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Archiv "Karrierefaktor Zeitmanagement: Die richtigen Dinge tun" (28.09.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 39⏐⏐28. September 2007 [99]

B E R U F

Z

uweilen unterläuft jungen Klinikärzten der Fehler, bei der Karriereentwicklung dem Fach- wissen einen zu hohen Stellenwert einzuräumen – bei Beförderungen spielen aber oft ganz andere Aspek- te eine Hauptrolle. Das fachliche Know-how wird vorausgesetzt.

Ausschlaggebend für das berufli- che Vorankommen sind oft das Me- thodenwissen, die Teamfähigkeit, die Kommunikationskompetenz so- wie soziale und emotionale Fertig- keiten. Unterschätzt werden die so- genannten Sekundärtugenden, wie Benehmen, Pünktlichkeit und Zu- verlässigkeit. Allerdings findet hier ein gesamtgesellschaftliches Um- denken statt. So werden in eini- gen Bundesländern an den Schulen die „Kopfnoten“ wieder eingeführt.

Und die Anbieter von Benimm- und Etiketteseminaren für Manager und Führungskräfte berichten von star- kem Zulauf.

Im Zusammenhang mit den Se- kundärtugenden gewinnen Karriere- faktoren wie Arbeitsorganisation und Zeitmanagement an Bedeutung. Wer die grundlegenden Zeitmanagement- techniken beherrscht, das zur Verfü- gung stehende Zeitkontingent op- timal ausnutzt, wer Prioritäten set- zen kann und seine Tages-, Wochen- und Monatsgestaltung im Griff hat, schlägt „mehrere Fliegen mit einer Klappe“:

> Der Arzt kann seine Aufgaben erfolgreicher meistern und vermei- det durch eine wohldurchdachte Zeit- einteilung Stress und Hektik.

> Der Arzt kann sein Wissen in Gesprächen mit Vorgesetzten, Kol- legen, Mitarbeitern, Schwestern

und Pflegern sowie im Team weiter- geben und andere dabei unterstüt- zen, ihre Zeit besser auszufüllen.

> Ein ausgeklügeltes Zeitma- nagement führt dazu, dass der Arzt von den Patienten und dem Umfeld als kompetenter Experte wahrge- nommen wird, wenn es darum geht, Zeit für das Wesentliche zu gewin- nen – für das Patientengespräch und die -betreuung.

Es ist allerdings eine Illusion zu glauben, allein durch Zeitmanage- ment die unausweichlichen Zeiteng- pässe im Krankenhausalltag auflö- sen zu können. Wenn der Patient ruft und Hilfe braucht, richtet er sich nicht nach dem sauber erarbeiteten Tagesplan des Arztes. Trotzdem ist zu prüfen, ob manche der Zeitnöte nicht selbst- oder hausgemacht sind, also in der mangel- haften Zeiteinteilung des Arztes, der Ab- teilung oder der In- stitution begründet sind.

Nun gibt es sehr viele Zeitma- nagementtechniken und Arbeitshil- fen. Der Arzt sollte sich mithilfe ent- sprechender Literatur zunächst ei- nen Überblick verschaffen und sich dann die für ihn passenden Techni- ken aneignen. Damit er dies zielge- richtet leisten kann, analysiert er zunächst seine Schwachpunkte. Da- zu listet er über mehrere Tage seine Tätigkeiten auf. Die schriftliche Fi- xierung zeigt ihm, worauf er viel Zeit verwendet. Wer weiß, welche die größten „Zeitfresser“ sind, kann sich darauf einstellen und auf „Zeit- dieb-Fang“ zu gehen.

Sinnvoll ist die Unterscheidung zwischen Zeitdieben, die der Arzt selbst zu verantworten hat, und Zeit- killer, die durch andere verursacht werden. Der Arzt konzentriert seine Zeitmanagementaktivitäten auf die Zeitdiebe, die er selbst verschuldet.

Zu den berüchtigsten Zeitdieben gehören das Telefon, unerwartete Termine, Besprechungen und der Pa- pierkram. Die Strategie lautet: die richtigen Dinge tun. Dies ist ent- scheidender, als die Dinge richtig zu tun; denn dies birgt die Gefahr, die Energie für Angelegenheiten zu ver- schwenden, die eher unwichtig sind.

Die richtigen Dinge tun – dazu be- darf es eines Zielmanagements. Es ist wie mit dem Kauf eines neuen Au- tos, das die Farbe Gelb hat – auf ein- mal erblickt man an jeder Ecke gelbe Autos „seiner“ Marke. Wer sich Zie- le setzt, stellt fest, dass sich sein Le- ben wie automatisch an diesen Zielen orientiert. Nun kann sich der Arzt die Frage stellen: „Was muss ich tun, um die Ziele zu erreichen?“ Dabei fokus- siert er auf die wesentlichen Auf- gaben – nämlich die, die der Ziel- erreichung dienen – und nutzt die ALPEN-Methode:

> Aufgaben zusammenstellen,

> Länge der Tätigkeit schätzen,

> Pufferzeit für Unvorhergese- henes reservieren,

> Entscheidungen über Priori- täten treffen und

> Nachkontrolle und Überprü- fung, ob die Ziele tatsächlich er- reicht werden konnten.

Wichtig ist der Punkt „P“: Der Tag sollte nie mit Terminen und Aufgaben so überlastet sein, dass nicht Zeit blie- be, unvorhersehbare Aufgaben zu be- arbeiten. Diesen Zeitpuffer kann sich der Arzt schaffen, indem er mehre- re kleine Rationalisierungen seines Arbeitstags vornimmt: Gleichartige Tätigkeiten erledigt er im „Block“ – Telefonate, Korrespondenz, E-Mails checken und beantworten. Wichtige Gespräche bereitet er sorgfältig vor.

Aufgaben mit hoher Priorität geht er sofort an und schiebt sie nicht auf. Wo immer möglich, schafft er sich störungsfreie Zonen, in denen er ausspannen und kreativ sein kann. Er lernt, auch einmal Nein zu sagen.

Der Arzt versucht stets, Routi- netätigkeiten zu vereinfachen und zu standardisieren. Wenn er hierzu eine Systematik für die gesamte Ab- teilung entwickelt, sammelt er Kar-

rierepluspunkte. I

Alfred Lange E-Mail: a.lange@medicen.de

KARRIEREFAKTOR ZEITMANAGEMENT

Die richtigen Dinge tun

Bereits kleine Rationalisierungen des Arbeitsalltags verschaffen dem Arzt neue Freiräume.

Wer weiß, welche die größten „Zeitfresser“

sind, kann sich darauf einstellen.

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