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Süditalien : fünf Jahre danach

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Academic year: 2022

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(1)Süditalien : fünf Jahre danach. Autor(en):. Erhardt, Elsa / Gallina, Nicola / Predasso, Maurizio. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Actio : ein Magazin für Lebenshilfe. Band (Jahr): 94 (1985) Heft 7:. Entthront Henry Dunant den Denver-Clan?. PDF erstellt am:. 30.01.2022. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) +__ EXKLUSIVER AUSLANDBERICHT. Süditalien: Fünf Jahre danach Am 23. November 1980 erschütterte ein schweres Erdbeben Süditalien. Die traurige Bilanz: 3000 Tote, Tausende von Verletzten, über 300000 Obcfôqhjtose. In einem einmaligen Akt der Solidarität wurden in der Schweiz innerhalb kürzesterZffk*30 Mio. Franken gesammelt. Die Hilfsbereitschaft war grenzenios. Auch das Scbwe/zen'scbe Pofe /Creuz war von /Anfang an c/abe/' m/'f Sofo/tb/'/fe und be/'m. Sau, /AJfcau und der /Ausrüsfung vojdr/ngrend nofwend/gen ^fa/en und med/z/'n/'-. Der Weg durch die Institutionen Erbardf, SF/C im süditaUnseNJätigkeit lieniscnan Erdbebengebiet ist gekennzeichnet durch zwei grundsätzliche, bereits i. 1981. erfolgte ^Verlegungen:. Das Ausitoss des finanziehen Engagernknts des SRK, und die schwieligen lokalen 1.. Verhältnisse, erforderten eine langfristige Präseri\ unseres Hilfswerkes und sWjjit den Einsatz von ständigen sStyveizerischen und italienischen Delegierten. 2. Das SRK beabsichtigtet sich nach den kurz- und mittel-. fristigen Hilfeleistungen in der letzten Phase seiner Tätigkeit auf den sozialen Wohnungsbau zu konzentrieren. Damit sollte absolut vorrangigen Bedürfnissen Rechnung getragen werden, nämlich der Schaffung von Wohnraum und der Beschäftigung von lokalen Arbeitskräften. Dieser mutige Entscheid war nicht immer leicht durchzuhalten, hat sich jedoch als richtig erwiesen. Die durch sorgfältige Abkläerworbenen rungsarbeit Kenntnisse ermöglichten den folgerichtigen Übergang von den SRK-Projekten im sozialen, medizinischen und schulisehen Bereich zu den HäuserProgrammen. Vorerst ging es darum, beharrlich und geduldig die Partnerschaft mit den Behörden und der Bevölkerung aufzubauen und an dieser festzuhalten, auch als Süditalien längst aus den Schlagzeilen verschwunden war. Allerdings stellte der vor allem durch bürokratische und geHindernisse setzgeberische ausserordentlich erschwerte Werdegang von Projekten in Süditalien unsere Ausdauer und Motivation auch im Bereiche des sozialen Wohnungsbaus auf harte Probe.. sehen E/nr/cdfungen. Den e/gend/cden Scbwerpun/cf aber /egfe das SF/C auf den soz/'a/en lA/obnungsbau. Das war und /'sf e/'n /anger I/Vegr durcb c//'e /fa//en/scben /nsfanzen. Docb d/'e Erûcbfe d/eses ba/tnäcfegen, fyp/'scb scbwe/zer/'scben E/'nsafzes ze/'gen s/'cb beute, fünf dabre danach, /n 7ore//a de/ bombard/ tonnten am noch härter und komplexer gewordenen Realität Süditaliens näherzukommen und den Anliegen der Bevölkerung wirklieh Rechnung zu tragen. Unsere Delegierten setzen sich mit seriöser Arbeit und konkretem, persönlichem Engagement ein. Ihre Präsenz wird auch entsprechend geschätzt.. Das SFfK hat auch die Bauvorhaben nteals rein technisehe Aufgab&rr^erstanden. Zum einen haben wjrauf den Eigenleistungen der rS^meinden, vor allem den termkigerechten Erschliessungs- \nd Umgebungsarbeiten, behar Wie das Beispiel anderd Wohnbauprojekte zeigt, kanr nur auf diese Art vermieden^ werden, dass Häuser wegen fehlender Infrastrukturen mitDr. A//'co/a Ga///'na, unter jahrelang leerstehen. Ge\re/ndepräs/'denf Zum andern wirken unsere von Fftneagnano a/ Monte Delegierten aktiv mit bei der Dr. /V/'co®Hsïg///'na /'sf e/'n /unger Zuteilung der Wohnungen an S/'ndaco une e die aie notwendigen en, die noiwenaiaen seb/'ed zu manchen andern GeJ Vorau®e> füllen. me/'ndepräs/'denfen /'m Erdb dass sie\ur Zeit des Erdbebengeb/'ef /'n den torz//ûren bens Mietatwaren und somit Adm/n/straf/vwa/r/en m/'f gn kein AnrecnT"*àuf staatliche sem Mehr /'n se/'nem Amf heWiederaufbausubv sfaf/'gf. Er /'sf se/ber /'n Poma_ haben, die nur Hausbesitzer? gnano a/ Monfe au/gewachzustehen. Dann werden noch Isen ufjd orbe/teä heufe a/s Gyeine ganze Reihe von sozialen näQ/ff^Jeä/p ijplffc/ Sa/erno. Er Faktoren berücksichtigt und für se/be Pf//'chf, s/'cb a/s Gfepef/TEteoräs/'denf für se/'im persönlichen Gespräch vertieft. Dieses Vorgehen hat sich ne /V7/'fbürger\/'nzusefzen. bereits für die erste, am 21. Juli 1984 eingeweihte RomagnanoVd Monte liegt an der Grenz^iuufiegion Siedlung in Torella dei Lombardi sehr gut bewährt und Basilikata und ist mirweeiger als 500 Einwohnern die lieinkommt auch in den Gemeinden Teora, wo die Bauarbeiten ste Gemeinde Kampanians. schon sehr weit fortgesehntWir leben von der Arbeit auf dem Land, produzieren vor a? ten sind, und in Romagnano al lern Olivenöl und Wein, halten Monte, wo die Planung demnächst abgeschlossen wird, einige Ziegen und wenige Schafe. Das Erdbeben hat uns zur Anwendung. noch ärmer gemacht, es hat Selbstverständlich nehmen die Häuser, aber auch die Stäl^, sich die SRK-Projekte bescheile und Lagerräume für lar den aus angesichts der gewalwirtschaftliches Gerät tigen Bedürfnisse und auch der vielfältigen Probleme der Ernteprodukte zerstört. Beschaffenheit des Ge Region Kompanien, von denen sowie wirtgdaaftü nur Arbeitslosigkeit und Emitechnische/^ UDerlea gration, die sgf%ie^gë^<«fle von betagteiyOnd\CTiindertI sindeutig geigen Menschen /genannt seien. Wiederaufbau des alten RoWährend üqer vier Jahren hamagnano. Die jahrhu^dertelanben wir un^gdoch bemüht, ge Geschichte eitler kleinen Gemeinde ging in vfenigen Auder infolge de?""§i£ibebens. 27. du//' 7 954 d/'e ersten soz/a/en 1/l/obnungsbaufen fd/'e f/'nanz/'e// und persone// aucb vom Scbwe/zer/'scben /Cats-. sfropbenb/'/fstorps unterstützt wurden/ fre/gegeben werden. Das zwe/'te SS/C-Pro/'e/tf /'n Teora /'sf ange/aufen, das be/'ssf, es w/'rd gebaut. Das dr/'ffe SF/C-Programm /'n Pomsgnano /'sf /'n l/orbere/fung. D/'e Fedatoon Dazu kommt, dass der allgemeine Wiederaufbau im Wohnungswesen nur sehr schleppend eingesetzt hat. Wir dürfen deshalb annehmen, dass wir mit unserer Projektarbeit zu einem Neubeginn beitragen und Zeichen menschlicher Verbundenheit setzen können.. ür die Schwächsten i. -. i. genblicken jäh zu Ende. Wir sehen uns vor die ausserordentlich schwierige Aufgäbe gestellt, das neue Dorf einige Kilometer vom alten Romagnano entfernt aufzubauen. Zwar sollen traditionelle Elemente dabei einbezogen werien, doch wollen wir dem aderaufbau einen innovativet^Stearakter geben und auf nostalgisch^^ Nachahmung verzichten. Di^b^bensbedingungen, der sozialeul'NL wirtschaftliche Kontext, aberVich die techn^®ljen Möglichkeit haben Jfch vefcfnefgfttund er fordein neue, angepaßte Lösungen, Weil das SRK voll den gleichen Überlegungen \ps-J geh/ wird sich sein Häuserpro/ramm harmonisch in unser wtBBteraufbaukonzept einfügen u\L das gravierende Wohnproble^ für diejenigen Menschen lefen, die kein Anrecht auf Subventionen der öffentlichen Hanjl haben. Es siaertlre sozial und wirt§chafüfch schwächsten Mitbürge|, die diese Hilfe benötietagte, die zur Zeit des ans in Mietwohnungen und junge Ehepaare, (M bei den Eltern wohnten find von denen einige heute "das erste Kind erwarten. Diese Familien können dank dem SRK der Zukunft zuversichtlieher entgegenblicken. P/'ffe umb/äffern. ACTIO. 23.

(3) Schweizerisches Rotes Kreuz. EXKLUSIVER AUSLANDBERICHT. Sie sind schön, diese Häuser Von Maur/z/o Prec/asso, ArcfaYe/cf, SfffC-Pro/'efcf/erter. war ich zum erstenInmalTeora am 26. November 1980, also drei Tage nach dem Erdbeben. Ich kam aus dem Friaul, das 1976 von Erdbeben betroffen wurde, und fühlte mich zu Solidarität verpflichtet. Wir Freiwilligen brachten Feldbetten, Decken und Zelte. Doch die Wirklichkeit, die wir. vorfanden, überstieg unsere Vorstellungskraft und auch unsere Kräfte. Auf der Strasse waren Hunderte von Särgen aufgeschichtet, die Körper von Frauen, Betagten, Jugendlichen waren auf offenen Lastwagen verladen. Es war totenstill. Die ersten Hilfsgüter waren eingetroffen: Decken, Kleider, Matratzen, die im unaufhörlichen Regen vermoderten. Die Zelte auf dem von Schlamm aufgeweichten Sportplatz waren leer und verlassen. Daneben standen die Menschen, versteinert, das Grauen in den tränenlosen Augen. Nach einigen Tagen gingen wir weg, machtlos und niedergeschlagen. Hier braucht es andere Mittel, eine andere Pianung, um wirklich helfen zu können. Gerne akzeptierte ich deshalb im Frühjahr 1982 das Angebot, nach Süditalien zurückzukehren, um bei den Wohnbauprogrammen des SRK mitzuarbeiten. Auch diesmal war die Situation alles andere als leicht: Die vom Erdbeben ge-. troffenen Gemeinden gehören zu den ärmsten Italiens: Seit Jahrhunderten vernachlässigt, wirtschaftlich und kulturell rückständig, ohne die erforderliehen administrativen Strukturen und technischen Mittel, mussten sie jetzt Aufgaben meistern, die sie eindeutig überforderten. Nach der eigentlichen Notphase waren geologische Untersuchungen, Wiederaufbaupläne, Finanzierungsprogramme, Landenteignungen notwendig, die durch eine schwerfällige Bürokratie und eine ungenügende Gezusätzlich setzgebung erschwert wurden. Bei solchen Schwierigkeiten ist Ausharren ein Gebot. Die zu leistende Hilfe ist vielfältig: So gilt es einmal, Wohnraum zu schaffen für eine ganze Anzahl Menschen, die sonst dazu verurteilt gewesen wären, in. 24. ACTIO. den mitunter räumlich recht prekären Fertighäusern zu bleiben, aber auch mit Institutionen, Behörden, Gemeindetechnikern und der Bevölkezusammenzuarbeiten, rung bei organisatorischen Fragen mitzuwirken und die verschiedenen Genehmigungsverfahren zu begleiten und zu stützen. In Torella dei Lombardi wurde gemeinsam mit der lokalen Behörde und den von ihr beauftragten Technikern die Integration des schweizerischen Projektes in die Gesamtpianung der Gemeinde erreicht. Es ist ein kleines Quartier entstanden, das den Besonderheiten und Bedürfnissen der Bevölkerung Rechnung trägt und das mit seinen Gemüseund Blumengärten, den Fusswegen und der «Piazzetta», mit der Anwendung von Naturmaterialien beim Innenausbau und dem traditionellen Kamin in der geräumigen Küche, beispielhaft und anregend für den weiteren Wiederaufbau wirken kann. In diesem qualitativ hochstehenden Projekt wurden auch neue, für ein Erdbebengebiet besonders angezeigte Technologien eingeführt. Erstmals haben sodann hier einheimische Handwerkergenossenschaften im gleichen Projekt zusammengearbeitet. In Teora, wo die Bauarbeiten für 17 Häuser zurzeit im Gange sind, erbringen wir den Beweis, dass der Wiederaufbau mit den neuen Möglichkeiten der modernen industriellen Bautechnik auch innert relativ kurzer Zeit realisiert werden kann. Die 20 Häuser des SRK und des Bundes in Torella waren zuerst fertiggestellt; sie werden heute von Bauern, Arbeitern, Rentnern und zurückgekehrten Emigranten bewohnt. Die Leute kennen uns, ihr «Grüezi» soll uns sagen, dass sie in der Schweiz gearbeitet haben. «Sie sind wirklich schön, diese Häuser: kühl im Sommer und warm im Winter. Ohne Euch wären wir immer noch in den Wohnbaracken, wie so viele Leute in andern Gemeinden. Dank der Schweizerischen Hilfe ist für uns das Erdbeben zu Ende gegangen.». -. ß||. O. ...". jFV. :u. •. So sieht heute die erste vom Schweizerischen Roten Kreuz in 7ore//a de/ lombard/ aufgebaute Sied/ung aus.. Die Senioren /73t die £nfwurze/ung vie//e/chf am härtesten gefroffen. Das Schive/zer/sche Rote Kreuz führt für sie in /Indreffa e/'n ,4/fershe/m.. ACTIO. 25.

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