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Donnerstag (Vormittag), 28. November 2013 Erziehungsdirektion 46 2013.0338 Interpellation 068-2013 Moeschler (Biel/Bienne, SP) Wie werden im Kanton Bern Lehrlinge vor Unfällen geschützt?

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Sitzungstitel7 2013.0338 1

Der Grosse Rat des Kantons Bern

Le Grand Conseil du canton de Berne

Donnerstag (Vormittag), 28. November 2013

Erziehungsdirektion

46 2013.0338 Interpellation 068-2013 Moeschler (Biel/Bienne, SP) Wie werden im Kanton Bern Lehrlinge vor Unfällen geschützt?

Vorstoss-Nr: 068-2013

Vorstossart: Interpellation Eingereicht am: 18.03.2013

Eingereicht von: Moeschler (Biel/Bienne, SP) (Sprecher/ -in)

Weitere Unterschriften: 0

Dringlichkeit:

Datum Beantwortung: 28.08.2013

RRB-Nr: 1143/2013

Direktion: ERZ

Wie werden im Kanton Bern Lehrlinge vor Unfällen geschützt?

Bei Lehrlingen gibt es 70 Prozent mehr Arbeitsunfälle als bei Erwachsenen mit einer Be- rufsausbildung. Jedes Jahr kommt es in der Schweiz am Arbeitsplatz von Lehrlingen zu 25 000 Unfällen (wovon 14 Prozent in Verbindung mit dem Sportunterricht). Schlüsselper- sonen sind die Berufsbildnerinnen und Berufsbildner. Sie tragen viel zur Sicherheit und Gesundheit der Lernenden bei, besonders wenn sie systematisch vorgehen. Die Kampag- ne «Sichere Lehrzeit», die die SUVA in Zusammenarbeit mit den Arbeitgeberverbänden, den Gewerkschaften und den Berufsschulen auf den Lehrbeginn im August 2013 lancieren will, dient der Umsetzung der «Vision 250 Leben» bei den Lernenden. Die Vision will die Zahl der tödlichen Unfälle am Arbeitsplatz in 10 Jahren halbieren und damit 250 Leben bewahren.

Wie in anderen Kantonen sind Lehrlinge auch im Kanton Bern nicht vor Unfällen gefeit.

Der Regierungsrat wird daher um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1. Wie sieht die Situation im Kanton Bern aus? Wie viele Lehrlingsunfälle gibt es pro Jahr im Kanton Bern (pro Region, Branche, Lehrjahr, Schwere des Unfalls usw.)?

2. Wie beurteilt der Regierungsrat die von den Lehrbetrieben zugunsten ihrer Lehrlinge getroffenen Massnahmen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes? Sind diese Massnahmen nach seiner Auffassung ausreichend? Wie könnten sie verbessert werden?

3. Erhalten Berufsausbildner/-innen und Lehrmeister/-innen eine spezifische Ausbildung zur Unfallverhütung bei Lehrlingen? Wenn ja, welche?

4. Hält es der Regierungsrat für sinnvoll, besondere Ausbildungsmodule für Lehrlinge und Ausbildner/-innen einzuführen, bei denen Vertretungen der Arbeitgeber- und Arbeit- nehmerverbände miteinbezogen wären?

5. Werden bei der Erteilung von Lehrbetriebsbewilligungen auf Arbeitgeberseite die Be- dingungen hinsichtlich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz berücksichtigt?

6. Wie könnte der Regierungsrat zum Erfolg von «Vision 250 Leben» beitragen?

Antwort des Regierungsrats

Die gesamte Berufsbildung ist sich der Wichtigkeit der Unfallverhütung von Lernenden seit jeher bewusst. Deshalb wird zu Beginn der Lehre in den überbetrieblichen Kursen die Ver- hinderung von Unfällen sowohl thematisiert wie auch geübt.

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Geschäfts-Nr.: 2013.0338 Seite 2/2

Dass gerade überdurchschnittlich viele Unfälle in der Lehrzeit geschehen, hat weniger mit der mangelnden Unfallrisikoaufklärung zu tun, sondern mit der noch fehlenden Berufser- fahrung und auch mit dem entwicklungspsychologischen Stadium der Lernenden.

Zu den von der Interpellantin gestellten Fragen nimmt der Regierungsrat wie folgt Stellung:

Frage 1

Laut der SUVA-Statistik wurden im Jahr 2012 rund 3‘800 Unfälle von Lernenden verzeich- net. Die Unfälle geschahen zumeist im ersten Lehrjahr. Generell waren sie etwas leichter als bei den übrigen Arbeitnehmenden. Ungefähr 6 Prozent der verunfallten Lernenden fielen länger als einen Monat aus.

Die SUVA kennt keine Unfallstatistik nach Berufen sondern nach den von ihr definierten Branchen. So zeichnet die Baubranche den höchsten Anteil aus (21 Prozent), gefolgt von der Metallverarbeitung (7 Prozent) und dem Autogewerbe (6 Prozent). Die Unfallhäufigkeit nach Regionen wird von der SUVA nicht ermittelt.

Frage 2

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind eidgenössisch gesetzlich verankert und werden kantonal überprüft. Die Lehrbetriebe sind sich der Einhaltung dieser Vorschriften gegenüber Lernenden wie Angestellten klar bewusst. Die Thematik wird immer wieder aufgenommen, und zwar sowohl in den überbetrieblichen Kursen wie auch an den Berufs- fachschulen. Der Regierungsrat begrüsst die neuste SUVA-Kampagne zur Unfallverhü- tung.

Frage 3

Alle Berufsbildner/-innen haben den obligatorischen Kurs für Berufsbildner/-innen zu ab- solvieren. Ein Teil dieses Kurses ist der Unfallverhütung und dem Gesundheitsschutz von jungen Menschen gewidmet.

Frage 4

Im Rahmen der Kampagne «Vision 250 Leben» hat die SUVA eine spezielle Kampagne

«Sichere Lehrzeit» lanciert. Angesprochen werden sowohl Lernende wie auch Berufsbild- ner/-innen und weitere Akteur/-innen der Berufsbildung. In die Kampagne von Anfang an einbezogen wurden auch die Verbände resp. die Organisationen der Arbeitswelt. Dem Regierungsrat erscheint es deshalb sinnvoll, die bereits von der SUVA entwickelten Ge- fässe zu nutzen.

Frage 5

Jeder Betrieb, der Lernende ausbilden will, wird von einer ausgewiesenen Fachperson des entsprechenden Berufes überprüft und abgeklärt. Dabei werden auch die sicherheits- und gesundheitsrelevanten Aspekte thematisiert und kontrolliert. Falls diese ungenügend sind, muss sich der Betrieb verpflichten, diese zu erfüllen. Andernfalls wird ihm keine Ausbil- dungsbewilligung erteilt.

Frage 6

Der Regierungsrat unterstützt die Kampagne, indem das für die Berufsbildung zuständige Amt in seinen ihm zur Verfügung zustehenden Informationsgefässen ausführlich darauf eingehen wird. Zudem sind die Ausbildungsberatung und die Berufsfachschulen aktiv in die Kampagne «Sichere Lehrzeit» miteinbezogen.

Präsident. Madame Moeschler est contente de la réponse. Elle ne fait pas de déclaration.

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