Die Information:
Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
sischen Belegarztsystem" und sol- che bis zu 600 Betten im „modifi- zierten Belegarztsystem" zu füh- ren. Er nannte als Beispiel für ein solches System die Niederlande und erklärte, der hessische Sozial- minister, Dr. med. Horst Schmidt, habe zugesagt, er wolle das nie- derländische System eingehend
prüfen.
gb
BERLIN
Modell für die Neustrukturierung der Sozialen Dienste
Für eine Neustrukturierung der Sozialen Dienste hat der Senat auf Grund einer Vorlage des Sena- tors für Arbeit und Soziales Leitlini- en beschlossen. Grundsätzlich geht es dabei darum, die personel- len und materiellen Möglichkeiten in den Verwaltungsressorts Sozial- wesen, Jugend/Sport und Gesund- heitswesen wirksamer und für die Bevölkerung überschaubarer einzu- setzen. Die anzustrebende ressort- übergreifende Teamarbeit von So- zialarbeitern und Sachbearbeitern
ist ein weiterer Grundsatz der Leit- linien.
Die neuen Vorstellungen sollen zu- nächst als Teil eines Modellversu- ches in ein oder zwei Westberliner Bezirken erprobt werden. Für be- stimmte soziale Dienste sollen da- bei Arbeitsgruppen von bis zu neun Sozialarbeitern und Verwaltungs- beamten für einen Bereich von je- weils etwa 20 000 Einwohnern ge- bildet werden. Die Bürokratie — oder, wie es in der Mitteilung des Presse- und Informationsamtes des Landes Berlin heißt, „die bestehen- de Rechtsituation sowie vorhande- ne Arbeitsstrukturen" — machen jedoch die Verwirklichung eines so kleinen Modellversuchteiles offen- bar so schwierig, daß mit dem Ver- such erst 1977 begonnen werden kann. Und selbst dieses Projekt wird erst nach seinem Abschluß ausgewertet werden können, der ungefähr für Mitte 1980 erwartet wird. gb
NIEDERSACHSEN
„Dritte Säule im Krankenhaus:
Sozialdienst"
Neben Behandlung und Pflege müsse der Sozialdienst im Kran- kenhaus zur dritten Säule werden, erklärte der frühere niedersächsi- sche Sozial- und Gesundheitsmini- ster Kurt Partzsch auf einer Ta- gung für Mitarbeiter im Kranken- haus-Sozialdienst in Hannover. Er sprach in seiner jetzigen Eigen- schaft als Präsident der Akademie für Sozialmedizin Hannover, die auf Initiative des Ministeriums gegrün- det wurde und vom Land Nieder- sachsen gefördert wird.
Kurt Partzsch forderte, daß alle medizinischen Hilfskräfte und alle Angehörigen der verwandten Beru- fe wie etwa Psychologen, Soziolo- gen, Sozialwirte und die Verant- wortlichen in Betrieb und Verwal- tung der Krankenhäuser über so- zialmedizinische Probleme unter- richtet werden müßten. Er setzte sich ferner dafür ein, den Sozial-
dienst im Krankenhaus in einem neuen Krankenhausorganisations- gesetz auf eine feste Grundlage zu stellen. WZ
RHEINLAND-PFALZ
Keine Statistik über Schwangerschaften von Schülerinnen
Die Landesregierung will nicht mit statistischen Erhebungen in die Privatsphäre schwangerer Schüle- rinnen eindringen. Dies teilte Kul- tusminister Dr. Vogel auf eine par- lamentarische Anfrage mit. Zur Be- gründung erklärte der Minister, die Betroffenen könnten mit rechtli- chen Mitteln gegen derartige Erhe- bungen vorgehen. Darüber hinaus halte es die Landesregierung mit ihrer Fürsorgepflicht gegenüber diesen Schülerinnen für nicht ver- einbar, wenn diese durch statisti- sche Erhebungen einer zusätzli-
chen Belastung unterworfen wür- den, die den Eindruck einer Diskri- minierung erwecken müßte. Die Landesregierung halte es für wich- tiger, den Schülerinnen — über den gesetzlich gebotenen Mutter- schutz hinaus — den von ihnen be- absichtigten Schulabschluß zu er- möglichen. WZ
BADEN-WÜRTTEMBERG
Kapazitätsberechnung der Universitäten
In einer gemeinsamen Sitzung mit Vertretern des baden-württember- gischen Kultusministeriums hat die Landesrektorenkonferenz ihre Ka- pazitätsberechnungen für fast alle in den Universitäten vertretenen Fächer vorgelegt. Kultusministe- rium und Landesrektorenkonferenz kamen überein, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die einen gemeinsa- men Lösungsansatz für eine von beiden Seiten akzeptierte Kapazi- tätsfeststellung zur Vorlage im Ka- binett erarbeiten soll. Dabei wurde Wert auf die Feststellung gelegt, daß es nicht auf einen rein mathe- matisch errechneten Kompromiß ankomme. Vielmehr solle gemein- sam die optimale Lösung zwischen der Verwirklichung des Studienan- spruchs und der erforderlichen Studienqualität gesucht werden.
Außerdem ist beabsichtigt, die ba- den-württembergischen Erkennt- nisse und Ergebnisse auf dem Ge- biet der Kapazitätsfeststellung in das überregionale Verfahren nach der Kapazitätsverordnung der Zen- tralen Vergabestelle für Studien- plätze einzubringen. DÄ-BW
In einem Satz
Arzneimittel — Nach Schätzungen des Bundesverbandes der Pharma- zeutischen Industrie, Frankfurt, entfallen auf rund 2000 Präparate 94 Prozent aller ärztlichen Verord- nungen, 500 Präparate machen al- lein 66 Prozent der Verordnungen aus. HC
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