I 027/2010 VOL
Interpellation
Schmid, Achseten (SVP)
Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 02.03.2010
Grossraubtiere jagen wahllos
Gehören im Kanton Bern die gepflegten Wiesen mit weidenden Kühen, Ziegen und Schafen, die unsere natürliche Berglandschaft schmücken, mittelfristig der Vergangenheit an?
Mit grossem Fleiss und harter Arbeit wird die Landschaft von unseren Bauernfamilien im Kanton Bern bewirtschaftet. Schon sehr jung lernen die Kinder, wie man mit Tieren umgeht und dass man ihnen keine Schmerzen zufügen darf. Vielmals gibt es von Kind zu Tier sehr enge und starke Verbindungen und Freundschaften. Schmerzhaft und unverständlich ist es, wenn die Bauernfamilien ihre Tiere am Morgen auf den Weiden mit grossen Schmerzen, halb zerrissen oder tot auffinden müssen. Immer schneller breitet sich der Wolf auch im Kanton Bern aus. Der vergangene Alpsommer, mit den zunehmenden Wolfsrissen hat deutlich gezeigt, dass der Wolf im Vormarsch ist und ein vernünftiges Zusammenleben von freilebenden Kühen, Schafen und Ziegen mit dem Wolf eine Illusion ist. Gemäss Zeitungsberichten leben in der Schweiz schon jetzt 12 Wölfe. Diese kosten den Bund und die Kantone jährlich rund 1 Million Franken. Im Grenzgebiet zwischen dem Kanton Bern und Freiburg streifen ein Wolf und eine Wölfin umher; es ist anzunehmen, dass sie sich finden und eine Familie bilden. Der Lebensraum für Wolfsrudel ist leider in der Schweiz, aber vor allem im Kanton Bern, nicht mehr vorhanden.
Die Bauernfamilien müssen in Zukunft vermehrt um ihre Tiere oder sogar um ihre Kinder auf den langen Schulwegen bangen.
1. Will die Regierung zuschauen, wie Menschen von Raubtieren angegriffen oder sogar getötet werden, und auch die Verantwortung dafür übernehmen?
2. Wie lange will die Regierung noch zuschauen, wie Nutztiere bei lebendigem Leib zerrissen werden und leiden müssen, bis sie durch einen erlösenden Schuss zur Ruhe kommen?
3. Muss der Luchs, Wolf und Bär mit allen möglichen Mitteln im Kanton Bern angesiedelt werden, auch wenn der Lebensraum für diese Tiere nicht mehr vorhanden ist?
4. Will die Regierung den vom Bund geöffneten Schutzstatus für Problemwölfe umsetzen, wenn ja, wie?
Ich hoffe, wir können unsere Kinder weiterhin sorglos auf den Schulweg schicken, und noch lange die Glocken der Kühe, das Meckern der Ziegen, und das Blöken der Schafe auf unseren Naturwiesen hören. Auch für den Tourismus ist eine gepflegte Berglandschaft mit weidenden Kühen, Ziegen, und Schafen zwingend zu erhalten.