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Pflanzdichte und Fruchtqualität mit der Sorte Arlet

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Academic year: 2022

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 10/99 261 ALBERTWIDMER,

EIDGENÖSSISCHEFORSCHUNGSANSTALTWÄDENSWIL

LEOLEMMENMEIER, KANTONALEROBSTBAUBETRIEBUTTWIL

D

ie Obstproduzenten stehen vor grossen Heraus- forderungen. Die heutige und die zu erwartenden Marktsituationen erfordern eine effiziente, kosten- günstige und zugleich umweltschonende Produktion von Früchten mit guter innerer und äusserer Frucht- qualität. Dabei spielt unter anderem die Anbauform und die Pflanzdichte, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten laufend zunahm, eine wichtige Rolle.

Heute werden neue Anlagen mit 2500 bis 3000 oder auch mehr Bäumen pro ha gepflanzt. Die vor einigen Jahren in ausländischen Anbaugebieten empfohlenen Schnurbaumanlagen mit Pflanzdistanzen unter 50 cm und Pflanzdichten über 8000 Bäumen pro ha sind auch in einigen Schweizer Obstbaubetrieben vorhan- den.

Der Konsument verlangt qualitativ gute, gesunde Produkte. Der Obstproduzent muss alle qualitätsbe- stimmenden Massnahmen optimieren. Welchen Ein- fluss hat die Pflanzdichte auf die Fruchtqualität, und ist mit sehr hohen Pflanzdichten eine Qualitätspro- duktion möglich? Die nachfolgend zusammengefass- ten Untersuchungen im kantonalen Obstbaubetrieb Uttwil (TG) sollen einen Beitrag zur Klärung dieser Fragen leisten.

Versuchsbeschreibung

1991 und 1992 erstellte der Obstbaubetrieb Uttwil verschiedene Pflanzungen mit der Sorte Arlet und unterschiedlichen Baumzahlen auf der Unterlage M9 vt Für die Qualitätsuntersuchungen wurden vier Par- zellen ausgewählt (Tab. 1).

Das erste Verfahren wurde mit schlafenden Augen gepflanzt und ist altersmässig mit den beiden Verfah- ren mit Pflanzjahr 1992 (einjährige Okulanten) ver- gleichbar. Das Güttinger-V-System mit 2970 Bäumen OBSTBAU

pro ha ist ein Jahr älter, was bei den Resultaten zu be- rücksichtigen ist.

Die Schnurbäume wurden in einen Erdwalm ge- pflanzt, was den Austrieb um 4 bis 5 Tage verfrühte.

Vor dem Austrieb im ersten Standjahr wurden alle Au- gen (ausser oberste 20 cm) gekerbt, um eine optima- le Garnierung mit kurzem Fruchtholz zu erhalten.

Das Pflanzmaterial für das Güttinger-V-System (2970 Bäume pro ha) war schlecht. Die hohen ein- jährigen Okulanten ohne vorzeitige Seitentriebe wur- den im ersten Standjahr im Rahmen eines Versuches gekerbt und die Mitte um 20 cm angeschnitten. Dies förderte die Früherträge, aber durch das Anschnei- den des unreifen, vegetativen Triebes auch das Wachs- tum in den ersten Jahren, was entsprechende Schnitt- massnahmen (Höhenbegrenzung etc.) erforderte. Im Verhältnis zur Pflanzdistanz und im Vergleich zu den übrigen Formen war das Triebwachstum im Güttin- ger-V stärker, die Bäume voluminöser und dichter, was sich auf den Ertrag und die Qualität auswirkte.

In allen Verfahren wurde der Stickstoff über die Fertigation ausgebracht, mit höheren Gaben in der Schnurbaumparzelle.

Die Pflege erfolgte praxisüblich nach IP-Richtli- nien.

In den Jahren 1993 bis 1995, 1997 und 1998 wur- den folgende Erhebungen durchgeführt:

– Kalibrierung: Der Ertrag von 10 bis 20 Bäumen, je nach Pflanzdichte, wurden nach Grösse und Farbe kalibriert. In den ersten 3 Jahren wurden die Pro-

Pflanzdichte und Fruchtqualität mit der Sorte Arlet

Die Anbauform und die Qualität des Ausgangsmaterials beeinflussen die Ertragsleistung, die innere und äussere Fruchtqualität und die Wirtschaftlichkeit und sind deshalb von zentraler Bedeutung in der Obstproduktion. Mit der Erhöhung der Baumzahl pro ha werden bessere Flä- chenerträge (insbesondere Früherträge) und eine wirtschaftlichere Produktion angestrebt.

Welchen Einfluss hat die Pflanzdichte auf die Fruchtqualität? Die Untersuchungen im kanto- nalen Obstbaubetrieb Uttwil haben gezeigt, dass Schnurbaumanlagen mit 10’000 Bäumen pro ha problematisch sind für eine Qualitätsproduktion. Bei tieferen Pflanzdichten sind nicht nur die Baumzahl pro ha, sondern auch das Pflanzmaterial und die Erziehungs- und Schnittmass- nahmen von entscheidender Bedeutung für Ertrag und Fruchtqualität.

Tab. 1: Versuchsverfahren

Anbauform Pflanzdistanz Bäume/ha* 1. Standjahr

Einzelreihe 3,5 ҂1,2 m 2’230 1991 (schlafende Augen)

Güttinger-V 3,5 ҂0,9 m 2’970 1991

Einzelreihe 3,5 ҂0,8 m 3’340 1992

Güttinger-V 3,5 + 0,15 ҂0,50 m 10’240 1992

* inkl. 7% Verlustfläche

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 10/99

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ben in einem Durchgang geerntet. 1997 und 1998 wurden 3 Ernten durchgeführt und separat kali- briert.

– Fruchtmessungen: Fruchtfleischfestigkeit, Zucker- und Säuregehalt nach der Ernte sowie Fleischfe- stigkeit nach der Kühllagerung (4 °C), 10 Früchte von je 4 Bäumen pro Verfahren und Ernte.

Ergebnisse

Erträge

Die höchsten Erträge erreichte die Schnurbaum- pflanzung (Abb. 1). Durch das Kerben und die opti- male Garnierung mit ruhigem Fruchtholz lagen die Flächenerträge bereits im zweiten Standjahr bei über 5 kg pro m2, in den folgenden Jahren zwischen 6 und gut 7 kg pro m2. Die hohen Erträge beeinträchtigten aber die Fruchtqualität, wie die folgenden Resultate zeigen.

Bei den drei Anbauformen mit 2230 bis 3340 Bäu- men pro ha verlaufen die Erträge in diesem Versuch nicht proportional mit der Baumzahl. Das Güttinger- V liegt über den beiden Einzelreihen. Dies ist nicht nur auf die um ein Jahr älteren Bäume und die V-Form zurückzuführen, sondern auch auf das stärkere Wachstum und das grössere Kronenvolumen, was die Flächenerträge erhöhte, aber die Fruchtqualität (Kl.

I) reduzierte. Die Erträge sind also nicht nur von der Baumzahl pro ha, sondern auch vom Pflanzmaterial und der Baumentwicklung abhängig.

Fruchtqualität Aufbauphase

Die Ergebnisse werden getrennt nach Aufbau- (1993 bis 1995) und Vollertragsphase (1997 und 1998) dar- gestellt. Die Resultate der Jahre 1993 bis 1995 sind in der Tabelle 2 zusammengestellt. Dabei ist zu berück- sichtigen, dass die Dauer der Aufbauphase je nach Pflanzdichte unterschiedlich ist. Zudem sind die Bäu- me im Güttinger-V-System mit 2970 Bäumen pro ha ein Jahr älter. Das Verfahren 3 wurde erst ab 1994 be- rücksichtigt.

Die Schnurbaumparzelle erreicht bereits im zwei- ten Standjahr (1993) sehr hohe Erträge, aber eine deutliche Reifeverzögerung. Die Ernte erfolgte 10 Ta- ge nach den beiden andern Verfahren. Trotzdem war die Fruchtfärbung schlechter und der Anteil Klasse I mit 60% am tiefsten. In den beiden folgenden Jahren ergab die Kalibrierung wiederum einen deutlich ge- ringeren Anteil Klasse I mit 10’000 Bäumen. Die Pro- ben wurden in allen Verfahren in einem Durchgang geerntet. Durch eine Staffelung und Anpassung der Ernte an den Reifeverlauf wäre bei den Schnurbäu- men möglicherweise eine etwas höhere Qualitätsaus- beute möglich gewesen.

Die Früchte der Schnurbäume waren 1993 nach der Ernte und nach der Kühllagerung signifikant wei- cher (spätere Ernte). 1994 und 1995 war der Einfluss auf die Fleischfestigkeit geringer. Zucker- und Säure- gehalt zeigen je nach Jahr unterschiedliche Tenden- zen. Ein eindeutiger Einfluss der Pflanzdichte ist in den ersten Standjahren nicht zu erkennen.

Die Pflanzdichte von 10’000 Bäumen pro ha wirk- te sich in den ersten Erhebungsjahren vor allem auf die äussere Fruchtqualität negativ aus, im Vergleich zu den drei Anbauformen mit tieferen Baumzahlen.

Fruchtqualität Vollertragsphase

Auf die Vollertragsjahre 1997 und 1998 soll etwas aus- führlicher eingegangen werden. Die Ernte erfolgte in beiden Jahren in allen Verfahren in drei Durchgängen im Abstand von jeweils einer Woche.

Die Ergebnisse der Kalibrierung nach Grösse und Farbe waren in beiden Jahren vergleichbar (Abb. 2).

In allen Verfahren ist der Anteil Klasse I logischer- weise bei der ersten und zweiten Ernte höher als beim letzten Pflücktermin mit mehr ungenügend ge- färbten Früchten. Interessant ist die prozentuale Ver- teilung der drei Ernten. In den beiden Einzelreihen mit 1,2 m und 0,8 m Pflanzdistanz konnten in den er- sten Durchgängen mehr Früchte geerntet werden als im V-System mit 0,9 m (breitere Krone, grössere OBSTBAU

Einzelr., 2230 B./ha 1991, schl. Augen

Gü-V, 2970 B./ha 1991

Einzelr., 3340 B./ha 1992

Gü-V, 10240 B./ha 1992 0

5 10 15 20 25 30 35 40 45 kg/m2

1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992

Tab. 2: Fruchtqualität 1993 bis 1995

Mittelwerte von je 4 Proben à 10 Früchten, nach der Ernte

Verfahren Fleischfestigkeit (kg/cm2) Zuckergehalt (% Brix) Säuregehalt (g/l) % Kl. I

1993 1994 1995 1993 1994 1995 1993 1994 1995 1993 1994 1995

1 7,71 6,17 7,75 15,3 13,2 15,2 7,7 3,9 7,3 75,6 98,6 93,0

2 7,83 6,11 8,09 14,0 12,5 15,0 6,2 3,4 6,4 69,1 93,7 86,5

3 6,13 7,28 13,1 13,5 4,3 6,6 94,0 91,0

4 6,93 5,87 7,43 14,8 13,1 13,6 7,1 4,3 6,3 60,3 70,4 74,1

Verfahren:

1 = Einzelreihe, 3,5 x 1,2 m, 1991, schlafende Augen 2 = Güttinger-V, 3,5 x 0,9 m, 1991

3 = Einzelreihe, 3,5 x 0,8 m, 1992 4 = Güttinger-V, 3,5 + 0,15 x 0,50 m, 1992 Abb. 1: Erträge kg

pro m21992-1998.

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 10/99 263 Schattenzonen) und im Schnurbaum-V, bei dem nur

Früchte im oberen Kronenbereich genügend gefärbt waren. In den beiden letztgenannten Anbauformen verblieben mehr und zugleich schlechter gefärbte Früchte für die dritte Ernte. Die in Abbildung 2 mit

«G» bezeichneten Balken zeigen das Kalibrierresultat gesamt über die drei Ernten. Die beiden Einzelreihen mit 2230 beziehungsweise 3340 Bäumen pro ha er- reichten im Durchschnitt der beiden Jahre 80% Klas- se I. In den beiden Pflanzsystemen mit 2970 und 10’240 Bäumen pro ha reduzierte der hohe Anteil dritte Ernte mit den schlechter gefärbten Früchten die Klasse I auf gut 50%.

Ziel der Produktion sind nicht möglichst hohe Flä- chenerträge, sondern optimale Erträge Klasse I. Auf- grund der Erträge (Abb. 1) und der Kalibrierergeb- nisse ergeben sich in den beiden Vollertragsjahren 1997 und 1998 folgende Totalerträge Klasse I pro m2: Einzelreihe, 2230 Bäume/ha: 6,78 kg Kl. I/m2 Güttinger-V, 2970 Bäume/ha: 5,04 kg Kl. I/m2 Einzelreihe, 3340 Bäume/ha: 6,97 kg Kl. I/m2 Güttinger-V, 10‘240 Bäume/ha: 8,24 kg Kl. I/m2 Die Fruchtfleischfestigkeit nach der Ernte und nach der Kühllagerung (zweite Hälfte Januar) im Mittel von vier Bäumen pro Verfahren und Ernte ist in Abbildung 3 dargestellt. Unmittelbar nach der Ernte unterschieden sich die Verfahren nicht wesentlich.

Nach der Lagerung waren die Früchte im V-System 0,9 m in beiden Jahren fester als die der übrigen drei Verfahren. Die Früchte der Schnurbäume wiesen die geringste Fleischfestigkeit auf. Die Gründe müssten noch näher abgeklärt werden und sind möglicher- weise auf Wuchsunterschiede, Nährstoffversorgung, Wurzelkonkurrenz oder Reifegrad zurückzuführen.

Der Refraktometerwert (Abb. 4) war 1997 und 1998 im Mittel der drei Ernten mit den Schnurbäu- men signifikant tiefer als mit der Einzelreihe 1,2 m und dem Güttinger-V-System. Die Einzelreihe mit 3340 Bäumen pro ha liegt bezüglich Zuckergehalt im Mittelfeld, 1997 vergleichbar mit den beiden tieferen Pflanzdichten, 1998 mit der Schnurbaumpflanzung.

Die Früchte der Schnurbäume wiesen in beiden Jah- ren (1997 zusammen mit der Einzelreihe 0,8 m) ei- nen signifikant höheren Säuregehalt auf.

Zusammenfassung und Diskussion

In diesen Erhebungen im kantonalen Obstbaubetrieb Uttwil (TG) wurde der Einfluss von drei Pflanzdich- ten zwischen 2230 und 3340 Bäumen pro ha und ei- ner Schnurbaumpflanzung mit gut 10’000 Bäumen pro ha auf die Fruchtqualität untersucht. Die Ergeb- nisse an einem Standort mit einer Sorte (Arlet) kön- nen nicht verallgemeinert werden, zeigen aber doch Tendenzen auf.

Anbauformen mit 2200 bis 3300 Bäumen pro ha

Die drei Anbauformen mit den tieferen Baumzahlen beeinflussten vor allem die äussere Fruchtqualität wesentlich stärker als Fruchtfleischfestigkeit, Zucker- und Säuregehalt. Dies ist aber nicht auf die Pflanz- dichte und das Pflanzsystem (Güttinger-V oder Ein- OBSTBAU

0 20 40 60 80 100

1 2 3 G 1 2 3 G 1 2 3 G 1 2 3 G

0 20 40 60 80 100

in % Kalibrierung 1997

Kalibrierung 1998

35* 36 29 13* 28 59 49* 29 23 19* 29 52

27* 20 53 16* 16 68 30* 19 51 20* 15 65

% zu gross % zu klein % zu wenig Farbe % Kl. I

Einzelr., 2230 B./ha 1991, schl. Augen

Gü-V, 2970 B./ha 1991

Einzelr., 3340 B./ha 1992

Gü-V, 10240 B./ha 1992

Fruchtfleischfestigkeit 1997 kg/cm2

Fruchtfleischfestigkeit 1998

1 2 3 1 2 3 Ernte 1 2 3 1 2 3

Einzelr., 2230 B./ha 1991, schl. Augen

Gü-V, 2970 B./ha 1991

Einzelr., 3340 B./ha 1992

Gü-V, 10240 B./ha 1992 0

1 2 3 4 5 6 7 8 9

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

nach Ernte nach Lager

Refraktometerwert und Säuregehalt 1997 Refr-%

Refraktometerwert und Säuregehalt 1998

1 2 3 1 2 3 Ernte 1 2 3 1 2 3

Einzelr., 2230 B./ha 1991, schl. Augen

Gü-V, 2970 B./ha 1991

Einzelr., 3340 B./ha 1992

Gü-V, 10240 B./ha 1992

Säure g/l

0 2 4 6 8 10 12 14

0 2 4 6 8 10 12 14

0 1 2 3 4 5 6 7 0 1 2 3 4 5 6 7

Zucker Säure

Abb. 2: Kalibrierung nach Grösse und Farbe 1997 (oben) und 1998 (unten).

(1,2,3,G = 1. bis 3. Ernte und gesamt über die drei Ernten, * = % Ernteanteile)

Abb. 3: Fruchtfleischfestigkeit nach der Ernte und nach der Lagerung 1997 (oben) und 1998 (unten). Mittelwerte von 4 Bäumen, je 10 Früchte.

Abb. 4: Zucker- (Refraktometerwert) und Säuregehalt 1997 und 1998. Mittelwerte von 4 Bäumen, je 10 Früchte.

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zelreihe) zurückzuführen, son- dern auf das Ausgangsmaterial.

Die Pflanzmaterialqualität für die V-Form mit 0,9 m Baumab- stand war ungenügend, ohne vorzeitige Triebe. Das An- schneiden der vegativen Bäu- me um 20 cm förderte das Wachstum in den ersten Jahren zu stark. Die breiteren und vo- luminöseren Kronen führten zu grösseren Schattenzonen und dadurch zu einem tieferen Anteil Klasse I (schlechtere Fruchtfärbung). In den beiden Einzelreihenpflanzungen mit 1,2 m (1-jährige Okulanten) und 0,8 m (als schlafende Au- gen gepflanzt) sind die Bäume ruhiger mit schlanker, lockerer Krone. Die gute Belichtung der Früchte ergab einen wesent- lich höheren Anteil Klasse I im Vollertragsalter. Dies zeigt, dass auch bei Pflanzdichten zwischen 2200 und 3300 Bäumen pro ha das Pflanz- material von entscheidender Bedeutung ist, nicht nur für die Baumentwicklung und die Ertragsleistung, sondern insbesondere auch für die Qualität.

Schnurbaumanlagen mit 10’000 Bäumen pro ha

Vorteile der Schnurbaumpflanzungen sind der gerin- gere Schnitt- und Formieraufwand, die höheren Flä- chenerträge und dadurch der tiefere Pflanzenschutz- mittelaufwand pro kg Früchte. Nachteilig sind vor al- lem die hohen Investitionen. Diese Anbauform ist für eine Qualitätsproduktion (äussere und innere Frucht- qualität) problematisch. Nur im oberen Drittel der Bäume waren die Früchte gut gefärbt. Im mittleren und unteren Kronenbereich war die Farbbildung schlechter und die Ernte verzögert. Schnurbäume bil- den eine mehr oder weniger geschlossene Wand, was trotz der kleinen Baumkronen zu Beschattung der Früchte führt. Die stärkere Wurzelkonkurrenz, das schwache Triebwachstum, der Fruchtbehang und das möglicherweise zu tiefe Blatt/Frucht-Verhältnis sind weitere Faktoren, die die Fruchtqualität beein- trächtigen können. Der Zuckergehalt ist leicht tiefer.

Die Früchte sind nach der Kühllagerung (4 °C) wei- cher, vor allem im Vergleich zu den stärker wachsen- den Bäumen im Güttinger-V-System. Im CA-Lager wird dies vermutlich weniger ausgeprägt sein.

Für die Erstellung moderner Obstanlagen ist opti- males, gut garniertes, generatives Pflanzmaterial von entscheidender Bedeutung für eine qualitativ und quantitativ erfolgreiche Obstproduktion.

OBSTBAU

Densité de plantation et qualité des fruits avec la variété Arlet

Cet essai réalisé à Uttwil (TG) dans l’exploitation cantonale de re- cherches arboricoles, avait pour objet d’étudier l’influence de trois densités de plantation de 2230 à 3340 arbres par ha, ainsi que de la plantation de fuseaux étroits avec environ 10’000 arbres par ha, sur la qualité des fruits de la variété Arlet. La meilleure pro- ductivité à l’hectare a été obtenue avec les fuseaux étroits, mais ils posent des problèmes au niveau de la qualité. La proportion de ca- tégorie I est réduite à cause de la mauvaise coloration des fruits, la teneur en fructose et la fermeté de la chair sont légèrement di- minuées après l’entreposage. Avec les trois formes de plantation de 2230 à 3340 arbres par ha, des divergences ont été constatées au niveau de la qualité extérieure des fruits qui n’étaient pas impu- tables au nombre de sujets ou au système de plantation (rangée isolée, forme en V). A cause du mauvais matériel dont on dispo- sait pour la plantation en V selon le système de Güttingen (2970 arbres/ha), la croissance était trop forte durant les premières an- nées et la coloration des fruits réduite. Les couronnes élancées et aérées des arbres plantés en rangées isolées avec 2230 et 3340 arbres par ha donnaient des résultats optimaux du point de vue de la coloration des fruits et de la proportion de catégorie I. Pour la réalisation de plantations fruitières modernes, il est indispen- sable de disposer d’un matériel de plantes d’une qualité sans failles.

R

ÉSUMÉ

Abb. 5: Schnurbaumpflanzung (Güttinger-V) mit 10’240 Bäumen pro ha nach dem siebten Standjahr, Sorte Arlet auf M9 vt. Diese Anlage erreichte sehr gute Erträge ab dem zweiten Standjahr. Die Fruchtausfärbung war aber ungenügend.

Abb. 6: Spindelpflanzung mit 3340 Bäumen pro ha (3,5 ҂0,8 m) nach dem siebten Standjahr, Arlet auf M9 vt. Die schlanken, lockeren Baumkronen för- derten die Fruchtfärbung und den Anteil Klasse I.

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