Aussage von Dr. Donald Black (Princeton/USA) nicht nur nach Manifestation eines Typ-2-Diabetes indiziert, son- dern bereits im prädiabeti- schen Stadium beziehungs- weise bei Patienten, die trotz aller Charakteristika eines metabolischen Syndroms in- klusive Insulinresistenz und Hyperinsulinämie niemals er- höhte Blutzuckerwerte auf- weisen.
In der MSD-Forschung ar- beite man an einem neuen Wirkstoff, der auf Zellkern- ebene eingreife. Zum pharma-
kodynamischen Prinzip ver- riet Black nur, dass es sich um ein Thiazolidindion han- dele, das aber nicht – wie die bisher verfügbaren Vertreter dieser Klasse – nur an den Subtyp gamma der Peroxiso- men-Proliferator aktivierten Rezeptoren binde, sondern auch an den Subtyp alpha und damit ein breiteres Spek- trum an Pathomechanismen abdecke. Gabriele Blaeser-Kiel
31. MSD Diskussion „Diabetes mellitus – Standortbestimmung und Zukunft“ in Wiesbaden
V A R I A
Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 3926. September 2003 AA2533
Die Prophylaxe des akuten zytostatika-induzierten Er- brechens ist in den vergange- nen Jahren immer effektiver geworden – jetzt ermöglicht die international gängige Do- sisverringerung auch eine wirtschaftlich günstige, über 24 Stunden wirksame Ein- malgabe von Granisetron.
Antiemetika vom Typ der 5-HT3-Antagonisten sind ein fester Bestandteil der Zyto- statikabehandlung. Bei Sche- mata mit mittlerem bis ho- hem Grad von akuter Eme- togenität werden seit Ende der 90er-Jahre 5-HT3-Ant- agonisten als Mittel der Wahl (Evidenzgrad IA) ausgewie- sen. In vier verschiedenen in- ternationalen Guidelines ist dabei die Dosierung von 10 g/kgKG intravenös (bezie- hungsweise 2 mg oral) fest- gelegt – in Deutschland war das Produkt Kevatril® je- doch nur in der dreifachen Dosierung zur i.v.-Gabe zu- gelassen.
Neue Studien belegen, dass die international einge- setzte, niedrigere Menge die geringste voll wirksame Do- sis darstellt: Bei Verabrei- chung höherer Dosen sei kei- ne signifikante Steigerung des Effektes nachzuweisen gewe- sen, erklärte Prof. Axel Fau-
ser (Idar-Oberstein). Bei hoch- emetogener cisplatinhaltiger Zytostase (50–70 mg/m²) sei durch prophylaktische Gabe von 1 mg Granisetron in Kombination mit 20 mg De- xamethason in 90 Prozent ei- ne komplette Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen und damit ein vergleichbarer Er- folg zu erzielen wie bei der bisherigen Dosierung (94 Pro- zent), betonte Fauser.
Angesichts der langen Halbwertszeit reicht eine Ein- maldosierung in der über- wiegenden Zahl der Fälle aus. Deshalb stellt nach Be- rechnungen des Klinik-Apo- thekers Dr. Wolfgang Käm- merer (Wiesbaden) Granise- tron in der neuen Dosierung die wirtschaftlich günstigste Alternative unter den 5-HT3- Antagonisten bei der Prophy- laxe des akuten Erbrechens (bis 24 Stunden) in der Zy- tostatikatherapie dar. Bei ver- zögerter Emesis (bis fünf Tage nach Chemotherapie) dage- gen ist diese Kombination nicht wirksamer als die Kom- bination von Metoclopramid und Dexamethason, die dort weiterhin ihren festen Platz behält. Dr. Renate Leinmüller
Pressekonferenz „Kevatril“ der Hoff- mann-La Roche AG in Frankfurt/Main
Antiemese mit Granisetron
Auch geringere Dosis führt zur Symptomlinderung
Indikationserweiterung – Farmorubicin®von Pharmacia hat nun auch die Zulassung für die intravesikale Anwendung zur Rezidivprophylaxe (Ad- juvante Therapie) oberflächli- cher Harnblasenkarzinome nach transurethraler Resekti- on erhalten. Niedergelassenen Urologen wird nun das Far- morubicin-Blasen-Set, beste- hend aus Farmorubicin-Lö- sung 50 mg CS und Blasen-In- stillationssystem Farmo-Safe®, angeboten.
Sumatriptan intranasal für Kinder – Das Migränemittel Imigran®Nasal mite 10 mg (Sumatriptan) ist das einzige Triptan, welches zur akuten Be- handlung von Migräneanfällen mit und ohne Aura jetzt auch bei Kindern ab 12 Jahren zuge- lassen ist. In einer großen Stu-
die bei Jugendlichen und Kin- dern erzielte Sumatriptan nasal bei einer Dosierung von 10 mg bereits nach einer Stunde eine signifikante Kopfschmerzbes- serung. Die Applikationsform ist besonders für Patienten mit Übelkeit und Erbrechen ge- eignet. Eine Untersuchung an fast 7 000 Schülern belegt, dass bis zum 12. Lebensjahr bereits 90 Prozent aller Kinder ein- deutig mit Kopfschmerzen zu kämpfen haben, wobei Span- nungskopfschmerzen und Mi- gräne am häufigsten auftreten.
Um Langzeitfolgen und mögli- che medikamentös induzierte Dauerkopfschmerzen zu ver- hindern, empfiehlt die Deut- sche Migräne- und Kopf- schmerzgesellschaft, rezidivie- rende oder chronische Kopf- schmerzen bereits frühzeitig zu
behandeln. EB
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