• Keine Ergebnisse gefunden

Fischer, F. (1952). Einige Ergebnisse aus dem Internationalen Lärchenversuch 1944. In H. Burger (Ed.), Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 28. Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das forstliche Versuc

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Fischer, F. (1952). Einige Ergebnisse aus dem Internationalen Lärchenversuch 1944. In H. Burger (Ed.), Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 28. Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das forstliche Versuc"

Copied!
55
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Einige Ergebnisse aus dem Internationalen Lärchenversuch 1944

Von F. Fischer

1. Einleitung

Anläßlich einer Tagung des Internationalen Verbandes forstlicher Versuchsanstalten im· Jahre 1940 in Wien wurde in Aussicht genommen, Herkunftsversuche mit Europäi- schen Lärchen durchzuführen. Das Interesse an solchen Versuchen war damals neu erwacht und stand wohl in mittelbarem Zusammenhang mit den Anstrengungen, die verschiedene Länder - namentlich Deutschland - unternahmen, die Samenversorgung aus geeigneten Erntebeständen sicherzustellen. Es zeigte sich ·dabei, daß die Kenntnisse über Rassengebiete und ·die Eignung verschiedener Herkünfte für neue Anbauorte nicht ausreichten für die im Zusammenhang mit der Samen- urrd Pflanzenversorgung sich stellenden exakten Erfo1:dernisse. Von diesem Gesichtspunkt aus ist die stellenweise Wiederholung und Ausweitung früherer, in internationalem Rahmen durchgefüh1~ter Versuche verständlich (z. B. E n g 1 er 8, B ur g er 3). So wurden 1938 und 1939 Versuche mit Wa1'dföhre (Pinus sylvestris) und Fichte (Picea abies) eingeleitet und 1944 der vorliegende Lärchen-Herkunftsversuch.

Die Bedeutung der Lärche für das schweizerische Mittelland ist von verschiedenen Autoren genügend hervorgehoben und begründet worden und bedarf hier keiner wei- teren Erwähnung ( vgl. F 1 u r y 11). Mit Hilfe verschiedener Anbauversuche klärten Eng 1 er (7, 8) und Burg er (2, 3, 4) bereits wichtige Fragen auf. Die Ergebnisse der weiteren Entwicklung dieser Versuche wurden vom Verfasser (Fischer 9) be- arbeitet. Im allgemeinen wurden die dort beschriebenen Versuche in zu engem Rahmen eingeleitet, was ihren Wert als Vorversuche allerdings nicht mindert.

Der vorliegende internationa1e Lärchen-Herkunftsversuch setzte sich zum Ziel , vorerst ·durch die Einbeziehung möglichst vieler Herkünfte abzuklären, welche Her- künfte an den Anbauorten am meisten Erfolg versprechen. Die Alternative bei allen derartigen Versuchen lautet ja immer: Entweder wenig Herkünfte (Rassen usw.) auf verhä'.ltnismäßig großen Teilflächen, oder viele Herkünfte auf kleinen Teilflächen zu prüfen. Bei kleinen Teilflächen nimmt der Versuchsansteller den Nachteil in Kauf, den Versuch dann abschließen zu müssen, wenn er hinsichtlich des Massenzuwachses aufschlußreich würde. Arbeitet man dagegen mit wenig Herkünften, dafür auf größeren Flächen, so wird die Informationsbasis ungünstig schmal. Eine zeitliche Staffelung solcher Versuche ist kaum zu umgehen. Zunächst sollten möglichst viele Herkünfte be- züglich ihres ~ugendverhaltens durchgeprüft werden. Gestützt auf diese Ergebnisse

(2)

wären anschließend Versuche mit kleinen Sortimenten auf verhältnismäßig großen Flächen durchzuführen. Unklarheit in den den Versuchen zugrunde gelegten Versuchs- fragen und Vermengung von Versuchsfragen werden dem forstlichen Versuchsansteller immer 'Wieder vorgeworfen; dies wird sich in Zukunft kaum viel ändern. Die Versu- chung, mehrere Versuchsfragen in einem Versuch 'abzuklären, ist so groß, weil das Leben eines forstlichen Forschers nicht frlaubt, den vollen Ablauf auch nur eines ein- zigen Anbauversuches zu verfolgen.

Auf einige Fragen ·der Versuchsmethodik soll im Zusammenhang mit den einzelnen Kapiteln noch näher eingetreten werden.

Für den vorliegenden Lärchenherkunf tsversuch wurden im Internationalen Verband forstlicher Versuchsanstalten Vorschriften über Anlage, Pflanzung, Pflege usw. auf- gestellt. Sie lauteten (lt. einem Rundschreiben vom Mai 1943) zusammengefaßt wie folgt:

Parze 11 eng r ö ß e : 12,0 X 37,5 m.

A b s t a n d u n d P f 1 'a n z e n z a h 1 16 Reihen zu 50 Pflanzen im 0, 75 Quadrat- Verban<d; später auf 1,5 m zu veteinzeln.

Wieder h o 1 u n g : Dreifache Wiederholung, d: h. bei einem Pflanzenbedarf von 800 Pflanzen pro Par- zelle wären 2 400 Stück insgesamt benötigt worden.

Pflanzenerziehung : Aussaat Frühjahr 1944, Auspflanzung ohne Verschulung im Herbst 1944, bei ungünsti- gem Höhenzuwachs im Herbst 1945.

Diese Vorschriften konnten aus verschiedenen Gründen nicht eingehalten werden.

Die Verwendung einjähriger, unverschulter (1/0) Sämlinge von Lärchen dürfte wohl nur sehr selten möglich sein. Da ·zum Vorneherein mit beträchtlich verschiedenen Wuchsleistungen von Herkunft zu Herkunft zu rechnen war, kam die Erfüllung dieser Vorschrift schon deshalb nicht in Frage. Im ersten Jahr viel zu kleine Sämlinge wären auf den Anbauflächen sehr bald eingegangen.

Leider konnte auch die Vorschrift über die dreimalige Wiederholung nicht ein- gehalten werden. Die Pflanzenzahl hätte in keinem einzigen Falle ausgereicht, jede Herkunft auch nur in zweimaliger Wiederholung ( bei Anlage nach Vorschrift: 800 Pflanzen pro Parzelle) anzuhauen. Die Möglichkeit war zwar offengelassen, auch klei- nere Parzellen (a 400 Pflanzen) anzuwenden. Auch in diesem Falle hätte, abgesehen von einer einzigen von uns verwendeten Herkunft, die Pflanzenzahl nicht für eine einzige Wiederholung ausgereicht.

2. Herkünfte und Anbauort

Das gesamte vom Internationalen Verband forstlicher Versuchsanstalten vorgesehene Sortiment umfaßte 55 Herkunftsnummern, welche in 12 Gruppen unterteilt waren.

Unsere Versuchsanstalt bezog folgende Herkünfte:

356

(3)

Gruppe A, Oesterreichische Alpen, niedere und mittlere Lagen

Provenienz Höhe ü.M. Wieder-

Nähere Bezeichnung1

Nr. m holung

1 600 1 Blühnbach, Krupp von BoMen-Hallbach'sche Forstver- waltung, Blühnbach in Werfen, Salzburg.

5 600 1 Krumbach, Forstverwaltung Schloß Krumbach, Nie- derdonau , Landkreis Pullendorf.

8 900-1000 5 Murau-Murau, Fürst Schwarzenberg'sche Forstdirek- tion Murau, Revier Murau (Agydiwald).

9 1000-1200 1 Obervellach, Revier Weißenstein, Kärnten.

10 900-1250 1 Pitztal, Tirol, Pitztal im Imst, Gemeindewald Arzl.

Gruppe B, Oesterreich 'hohe Lagen

15 1600-1800 1 St. Michael in Mauerndorf im Lungau, Rev. Zederhaus.

17 1800-2000 1 Ried-Pfunds, Ried II in Ried im Tirol, Lärchenwiesen der.Gemeinde Pfunds.

Gruppe D, Schweizer Alpen

26 1500 1

Gruppe E, Dänemark 28

Gruppe G, Finnland.

37

Gruppe H, Polen 38

41

1

1

1 1

Lötschental, Kanton W allis.

Japanische Lärche.

Punkaharj u, Tochterbestand 1des LäTchenwa:Jdes von Raivola.

Kielce, Pinczow.

Lublin - Lublin.

Gruppe], Sudeten, Böhmen, Mähren

46 7002 1 Hubertskirch.

Gruppe K, Slowakei 51 800- 850 52 960-1045

1 1

Gruppe L, Schottland, Schweden

53 52 1

54 105 1

55 105 1

Cierny Vah Liptovsky Hradok.

Murau Liptovsky Hradok.

Schottische Lärche, Aldraughty, Elgin, Morayshire.

Sibirische Lärche von der Insel Visingsö (Vätternsee).

Schottische Lärche von der Insel Visingsö (Vätternsee).

1 Die näheren Angaben, soweit sie vorhanden sind, beziehen sich auf die zur Zeit der Ernte gültigen Besitzesverhältnisse.

2 Höhenangabe unsicher; im ursprünglichen Verzeichnis mit 410 m ü. M. angegeben.

(4)

Die Gruppeneinteilung wäre geographisch an sich richtig; da aber verschiedene Lär- chenarten, also nicht spontane Herkünfte miteinbezogen sind, muß die Einteilung mit entsprechenden Vorbehalten angewendet we1•den (Gruppe E, Gruppe L).

Zu diesen vom Verband zur Verfügung gestellten Herkünften wur1den eine Anzahl weiterer Herkünfte 1beigezogen, die im folgenden unter den entsprechenden Gruppen- bezeichnungen 'auf geführt werden:

Gruppe E, Dänemark

Provenienz Nr.

67 74

Höhe ü.M.

lll

1040

ca.750

Gruppe K., Slovakei 70 750- 800 71 900- 950 72 1150-1250 Gmppe D, Schweiz D1

66 440-500

D 2, tiefe Lagen

56 900

64 900

65 630

66 720

D3, mittlere Lagen

57 1300

60 950-1000 61 950-1000 D 4, hohe Lagen

58 1750-1950 59 1770-1870

68 2000

D5, Südhang der Alpen

62 350

63 1100

(73) 358

Wieder- holung

1 1

2 2 2

1

1 4 2 1

1 2 1

2 1 1

1 2 1

Nähere Bezeichnung

Rongellen, zwischen Thusis und der Viamala, Kanton Graubünden.

Japanische Lärchen aus dem Lehrrevier der Forstabtei- lung, Eidg. Techn. Hochschule; Uetliberg, Zürich.

Tatra, Kraviany.

Tatra, Biely Vah.

Hohe Tatra, Vysne Hagy.

Lenzburg, Kanton Aargau, Forstverwaltung der Stadt Lenzburg, gepflanzte Altlärchen von hoher Qualität, ursprüngliche Herkunft nicht bekannt.

Versam, Kanton Graubünden, Rheintal oberhalb Chur.

Tornils, im Domleschg, Kanton Graubünden.

Untervaz, Kt. Graubünden, Rheintal unterhalb Chur.

Ravellen bei Thusis, im Domleschg, Kt. Graubünden.

Münster, im Münstertal, Kanton Graubünden.

Fideris, im Prätigau, Kanton Graubünden.

Jenaz, im Prätigau, Kanton Graubünden.

Z uoz, Engadin, Kanton Graubünden.

Bevers, Engadin, Kanton Graubünden.

St. Niklaus, im Nikolai-Tal, Kanton Wallis.

Roveredo, Misox, Kanton Graubünden.

Stampa, im BergeM, Kanton Graubünden.

Martigny, Kanton Wallis.

(5)

Insgesamt sind 36 verschiedene Herkünfte angebaut. Soweit die ursprüngliche Pflan- zenza:hl ausreichte, sind einzelne Herkünfte in Wiederholungen angebaut.

Da die Pflanzenzahlen (Pflanzenausbeute) viel zu gering waren, um den vom Ver- band aufgestellten Anbaurichtlinien (Abs. 1) Folge zu leisten, beschränkten wir uns auf einen einzigen Anbauort.

Eine sehr gut geeignete und genügend große Fläche erhielten wir, dank der Unter- stützung aller beteiligten Aemter, auf dem Hönggerberg bei Zürich zur Verfügung gestellt. Die Fläche war während des Krieges zur Ausweitung der lal1'dwirtschaftlichen Anbaufläche gerodet worden und konnte nach Kriegsende, mangels geeigneter Pächter, forstlichen Versuchszwecken <:1ienstbar gemacht werden. Allen beteiligten Stellen, vor allem. dem Forstamt der Stadt Zürich, gebührt dafür Dank und Anerkennung.

Der durchschnittlich 535 m ü. M. gelegene Anbauort ist eben bis leicht geneigt. Die geologische Unterlage, obere Süßwasser-Molasse, ist in großer Mächtigkeit durch Würm-Grundmoräne überführt. Der sehr mineral- und allgemein auch tonreiche Bo·den neigt an einigen, räumlich nur geringe Ausdehnung aufweisenden Stellen etwas zur Vernässung. Pflanzensoziologisch handelt es sich um einen Uebergangsstandort von Stieleichen- zu Traubeneichen-Hagebuchen-Formation. In den angrenzenden Beständen finden sich Stiel- und Traubeneichen, Eschen, Bergahorn und z. T. sehr schöne Kirs~h- bäume: Die Lärche kommt nur in verhältnismäßig wenig Gruppen, aus ehemaligen Pflanzungen, als Altholz vor und erreicht schöne Formen.

3. Die Anlage der Versuchsfläche

Mit Ausnahme der Herkunft Nr. 74, japanische Lärche aus dem Lehrwald ETH, vvur- den alle Herkünfte im ehemaligen Versuchsgarten Adlisberg, Zürichberg ( 675 m ü. M.), im Frühjahr 1944 ausgesät. Die unverschulten Pflanzen erreichten bis zum Herbst 1946 verhältnismäßig geringe Höhen, wie die in Tab. 1 wiedergegebenen Beispiele zeigen.

1

Nr.

und Herkunft

1 Blühnbach 5 Krumbach 9 Obervellach 10 Pitztal 15 Michael 17 Ried-Pfunds 37 Punkaharju

Tausendkorngewichte und Pflanzenhöhen (Scheitelhöhe für 3 jährige Lärchen)

Durchschnitt!.

Tausend- Scheitelhöhe Nr. Tausend-

korngewicht aus je korngewicht

70 Messungen und Herkunft

g cm g

4,998 30,1 38 Kieke 6,328

4,578 34,1 46 Hubertskirch -

6,074 30,9 52 Murau 5,670

5,664 25,0 28 Dänemark 6,194

4,980 29,3 51 Cierny 5,414

5,938 27,6 53 Schottland 7,842

11,328 5,7 55 Visingsö 7,004

Tab . .I

Durchschni ttl.

1 Scheitel höhe

aus je 70 Messungen

cm

34,6 34,1 35,8 21,7 36,3 28,9 35,7

(6)

~

0\ 0 Bild 1

Lärchenversuchsfläche H önggerberg b. Zürich; U ebersichtsplan

""·'"':.~~~~~~ "'-

~ - - -.:c::'W~,

~ - '"""~¼-:,,' -

~~~~ ~­

§oo -fooom 69 Lenzburg

~.~~ ~ ''-;;

',.~~

',~~

~¾~ .

~~\·,·

68

<s

10

44o-5oom S!Niklaus

Pilztal ---<i ~"{;~-'""

Zooom 56 ~~-

j 9oo-l2oom J 66 o2Roveredo ::--::,:~~s(J-,

----, ·,...--v Ravellen ---y Vers am ----,,---, ::::-Z"~""

64' b.Thusis 55 74 ~~~-.

Tomils Visingsö 900 m jap. Lärche ,~~~i'.i:,"i.,,

900 m "----~ Lehrwald ---....:._c...,,

57 .,

8' 46

tlubertskirch (Sudeten)

51

Cierny

~ IRon;;l len 1

Murau· 721

900-fooom

7oom

9 ~ 642

711 Tatra

Tatra

f/50- 12som Münster

!J"oom Untervaz 65 0

Oberwellach

LID

Tomds 59

14'1i

28

9oo-95om 631

.Stampa Martigny ! 630m Bevers

~

r,ai

Oinemark jap.Larc/Je

83

61 Jenaz

~ 65

/foom

702

74 1 Tafra 9

::~;:a~

m 58 2

jap Lärchej ! 7so -Boom I Zuoz 10

~

Murau Untervaz 630m Lehrwald 60'

53

Schot/land 1750 -/950m

8/ühnbach .Salzburg 6oom

900- tooom Fideris

15 sz 701 84 950-fooom

Murau Lungau

Michael 1600- f8oom

/lß. Zwisrhensln1fen: f./chen und !iagebuchen.

743 643

20 30m

Fideris

950-IOOO"' jl%=====ä==~

(7)

Die Pflanzung wurde im Frühjahr 1947 unter denkbar ungünstigen Bedingungen durchgeführt. Infolge Mangel an Arbeitskräften verzögerte sich der Abschluß der Pflanzung bis Ende des Monats April. Während ,der ganzen PHanzzeit fiel kein Regen und schließlich wurde das Jahr 1947 zum katastrophalen Dürrejahr (vgl. Tab. 14).

Alle Pflanzen (Lochpflanzung) wurden angegossen. Dies und ·der Umstand, daß ein gut bearbeiteter (gepflügt und geeggt) Boden vorlag, dürften geholfen hacben, die Pflanzenverluste in erträglichen Grenzen zu halten.

Aus den in Tab. 1 angeführten, sehr unterschiedlichen Pflanzengrößen geht hervor , daß ein einheitlicher für alle Herkünfte passender Pflanzenverband sehr schwer zu wählen war. Gemäß den Vorschriften des Verbandes hätte der Pflanzverband 0,75 X 0,75 m betragen sollen. Waldbaulich ließ sich dieser Verband aber nicht recht- fertigen. Er wäre für die besseren Herkünfte schon nach einem Jahr zu eng gewesen.

Vom Standpunkt des Versuches aus, ließ sich eine ·derart enge Pflanzung ebenfalls nicht rechtfertigen; das Pflanzenmaterial hätte für die einzelnen Herkünfte, im Durch- schnitt , für Fläc'hen von e!wa 115 bis 170 m2 ausgereicht. Die meisten Teilflächen wären dadurch sehr rasch zu klein geworden. Der schließlich gewählte Pf 1 an z - v e r b a n d b e t r u g 1, 0 X 1, 2 5 m , was für die raschwüchsigen Herkünfte zu wenig, für die schlechtwüchsigen zuviel Standraum bedeutet, im ganzen aber einen tragbaren Kompromiß darstellt.

Die Anlage der Fläche als Ganzes geht aus der Planskizze (Bild 1) hervor. Die 36 Herkünfte sind in 52 Teilflächen (inkl. Wiederholungen) angebaut. Die jedes Feld begrenzende~, 2,5 m ( doppelter Reihenabstand) Zwischenstreifen wurden mit Stiel- und Traubeneichen, sowie mit Hagebuchen ausgepflanzt. Die Teilflächen wurden ebenfalls mit Eichen und Hagebuchen zwischengepflanzt im Verhältnis von 2 Lär- chen : 1 Eiche : 1 Hagebuche. Diese Zwischenpflanzung bezweckte, die Fläche rascher in Schluß zu bringen und damit die Verunkrautung einzudämmen. In einem spätem Zeitpunkt soll die Zwischenpflanzung die Rolle des Nebenbestandes über- nehmen.

4. Das Aufnahmeverfahren

Als wichtigste Versuchsfrage wurde durch den Internationalen Verband forstlicher Versuchsanstalten die Prüfung des Anbauwertes verschiedener Lärchen- Herkünfte hervorgehoben ( vgl. Abs. 1).

Damit stellt sich die Frage, welche Eigenschaften für den Anbauwert ausschlag- gebend sind. Je,de Herkunft ist als Population aufzufassen , deren verschiedene Merk- male in mehr oder weniger starkem Ausmaß variieren. Waldbaulich besonders wichtige -Merkmale sind :die W u c h s k r a f t , erfaßbar hauptsächlich durch Scheitelhöhen

und Jahrestrieb-Längen, die Bau :rp form und die Krankheits an f ä 11 i g_k e i t.

Sehr wichtig für die Beurteilung der Eignung einer Herkunft ist ferner ihre «Aus - g e g 1 ich e n h e i t ». Je geringer die Variabilität hinsichtlich Wuchskraft ist, um so rascher schließt sich ,die Pflanzung zur Dickung zusammen. Dadurch werden 'die

(8)

Pflegekosten (Unkrautbekämpfung) geringer; im Schluß stehende Pflanzen sind weni- ger äußeren Gefahren ausgesetzt und beeinflussen sich gegenseitig (innerhalb be- stimmter optimaler Bestandesdichten) günstig in der Ausformung , von Krone und Stamm. Herkünfte mit gleichmäßi gem, raschem Aufwuchs müssen zudem weniger dicht gepflanzt werden.

Für die diesbezügliche Auswertung (Ausgeglichenheit) muß darauf hingewiesen werden, daß Resultate von z. B. zwei Herkünften, ·die ursprünglich stark verschieden hinsichtlich Ausgeglichenheit sind, sich mit der Zeit weitgehend angleichen können.

Eine Herkunft mit stark verschiedener Wuchskraft von Individuum zu Individuum (aber einem genügend großen Anteil von rascher wüchsigen) tritt spät in Schluß.

Der raschwüchsige Teil der Herkunft bleibt fange Zeit ungestört durch Mitbewerbu.

Im Gegensatz dazu tritt eine mit durchschnittlich guter Wuchskraft ausgestattete Her- kunft von früher Jugend an in scharfen Wettbewerb. Das äußerliche Resultat kann zum Zeitpunkt , da sich die unausgeglichene Herkunft schließt, bei flüchtigem Ueber- blick und nur gestützt auf die Mittelhöhen allein, bei beiden ähnlich sein. Würde der Versuchsansteller erst in diesem Zeitpunkt seine Untersuchung beginnen, so wären die am meisten typischen Anlagen der Herkünfte nur noch schwer zu rekonstruieren.

Bild2

Beispiel für die Verteilung der M eßpflanzen in einer Teilfläche

7 18 Jf 43

0 0 0 0

8 19 32 44

0 0 0 0 .

6 17 JO 42

0 0 0 0

9 20 33 45

0 0 0 0

5 16 29 4/

0 cv 0 0

10 21 46

0 0 0

4 28 40

0 0 0

ff 22 34 41

0 0 0. 0

3 15 27 Jg

0 0 0 0

12 23 35 48

0 0 0 0

z 14 26 38

0 0 0 0

24 36 49

0 0 0 .

0/

t

0 13 0 25 0 37 0 50

·+100:..-·

• = Lärche 0 = Ende 1947 numerierte Lärche

Um möglichst wirklichkeitsgetreue Querschnitte durch die Populationen zu erhalten, numerierten wir vor ·der ersten Aufnahme ( auf Ende der Vegetationsperiode 1948) in jeder Teilfläche 50 Pflanzen mit Hilfe von Aluminium-Etiketten. Die Auswahl der Meßbäume wurde so getroffen, daß je nach Pflanzenzahl pro Teilfläche z.B. in jeder zweiten Reihe jede tdritte Pflanze numeriert wurde ~ vgl. Bild 2). Auf Größe, Form usw.

wurde dabei keine Rücksicht genommen. Die auf diese Weise zufällig ausgewählten Bäume wurden für jede der bis jetzt stattgefundenen Aufnahmen (auf Ende 1950 und Ende 1951) als «Meßbäume» beibehalten. Nach Möglichkeit wurden die Meßpflanzen 362

(9)

unter konkurrenzfreien äußeren Bedingungen gehalten, indem vor allem zurückgeblie- bene freigestellt wurden. Der auf diese Weise festgehaltene Querschnitt durch die Po- pulation ist so echt als bei solcher Versuchsanlage überhaupt möglich; auch schwächer- wüchsige Populationsteile in verhältnismäßig raschwüchsigen Herkünften können sicher erfaßt werden. Bei jedem anderen Aufnahmeverfahren würden (namentlich bei Lärche) durch die natürlich eintretende Selektion langsamwachsende Indivi,duen rasch verschwinden.

Dieses Aufnahmeverfahren, das vor allem auf ein genaues Erfassen der Jugend- entwicklung abzielt, erlaubt daneben noch eine Reihe an'derer Fragen zu untersuchen:

1. Die Wirkung der Selektion kann anhand der Aufnahmen eingeschätzt werden, in- dem man z.B. berechnet, welches Resultat vorliegen würde, wenn die langsamwüch- sigen tatsächlich verschwunden wären.

2. Die Frage, welche Auswirkung eine Pflanzensortierung zu Beginn des V ersuch.es gehabt hätte, wird überprüfbar.

3. In diesem Zusammenhang ergibt sich ,auch ohne weiteres ein guter Einblick in die waldbaulich wichtige Frage der « Umsetzung» in Jungbeständen.

4. Die jährliche Höhenzuwachsrleistung läßt sich genau und sicher ohne besondern Arbeitsaufwand feststellen.

5. Wichtig ist ferner, daß sich der gesamte Zeitaufwand für die Aufnahmen, auch bei breitestem Untersuchungsmaterial, in vernünftigen Grenzen halten läßt.

Die wichtigsten Aufnahme er geb n iss e sind, um die Uebersichtlichkeit zu wahren, n'ach der ursprünglichen Gruppeneinteilung (vgl. A1bs. 2) geordnet. Für ge- wisse Untersuchungen sind dagegen nur einzelne, besonders interessierende Herkünfte ausgewählt.

5. Der Pflanzenabgang

Die Herkunftsgruppen, als Ganzes betrachtet, weisen innerhalb der eigentlichen euro- päischen Lärche wenig besonders auffallende Unterschiede auf. Geringe Abgänge sin1d in den beiden pofoischen Herkünften Nr. 38 Kielce und Nr. 41 Lublin eingetreten. Eben- falls sehr geringe Verluste weist Nr. 46 Hubertskirch auf, die allerdings nur in einer einzigen Teilfläche vorliegt. Bei den Lärchen mittlerer und tiefer Lagen aus Oesterreich beträgt der Pflanzenabgang 7 bis 12

%,

mit Ausnahme von Nr. 8 Murau, bei welcher die Abgänge, durchsc~nittlich betrachtet, höher sind. Einzig die Teilfläche Murau Nr. 81 weist ein gutes Verhältnis auf. U eberraschend günstig verhalten sich die beideri öster- reichischen Herkünfte Nr. 15 und 17 aus hoher Lage.

In den schweizerischen Herkünften sind die Abgänge allgemein hoch. Am besten häJt sich noch Herkunft Nr. 65 Untervaz, also eine Lärche, die für schweizerische Ver- hältnisse aus tiefer Lage stammt. Deutliche Unterschiede zwischen den nach Höhenlage gruppierten Herkünften treten indessen nicht in Erscheinung.

Von den übrigen Lärchen verhalten sich die schottischen Lärchen sehr günstig.

Aehnlich geringe Abgänge weisen nur die japanischen Lärchen auf, wobei hier die

(10)

Tab. 2

Herkunft

1 Blühnbach 5 Krumbach 81Murau 82 Murau 83Murau 84Murau 85Murau 9 Obervellach 10 Pitztal

15 Michael 17 Ried-Pfunds

Der Pflanzenabgang

Noch vorhandene Pflanzen in °;o der ursprünglichen Pflanzenzahl 194,7

95,2 98,0 96,5 78,8 70,2 56,0 58,8 94,0 96,9 95,2 98,2

194,8

94,9 96,4 95,0 76,1 64,9 51,7 56,2 92,5 90,0 93,5 94,5

1949 1951

94,9 91,8 96,0 93,1 93,5 93,0 75,0 1 73,4

;~:i i

'!

~~:~

56,2 53,6 91,9 90,7 90,0 87,5

!

92~9 ! 91,0 93,9 1 89,0

Herkunft

62 Roveredo 631 Stampa 632 Stampa 73 Martigny 28 J ap. Dänemark 741 Jap. Lehrwald 742 Jap. Lehrwald 743 Jap. Lelmv-ald

;37 Punkaharju 54 Sib. Visingsö

Noch vorhandene Pflanzen 1 in °;o der ursprünglichen

Pflanzenzahl 1947 1 ] 94,8 1949 1951

83,3 78,6 52,7 37,6 +6,3 40,3 70,0 70,0 97,6 96,7 97,3 95,7 92,5 89,0 98,3 95,3 75,5 42,7 95,0 90,0

78,6 78,6 34,6 14,6 39,8 33,3 67,5 60,0 96,3 88,6 94,3 84,7 88,5 74,0 93,7 88,7 9,1 1 5,5 45,0 i 30,0

1 38 Kielce 97,3 95,1 90,8 89,2

69 Lenzburg--- +·--- -+-·---·--1--!5,8

.,i_

64,1 41 Lublin 95,1 97,0 97,0 95,1 56 Versam

641Tomils 642 Tornils 643 Tornils 644 Tornils 651 Untervaz 652 Untervaz 66 Ravellen 57 Münster 601 Fideris 602 Fideris 61 Jenaz 67 Rongellen

79,8 83,2 81,6 86,4 79,4 92,2 95,7 90,9 57,5 76,2 81,5 86,8 84,6

71,5 67,3 75,1 84,4 71,9 88,8 92,8 67,6 51,3 65,8 80,0 84,7 81,7

1

71,2 j 65,1

65,3 i 63,9 46 Hubertskirch 98,4 96,8 96,8 95,6 74,1 1

11

66,7 51 Cierny 96,4 95,2 94,6 92,8 83,1 76,5 52 Murau 96,7 95,4 94,6 93,.3 71,2 1 68,3 701 Tat. Kraviany 85,0 78,7 78,7 75,3 86,4 '1 77,7 702 Tat. Kraviany 80,9 74,0 72,5 66,4 91,9 82,3 7l1 Biely Vah 82,8 77,0 75,4 67,6 65 7 1 83.,8

4.8

~,4 III! 42--,3- 7l1 Biely Vah 80,6 79,3 77,7 65,6

721 Vysne Hagy 60,4 57,7 55,4 46,5

56,4 i 45,0 1---7_2_2 _V_y_sn_e_H_a_gy_. --+-6'.._),_l-+-6_2_,_l-+--6_1_,0_1-5_9_,o_

1

78,0 71_ ,5 53 Schottland 99,4 98,8 98,8 96,9 75,7 1 67,4 55 Schott.Vising 95.2 94,7 94,7 93,8 80,8 1 70.,2

Anga·ben pro 1949 in Betracht zu ziehen sind. Die bis 1951 zu verzeichnenden, größer werdenden Abgänge sind bereits auf Selektion infolge gegenseitiger Konkurrenz zurück- zuführen; sie dürfen deshalb nicht ohne weiteres mit den übrigen Ergebnissen des Jahres 1951 verglichen werden.

Die kleine Gruppe der sibirischen Lärche, Nr. 37 aus Finnland, Nr. 54 aus Visingsö, ist praktisch völlig verschwunden. Die 5,5

%

bei Herkunft Nr. 37 repräsentieren noch 6, die 30

%

bei Herkunft Nr. 54 noch 12 Pflanzen.

364

(11)

Interessanter als diese vorläufigen Endergebnisse sind die Abgänge nach de rn ersten V e g et a t i o n s j a h r und die Ab g ä n g e, welche auf das Trocken - j ahr 1949 (vgl. Tab. 14) folgten.

Sehr gut ü'berstun'den die Verpflanzung im allgemeinen die Alpenlärchen-Herkünfte aus tiefen Lagen, die Lärchen aus Polen, die Sudetenlärchen, die schottischen und die japanischen Lärchen. Die Herkunft Murau Nr. 8 als österreichische Alpenlärche mitt- lerer Lage litt, je nach Teilfläche, stellenweise sehr stark und verhielt sich damit ähnlich wie die schweizerischen Herkünfte aus solchen Höhenlagen (Versam Nr. 56, Tornils Nr. 64). Unter den schweizerischen Herkünften litten die beiden Alpen-Tieflagen-Her- künfte, Nr. 65 Untervaz und Nr. 66 Ravellen, am wenigsten unter der Verpflanzung.

Von den Hochlagenlärchen verhalten sich die beiden österreichischen Herkünfte Nr. 15 Michael und Nr. 17 Ried-Pfunds außerordentlich gut, verglichen mit den schwei- zerischen Hochlagen (Nr. 58, 59, 68) und auch im Vergleich mit der Herkunft aus der hohen Tatra Nr. 72. Innerhalb der Tatra-Herkünfte litten Nr. 51 Cierny und Nr. 52 Murau sehr wenig, verglichen mit Tatta Nr. 70, die sogar aus etwas tieferer Lage stammt als die erstgenannten Herkünfte.

Das Trockenjahr 1949 setzte den meisten schwe~zerischen Her- künften mehr zu als irgend einer der übrigen Herkünfte (ausgenom- men die sibirischen Lärchen) . Bei den österreichischen Lärchen tiefer, mittlerer und hoher Lage betrugen die Pflanzenabgänge zwischen den J aihren 1949 und 1951 im Mittel um 3

%,

bei den schweizerischen Herkünften tiefer Lage um 6

%,

bei mittleren Lagen um 9

% ,

bei hohen Lagen um 12

% .

Soweit für die einzelnen Herkünfte Wiederholungen vorliegen, zeigen diese deutlich genug, wie sehr verschieden die Abgänge lokal sein können, obwohl die ganze Versuchs- fläche praktisch sehr einheitliche Verhältnisse aufweist. Das uneinheitlichste füld ver- mittelt in ·dieser Hinsicht die Herkunft Murau Nr. 8. In den Wiederholungen Nr. 84 und 85 sind die Abgänge im Vergleich zu Nr. 81, 82 und 83 von Anfang an· so groß, daß nur Standortsunterschiede als Ursache in Betracht fallen können. Verg1'eicht man aber die erstgenannten Teilflächen, z.B. Nr. 84, mit der unmittelbar benachbarten Teilfläche Nr. 741 (japanische Lärche,Lehrwald) oder Nr. 85 mit der ebenfalls ·benachbarten Fläche Nr. 53 Schottland, so erhellt sich deutlich, daß sich die Stan ·dortsuntersch :iede nicht für jede Herkunft in gleichem Maße auswiirken. Die Herkunft Murau Nr. 8 reagiert auf verhältnismäßig geringe Standortsverschlechterungen ( wobei im vorliegenden Fall recht schwer fällt, zu ermitteln, worin diese «Verschlechterung » liegen könnte) bedeutend empfindlicher als die zum Vergileich herbeigezogenen schot- tischen und japanischen Lärchen.

6. Ausgeglichene und unausgeglichene Herkünfte

Neben der mittleren Gesamtleistung einer Herkunft , ausgedrückt durch die mittlere Scheitelhöhe , muß für den Waldbauer ihre «Ausgeglichenheit» sehr maßgebend für die Beurteilung ihrer Eignung sein. Weist eine Population neben verhärltnismäßig raschwüchsigen einen beträchtlichen Prozentsatz langsamwüchs:iger Individuen auf, so

(12)

kann ihre mittlere Scheitelhöhe ebenso hoch sein, wie bei einer Population, die weder in positiver noch negativer Richtung Extremwerte aufweist. Waldbaulich wertvoller wäre sicher die in diesem Sinne ausgeglichene Population, aus Gründen, die wir be- reits in Abs. 4 erwähnten.

Ausgeglichenheit und Unausgeglichenheit brauchen nicht nur anlagebedingt zu sein.

Wechselnde Bodenverhältnisse und andere Zufälligkeiten können namentlich Unausge- glichenheit vortäuschen.

Für die vorliegende Untersuchung war es deshalb notwendig, in einigen Teilflächen festzustellen, ob irgendwelche Bedingungen innerhalb der von uns gewählten Flächen- größen zu beträchtlichen Verschiedenheiten der Resultate hätten führen können. Da von Anbeginn der Untersuchung immer dieselben Meßpflanzen beobachtet wurden, fiel eine derartige Untersuchung leicht. Die folgenden Beispiele sind so ausgewählt, daß zunächst einige Teilflächen untersucht werden, die schon äußerlich ein ausge- glichenes Wachstum aufweisen.

Die Streuungszerlegung nach E-W verlaufenden Reihen (Linder 15, Mather 16) er- gibt z.B. für die Herkunft Nr. 1 Blühnbach folgende Verhältnisse in den verschiedenen Jahren:

Jahr Streuung Freiheits-

grad

1948 zwi:schen d. Reihen 5 :innerhalb d. Reihen 30

Zusammen 35

1947 zwischen d. Reihen 5 innerhalb d. Reihen 30

Zusammen 35

1949 zwischen d. Reihen 5 innerhalb d. Reihen 30

Zusammen 35

1950 zwischen d. Reihen 5 innerhalb d. Reihen 30

Zusammen 35

1951 zwischen d. Reihen 5 innerhalb d. Reihen 30

Zusammen 35

Summe der Quadrate

3 431,222 12 186,667 15 617,889 382,2222 2 017,6667 2 399,8889 6 522,556 19 974,000 26 496,556 24 119,222 125 846,667 149 965,889 29 244,8888 197 696,3334 226 941,2222

Durchschnitts- Streuungs-

quadrat verhältnis F

686,2044 1,69 406,2222

76,4444 1,14 67,2555

1 304,5112 1,96 665,8000

4 823,8444 1,15 4 194,8888

5 848,9776 6 589,8778

0,89

Das Streuungsverhältnis «F» wird in keinem einzigen Jahr bedeutsam. Die Streuung

«innerhalb der Reihen» - untersucht wurden in diesem Falle 6 Reihen, in jeder Reihe 6 Bäume - ist verhältnitsmäßig groß und überdeckt damit die Unterschiede, welche zwischen den Reihen bestehen. Für das Jahr 1951 fällt das Verhältnis sogar unter den Wert 1. Im vorliegenden Fa:lle müßte das Streuungsverhältnis «F» mindestens 3,7 bzw.

366

(13)

2~5 betragen, damit der Unterschied zwischen den Ergebnissen der einzelnen Reihen bedeutsam wäre ( für P

=

0,01 bzw. P

=

0,05 )1. Ein ganz ähnliches Bild ergibt sich all!ch für ein anderes Beiispiel, die Teilfläche Nr. 742 , japanische Lärche, Lehrwald.

Jahr Streuung Freiheits- Summe der Durchschnitts- Streuungs-

grad Quadrate quadrat verhältnis F

1947 zwischen d. Reihen 5 776,4048 155,2809 1,09

innerhafö d. Reihen 36 5 147,7143 142,9921

Zusammen 41 5 924,1191

1948 zwischen d. Reihen 5 922,477 184,4954 0,34

innerhalb d. Reihen 36 19 503,143 541,7539

Zusammen 41 20 425,620

1949 zwischen d. Reihen 5 7 968,000 1593,6000 1,38

innerhalb d. Reihen 36 41 720,572 1158,9048

Zusammen 41 49 688,572

1950 zwischen d. Reihen 5 17902,40 3 580,48 1,50

innerhalb ,d, Reihen 36 85 995,72 2 388,77

Zusammen 41 103 898,12

1951 zwischen d. Reihen 5 24 945,07 4 989,014 1,41

innerhalb d. Reihen 36 127 418,58 3 539,405

Zusammen 41 152 363,65

Auch hier (Nr. 742 ) sind die Unterschiede nie bedeutsam. Die F-Werte müßten hier mindestens 3,2-3,4 bzw. 2,4r-2,5 betragen , da hier •in den verglichenen Reihen je 7 Werte in die Untersuchung einbezogen wurden (für P

=

0,01 bzw. P

=

0,05)1: Da diese Fläche an ihrem Ostrand durch eine Altbirke etwas überschattet ist, wurden in die- sem Falle mit Hilfe von 16 Werten von Bäumen, die genau übers Kreuz im Felde ange- ordnet sind, dieselben Untersuchungen sowohl in Nord-Süd-, als in Ost-West-Richtung durchgeführt. Die Streuungszerlegung kann in diesem Falle etwas eingehender erfol- gen, wie nachfolgende Zusammenstellung zeigt:

Jahr Streuung Freiheits- Summe der Durchschnitts-

F p

grad Quadrate quadrat

1947 R parallel EW 3 109,6875 36,5625 0, ..

R parallel NS 3 350,6875 116,8958 0, ..

Rest 9 1578,5625 175,3958

Zusammen 15 2 038,9375

1 P = 0,01 heißt Wahrscheinlichkeit 0,01: Nur in einem von 100 Fällen würde ein derartiger Unter- schied nur zufällig zustande kommen.

(14)

Jahr Streuung Freiheits· Summe der Durchschnitts·

grad Quadrate quadrat F p

1948 R parallel EW 3 1233,1875 411,0625 0, ..

R parallel NS 3 1556,1875 518,7292 0, ..

Rest 9 7 801,0625 866,7847

Zusammen 15 10 590,4375

1949 R parallel EW 3 5 709,25 1903,0833 1,27 R parallel NS 3 6 625,25 2 208,4167 1,47

Rest 9 13 519,25 1502,1389

Zusammen 15 25 853,75

1950 R parallel EW 3 9 710,0 3 236,6667 1,25

R parallel NS 3 20 294,0 6 764,6667 2,62 0,05-0,20

Rest 9 23 228,0 2 580,8889

Zusammen 15 53 232,0

1951 R parallel EW 3 10 996,0 3 665,3333 0, ..

R parallel NS 3 30 786,5 10 262,1667 2,66 0,05-0,20

Rest 9 34 705,5 3 856,1666

Zusammen 15 76 488,0

Die Ueberschattung wird in dieser Fläche langsam bedeutsamer, indem sich zeigt, daß die Streuung für die Reihen parallel zur Nor,d-Süd-Richtung wesentlich größer wird, als die Reststreuung Gesamtstreuung aller in der Untersuchung berücksichtigten Werte, vermindert um die Streuung, welche zwischen den Reihen in NS- und in EW- Richtung auftritt).

Diese wenigen Beispiele mögen genügen,. um zu zeigen, daß auf Teilflächengrößen, wie wir sie wählten, im allgemeinen keine Bodenunterschiede oder andere Umwelt- bedingungen auftreten, die zu wesentlichen Unterschieden zwischen Teilen ein- und derselben Population führten, vorausgesetzt, daß die 1se Population anlage- mäßig schon Aus geglii chenhei t der Merkma 1 e mit sich bringt.

Dieselbe Untersuchung zeigt z.B. für die Herkunft Nr. 641 Tornils folgende Streu- ungsverhältnisse aus 6 Reihen

a

7 Pflanzen

[.!!2.__

5 ] ·

n2

41 ·

Ende 1947 F= 1,98; 1948 F= 1,09; 1949 F= 1,48; 1950 F=2,18; 1951 F=4,47.

Für Nr. 642 Tornils:

Ende 1947 F=2,32; 1948 F=2,92; 1949 F=2,81; 1950 F=2,74; ]951 F=3,18.

In beiden untersuchten Wiederholungen der Herkunft Tornils treten bis zum Jahr 1951 wesentliche Unter,schiede zwischen den Reihen auf; nach den oben gezeigten Bei- spielen lassen sich diese Unterschiede nur so erklären, daß in diesem Falle eine Popu- lation mit veranlagter stark unterschiedlicher Reaktionsnorm vorliegt. Ob Bodenunter- schiede oder andere Umweltbedingungen diese Verschiedenheiten zu Tage treten lassen, muß dahingestellt bleiben. Für unsere Untersuchungen ist aber das Ergebnis wesent- lich, daß es Herkünfte gibt, die auf diese, gewiß auch in jenen Feldern 368

(15)

(z.B. in Nr.l und Nr.74 2 ) auftretend,en Verschiedenheiten der Um- weltbedingungen nicht oder doch viel schwächer reagieren.

Bemerkenswert ist bei dieser Untersuchung auch die zu belegende Tatsache, daß im Laufe der untersuchten fünf Jahre, an den immer gleichen Bäumen, in den gleichen Reihen, das Streuungsverhältnis nicht gleich bleibt. Die Annahme, daß dieselben Bäume in einem unter sich ähnlich bleibenden Verhältnis reagieren müßten, trifft nicht zu. Ein und dieselben Bäume reagieren auf die ändernden Wuchs- bedingungen während der verglichenen Vegetationsperi9den ver- schieden und die Unterschiede können mit der Zeiit zu bedeutsa- mem Maße ansteigen.

Zur Abschätzung der waldbaulichen Eignung einer Herkunft genügt - neben der durch die Scheitelhöhe ausgedrückten Gesamtwuchsleistung - das einfachere und über- sichtlichere Maß der gewöhnlichen Streuung mittlere Abweichung der Einzel- werte = sx). Die folgenden Beispiele zeigen, welchen Sinn dieses Streuungsmaß, be- zogen auf eine Population, hat.

Bei der Herkunft Blühnbach Nr. 1 beträgt die im Jahre 1951 gemessene mittlere Scheitelhöhe x 295,08 cm; die einzelnen Werte schwanken mit einer mittleren Ab- weichung (= mittlerer Fehler) von sx =

±

84,0 cm um diesen Mittelwert. Bild 3 zeigt die graphische Darstellung dieser Zahlen. Die Herkunft 7 42 weist, als extremes Beispiel für das gleiche Jahr, eine mittlere Scheitelhöhe von

x

= 359,1 cm und eine mittlere Abweichung von sx =

±

59,3 cm auf. Bei bedeutend größerer mittlerer Höhe ist die Abweichung der Einzelwerte hier, im Vergleich zur Herkunft Nr. 1, beträchtlich gerin- ger (Bild 4). Die weitem Bilder 5, 6 und 7 zeigen, daß die absolute Abweichung mei- stens (Ausnahme Nr. 742 ) mit zunehmender Scheitelhöhe zunimmt. Eine klare Abhän- gigkeit in dieser Richtung besteht aber nicht; das absolute Streuungsmaß kann sogar zunächst einen falschen Eindruck für die waldbauliche Beurteilung erwecken. So er- scheinen die Herkünfte Nr. 1 Blühnbach (Bild 3) und Nr. 51 Cierny (Bild 5) als stark unausgeglichen (sx =

±

84,0 bzw.

±

80,1 cm), verglichen mit den Nummern 641 (Bild 6) und 642 (Bild 7) Tomi]s mit mittleren Abweichungen von sx =

±

65,85 cm bzw. sx =

±

53, 7 cm. Die beiden ersten Herkünfte weisen aber eine beträchtlich grö- ßere Wuchsleistung auf als die beiden Tomilser Flächen. Im Verhältnis zur mitt- leren Scheitelhöhe der Herkünfte Blühnbach 'und Cierny ist die mitt- lere Abweichung der einzelnen Baumhöhen vom Mittel geringer als in den Tomilser Flächen. Der Streuungskoeffizient, der die mittlere Ab- weichung in Prozenten der Scheitelhöhe ausdrückt, beträgt für die hier besprochenen Beispiele:

Nr. 742 Japaner Lehrwald Nr. 1 BI ühnbach Nr. 51 Cierny Nr. 641 Tornils Nr. 642 Tornils

s

%

= 16,5 s

%

=28,5 s

%

=29,6 s

%

=31,0 s

%

=39,5

Die waldbauliche Eignung einer Herkunft muß demnach vor allem nach der Wuchsleistung und dem Streuungskoeffizienten beurteilt

(16)

Scheitelhöhen (SH x), Jahrestrieblängen (Tr x), Streuungsprozente (s 0/o) Tab. 3 und Streuung der Mittel (sx) für alle untersuchten Herkünfte

194,7 1948 1949 1950 1951

Herkunft

SH Tr SH Tr SH Tr SH Tr SH

1 Blühnbach cm 37,,2 72,7 109,9 31,5 141,4 64,1 205,5 89,6 295,1

s% 21,7 27,7 21,7 42,9 23,0 80,8 34,7 24,5 28,5 - 1,16 2,90 3,,44 1,94

S X 4,69 7,47 1'0,29 3,16 12,12

5 Krumba ch cm 38,5 64,6 103,1 27,4 130,5 33,9 164,4 69,5 233,9

s% 33,7 32,0 28,4 60~0 30,3 109,2 37,3 40,0 34,6

- 1,87 2,98 3,22 2,37

S X 5,70 5,33 8,84 4,01 11,67

81 Murau cm 47,2 57,9 105,1 28,0 133,Z 65,8 198,9 72,0 270,9

s% 25,5 23,2 lü,8 42,6 20,7 60,7 28,9 38,5 25,0 - 1,70 1,90 1,61 L,68 3,88 5,64 8,13 3,92

9,59

S X

82 Murau cm 48,7 30,:Z 78,9 22,0 100,9 58,1 159,0 58,6 217,6

s% - 32,9 47,8 32,1 48,2 32,1 56,8 34,2 38,9 30,3

2,26 2,03 3,57 1,49 4,57 4,67 7,68 3,22 9,32

S X

8'3 Murau cm 45,7 31,7 77,4 13,8 91,2 23.3 114,5 54,2 168,7

s% 31,5 42,1 29,6 58,1 30,3 1-w:5 40,2 46,5 36,8 - 2,19 2,03 3,43 1,22 4,20 4,60 7,01 3,84 9,45

S X

84 Murau cm 43,0 24,5 67,5 19,4 86,9 51,9 138,8 59,2 198,0

s% - 27,7 51,2 24,5 48,0 25,1 70,7 32,8 35,1 29,0

1,68 1,77 2,33 1,31 3,08 5,18 6,43 2,93 8,10

S X

85 Murau cm 41,5 31,6 73,1 18,2 91,3 52,1 143,4 49,3 192,7

s% 31,8 57,0 30,0 48,1 27,8 57,1 1 29,7 37,0 25,3

-- 1,86 2,54 3,10 1,23 3,59 6,02 2,57 6,83

S X 4,20

9 Obervellach cm 32,9 55,1 88,0 24,4 112,4 28,0 140,4 66,5 206,9

s% - 25,3 30,6 24,9 5.I,O 25,8 129,6 36,9 35,6 3:1,3

1,31 2,39 3,10 1,76 4,11 5,,12 7,32 3,35 9,15

S X

10 Pitztal cm 28,7 46,9 75,6 24,7 100,3 30,9 131,.2 62,8 194,0

s% 31,4 34,8 29,3 38,6 27,4 101,6 35,2 33,9 30A - 1,27 2,30 3,13 1,34 3,88 4,43 6,52 3,00 8,35

S X

}5 :Michael cm 30,7 53,6 84,3 20,1 104,4 31) . 135,5 64.0 199,5

s% - 25,8 32,0 27,0 53,9 27,2 117,0 37,8 30.,6 31,9

1,13 2,45 3,25 1,55 4,06 5,18 7,3'1 2,80 9,08

S X

17 Ried-Pfunds .cm 34,3 51,3 85,6 26,9 112,5 45,3 157,8 68,0 225,8

s% - 28,2 36,6 28,8 35,5 27,2 86,5 35,1 32,8 30,4

1,42 2,76 3,62 1,40 4,50 5,78 8,16 3,29 10,13

S X

69 Lenzburg cm 43,5 22,1 65,6 25,8 91,4 80,5 171,9 77,.2 249.1

s% - 29,3 53,1 25,5 43,4 24,7 53,4 30,4 28,0 26:2

1,84 1,69 2,41 1,61 3,25 6,20 7,54 3,11 9,42

S X

56 Versam cm 38,4 31,0 69,4 17,4 86,0* 32,8 118,8 53,5 172,3

s% 26,0 34,5 23,5 55,1 26,1 109,9 44,9 51,8 43,1 s :x 1,45 1,56 2,38 1,39 3,,27 5,26 7,77 4,Ü'3 10,82

641 Tornils cm 41,3 27,0 68,3 23,1 91,4 52,7 144,1 67,7 211,8

s% -- 35,1 48,1 28,5 46,1 27,2 71,7 35,4 31,8 31,1

2,05 1,83 2,75 1,50 3,51 5,34 7,21 3,04 9,31

S X

642 Tornils cm 53,1 27.9 81,0 12,4 93,4 9,7 101,7* 34,5 136,2

s% - 28,4 46) 25,1 70,7 26,8 137,5 34,0 65,6 39,5

2,30 1,98 3,10 1,33 3,79 2,02 5,27 3,45 8,19

S X

64:J Tomils cm 35,6 23,0 58,6 10,9 69,5 22,9 92,4 37,4 129,8

s% - 32,1 36,0 24,5 68,3 23,1 134,5 42,4 55,9 39,5

1,68 1,21 2,11 1,09 2,14 4,53 5,76 3,08 7,54

S X

644 Tornils cm 41,2 2.2,5 63,7 22,4 86,1 58,4 144,5 63,3 207,8

s% - 29,6 50,8 28,5 44,5 26,6 48,2 30,4 23,5 26,4

1,75 1,65 2,62 1,43 3,3:0 4,06 6,33 2,14 7,90

S X

370

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

gehalt, und um so leichter kann das Bodengefüge zerstört werden. Tonreiche, entwik- kelte Braunerden versauern auch unter Nadelhölzern sehr langsam. Allerdings sagt

Betrachtet man in Tabelle 2 die mittleren Trockenraumgewichte ver- schieden starker und verschieden alter Stämme, so zeigt sich, daß das Raumgewicht mit steigendem

Abbaukurve aus Abb. Einerseits ist nach Abb. Diese Optimumkurve entspricht der auf Grund von Abb. 18) unverhältnismäßig größer ist als.. Ordinaten: Durchschnittliches

Es ist eine bekannte Tatsache, daß nur in Ausnahmefällen ein beherrschtes oder gar unterdrücktes Bestandesglied sich dauernd in den überstand empor zu arbeiten

für verschiedene Weidenarten (Forstgarten Waldegg) Tab.. m starken Konzentrationen dagegen wachstumshemmend wirken. Bei den Weiden- arten sind offenbar andere Faktoren,

Durch eine kleine Ergänzung kann das bisher übliche Anzeichnungs- protokoll sehr gut auch für die Bewertung verwendet werden (Tab. Die Umschreibung der zu

Geht man von fehlerfreiem Holz aus, so ist das Trockenraumgewicht diejenige Eigenschaft, die am meisten über die Güte des Holzes zu verschiedenen

i. Ein Festmeter waldfrischer Fichtenstangen ist deshalb immer schwerer als ein Festmeter Starkholz, weil mit zunehmendem Alter der Kernholzanteil größer wird. M.,