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72 Jahre danach

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Bayerisches Ärzteblatt 7-8/2010 371

BLÄK informiert

Ärzte – Was bedeutet ‚Medizin im National- sozialismus’ für uns heute?“. Eine Einführung in die Ausstellung durch Ausstellungsmacher Ebell und ein Schlusswort von Professor Dr. Dr.

Johannes Ring, Studiendekan, Fakultät für Me- dizin der TUM, rundeten thematisch das Pro- gramm ab.

Dagmar Nedbal (BLÄK) jüdischer Ärzte im Nationalsozialismus“ re-

ferierte Dr. Rebecca Schwoch und Linda L.

Damskis, präsentierte auszugsweise „Zerrissene Biographien“ jüdischer Ärztinnen und Ärzte.

Privatdozent Dr. Gerrit Hohendorf, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der TUM stellte in seinem Vortrag die Frage: „72 Jahre nach dem Approbationsentzug für jüdische Am 30. September

1938 wurde jüdischen Ärztinnen und Ärzten per Gesetz vom 25.

Juli 1938 verboten, ihren Beruf weiter auszuüben. Zum 31.

Januar 1939 wurde die entsprechende Verordnung auch auf die jüdischen Zahn- ärzte, Tierärzte und Apotheker ausgeweitet, wobei die entspre- chenden Verbände und Standesorganisa- tionen die Ausgrenzung und Entrechtung maßgeblich mit vorangetrieben haben. Die Ausstellung, unter der Schirmherrschaft von Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, will an dieses Unrecht er- innern und mahnen.

Die Ausstellung, die von Dr. Hansjörg Ebell, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Ursula Ebell konzipiert und von Tobias Wittenborn gestaltet wurde, wird seit 2008 an verschiedenen Orten gezeigt. Sie dokumentiert an Hand von Einzelschicksalen jüdischer Ärztinnen und Ärzte aus München, Nürnberg und Fürth, wie durch Verordnungen und Gesetze Lebensgeschichten zerstört wur- den. Von 1. bis 30. Juni 2010 war sie im Klinikum rechts der Isar (MRI) zu sehen. Danach zieht sie nach Ansbach weiter, und wird auf dem 69. Bayerischen Ärztetag im Oktober 2010 in Fürth zu sehen sein.

72 Jahre danach – welche Bedeutung hat der Approbationsentzug jüdischer Ärztinnen und Ärzte und die Medizin im Nationalsozialismus für uns heute? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Auftaktveranstaltung am 1. Juni zur Ausstellung im Klinikum rechts der Isar. Bei- träge über die Verfolgung jüdischer Ärzte in Bayern wurden ebenso dargestellt, wie Le- bensbilder jüdischer Ärzte porträtiert. Nach Grußworten von Professor Dr. Peter Gritzmann, Vizepräsident der Technischen Universität München (TUM), Professor Dr. Reiner Gradin- ger, Ärztlicher Direktor der MRI, Professor Dr.

Peter Henningsen, Prodekan, Fakultät für Me- dizin der TUM, sprach Dr. Janusz Rat, Vorsit- zender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns und Vertreter der jüdischen Gemein- de München. Zu „Vom jüdischen Deutschen zum ‚fremdrassigen Element’. Zur Verfolgung

72 Jahre danach

Auf 20 Schautafeln:

Approbationsentzug jüdischer Ärztinnen und Ärzte. (Fotos: ar) Privatdozent Dr. Gerrit

Hohendorf

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