoto & Yoshihiko, 1993) werden Nullanaphern als häufig verwendete Stilmittel beschrieben, insbesondere als Ersatz für pronominale Anaphern. Man kann sie aber auch im Englischen oder Deutschen finden. Betrachtet man Beispiel (2.11) (aus Tao & Healy, 2005), so wäre eine mögliche Realisierung der Aussageabsicht:

(22)

„Hillary Clinton went to Boulder, and the first lady spoke to CU students.“. Die Nominalphrase „the first lady“ kann aber auch durch das Pronomen „she“ ersetzt werden. Beide Varianten, die nichtpronominale Phrase wie auch das Pronomen, stünden in anaphorischer Referenz zum Antezedens „Hillary Clinton“. Als weitere Realisierung der Aussage ist schließlich auch die Auslassung der Anapher möglich, ohne dass der Satz dadurch ungrammatisch wird (2.11).

(2.11) Hillary Clinton went to Boulder, and spoke to CU students.

Besonders in der Alltagssprache sind Nullanaphern beziehungsweise Ellipsen auch im Deutschen gebräuchlich, wie die Beispiele (2.12) und (2.13) zeigen. Die Kritik, dass das fehlende Subjekt in (2.12) durch die eindeutige morphologische Markierung des Verbs „sein“ realisiert wird, wird anhand von Beispiel (2.13) hinfällig. Beispiel (2.14)6 zeigt, dass auch Genitivphrasen ausgelassen werden können und dies nicht nur in der Alltagssprache geschieht.

(2.12) Jetzt werd ich bald gehen und bin morgen nicht da. (2.13) Da war er ja fix. ... [er] Hatte wohl Heimweh.

(2.14) Der Begriff „Anapher“ kommt aus dem Griechischen und lässt sich vielleicht am Besten als Kompositum aus „zurück“ und „tragen“ übersetzen. In der Sprachwissenschaft wird diese zugrunde liegende Bedeutung [des Begriffs] auf die Beschreibung sprachlicher Relationen übertragen.

2.2 Die Anbindung von Anaphern

Wie findet nun eine Anapher ihr Antezedens? Im Prinzip sind alle Argumente, nominale wie pronominale, die einer Anapher vorangehen, potentielle Antezedenten. Jedoch sind nicht alle auch als solche geeignet. Meist kann sich die Suche danach auf den aktuellen Satz oder den vorangegangenen beschränken.

6

Das in (2.14) nicht vorhandene Element ist in seiner nullanaphorischen Funktion ambig und könnte ebenso auf andere Elemente, als das im Text genannte, referieren.

(23)

Die Anbindung von Anaphern innerhalb eines Satzes unterliegt semantischen und vor allem syntaktischen Beschränkungen durch Rektion und Bindung (Reinhart, 1983, 2000; Wiemer-Hastings & Iacucci, 2001). Anbindungen über größere Distanzen7 sind ebenfalls möglich. Über Satzgrenzen hinweg unterliegt die Anbindung jedoch keinen Rektionsbeschränkungen mehr, sondern wird eher durch Plausibilitätsfaktoren wie semantische und syntaktische Kongruenzfähigkeit geleitet. Verschiedene Studien zeigen allerdings, dass die Integration beziehungsweise Anbindung von Anaphern in den Kontext durch zunehmende Distanz erschwert wird (Dopkings & Ngo, 2005; Dopkins & Ngo, 2002). Beispiel (2.15) zeigt, dass weitere koreferente Elemente, die zwischen Antezedens und Anapher erscheinen, die Anbindung einer pronominalen Anapher erschweren können, wenn keine Kasuskongruenz über alle koreferenten Elemente besteht.

(2.15) Schnittlauchi ist ein Küchenkrauti. Das Zeugi wächst wild und lässt sich auch

bestens kultivieren. Besonders praktisch für den Hausgebrauch ist die Tatsache, dass eri hervorrangend auf der Fensterbank wächst.

Die Verarbeitung wäre leichter, wenn anstelle des Maskulinpronomens „er“ das Neutrumpronomen „es“ als Anapher verwendet worden wäre, da in der Distanz zwischen „Schnittlauch“ und „er“ zwei Anaphern mit neutralem Genus vorkommen. Einen Holzweg8 bei der Anbindung des Pronomens an den Kontext zeigt Beispiel (2.16)9.

7

Mitkov (1999) verweist zudem darauf, eine erfolgreiche anaphorische Anbindung über 17 Sätze gefunden zu haben. Leider ist der Nachweis nicht veröffentlicht.

8

In Beispiel (2.16) handelt es sich um einen so genannten „garden-path“- oder Holzweg-Satz. „Garden path“ ist das englische Idiom für Holzweg, auf den das Sprachverarbeitungssystem mit einem solchen Satz geschickt wird. Derartige Sätze werden aufgrund struktureller beziehungsweise syntaktischer Eigenschaften initial häufig falsch analysiert. Dies geschieht, da an einer syntaktisch ambigen Position im Satz mehr als eine Entscheidung bezüglich deren Interpretation möglich ist. Stellt sich im weiteren Verarbeitungsprozess heraus, dass das Sprachverarbeitungssystem zugunsten einer ungeeigneten Interpretation entschieden hat, muss die Struktur reanalysiert werden. Dies schlägt sich in erhöhten Verarbeitungskosten nieder. In Beispiel (F.2.2) wird das

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(2.16) "Miss Piggy" springt gern, sagt ihr Besitzer. Dass es auch weit springt, bewies das australische Schwein jetzt bei einem Show-Auftritt. Mit einem Sprung von einer fünf Meter hohen Rampe sicherte sich die akrobatische Sau einen Eintrag ins Guinness-Buch.

Pronomen beziehen sich im Regelfall auf im Diskurskontext präsente Entitäten (anaphorisch oder kataphorisch - Lenerz, 1993), das heißt, sie sind durch Vorerwähnung bekannt beziehungsweise werden als bekannt unterstellt. Sie sind in hohem Maße kontextuell abhängig und besitzen nur wenige präzise Merkmale, die der Identifizierung eines Antezedens dienen. Daher besteht ihre Hauptfunktion in der Aufrechterhaltung der Aktivierung bereits fokussierter Argumente (siehe Garrod, Freudenthal & Boyle, 1994). Das Fehlen eines eindeutigen Antezedens kann die pronominale Anbindung folglich erschweren.

Eine weitere Eigenschaft anaphorischer Beziehungen ist die Präferenz von Pronomen, wenn auf ein salientes Antezedens referiert wird. Je salienter ein solches ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass darauf mit einer sehr eindeutigen Form zurückverwiesen wird (Chafé, 1976; Almor, 1996, 1999; Ariel, 1990). Offenbar werden Anaphern bevorzugt, deren Eindeutigkeit (semantische Salienz) umgekehrt proportional zur Salienz des Antezedens ist10. Das heißt, je salienter ein

Nomen „Maria“ aufgrund seiner initialen Argumentposition als Subjekt interpretiert (siehe z. B.: Schlesewsky, Fanselow, Kliegl & Krems, 2000; Lenerz, 1977). Rein morphologisch betrachtet ist die Phrase „Maria“ jedoch ambig zwischen den Kasus Nominativ, Dativ und Akkusativ. Die Determiniererphrase „die Lehrerin“ kann anschließend als direktes Objekt interpretiert werden. Das satzfinale Verb „helfen“ verlangt jedoch ein Nominativ- und ein Dativargument. Als Folge dessen muss die initiale Analyse revidiert werden. Die Reanalyse war erfolgreich, wenn „Maria“ als Dativargument und „die Lehrerin“ als Nominativargument interpretiert wurde.

(F.2.2) …, dass Maria die Lehrerin hilft.

9

Aus Spiegel-Online 22. Juni. Es ließe sich argumentieren, dass es sich bei dem schwer anzubindenden Pronomen um eine Katapher der Determiniererphrase „das australische Schwein“ handelt. Zumindest ermöglicht erst das Erscheinen dieser Entität die Einbindung des Pronomens. 10

Die Verarbeitung von Anaphern unterliegt pragmatischen sowie konzeptuellen Prinzipien und damit den Griceschen Maximen (Grice, 1975), wonach Sprecher ihre Aussage so informativ wie

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Referent ist, desto informationsärmer (und kostenneutraler) wird in der Regel die Anapher sein11. Pronomen sind verglichen mit einem nichtpronominalen Nomen sehr informationsarm. Inhalt erhalten sie erst durch ihre Anbindung an nichtpronominale Antezedenten. Dies gelingt mit Hilfe der minimalen Information aus Numerus und Genus, die zum Eigenschaftspool eines Nomens gehört. Bei der Anbindung einer pronominalen Anapher an ein Antezedens werden auch nur diese Informationen aktiv, was ausschlaggebend dafür ist, dass Pronomen nur geringe Kosten verursachen. Die Anbindung über Numerus- und Genusinformationen ist meist erfolgreich. Die Integration einer Anapher wird zudem erleichtert, wenn ihre thematische Rolle mit der des Antezedens übereinstimmt (Hörnig, Oberauer, Weidenfeld, 2005).

Unterschiedliche Formen von Anaphern können aber auch genutzt werden, um bestimmte kommunikative Funktionen zu erfüllen. Eine pronominale Anapher im Kontext eines salienten Antezedens kann aber auch die Beibehaltung eines Topiks markieren (Topikkontinuität), wohingegen eine nichtpronominale Anapher Zeichen eines Topikwechsels sein kann. Verursacht eine Anapher höhere

nötig aber auch nicht informativer als unbedingt notwendig gestalten. Eine Mitteilung besitzt die geringstmögliche Komplexität, mit der gleichzeitig das kommunikative Ziel der ausreichenden Informationsübertragung maximal erreicht werden kann (Almor, 1999, 2000). Almor fügt dieser Qualitätsmaxime zwei weitere Regeln hinzu. Erstens stellt sich Komplexität im Informationsgehalt dar und wird größer, je mehr Information gleichzeitig im Gedächtnis aktiviert und verarbeitet werden muss. Zweitens trägt die Information, die eine Anapher bietet, zur Identifizierung des Antezedens bei und fügt gegebenenfalls zusätzliche neue Information über die Referenz hinzu. Als pragmatisches Prinzip zur Beschreibung anaphorischer Verarbeitung formuliert Almor die „Informational Load“ Hypothese:

„The informational load of an anaphor with respect to a given antecedent should have a functional justification in either aiding the identification of the antecedent, adding new information to it or both.” (Almor, 1999: 750)

11

Die Fähigkeit, anaphorische Relationen für das Sprachverständnis zu nutzen, scheint in der schriftlichen Verarbeitungsmodalität von den Lesefertigkeiten abzuhängen. Bei erfahrenen Lesern konnten Shapiro & Milkes (2003) beobachten, dass diese Koreferenzrelationen durch pronominale Anaphern besser nutzen, als unerfahrene Leser.

(26)

Verarbeitungskosten als eigentlich nötig, indem beispielsweise eine spezifizierende Anapher verwendet wird, muss der dafür nötige, erhöhte Arbeitsaufwand durch eine zusätzliche Funktion im Diskurs gerechtfertigt sein. Der alleinige Rückverweis auf das Antezedens genügt in der Regel nicht12.

(2.17) ein Hund - der kleine Pudel (Spezifizierung) - er (nur Rückverweis)

Eine ganze Reihe sprachlicher Eigenschaften beeinflussen die Verarbeitung anaphorischer Relationen. Sie sind von anderen sprachlichen Elementen abhängig, um eine Bedeutung zu erhalten (Givon, 1992; Hestvik, Nordby & Karlsen, 2005). Beim Zuordnen einer Entität zu einem Antezedens, spielen die Prozesse Aktivierung und Hemmung eine entscheidende Rolle. Dabei dient unter anderem das Wissen über die Struktur eines Textes, ob es sich beispielsweise um einen Dialog oder einen fortlaufenden Text handelt, dazu, um den Referenten einer bevorstehenden Anapher zu antizipieren (Long & DeLey, 2000, Garnham, 1981, 1987, O’Brien, Albrecht, Hakala & Rizella, 1995). Die Wahrscheinlichkeit der Auflösung einer nominalen Anapher hängt sowohl vom Grad der Verfügbarkeit eines Antezedens im Gedächtnis ab als auch vom Grad der Notwendigkeit der Auflösung für die Kohärenz des Diskurses (Levine, Guzman & Klin, 2000; Morris & Folk, 1998). Zudem scheint der Faktor Salienz einen wichtigen Einfluss für die Auflösung anaphorischer Relationen zu besitzen, so dass Leser saliente Anaphern mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auflösen als nicht saliente (Klin, Weingartner, Guzman, Levine, 2004).VanGompel & Majid (2004) oder auch Ostergaard (1998) berichten zudem den Einfluss von Frequenzfaktoren auf die Anbindung pronominaler Anaphern. Obwohl niedrigfrequente Antezedenten eine höhere Lesezeit aufwiesen als hochfrequente Antezedenten, waren die Lesezeiten nach Pronomen mit niedrigfrequenten Antezedenten kürzer als nach Pronomen mit

12

Bei Patienten mit Alzheimererkrankung wurde beobachtet, dass sie im Gegensatz zu neurologisch unauffälligen Kontrollpersonen die Verwendung repetitiver Anaphern präferieren (Almor, Kempler, MacDonald, Andersen & Tyler, 1999). Die Autoren vermuten, dass infolge der Erkrankung keine ausreichende Merkmalsanbindung mehr erfolgen kann, wenn stattdessen semantisch ärmere Referenten verwendet werden.

(27)

hochfrequenten Antezedenten. VanGompel & Majid (2004) deuten dies als Salienzfunktion. Die höhere Salienz niedrigfrequenter Antezedenten erleichtert gleichzeitig deren spätere Anbindung an eine pronominale Anapher, da die höhere Aufmerksamkeit, die dem niedrigfrequenten Antezedenz zukommt eine intensivere Verarbeitung bewirkt und somit eine erleichterte Reaktivierung als coreferentes Element ermöglicht.

2.2.1

Die Anbindung ambiger Anaphern

Nicht immer steht ein eindeutiges Antezedens zur Verfügung, wenn eine Anapher verarbeitet wird. Die Anbindung an den Kontext kann durch die Distanz zum Antezedens oder den Umfang der Auswahl an potentiellen Antezedenten beeinflusst werden. Mehr als ein mögliches Antezedens erschwert die Auswahl. Andererseits kann auch das Fehlen eines konkreten Kontextes die Anbindung behindern.

Pronominale Anaphern sind für ihre erfolgreiche Anbindung in der Regel an den Kasus, den Numerus und das Genus ihres Antezedens gebunden, nicht-pronominale Anaphern hauptsächlich durch semantische Merkmale. Infolge dessen kann es bei der Verarbeitung von Anaphern auch zu Ambiguitäten kommen, vor allem bei der Anbindung von Pronomen. In einem Satz wie (2.18a) kann das Pronomen „ihn“ sowohl auf den im selben Satz eingeführten „Konsul“ referieren als auch auf eine völlig andere Person, die anderweitig aus einem hier nicht gegebenen Gesamtkontext bekannt ist. In Beispiel (2.18b) kann das Antezedens des Pronomens nur „Konsul“ sein.

(2.18a) Der Konsuli behauptete, der Direktor hätte ihn?i/?j vorgestellt.

(2.18b) Der Konsuli behauptete, den Direktor hätte eri vorgestellt.

Bei der Wahl eines geeigneten Antezedens stehen dem Sprachverständnissystem einige Faktoren zur Verfügung, die die Auswahl erleichtern und ungeeignete Kandidaten ausschließen können. Dazu gehören

(28)

Agreementfaktoren, C-Kommando-Einschränkungen und semantische Konsistenz. Durch die C-Kommando-Beschränkung kann eine nichtpronominale Anapher nicht mit der Determiniererphrase koreferent sein, von der es c-kommandiert wird (2.19a). Das Antezedens einer gebundenen Anapher muss diese c-kommandieren (2.19b) und ein Personalpronomen kann nicht koreferent sein zu der Determiniererphrase, die es c-kommandiert (2.19c) (Mitkov, 1999; Reinhart, 1983, 2000).

(2.19a) Eri mag Bilder von Picassok.

(2.19b) Peteri las eine seineri/k Geschichten vor.

(2.19b’) Peteri las eine Geschichte von sichi vor.

(2.19c) Peteri las Geschichten von ihmk vor.

Häufig treten Anaphern zwar im selben Diskurs auf wie ihr Antezedens, jedoch nicht im gleichen Satz und sind damit auch nicht durch syntaktische Beschränkungen gebunden. Stattdessen gibt es Regeln, die manche Referenten im aktuellen Kontext als besseres Antezedens erscheinen lassen als andere. Eine solche Beschränkung stellt die Notwendigkeit semantischer Konsistenz im Diskurs dar, wodurch unsinnige Anbindungen nicht funktionieren.Syntaktisches Agreement ist ein Faktor, der die Auflösung einer referentiellen Beziehung erleichtern kann, aber nicht muss (2.20).

(2.20) Sonjai hatte Durst, deshalb kaufte das Mädcheni/k eine Flasche Wasser.

Auch die Salienz von Elementen beeinflusst die Auswahl eines Antezedenten. Das salienteste zur Auswahl stehende Element wird als Fokus oder Center13

13

Der Begriff „Centering“ wurde von Joshi & Kuhn (1979) sowie Joshi & Weinstein (1981) eingeführt, um terminologische Verwechslungen mit dem Begriff „Fokus“ zu vermeiden. Die damit verbundene „Centering-Theorie“ und der Begriff „Center“ gehen auf Barbara Grosz und Kollegen (Grosz, Joshi & Weinstein, 1992; Grosz et al., 1995; Grosz & Snider, 1998; Walker, Joshi & Price, 1998) und die von ihnen formulierte Theorie zurück. Dabei werden der Aufmerksamkeitsfokus, die Wahl der Referenz („refering expression“) sowie der Zusammenhang von Elementen im Diskurs (perceived coherence) zueinander relatiert. Dabei wird zwischen drei Komponenten des Diskurses unterschieden, der linguistischen Struktur, der Intention und dem Aufmerksamkeitsstatus. Im Rahmen der linguistischen Struktur werden Aussagen in ihre Diskurssegmente unterteilt, die

(29)

bezeichnet und als Kandidat präferiert (Grosz, Aravind & Weinstein, 1995; Grosz & Snider, 1998; Grosz & Ziv, 1998; Gordon, Grosz & Gillom, 1993; Walker, 1998; Walker, Joshi & Prince, 1998; Mitkov, 1999; siehe auch Kibble, 2001). Allerdings ist diese Wahl in Beispiel (2.21a)14

deutlich erschwert, da beide nichtpronominalen und unbelebten Argumente als Antezedens des Pronomens geeignet sind.

(2.21a) Jenny put the cup on the plate and broke it.

Erst die Einbettung des Satzes (2.21a) in den komplexeren Diskurs (2.21b) ermöglicht die Identifikation eines salientesten Elementes:

(2.21b) Jenny went window shopping yesterday and spotted a nice cup. She wanted to buy it, but she had no money with her. Nevertheless, she knew she would be shopping the following day, so she would be able to buy the cup then. The following day, she went to the shop and bought the coveted cup. However, once back home and in her kitchen, she put the cup on a plate and broke it...

intentionale Struktur „verwaltet“ den Zweck der einzelnen Diskurssegmente und deren Relation

untereinander. Der Aufmerksamkeitsstatus schließlich bezieht sich auf den Fokus der Aufmerksamkeit zwischen Objekten, Eigenschaften und Relationen, die zu einem gegebenen Diskursdatum salient sind. Auf der Ebene des Aufmerksamkeitsstatus wird sowohl die Relation zwischen Diskurssegmenten als auch die Verschiebung von Aufmerksamkeit innerhalb der Segmente verarbeitet. Als "Centering" wird die Aufmerksamkeitsrichtung auf ein Element in der lokalen Ebene bezeichnet. Das "Center" einer Äußerung bezieht sich auf die Entitäten einer Äußerung, die dazu dienen, diese Äußerung mit anderen Äußerungen im Diskurssegment zu verbinden. Aufmerksamkeitscenter können verschiedene Wichtungen tragen. Die grammatische Rolle ist für das diesbezügliche Ranking eines Centers am bedeutendsten: Subjekt > Objekt > sonstiges.

Zudem wird zwischen verschiedenen Formen von „Centern“ unterschieden: - fC ... forward looking Center > Salienz = potentieller Foki - bC ... backward looking Center > Kohärenz = Diskursfokus - pC … prominentestes Element von fC

14

(30)

2.2.2

Diskursrelationen und anaphorische Verarbeitung

Das Verstehen von Sprache erfordert von einem Hörer oder Leser nicht nur die Kenntnis über die Bedeutung der Wörter, über die Kasusmorphologie und die Fähigkeit zur syntaktischen Strukturierung beziehungsweise Analyse von Äußerungen, sondern auch die Fähigkeit, aktuell verarbeitete Information mit bereits vorhandenen Informationen, sei es im Diskurs eines gegebenen Kontextes oder mit seinem generellen Wissen, zu verknüpfen. Auch innerhalb einer Äußerung ist häufig die Fähigkeit nötig, referentielle Beziehungen zwischen Elementen herzustellen, was in Form der bereits besprochenen rückwärts referierenden Anaphern oder in Form vorwärts projizierender Kataphern (2.22)15 möglich ist.

(2.22) Bevor er wieder laufen konnte, wollte Otto schon aus dem Krankenhaus.

Die Erwähnung eines Kontextes ist im Zusammenhang mit Anaphern redundant, anaphorische Relationen sind nur im Diskurs möglich. In den im praktischen Teil beschriebenen Experimenten geht es sowohl um die Verarbeitung identischer Argumente in der Antezedens- und der Anaphernposition, ähnlich dem Wiederholen von Worten in Einzelwortexperimenten, als auch um die Verarbeitung von Hyperonymrelationen, also die Verarbeitung eines anaphorischen Oberbegriffes, dessen Unterbegriff als Antezedens vorerwähnt wurde.

Van Dijk and Kintsch (1983) unterteilen die Verarbeitung von Diskursen in drei untereinander relatierte Bereiche:

1. Der Wortlaut des Diskurses stellt die Oberflächenrepräsentation dar.

2. Als mentale Reaktion auf den Wortlaut entsteht ein mentales Modell, die

propositionale Repräsentation.

3. Der Diskurs verändert das propositionale Modell durch die Integration der Relationen aus dem Diskurs zu einem situativen Modell.

15

(31)

Verständnis wird erst durch den Aufbau des situativen Modells möglich. Dieses wiederum kann nur auf Grundlage des generellen Wissens und bestehender Wissensstrukturen des Rezipienten entstehen.

Das Verständnis von Text- und Diskurselementen und die Verständlichkeit im Diskurs setzen inhaltliche Zusammenhänge zwischen den Elementen voraus. Die Diskurselemente müssen zudem eine sinnvolle syntaktische Struktur aufweisen. Kohärenz wird erreicht, indem verschiedene Textelemente aufeinander Bezug nehmen und dadurch in einem Sinnzusammenhang stehen (2.23a). Kohäsive Zusammenhänge zwischen Diskurselementen können durch den Zugriff auf Vorwissen oder Weltwissen hergestellt werden (2.23b) (McNamarra & Kintsch, 1996).

(2.23a) Den Kater faszinierte der Teich. Dort gab es so viele Fische. (2.23b) Es schneit. Alles ist weiß.

Anaphern referieren auf zuvor bekannte Entitäten. In der Regel handelt es sich um (semantisch) komplexere Antezedenten und weniger komplexe Anaphern, deren Funktion eigentlich nur darin besteht, ein Wiedererkennen der Referenz sicherzustellen.

(2.24) Hast du Matthiasi heute schon gesehen? Ich wollte ihni was fragen.

Die Integration einer Anapher in den Kontext verläuft dabei in mehreren Schritten. In einer initialen Verarbeitungsstufe wird die Bedeutung16 des neuen Elementes abgerufen beziehungsweise aktiviert. Form und Bedeutung des Wortes werden anschließend in den Kontext integriert, indem (a) ein Abgleich der Bedeutung des neuen Wortes mit dem Diskurs erfolgt und nach referentiellen Beziehungen gesucht wird sowie (b) eine Bindung an den Kontext, zum Beispiel ein Antezedens, erfolgt. Sofern es sich nicht um eine Anapher oder ein anderweitig referentielles

16

Soweit dies möglich ist, wird die zugewiesene Bedeutung vermutlich durch den Kontext spezifiziert, um Ambiguitäten zu reduzieren. (Der Mann ging zur Bank und setzte sich. vs. Der

(32)

Element handelt, wird das neue Wort in die Diskursstruktur integriert (Almor, 1999; Marslen-Wilson, 1987; Swinney, 1979).

Almor (1999) sieht die Funktion der Anapher bei der Identifikation des Antezedens vor allem in der Rolle als Gedächtnishilfe. Die Effizienz einer Anapher hängt dabei von mehreren Faktoren ab. Zum einen gilt natürlich, je größer die Überschneidung der semantischen Merkmale zwischen den koreferenten Entitäten, desto leichter fällt der Zugriff auf das Antezedens. Andererseits erscheint eine vollständige Merkmalsübereinstimmung wenig sinnvoll, denn je komplexer ein Argument ist, desto mehr Aufmerksamkeit beziehungsweise Arbeitsgedächtniskapazität wird für seine Verarbeitung benötigt. Da die Speicherkapazität beschränkt ist, wird die Verarbeitung zweier identisch komplexer, koreferenter Nominalphrasen dispräferiert (Ariel, 1990). Die Verarbeitung von Nominalphrasen im Diskurs reflektiert nach Almor (1999) aber auch Beschränkungen der Aktivierung und Verarbeitung semantischer Informationen im Arbeitsgedächtnis. Demnach ist die Verarbeitung von Anaphern ein Prozess, der optimiert wird durch das Prinzip, nach dem Verarbeitungskosten beim Aktivieren semantischer Informationen im Diskurs variieren: Identifikation des Antezedens, Hinzufügen neuer Information oder beides. In Reaktionszeitexperimenten werden Anaphern schneller gelesen, je mehr funktionalen Sinn sie haben (Almor, 1996).

2.2.3

Semantische Netzwerke

Argumente oder Entitäten können in vielen Fällen einer Kategorie zugeordnet werden. Ein entscheidendes Kriterium für die Unterteilung in Ober- und Unterbegriffe beziehungsweise in Kategorien und Kategorievertreter ist, analytisch betrachtet, der Abgleich von Eigenschaftsmerkmalen. Semantische Merkmale sind theoretische Konstrukte, die als kleinste semantische Bausteine zur Beschreibung sprachlicher Ausdrücke und ihrer semantischen Relationen dienen (Bußmann,

(33)

2002).

Kategorien wiederum sind Ordnungseinheiten, die weitere Elemente mit vergleichbaren, aber auch unterscheidenden Merkmalen enthalten. Die vergleichbaren Merkmale sind häufig prototypische Merkmale einer Kategorie, die in der Regel auch Eigenschaften des Oberbegriffs (der Kategorie) sind und die Zusammenfassung der Elemente beziehungsweise Vertreter in einer Kategorie ermöglichen (Vögel haben Flügel; Fische haben Flossen, wobei aber nicht alle Flossenträger Fische sind). Diese Kategorien können dann gegebenenfalls erneut in größeren Ordnungseinheiten zusammengefasst werden, in denen sie selber eine Untergruppe darstellen. So entstehen hierarchische Strukturen aus Oberbegriffen (z. B.: Eidechsen), Unterbegriffen (z. B.: Salamander) und übergeordneten Bezeichnungen (z. B.: Echsen und Tiere) (Abb. 2.1).

Häufig dienen Anaphern nicht allein der Reaktivierung eines Konzeptes, sondern auch der Spezifikation des zuvor eingeführten Referenten. Die Spezifikation kann durch die Veränderung der Definitheit (indefinit zu definit), Demonstrativa (jener

Hund), Merkmalsergänzungen (der kleine Karpfen) oder auch die Verwendung

eines Oberbegriffs (der Fisch) erfolgen. In der Regel dienen in diesen Fällen unspezifische, nicht pronominale Anaphern (ein Hund, ein Karpfen) oder auch Namen als Antezedens. Die Anbindung erfolgt mit Hilfe der beschriebenen Netzwerke.

Im Rahmen von Brückeninferenzen kann auch ein Kontext dazu dienen, anaphorische Relationen im Rahmen der Aktivierung semantischer Netzwerke herzustellen (2.25) (Burkhardt, 2004, 2005):

(2.25) Marion beobachtete konzentriert einen Prozess gegen die Pharmaindustrie. Sie berichtet, dass der Richter ziemlich chaotisch argumentierte.

Auf neuronaler Ebene wird Wissen vermutlich in Form neuronaler Verknüpfungen gespeichert und verwaltet (Quillian, 1962, 1968; Collins & Loftus, 1975; Rumelhart, 1990; Dell & Reich, 1981; Meyer & Schvaneveldt, 1976; Seidenberg, Tanenhaus, Leiman, & Bienkowski, 1982; Swinney, 1979; Landauer, 1999, Landauer &

(34)

Dumais, 1997; Boella, Damiano & Lesmo, 1999). Für die Veranschaulichung des Kategoriebegriffs auf neuronaler Ebene bedient man sich daher häufig der Theorie semantischer Netzwerke. In solchen werden jedoch nicht nur Kategorievertreter miteinander verknüpft, sondern es bestehen auch weitere, teilweise komplexe Merkmalsverknüpfungen (z. B.: Milch mit Kuh, der Farbe weiß, Katze, Käse etc.).

Ein Oberbegriff beschreibt in der Regel eine Gruppe von Begriffen, die alle Eigenschaft beziehungsweise Merkmale zur Beschreibung des Oberbegriffes erfüllen und zusätzlich eigene, distinkte Merkmale aufweisen. Dass die Wirklichkeit nicht immer so ist, zeigt sich bereits am Beispiel des Wortes „Vogel“, der als Oberbegriff für sämtliche Vögel gilt. Die Merkmalsmatrix von „Vogel“ weist in der Regel Merkmale wie [+ Flügel], [+ gefiedert], [+ Schnabel] und [+ kann fliegen] auf. Dennoch wird kaum jemand behaupten wollen, ein Strauß oder Pinguin sei kein Vogel. Vielmehr scheint es sich hier um Vertreter der Klasse „Vögel“ zu handeln, die eine von ihrem Oberbegriff abweichende Merkmalsmatrix aufweisen. Und auch ein Vogel Strauß oder ein Pinguin aktiviert automatisch den Oberbegriff „Vogel“ mit, wie in Primingstudien17 immer wieder nachgewiesen werden kann (Dannenbring & Briand, 1982; Neely, 1976, 1977, 1991; Balotta & Paul, 1996; Friedrich et al., 1991; Smith et al., 1994; Neely, VerWys & Kahan, 1998; Anderson & Holcomb, 2005; Masson & MacLeod, 2000). Objekte werden häufig auf der so genannten Basis-Ebene, der Ebene der Oberbegriffe, zugeordnet beziehungsweise identifiziert (Rosch, 1978). Dass die Zugriffs- beziehungsweise Zuordnungsebene beim Erkennen von Objekten nicht immer diese Ebene aktiviert,

17

Unter „Priming“ versteht man die Generierung von Erwartungen durch vorherige Informationen, die sich auf die nachfolgende Verarbeitung förderlich auswirken. So werden beispielsweise Begriffe einer Kategorie schneller abgerufen beziehungsweise reaktiviert, wenn zuvor ein anderes Wort dieser Kategorie verarbeitet wurde. Der primende Reiz kann dabei auch unbewusst wahrgenommen worden sein (z. B.: de Groot, 1983; Forster, Davis, Schoknecht & Carter, 1987; Bourassa & Besner, 1998). Es ist anzunehmen, dass Primingeffekt auf automatischen Assoziationsmechanismen innerhalb semantischer Netzwerke beruhen (z. B.: Chwilla, Brown & Hagoort, 1995; Neely, 1991).

(35)

zeigten Piatt & Tanaka (2005). Sie präsentierten ihren Versuchspersonen Bilder von typischen und untypischen Kategorievertretern (Unterbegriffen). In Reaktionszeitmessungen stellte sich heraus, dass typische Vertreter einer Kategorie (z. B. ein Spatz) auf der Basisebene18 identifiziert werden, wohingegen untypische Objekte, wie beispielsweise ein Pinguin stärker mit ihrem Eigennamen verknüpft sind und daher auf der subordinierten Ebene identifiziert werden. Bei der Verarbeitung und Kategorisierung von Elementen bestehen folglich Unterschiede, die auf deren assoziativer Bindung an die Basisebene beruhen. In der Studie von Piatt & Tanaka (2005) führte dies dazu, dass untypische Objektvertreter aufgrund ihrer perzeptuellen Besonderheiten schneller der Unterebene zugeordnet werden konnten und längere Reaktionszeiten gemessen wurden, wenn die Zuordnung zur Basisebene erfolgen musste. Die Reaktion auf das Bild eines Pinguins erfolgte also schneller, wenn zuvor das Wort „Pinguin“ anstelle des Wortes „Vogel“ präsentiert worden war. Andersherum reagierten die Probanden beim Bild eines Spatzen schneller, wenn zuvor das Wort „Vogel“ und nicht das Wort „Spatz“ präsentiert worden war. Generell reagierten die Probanden am schnellsten, wenn vor prototypischen Abbildungen die Bezeichnung der Basisebene präsentiert wurde. Dies harmoniert mit Beobachtungen, wonach prototypische Vertreter, wenn sie auf einer Skala von 1-7 daraufhin bewertet werden sollen, ob sie geeignete Vertreter einer Kategorie sind, zu einem hohen Maße als solche bewertet werden, wohingegen untypische Vertreter als ungeeigneter bewertet werden (Rosch, 1978). Es gibt auch Ansätze, die Oberbegriffe als Teil ihrer Unterbegriffe ansehen19 (Kleiber und Tampa, 1990). Beiden Betrachtungsweisen ist gemein, dass Unterbegriffe eine Ausspezifikation ihres Oberbegriffs darstellen, indem die Merkmalsmatrix des Oberbegriffs um spezifische Merkmale des Unterbegriffs

18

Piatt & Tanaka (2005) verstehen unter dem Begriff Basisebene die Ebene der Kategoriebezeichnungen, wie „Vögel“, „Schuhe“ etc., der die Ebene der Kategorievertreter („Pinguin“, „Spatz“, „Sandale“ etc.) untergeordnet ist.

19

Möglicherweise trifft auf die Begriffswahl und -definition häufig folgendes zu: „La terminologie est une question der goût, elle ne touche pas aux réalités.“ (Hjelmslev, 1928)

(36)

erweitert wird. Das Hyponym hat mehr Seme als das Hyperonym, da die allgemeinen semantischen Merkmale des Oberbegriffs um die spezifischen Eigenschaften des Unterbegriffs erweitert werden.

Abb. 2.1: Darstellung semantischer Zusammenhänge, links mit Unterbegriffen als Teil ihrer Konzepte, rechts die Erweiterung der Oberbegriffe durch Spezifikation zu mehr Seme umfassenden Hyponymen.

(37)

3

Konstituentenstruktur deutscher Sätze

Das Deutsche unterliegt trotzt einer relativ freien Wortstellung gewissen syntaktischen Grundregeln. Ein Artikel etwa kann nur vor seinem Referenznomen stehen und nicht danach. Die bestehenden Regeln formen das, was man als topologische Felder bezeichnet. Dies sind Satzpositionen, die in ihrer Anordnung nicht vertauscht werden können und die Grundstruktur von Sätzen bestimmen. Im Deutschen geht diese Beschreibung auf Drach (1937) zurück und umfasst das Vorfeld, die linke Satzklammer, das Mittelfeld, die rechte Satzklammer und das Nachfeld (siehe Abb. 3.1).

Vorfeld linke Klammer Mittelfeld rechte Klammer Nachfeld

Abb. 3.1: Anordnung der topologischen Felder im Deutschen.

In deutschen Hauptsätzen befindet sich das finite Verb in der linken Klammer. Subjekt und Objekt(e) können das Vorfeld und das Mittelfeld besetzen (3.1a – 3.1c). In Konstruktionen mit einem Auxiliar befindet sich das Hilfsverb in der linken und das infinite Hauptverb in der rechten Satzklammer. Subjekt und Objekt(e) können, wie in Konstruktionen ohne Auxiliar, im Mittelfeld stehen, aber auch zusätzlich das Vorfeld besetzen (3.1d – 3.1f).

Vorfeld linke Klammer Mittelfeld rechte Klammer

3.1a Jacob mäht den Rasen.

3.1b Mäht Jacob den Rasen?

3.1c Den Rasen mäht Jacob.

3.1d Hat Jacob Fabian den Orden überreicht?

3.1e Jacob hat den Rasen gemäht.

(38)

Die Struktur deutscher Nebensätze unterscheidet sich von Hauptsätzen insbesondere durch die Position des Verbs. Hier befindet es sich am Ende des Satzes in der rechten Klammer. Die Position der linken Klammer kann in deutschen Nebensätzen mit einem Komplementierer gefüllt werden. Subjekt und Objekt von Nebensätzen werden im Mittelfeld generiert, wobei das Objekt in der Regel dem Subjekt folgt (3.2a & 3.2b). Grundsätzlich kann die Anordnung der Konstituenten in deutschen Sätzen variiert werden (3.1c, 3.1f, 3.2c), allerdings werden nur Strukturen, in denen sich das Subjekt vor dem Objekt befindet, als kanonisch bezeichnet.

Vorfeld linke Klammer Mittelfeld rechte Klammer

3.2a …, weil Jacob den Rasen. mäht.

3.2b …, wann20 Jacob Fabian den Orden überreicht hat. 3.2c …, dass den Orden Jacob Fabian überreicht hat.

20

Die Positionierung von Frageadverbien wie „wann“ in das Vorfeld von Nebensätzen ist umstritten. Einige Autoren, so Wöllstein-Leisten, Heilmann, Stepan & Vikner (1997) argumentieren, dass lediglich Kopfelemente wie Subjunktionen in der linken Satzklammer stehen können, da dieses Feld der C0-Position der X’-Theorie (Chomsky, 1970; Chomsky, 1981; Chomsky, 1986; Jackendoff, 1977) entspricht. Subjunktionen werden in dieser Position basisgeneriert, Elemente wie Adverbien oder Relativpronomen hingegen gelangen in deutschen Nebensatzstrukturen durch Bewegung in die Position vor dem Mittelfeld. Da sie nicht in C0 basisgeneriert werden, können sie nur in die Specifiererposition SpecC bewegt werden. Diese würde in der Feldertheorie dem Vorfeld entsprechen. Geilfuß-Wolfgang (2002) hingegen nimmt an, dass Nebensätze kein Vorfeld besitzen und daher sowohl Subjunktionen als auch bewegte Elemente in einer Position „C“, die positional der linken Klammer entspricht, stehen.

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