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Archiv "Fortbildungsveranstaltungen der Bundesärztekammer 2001" (04.05.2001)

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Vorbildfunktion erhalten. Denn diese auch in Politik und Wirtschaft gängige, historisch gesehen calvinistisch-puritani- stische Arbeitsauffassung (11), in der die Berufsarbeit die einzig tragende Achse der Lebensführung darstellt, erfüllt von ärztlicher Seite aus gesehen oft schon die Kriterien einer Sucht (10). Mögen die Motive für dieses Arbeitsverhalten auch noch so edel erscheinen: Wissenschaftli- cher Forschungsdrang, ärztlicher Beruf als Leidenschaft, Gestaltungswille oder einfach nur hohes moralisches Pflicht- und Verantwortungsgefühl, immer spie- len auch forsches Karrieredenken, aus- geprägte Suche nach Erfolg und Aner- kennung (10), Streben nach Macht und Reichtum sowie die Befriedigung männ- licher Eitelkeiten eine Rolle (4, 9). Die Psychologen sehen lediglich den ,,getrie- benen Menschen“ (Max Weber), ruhelos und entwurzelt in unserer ,,flexiblen Ge- sellschaft“ (11), der aus seiner Lebensge- schichte die Fantasie mit sich herum- schleppt, nur durch seine Leistung ak- zeptiert und geliebt zu werden. Er sucht seinen moralischen Wert durch die Ar- beit zu beweisen (9). Nur selten gelingt dies dem ,,arbeitsfixierten Familien- flüchtling“ zumindest im häuslichen Be- reich, wo ihm oftmals mangelnde All- tagstauglichkeit und fehlende Erzie- hungskompetenz vorgeworfen wird (9).

Vielleicht sollten wir daher im eigenen Interesse, im Interesse unserer Familien und besonders der Kinder eine gewisse Rücknahme und Relativierung der abso- luten Dominanz von Beruf, Leistung (und folglich auch Einkommen) anstreben (4), denn „es ist das Wissen um die Vergäng- lichkeit des Lebens, das immer wieder den Anstoß gibt zu einem veränderten, be- wussteren Gebrauch der Zeit“ (8).

Wer übernimmt die Verantwortung?

Wir wissen um die grundsätzliche Ab- hängigkeit des individuellen ärztlichen Handelns von den Vorgaben des Ge- sundheitssystems und dessen Abhängig- keit von ökonomischen und politischen Faktoren (7). Daher ist, gerade im Zeit- alter der „organisierten Unverantwort- lichkeit“ (Ulrich Beck), zu fragen: Wer wird letztlich die persönliche Verant- wortung übernehmen, wenn der schein-

bar unabdingbare, in allen Konsequen- zen noch nicht überschaubare „Wandel in unseren Kliniken“ doch fortschrei- tend zulasten der Menschlichkeit geht?

Zumindest für den von Ärzten über- schaubaren klinikinternen Bereich hat zu gelten: Wer den Anspruch auf ,,Richtlinienkompetenz“ erhebt, muss auch für die Folgen geradestehen, denn nur in der Übernahme von Verantwor- tung erweist sich die Ausübung von Macht auch moralisch als legitim (11).

Der Beruf des Arztes ist großartig, und Arzt sein wird immer auch mit Idealismus verknüpft bleiben. Wir müs- sen versuchen, den jungen Ärztinnen und Ärzten in der Ausbildung das heu- te mehr denn je entstandene Gefühl zu nehmen, dass es aus vielerlei Gründen ein Fehler war, sich für diesen Beruf entschieden zu haben.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 2001; 98: A 1172–1176 [Heft 18]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

(Der Verfasser widmet den Beitrag seinem Vater, Dr.

med. Herbert Görg, zum 80. Geburtstag.) Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Konrad Görg Dürerstraße 35, 35039 Marburg E-Mail: goergk@med.uni-marburg.de

D

ie Spitzenverbände der gesetzli- chen Krankenkassen fördern 31 Projekte unabhängiger Verbrau- cher- und Patientenberatung mit zehn Millionen DM jährlich (Heft 11/2001).

Zu den ausgewählten Angeboten zählt www.patienten-information.de, ein deutsch- sprachiges Internet-Portal zu qualitäts- gesicherten Gesundheitsinformationen.

Wer die Adresse anklickt, findet Laien- informationen zu 46 Erkrankungen und Themenbereichen mit Links zu etwa 500 Quellen. Ergänzt wird dieses Angebot um eine umfangreiche Linksammlung zu wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Einrichtungen der Selbsthilfe und Beratung.

Zuständig für das Portal ist die Ärzt- liche Zentralstelle Qualitätssicherung (ÄZQ). Sie kooperiert mit dem Deut- schen Cochrane-Zentrum, dem Nieder- sächsischen Verein zur Förderung der Qualität im Gesundheitswesen und der Medizinischen Hochschule Hannover.

Kooperation mit

Verbraucherberatungen

Für www.patienten-information.de er- hält die ÄZQ nun Fördergelder in Höhe von knapp 1 Mio. DM. Das Geld wird eingesetzt, um das Angebot für die Arbeit von Einrichtungen zur Verbrau- cher- und Patientenberatung nutzbar zu machen. Sie können sich bei Bedarf in einem Netzwerk zusammenschließen, um das Internet-Portal zu nutzen, wei- terzuentwickeln und gemeinsam mit der ÄZQ ein Schulungsprogramm für Mitarbeiter zu entwerfen, die damit ar- beiten wollen. Die ÄZQ ist eine ge- meinsame Einrichtung von Bundesärz- tekammer und Kassenärztlicher Bun- desvereinigung. Die Projektbereiche Leitlinien-Clearingverfahren (www.leit- linien.de) und „Patienten-Informatio- nen“ sind öffentliche Informationen ohne Zugangsbeschränkungen. Rie T H E M E N D E R Z E I T

A

A1176 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 18½½4. Mai 2001

Fortbildungsveranstaltungen der Bundesärztekammer 2001

8. Fortbildungsseminar der Bundesärztekammer vom 7. bis 15. September 2001 in Würzburg,

Fachhochschule Am Röntgenring einschließlich Fachkunde „Rettungsdienst“

vom 8. bis 15. September 2001

30. Interdisziplinärer Zentralkongress für die Fachberufe im Gesundheitswesen vom 19. bis 21. Oktober 2001 in Augsburg,

Zeughaus, im zeitlichen Zusammenhang mit dem 92. Augsburger Fortbildungskongress

für praktische Medizin

26. Interdisziplinäres Forum „Fortschritt und Fortbildung in der Medizin“

vom 10. bis 12. Januar 2002 in Köln, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein,

Bezirksstelle Köln

Programmanforderungen richten Sie bitte an:

Bundesärztekammer, Dezernat Fortbildung und Gesund- heitsförderung, Postfach 41 02 20, 50862 Köln, oder per Fax: 02 21/40 04-3 88, E-Mail-Adresse: cme@baek.dgn.de – Änderungen und Ergänzungen vorbehalten –

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