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Kleine Wunden

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Academic year: 2022

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amilien mit kleinen Kindern können ein Lied davon singen – Schürf- und Platz- wunden kommen immer wieder beim Spielen, Toben und Sport- treiben vor. Von Vorteil ist, wenn die wichtigsten Utensilien zur Wundreinigung und -ver- sorgung parat stehen. Denn nur eine gut versorgte, nicht infi- zierte Wunde kann in Ruhe ab- heilen.

Aber nicht jede Wunde bedarf einer intensiven Desinfektion.

Häufig reicht es aus, sie sorgfäl- tig mit klarem Wasser auszu- spülen. Sind Wunden stark ver- schmutzt, sollten sie wegen der Infektionsgefahr anschließend mit geeigneten Desinfektions- mitteln behandelt werden.

Schmutzpartikel können auch mechanisch mit einer sterilen Pinzette entfernt werden.

Abhängig von der Art der Wunde unterscheidet sich auch die Versorgung. Saubere, glatte Schnittwunden habe eine hohe Blutungsneigung. Sie reinigen

sich durch Ausschwemmen der Keime bis zu einem gewissen Grad selber. Da die Wundrän- der relativ glatt sind, lassen sie sich mit einem Pflaster gut fi- xieren und abdecken. Im Ge- gensatz dazu sind Schürfwun- den weniger tief, dafür aber flä- chiger und bluten sehr viel we- niger. Meistens sind sie stärker verschmutzt, sodass die Reini- gung schwieriger und die Des- infektion eine wichtige Maßnah- me für den Heilungsprozess ist.

Tipps zur Erstversorgung:

k Wunde mit isotonischer Kochsalzlösung oder sauberen Leitungswasser ausspülen.

k Fremdkörper entfernen.

k Wunddesinfektion auftra- gen/sprühen

k Blutung stillen:

k – Wunde mit einer sterilen Kompresse oder einem Wundschnellverband ab- decken.

k – Stark blutende Wunden mit einem Stapel steriler Kompressen abdecken, mit einer Mullbinde fix- ieren. Wenn nötig, einen Druckverband anlegen.

k – Betroffenes Körperteil hochlegen, das unterstützt die Blutstillung.

k Wann zum Arzt?

k – Wenn die Blutung schlecht zu stillen ist k – Bei Kreislaufbeschwerden k – Bei stark verschmutzten,

beziehungsweise großen Biss-, Brand-, Platz- oder Schnittwunden.

Wundantiseptika früher und heute Die „Dinosaurier“

der Antiseptika sind Wasser- stoffperoxid oder Ethacridin- lactat. Heute sind sie nicht mehr die erste Wahl. Wasserstoffper- oxid weist eine hohe Gewebeto- xizität und zahlreiche Inkom- patibilitäten auf. Ethacridin- lactat hat nur einen langsamen Wirkungseintritt und ein einge- schränktes -spektrum. Genauso wie Gentianaviolett, Kaliumper- manganat und quecksilberhal- tige Antiseptika sind Ethacri- dinlactat und Wasserstoffper- oxid als obsolet einzustufen.

Mittlerweile sind Octenidin und Polihexanid der Goldstandard bei der Verwendung von Anti- septika. Octenidin hat ein brei- tes Wirkspektrum und ist gut gewebeverträglich. Von Vorteil bei der Applikation ist die kurze Einwirkzeit. Außerdem brennt

84 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2013 | www.pta-aktuell.de

PRAXIS DESINFEKTIONSMITTEL

Bagatellverletzungen treten häufig im Alltag auf. Eindringende Keime können zu Entzündungen und verzögerter Wundheilung führen. Welche Desinfektionsmittel gehören zur Erstversorgung in die Hausapotheke?

Kleine Wunden

© Jasmin Merdan / 123rf.com

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es nicht beim Auftragen, sodass es auch bei Kindern eine gute Akzeptanz aufweist. Das farb- lose Spray hinterlässt im Gegen- satz zu jodhaltigen Antiseptika keine Verfärbungen auf Haut und Kleidung. In Kombination mit 2-Phenoxyethanol erhöht sich die bakterizide, fungizide und viruzide Wirkung. Die Ei- weiße der Erreger werden zer- stört und die Zellfunktionen gehemmt. Neben der Wunddes- infektion wird die Kombination auch zur Hautdesinfektion, zur Behandlung von Entzündungen in der Mundhöhle und zur Des- infektion vor dem Einführen ei- nes Blasenkatheters verwendet.

Polihexanid hat ebenfalls ein breites Wirkspektrum gegen- über Pilzen, Viren, Bakterien und Mykobakterien und zeigt bisher keine Resistenzbildung

bei den typischen Wundkeimen.

Wie Octenidinlösungen ist das Antiseptikum farblos und be- darf nur einer kurzen Einwirk- zeit. Etwas stärker als bei Octe- nidin wird der granulationsför- dernde Effekt beschrieben. Es kann nicht nur bei akuten Wun- den, sondern auch bei chroni- schen Wunden oder Verbren- nungen zum Einsatz kommen.

Povidon-Jod, PVP-Jod (10 %) gilt hinter diesen beiden Anti- septika als zweite Wahl. Auf- grund der guten Verträglichkeit auf Haut- und Schleimhäuten, dem breiten Wirkspektrum und der guten Resistenzlage wird es auch immer noch häufig bei der Desinfektion chronischer Wun- den eingesetzt. Jodhaltige Des- infektionsmittel haben eine ra- sche Wirkung auf die Erreger und hemmen außerdem Ent- zündungsmediatoren. Bei stark blutenden oder eitrigen Wun- den ist die Wirkung von PVP- Jod allerdings vermindert. Pa- tienten mit Schilddrüsenerkran- kungen, Schwangere oder Säug- lingen unter sechs Monaten sollten PVP-Jod allerdings nicht anwenden. Chlorhexidin ist in vitro Untersuchungen verträgli- cher als Octenidin und kann ebenfalls zur kurzfristigen Ver- sorgung oberflächlicher Wun- den verwendet werden. Bisher liegt das Haupteinsatzgebiet für chlorhexidinhaltige Antiseptika insbesondere im Bereich der Desinfektion des Mund- und Rachenraums. Silberhaltige Auf- lagen werden immer wieder gerne zur Abdeckung von klei- nen infektiösen Wunden ver- wendet. Bei Kontakt mit dem Wundsekret werden Silberionen freigesetzt, die bakterizid und mykozid wirken. Silber-Aktiv- kohle-Auflagen haben eine wichtige Stellung bei der Ver- sorgung von chronischen näs- senden Wunden.

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Dr. Katja Renner, Apothekerin

dysto-loges® S Tropfen und Tabletten – Zusammensetzung: 1 Tablette ent- hält die Wirkstoff e: 13,0 mg Passifl ora incarnata Ø, 39,0 mg Gelsemium Trit.

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WUNDANTISEPTIKA

Sie werden auf Haut und Schleimhäute aufgebracht und wirken nicht nur durch die direkte Abtötung der Erreger, sondern hemmen auch deren Anheftung an das Gewebe sowie die Bil- dung von pathogenen To- xinen. Antiseptika sollten nur bei Infektionsgefahr und dann auch nur kurzfri- stig angewendet werden.

Ein gutes Produkt ist ver- träglich, brennt nicht, hat ein möglichst geringes Allergierisiko, einen ra- schen Wirkungseintritt und ein breites antibiotisches Spektrum. Lokalantibiotika werden zur Desinfektion von unkomplizierten Wun- den wegen des Resistenz- risikos nicht empfohlen.

Ausnahme: Tyrothricin, Resistenzen sind nicht be- kannt.

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