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Geschichte, Gegenwart und Zukunft der EU - Die europäische Perspektive

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Academic year: 2022

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1 von 24 Die EU

VI Internationale Beziehungen · 32

Die europäische Perspektive – Geschichte, Gegenwart und Zukunft der EU

Nach Ideen von Kris Folz, Pfungstadt, und Dr. Anja Joest, Bergisch Gladbach

© Alan Powdrill/DigitalVision/Getty Images

Quo vadis, EU? Wer sich mit der Geschichte und den Errungenschaften der EU auseinandersetzt, weiß die Vorteile der Gemeinschaft besser zu schätzen.

Themen: Geschichte, Struktur und Handlungsfelder der EU

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler erkennen, wie die EU ihren Alltag bestimmt, und erfahren mittels einer Fragenrallye Wissenswertes über die Europäische Union. Sie setzen sich mit der Entstehungsgeschichte der EU sowie deren Motiven und Zielen auseinander und lernen deren Handlungsfelder kennen.

Die Lernenden beurteilen die aktuelle Politik und Struktur der EU und formu- lieren eigene Wünsche an die Europäische Union. Mithilfe einer Umfrage gehen sie der Frage nach, wie andere über die EU denken und schreiben auf Grundlage der gesammelten Daten einen offenen Brief an die Europäi- sche Union.

Klassenstufe: ab Klasse 8 Zeitbedarf: 5–7 Stunden

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Das Thema im Unterricht

Die Europäische Union (EU) gilt oft als abgehoben und weit weg von den Bedürfnissen der Bürge- rinnen und Bürger*. Dabei hat sie konkrete Auswirkungen auf das Leben jedes Einzelnen: von den offenen Grenzen, die das Reisen erleichtern, bis zu den einheitlichen Mobilfunkgebühren und den Verbraucherschutz-Standards.

Der gemeinsame Binnenmarkt

Seit Inkrafttreten des Schengener Abkommens im Jahr 1995 können sich Personen, Dienstleistun- gen, Kapital und Waren frei über Ländergrenzen hinweg bewegen. Diese vier Grundfreiheiten des gemeinsamen Binnenmarkts gelten als zentrale Errungenschaft der Europäischen Union, denn sie erleichtern nicht nur den Handel, sondern ermöglichen es auch, dass jeder EU-Bürger in einem anderen Mitgliedstaat arbeiten und leben kann. Auch die Nicht-EU-Staaten Island, Liechtenstein, Norwegen und Schweiz haben sich dem Schengen-Raum angeschlossen.

Ziele und Erweiterung der EU

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1951 die Vorläufer-Institution der EU, die „Europäische Ge- meinschaft für Kohle und Stahl“ (EGKS) gegründet, um den Frieden zwischen Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden zu fördern. Schon bald vertieften die Staaten die Kooperation auch in anderen Politikfeldern: Zur EGKS kamen 1958 die EURATOM (Europä- ische Atomgesellschaft) und die EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) hinzu. Sukzessive schlossen sich auch immer weitere europäische Staaten der Gemeinschaft an, sodass aus dem ur- sprünglich rein wirtschaftlichen Bündnis erst die Europäische Gemeinschaft (1967) und schließlich die Europäische Union (1993) wurden. Derzeit (Stand 2018) hat die EU 28 Mitglieder, allerdings wird Großbritannien 2019 aus der EU austreten.

Ziele der Europäischen Union sind unter anderem die Förderung einer Wertegemeinschaft, die Steigerung des Wohlstandes in den Mitgliedstaaten, die Stärkung nachbarschaftlicher Beziehungen und die Lösung grenzüberschreitender Probleme.

Neue Herausforderungen

Aktuell steht die EU vor immer neuen Herausforderungen: Eurokrise, Flüchtlingskrise, Brexit und das Erstarken europafeindlicher nationaler Parteien in den Mitgliedstaaten erschweren die Arbeit der EU immer mehr.

Die 2009 entstandene Eurokrise ist eine komplexe Mischung aus Banken-, Wirtschafts- und Schul- denkrise. Griechenland ist dabei am stärksten betroffen. Das Land hat eine enorm hohe Staatsver- schuldung, die es ohne Kredite der anderen Euro-Staaten, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank nicht ausgleichen könnte. Die Europäische Union hat zwar mit eini- gen Maßnahmen (Stabilitätsmechanismus ESM, Europäischer Fiskalpakt) auf die Eurokrise reagiert, doch als abgewendet gilt sie noch nicht. Im Zuge der Eurokrise hat die Europäische Union auch einen Vertrauensverlust erlitten: Viele Menschen haben das Gefühl, die EU sei abgehoben und rette Banken auf Kosten der Bürger.

Auch die Flüchtlingskrise beschäftigt die EU: Im Jahr 2015 kam über eine Million Migranten in die Europäische Union, um dort Asyl zu beantragen. Diese massive Einwanderungswelle überfor- derte die europäischen Staaten, zumal keine gemeinsame Lösung gefunden werden konnte. Das EU-Recht schreibt vor, dass Flüchtlinge dort Asyl beantragen, wo sie die Europäische Union zum ersten Mal betreten. Das betrifft vor allem Länder an den EU-Außengrenzen: Griechenland, Italien und Ungarn. Faktisch wurde diese Regelung aber immer wieder ausgesetzt. Staaten wie Deutsch-

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Materialübersicht

Stunden 1–2 Einführung in das Thema EU

M  1 (Fo) Was hat die Europäische Union mit mir zu tun?

M  2 (Ab) Was weißt du über die EU? – Eine Fragenrallye

Stunde 3 Wie ist die EU entstanden?

M  3 (Ab/Tx) Von der EGKS bis zum Brexit – die Geschichte der EU

Stunde 4 Zuständigkeiten der EU

M  4 (Tx) Ausschließlich, geteilt, unterstützend – wofür ist die EU zuständig?

Stunde 5 Erwartungen an die EU

M  5 (Ab) Die EU sollte … – meine Idealvorstellung von der EU

Stunde 6 Umfrage zur EU

M  6 (Ab) Die EU, wen interessiert das schon – Eine Umfrage

Stunde 7 Lernerfolgskontrolle

M  7 (Ab) Teste dein Wissen über die EU – ein Kreuzworträtsel

Glossar

M  8 (Gl) Alles, was ich wissen muss – Glossar „EU“

Ab: Arbeitsblatt – Fo: Folie – Gl: Glossar – Tx: Text

Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit Internet

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n arbeiten ährung - und Studentenaustausch tige Bildungsabschlüsse

Meine Rechte • Einklagbare Grundrechte • Schutz vor Diskriminierung • Europäische Bürgerinitiative • Wahlrecht zum Europaparlament

Urlaub • Ohne Grenzkontrollen reisen • Fluggastrechte • Europäische Krankenversicherungs- karte • Keine Handynutzungsgebühren Verbraucherschutz • Mindeststandards für Trinkwasser und Luft • Hohe Lebensmittelsicherheit • Kosmetika ohne krebserregende Stoffe • Garantie- und Umtauschrechte bei Einkäufen • Preisvorteile durch Europäischen Binnenmarkt

Ich und die EU – Was hat die Europäische Union eingentlich mit mir zutun?

© Colourbox, Mitte unten: Thinkstock/iStock

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© Colourbox

Das Brüsseler Gebäude des Europaparlaments

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Was weißt du über die Europäische Union? – Eine Fragenrallye

Wisst ihr schon alles über die EU? Findet es mit der Fragenrallye heraus.

Aufgabe

Bildet Kleingruppen (drei bis vier Schüler) und beantwortet die Fragen. Nutzt hierzu eure Klassen- oder Schulbibliothek, befragt andere Schüler oder sucht einen Lehrer, der euch weiterhelfen kann. Das Internet darf erst genutzt werden, wenn mindestens acht Fragen auf anderem Wege korrekt beantwortet worden sind.

Fragebogen EU

1. Welches ist das kleinste Land in der Europäi- schen Union?

2. Wer ist aktuell Präsident des Europäischen Ra- tes?

3. Wie viele Mitgliedstaaten hat die Europäische Union derzeit?

4. Nenne die Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

5. In welchen Ländern der Europäischen Union wird nicht mit dem Euro bezahlt?

6. Warum sind auf der Fahne der EU nur zwölf Sterne?

7. Welche Bereiche fallen in die Zuständigkeit des Europaparlaments? Nenne mindestens drei.

8. Wo hat das Europaparlament seine Sitze?

9. Wann waren die letzten Europawahlen?

10. Wie viele Fraktionen gibt es im aktuellen Europaparlament?

11. Wie heißen sie?

12. Was hat die „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ mit der EU zu tun?

13. Wann ist Kroatien der Europäischen Union beigetreten?

14. Mit welchem Ziel wurde die EU gegründet?

15. Was ist der Unterschied zwischen „Kandidatenländern“ und „potenziellen Kandidatenlän- dern“?

16. Welche Länder gelten als „Kandidatenländer“?

Die Gruppe, die zuerst fertig ist, hat gewonnen! Viel Erfolg!

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© thelinke/E+/Getty Images

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Die EU sollte … – Meine Idealvorstellung von der EU

Über die Europäische Union wird viel geschimpft. Den einen ist sie zu bürokratisch, den anderen zu wenig demokratisch. Viele halten die Arbeit der Europa-Abgeordneten für unwichtig und die Richtlinien der EU für lästig und überflüssig. Auch eine Gruppe Schüler diskutiert über dieses Thema:

Aufgaben

1. Lies dir die Forderungen durch.

2. Suche dir aus den Forderungen drei heraus, die dir am wichtigsten scheinen. Formu- liere anschließend eine eigene Idealvorstellung von der EU:

Die EU sollte

Die EU sollte größer werden, damit sie mehr Gewicht hat.

Die Mitgliedstaaten sollten zu den nati- onalen Währungen

zurückkehren.

Länder ohne Interesse an der Weiterentwick- lung der EU sollten sie

verlassen.

Die EU sollte keine weiteren Mitglieder

aufnehmen.

Wichtige Beschlüsse sollten durch ein Europareferendum

beschlossen werden.

Die EU sollte junge Menschen, die im Ausland studieren oder arbeiten, mehr

unterstützen als bis- her.

Die EU sollte mehr Rechte erhalten, um eigenständig Entscheidungen treffen zu

können.

Die EU sollte bei Mitgliedern, die sich nicht an EU-Stan- dards halten, härter durch- greifen und sienotfalls aus

der EU schmeißen.

Die EU sollte sich nur auf die wirtschaftliche Zusam-

menarbeit konzentrieren.

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Die EU, wen interessiert das schon? – Eine Umfrage

Was denkt euer Umfeld über die EU? Findet es mit einer Umfrage heraus.

Aufgaben

1. Befrage mindestens drei Personen außerhalb des Klassenraums mithilfe des Fragebogens.

1. Interessieren Sie sich für Europapolitik? Begründen Sie Ihre Antwort.

2. Wo, glauben Sie, begegnet Ihnen die EU im Alltag?

3. Was gefällt Ihnen an der EU besonders gut?

4. Was gefällt Ihnen an der EU gar nicht?

5. Was sollte die EU anders machen?

2. Bildet Kleingruppen und wertet eure Fragebögen aus.

3. Nun habt ihr einen Überblick darüber, was eure Mitmenschen von der EU halten. Nutzt die so erhaltenen Informationen und entwerft einen offenen Brief an die EU, in dem ihr

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Referenzen

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