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Academic year: 2022

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Nr. 7/8 2015 | UnternehmerZeitung 29 28 UnternehmerZeitung | Nr. 7/8 2015

D I G I T A L

Mobile Business ist Realität

WETTBEWERBSFAKTOR Smartphones eröffnen den Un- ternehmen neue Möglichkeiten, geschäftliche Abläufe mit Kunden, Mitarbeitenden und Geschäftspartnern zu unterstützen. Dieses sogenannte Mobile Business wird dabei immer stärker ein Wettbewerbsfaktor. Eine Strategie hilft beim Einstieg.

TEXT M I C H A E L H . Q U A D E

G

emäss aktuellen Erhebungen benutzt bereits über 75 Prozent der Schweizer Bevölkerung ein Smartphone für den täglichen Zugriff auf das Internet. Für die jüngere Ge- neration ist ein Leben ohne mobile Geräte nicht mehr vorstellbar. Diese Geräte sind un- terdessen ebenso leistungsfähig wie vor rund zehn Jahren ein Personal Computer. Doch wie kann ein Unternehmen Smartphones sinnvoll für den eigenen Geschäftserfolg ein- setzen? Eine Frage, auf die jedes Unterneh- men individuell eine Antwort finden muss.

Das gelingt am besten mit der Entwicklung einer Mobile-Business-Strategie.

RAHMEN DER MOBILE-BUSINESS-STRATEGIE Eine Mobile-Business-Strategie ist grund- sätzlich ein Teil einer übergeordneten Unternehmensstrategie. Ohne die in der Unternehmensstrategie beschriebene Vision und die festgehaltenen Unternehmensziele würden einer Mobile-Business-Strategie die notwendige Orientierung und der Rahmen fehlen. In einer Unternehmensstrategie wird zudem beschrieben, mit welchen Massnah- men die Ziele erreicht werden sollen. Dazu gehört auch, wie die Zielerreichung zu mes- sen ist.

Auch bezüglich Informationssysteme beginnt man im Mobile Business selten auf der grünen Wiese. Praktisch alle Schweizer Unternehmen setzen zur Unterstützung der Geschäftsprozesse bereits Business Software ein, die traditionell auf Personal Compu- tern in einem Informatiknetzwerk betrieben wird. Beim Einstieg ins Mobile Business werden diese bestehenden Informations-

systeme in der Regel nicht obsolet, sondern werden weiter benötigt und müssen, je nach der angestrebten Mobile-Business-Strategie, Informationen für die Nutzung auf Smart- phones bereitstellen. Allenfalls existiert für diese Informationssysteme sogar eine eigene Strategie im Unternehmen, die es bei der Erstellung der Mobile-Business-Strategie zu berücksichtigen gilt.

ENTWICKLUNG DER

MOBILE BUSINESS- STRATEGIE

Doch für welche Unternehmen lohnt es sich nun, eine Mobile-Business-Strategie zu ent- wickeln? Im Prinzip lohnt es sich für alle!

Denn die Kunden, Mitarbeitende und Ge- schäftspartner besitzen alle ein Smartphone, und werden ihre mobilen Geräte einsetzen, gefragt oder ungefragt. Daher ist es keine Op- tion, keine Mobile-Business-Strategie zu ent- wickeln. Denn gerade in Geschäftsprozessen birgt die Nutzung von Smartphones Risiken und Gefahren, zum Beispiel aufgrund fehlen- der Massnahmen für die Gewährleistung von Datensicherheit. Zudem müssen Vorkehrun- gen gegen Datenverlust getroffen werden.

ANALYSE DER ANFORDERUNGEN

Bevor sich ein Unternehmen an die Ent- wicklung der Mobile-Business-Strategie ma- chen kann, muss ein Überblick geschaffen werden, in welcher Form und in welchem Umfang die erwähnten Gruppen ihre Smart- phones bereits in Geschäftsprozessen ein- setzen. Eine Befragung ermittelt die Gründe für die Verwendung von Smartphones, die benötigten Informationen für die einzelnen Aktivitäten und welche weiteren Nutzungs-

möglichkeiten gewünscht wären. Die Aussa- gen geben auch erste Anhaltspunkte, welche strategischen Massnahmen für den operati- ven Betrieb als Erstes ergriffen werden müs- sen.

ZIELE UND MASSNAHMEN FESTLEGEN

Wie bereits erwähnt, ist die Mobile-Busi- ness-Strategie Teil der Unternehmensstrate- gie. Deren Ziele und Massnahmen sind nun auf das Mobile Business runter zu brechen.

Ziele wie höhere Kundenzufriedenheit und Kundenbindung oder Umsatzsteigerung durch mehr Kunden sind Aspekte, die auch für das Mobile Business gelten. In der ent-

sprechenden Strategie soll nun beschrieben werden, mittels welcher Massnahmen diese Ziele mit dem Einsatz von Smartphones er- reicht werden können.

Eine Massnahme zur Kundenbindung könnte etwa die Bereitstellung einer App sein, die es den Kunden ermöglicht, sich über laufende oder abgeschlossene Trans- aktionen zu informieren. Wenn eine App zu aufwendig erscheint, reicht möglicherweise schon eine für mobile Geräte optimierte Website, auf der sich Kunden einloggen kön- nen. Allerdings hat eine App im Gegensatz zu einer Website Vorteile: Die Kunden müssen sich nicht jedes Mal einloggen, um bezüg-

E-BUSINESS

Der Kompetenzschwerpunkt E Business ist Teil des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhoch- schule Nordwestschweiz FHNW. Er erfüllt die Leistungsaufträge «angewandte Forschung und Entwicklung», «Dienstleistungen» und

«Weiterbildung». Im Vordergrund steht die Perspektive des Managements, das mit der Konzeption und der Realisierung von E-Busi- ness Lösungen konfrontiert ist. Einen inhaltli- chen Schwerpunkt bildet die Verzahnung von Strategie, Geschäftsprozessen und Informatik.

Michael H. Quade, M.Sc. ist Dozent für Wirtschafts - informatik und E-Business am Institut für Wirtschafts - informatik der Hochschule für Wirtschaft FHNW, Kompetenz schwerpunkt E-Business.

www.fhnw.ch/iwi/e-business DER AUTOR

lich Datenschutz unkritische Informationen abzufragen. Oft genügt nach der Installation der App eine einmalige Registration. Die App erleichtert auch das in Kontakt treten mit den Kunden über Push-Nachrichten.

Der Aufwand für die Bereitstellung einer App oder einer für mobile Geräte optimier- ten Website stellt eine Investition dar, die es aus ökonomischer Sicht zu amortisieren gilt.

Deshalb wird in der Mobile-Business-Stra- tegie anhand von Kennzahlen und Mess- grössen festgelegt, wie diese Investitionen durch quantitativen oder qualitativen Nut- zen wieder reingeholt werden sollen. Die gleichen Fragen betreffend Kunden stellen

sich auch bezüglich Geschäftspartner und Mitarbeitende: Wie kann man ihre Ansprü- che mit Mobile Business besser erfüllen und sie an das Unternehmen binden? Welcher Aufwand muss betrieben und wie kann die- ser durch Nutzen wieder amortisiert wer- den?

NUTZUNG UND DATENSCHUTZ BESTIMMEN Neben den strategischen Zielen und Mass- nahmen sind in der Mobile-Business-Strate- gie weitere Aspekte festzuhalten. So müssen zum Beispiel Vorgaben für die Art und Be- reitstellung der mobilen Geräte und der darauf genutzten Apps gemacht werden, je nachdem, wie hoch Informationen geschützt werden müssen. Bei einem sehr hohen Be- darf an Datenschutz könnte eine Massnahme sein, dass Mitarbeitende für geschäftliche Aktivitäten nur mobile Geräte verwenden, die durch den Arbeitgeber bereitgestellt wer- den. Diese teure Massnahme hätte allerdings den Nachteil, dass Mitarbeitende jeweils zwei mobile Geräte mitführen müssten, für den geschäftlichen Einsatz und den priva- ten Gebrauch. Eine andere Lösung wäre der Einsatz eines Mobile Device Management Systems (MDM), das erlaubt, geschäftlich genutzte Apps auf privaten Geräten in einem speziell gesicherten und softwaretechnisch abgetrennten Bereich des mobilen Gerätes zu nutzen. Je nach Massnahmen, für die sich ein Unternehmen im Mobile Business nun entscheidet, müssen kleinere oder grössere Projekte gestartet werden. Auch der geplante Ressourceneinsatz sollte in die Strategie ein- fliessen.

FAZIT

Mobile Business ist in vielen Unternehmen bereits Realität, oft jedoch noch ohne strate- gische Unterstützung. Somit stellt sich für Unternehmen jetzt nicht mehr die Frage nach der Notwendigkeit einer Mobile-Busi- ness-Strategie, sondern nach dem Zeitpunkt der Ausarbeitung einer solchen.

Foto: zVg

DENN GERADE IN GESCHÄFTSPROZESSEN DENN GERADE IN GESCHÄFTSPROZESSEN BIRGT DIE NUTZUNG VON SMARTPHONES BIRGT DIE NUTZUNG VON SMARTPHONES RISIKEN UND GEFAHREN, ZUM BEISPIEL RISIKEN UND GEFAHREN, ZUM BEISPIEL AUFGRUND FEHLENDER MASSNAHMEN AUFGRUND FEHLENDER MASSNAHMEN FÜR DIE GEWÄHRLEISTUNG VON

FÜR DIE GEWÄHRLEISTUNG VON DATENSICHERHEIT.

DATENSICHERHEIT.

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