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Wo sind die Gewinne von gestern?

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DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de

Nr. 15/2009 16. April 2009

DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Wo sind die Gewinne von gestern?

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise häufen sich Horrormeldungen von Milliardenverlusten deutscher Banken. Um das marode Bankensystem zu stabilisieren, plant der Bundesfinanzminister, den angeschlagenen Banken unter die Arme zu greifen.

Mögliche Belastungen für die Steuerzahler: stolze 200 Mrd. Euro. Zu befürchten ist, dass diese Mittel dem Sozial- und Gesundheitssystem, der Bildung und der Infrastruktur entzogen werden.

Dabei stellt sich die Frage, warum der Steuerzahler für eine Finanzkrise zahlen soll, die andere verursacht haben?

Vor allem, wenn man sich die Gewinne der Banken betrachtet, die sie mit Kredit- und Wertpapiergeschäften im Ausland gemacht haben.

Dass Banken mit Spekulationen und immer komplexeren Geschäften im Ausland Geld verdienen, ist bereits seit Jahren die Regel. Sie gehen dabei unüberschaubare Risiken ein, können damit aber gleichzeitig hohe Gewinne erzielen. Dies ist der Nährboden für überzogene Renditevorstellungen. Die Erträge aus Wertpapier- und Zinseneinnahmen aus Kreditgeschäften im Ausland betrugen allein in den letzten 10 Jahren insgesamt 1.093 Mrd. Euro. Der größte Teil davon wanderte in die Tresore der Finanzinstitute. Solange die Banken schwarze Zahlen schrieben, konnten sich die Finanzjongleure aus Frankfurt am Main satte Bonuszahlungen einstecken. Wenn sie sich verspekulierten, gab es einen „Goldenen Handschlag“. Nun aber fließen die Erträge aus Kredit- und Wertpapiergeschäften im Ausland nicht mehr. Es gibt aber noch Vater Staat, der bereitwillig das rettende Steuergeld reicht.

Es war nur eine Frage der Zeit bis die Spekulationsblase platzen musste. Ein solches Missmanagement gefährdet die Banken, ihre Mitarbeiter und nicht zuletzt ihre Kunden: Reiche Vermögensbesitzer und Bankmanager haben sich in der Vergangenheit eine goldene Nase im weltweiten Casino verdient. Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zahlen nun die Zeche. Es droht ihnen Arbeitslosigkeit und sozialer Abstieg. Soweit darf es nicht kommen. Die Verursacher der Krise müssen zur Verantwortung gezogen werden. Ein großer Teil der rund 1.100 Mrd. Euro sollte als Wiedergutmachung und zur Bewältigung der Krise dem Bund zufließen. So leer können die Hände unserer Banker nicht sein.

Vom Ausland erhaltene

Vermögenseinkommen deutscher Banken

29,43 40,11 45,89 46,79 44,39 47,22 50,54 56,54 71,42 76,77

39,71 53,49 47,16 43,27 39,95 43,02 55,35 73,92 90,61 97,23

0 20 40 60 80 100 120

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

in Mrd. Euro

Wertpapiere gesamt* Zinsen für Kredite Gesamtsumme seit 1999:

509,1 Mrd. Euro

Gesamtsumme seit 1999:

583,7 Mrd. Euro

* beinhaltet Dividenden, Erträge aus Investmentzertifikaten, Zinsen für Anleihen und Geldmarktpapiere

Quelle: Deutsche Bundesbank

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