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Archiv "Randnotiz: Alkohol und Doppeltsehen" (17.02.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 7

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17. Februar 2012 A 295

RANDNOTIZ

Vera Zylka-Menhorn

Gerade in den „tollen Tagen“ der Kar- nevalszeit erleben viele Menschen al- koholbedingt ein „optisches Phäno- men“: Ein Glas und noch ein Glas . . . und die Welt um einen herum er- scheint doppelt. Das mag für gewisse Objekte der Begierde vielleicht erstre- benswert sein, die Mehrzahl der „Be- schwipsten“ aber fühlt sich durch die binokulare Diplopie gestört.

Augenärzte sehen sich gelegent- lich mit der Frage konfrontiert, wo- ran das liegt. Verstärkt der Alkohol etwa bestehende Sehschwächen?

Sehen fehlsichtige Menschen, wenn sie getrunken haben, daher etwa noch schlechter als Personen mit ge- sunden Augen? „Nein“, stellt Dr. med.

Georg Eckert vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands klar, „eine Kurz- oder Weitsichtigkeit wird durch den Alkohol nicht beeinflusst.“

Doch bei höheren Promillewer- ten leidet das beidäugige Sehen, und so kommt es bei manchen Per- sonen dazu, dass sie doppelt se- hen. „Unser Gehirn verarbeitet die Seheindrücke, die von den beiden Augen kommen, zu einem dreidi- mensionalen Bild“, erläutert Eckert.

„Dieser Vorgang ist hochkomplex und äußerst störanfällig.“ Damit das Gehirn die beiden Bilder ver- schmelzen kann, muss die Blick- achse beider Augen exakt ausge- richtet sein.

Bei vielen Menschen liegt ein so- genanntes latentes Schielen vor:

Sind die Augenmuskeln entspannt,

„rutscht“ eines der Augen leicht von der Blickachse ab. Das fällt norma- lerweise nicht auf, weil die Augen- muskeln das Auge in der richtigen Position halten. Nach übermäßigem Alkoholkonsum wird das Zusam- menspiel der beiden Augen und des Gehirns jedoch beeinträchtigt. Das führt dann – glücklicherweise nur vorübergehend – zu Doppelbildern.

Alkohol und Doppeltsehen

Die Ambulanten Kodierrichtlinien wurden zwar nicht eingeführt, aber Vertragsärzte und Vertragspsycho- therapeuten sind weiterhin zum Ko- dieren der Diagnosen nach der ICD-10-GM verpflichtet. Zudem bestimmt die Qualität der kodierten Diagnosen die Honorarentwicklung in den Regionen mit. Die Kassen- ärztliche Bundesvereinigung und das Zentralinstitut für die kassen- ärztliche Versorgung in der Bundes- republik Deutschland (ZI) wollen Ärzte und Psychotherapeuten des- halb mit mehreren Angeboten un- terstützen. Dazu zählt eine Service- seite mit Checklisten, Fragen und Antworten sowie Anwendungsbei- spielen (www.kbv.de/kodieren).

Das ZI hat zudem Ende 2011 ei- nen überarbeiteten Hausarztthe - saurus fertiggestellt. Er enthält ei- nen Auszug von circa 750 für die hausärztliche Versorgung wichtigen Schlüsselnummern aus der gesam- KODIERHILFEN FÜR DIE PRAXIS

Thesauri für die Kitteltasche

ten ICD-10-GM. Für sie sind in der elektronischen Form etwa 2 000 Suchbegriffe hinterlegt; sie wurde den Softwarehäusern bereits zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus hat das ZI zwei Papierversionen des Hausarztthe- saurus erstellt, einmal für die Kit- teltasche, einmal als Schreibtisch- unterlage. Diese kann man unter www.zi.de abrufen. Nun hat das In- stitut für weitere Fachgebiete The- sauri in Form von Kitteltaschen- und Schreibtischunterlagen erstellt.

Sie liegen derzeit für Orthopädie/

Unfallchirurgie, Urologie, Pädiatrie, Chirurgie, Psychosomatik/Psycho- therapie und Gynäkologie vor. Im Lauf des ersten Quartals 2012 kom- men Thesauri für Dermatologie, Innere Medizin, Psychologische Psychotherapie, Hals-Nasen-Ohren- Heilkunde, Neurologie, Psychiatrie, Anästhesie/Schmerztherapie und Au- genheilkunde hinzu. Rie

Die aktuelle Repräsentativerhebung zur Drogenaffinität Jugendlicher in Deutschland 2011 der Bundeszen- trale für gesundheitliche Aufklä- rung (BZgA) zeigt, dass der Kon- sum von Alkohol, Tabak und Canna- bis unter Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren in den letzten ALKOHOL, CANNABIS UND TABAK

Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen rückläufig

zehn Jahren zurückgegangen ist. Im Gegensatz zu diesem positiven Trend sei bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 bis 25 Jahren der Al- koholkonsum unverändert hoch und der Cannabiskonsum konstant.

„Bei den minderjährigen Jugend- lichen hat ein Umdenken einge- setzt“, erläuterte Prof. Dr. med. Eli- sabeth Pott, Direktorin der BZgA, diese positive Entwicklung. Sie führt das auch auf die Präventions- kampagnen der Bundeszentrale zu- rück (www.kenn-dein-limit.info und www.rauch-frei.info), die sich vor allem an Jugendliche richten.

Bei den 18- bis 25-Jährigen ist der Alkoholkonsum dagegen unver- ändert hoch: 43 Prozent, vor allem junge Männer, trinken sich regelmä- ßig in den Rausch. Auch der Canna- biskonsum in dieser Altersgruppe ist der Erhebung zufolge nur unwesent- lich zurückgegangen. pb

@

Die Studie im Internet:

www.aerzteblatt.de/12296a Junge Er-

wachsene trinken viel.

Bei Minderjäh- rigen ist der Alkoholkonsum rückläufig.

Foto: picture alliance

A K T U E L L

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