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In jeder Menge von 6 Personen gibt es 3 Personen, die sich gegenseitig kennen, oder 3 Personen, von denen keiner die beiden anderen kennt.

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(1)

Ein Beispiel aus der Ramsey-Theorie:

Satz 33

In jeder Menge von 6 Personen gibt es 3 Personen, die sich gegenseitig kennen, oder 3 Personen, von denen keiner die beiden anderen kennt.

Diskrete Strukturen 4.6 Beweistechniken 81/558

c

Ernst W. Mayr

(2)

Beweis:

P = {p

1

, p

2

, . . . , p

6

}. Betrachte die Abbildung {2, . . . , 6} → {0, 1}

{2, . . . , 6} 3 i 7→

( 1

” p

1

kennt p

i

“ 0 ” p

1

kennt p

i

nicht“

Aus dem verallgemeinerten Schubfachprinzip folgt: Es gibt mindestens 3 Leute ∈ {p

2

, . . . , p

6

}, die p

1

kennen, oder es gibt mindestens 3 Leute, die p

1

nicht kennen.

Wir betrachten die erste Alternative, die zweite ist analog. O. B. d. A.

kennt p

1

p

2

, p

3

und p

4

. 1. Fall:

∃p

i

, p

j

∈ {p

2

, p

3

, p

4

}

i 6= j und p

i

kennt p

j

, z. B. i = 2, j = 4. Dann erf¨ ullen {p

1

, p

i

, p

j

} den ersten Teil der Behauptung.

2. Fall: (Komplement des 1. Falls!)

∀p

i

, p

j

∈ {p

2

, p

3

, p

4

}

i 6= j ⇒ p

i

kennt p

j

nicht

. Dann erf¨ ullen {p

2

, p

3

, p

4

} den zweiten Teil der Behauptung.

Diskrete Strukturen 4.6 Beweistechniken 82/558

c

Ernst W. Mayr

(3)

Beispiel 34 (Indirekter Beweis, Wohlordnungseigenschaft) Satz 35

Sei S eine endliche Menge 6= ∅, und sei f : S → S eine Abbildung von S in S. Dann gilt:

(∃r ∈ N )[f r (S) = f (f r (S))] .

Dabei ist f 0 : S → S als die Identit¨ at auf S und, f¨ ur alle n ∈ N 0 , f n+1 als f ◦ f n definiert.

Diskrete Strukturen 4.6 Beweistechniken 83/558

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Ernst W. Mayr

(4)

Beweis:

Falls f bijektiv ist, dann erf¨ ullt r = 1 die Behauptung. Wir nehmen daher an, dass f nicht bijektiv, also nicht surjektiv ist, so dass f(S) $ S. Man beachte, dass f¨ ur alle m ∈ N 0 gilt, dass f m+1 (S) ⊆ f m (S) !

Weitere Annahme: F¨ ur alle m ∈ N 0 gilt f m+1 (S) $ f m (S) . In diesem Fall h¨ atte die Menge {|f m (S)|; m ∈ N 0 } ⊆ N 0 kein kleinstes Element, da stets |f m+1 (S)| < |f m (S)| .

Widerspruch zur Wohlordnungseigenschaft!

Sei also m ∈ N minimal mit der Eigenschaft f m+1 (S) = f m (S) . Dann erf¨ ullt r = m die Behauptung.

Diskrete Strukturen 4.6 Beweistechniken 84/558

c

Ernst W. Mayr

(5)

Alternativer, direkter Beweis

Beweis:

Man beachte, dass f¨ ur alle m ∈ N 0 gilt: f m+1 (S) ⊆ f m (S) ! Die Menge {|f m (S)|; m ∈ N } ⊆ N 0 ist nicht leer und besitzt deshalb aufgrund der Wohlordnungseigenschaft ein minimales Element |f r (S)|.

Damit gilt |f r (S)| ≤ |f r+1 (S)|.

Wegen f r+1 (S) ⊆ f r (S) folgt

|f r (S)| = |f r+1 (S)| , also auch f r (S) = f r+1 (S).

Diskrete Strukturen 4.6 Beweistechniken 85/558

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(6)

Beispiel 36 Satz

Sei n ∈ N , n ≥ 3 und n ungerade. Dann l¨ asst sich n als Differenz zweier Quadratzahlen darstellen.

Beweis:

Falls n = x 2 − y 2 mit x, y ∈ N , x > y, dann gilt n = (x − y)(x + y).

Sei nun s := x + y und t := x − y. Dann ist s > t > 0

n = s · t x = (s + t)/2 y = (s − t)/2

Also m¨ ussen s und t beide gerade oder beide ungerade sein.

Diskrete Strukturen 4.6 Beweistechniken 86/558

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(7)

Beweis (Forts.):

Da

s > t > 0 n = s · t x = (s + t)/2 y = (s − t)/2

kann man f¨ ur ungerades n stets s := n und t := 1 setzen und erh¨ alt damit x = (n + 1)/2 und y = (n − 1)/2, die die Behauptung erf¨ ullen!

Diskrete Strukturen 4.6 Beweistechniken 87/558

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Ernst W. Mayr

(8)

Bemerkungen:

1

Falls n eine ungerade Primzahl ist, sind s und t eindeutig bestimmt und es gibt genau eine L¨ osung f¨ ur x und y.

2

F¨ ur allgemeine n kann es mehr als eine L¨ osung geben, z.B. f¨ ur n = 15

s = 5, t = 3 und 15 = 16 − 1 , oder s = 15, t = 1 und 15 = 64 − 49 .

3

Auch f¨ ur gerade n kann es L¨ osungen geben, z.B.

8 = 9 − 1 48 = 7 2 − 1 2 48 = 8 2 − 4 2

Diskrete Strukturen 4.6 Beweistechniken 88/558

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(9)

4.7 Einige Sprechweisen

1

Wir sagen

” Eine Bedingung/Eigenschaft A ist hinreichend f¨ ur eine Eigenschaft B“,

falls

A ⇒ B .

2

Wir sagen

” Eine Bedingung/Eigenschaft A ist notwendig f¨ ur eine Eigenschaft B“,

falls

A ⇐ B (bzw. B ⇒ A ) .

3

Wir sagen

” Eine Bedingung/Eigenschaft A ist notwendig und hinreichend f¨ ur eine Eigenschaft B“,

falls

A ⇔ B (bzw. A ≡ B ) .

Diskrete Strukturen 4.7 Einige Sprechweisen 89/558

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(10)

4.8 Folgen und Grenzwerte

R bezeichne einen Bereich wie z.B. R , Q , N 0 , oder Z . Definition 37

1

Sei k ∈ N 0 ∪ {−1}. Eine endliche Folge reeller (bzw.

rationaler, nat¨ urlicher, ganzer) Zahlen (a i ) 0≤i≤k

ist eine Abbildung

{0, 1, . . . , k} 3 i 7→ a i ∈ R .

2

Eine unendliche Folge

(a n ) n≥0

ist eine Abbildung

N 0 3 n 7→ a n ∈ R .

Diskrete Strukturen 4.8 Folgen und Grenzwerte 90/558

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(11)

Sei (a n ) n≥0 eine reelle Folge.

1

Sei a ∈ R . Wir sagen

” Die Folge (a n ) n≥0 konvergiert f¨ ur n → ∞ nach a“, und schreiben

n→∞ lim a n = a , falls gilt:

(∀ > 0 ∃n ∈ N ∀n ≥ n )[|a n − a| < ] .

2

Wir sagen

” Die Folge (a n ) n≥0 konvergiert f¨ ur n → ∞ gegen +∞“ , und schreiben

n→∞ lim a n = +∞ , falls gilt:

(∀M ∈ N ∃n M ∈ N ∀n ≥ n M )[a n > M ] .

Diskrete Strukturen 4.8 Folgen und Grenzwerte 91/558

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(12)

Beispiel 38

Sei f¨ ur n ∈ N a n := n 1 sin n.

Behauptung:

Die Folge (a n ) n∈ N konvergiert (f¨ ur n → ∞) gegen 0.

Beweis:

Sei > 0. W¨ ahle N ∈ N , N > −1 . Dann gilt f¨ ur n ≥ N :

|a n − 0| = 1

n | sin n| ≤ 1

n · 1 ≤ 1 N < .

Diskrete Strukturen 4.8 Folgen und Grenzwerte 92/558

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(13)

Bemerkungen:

1

Falls es f¨ ur eine Folge (a n ) n∈ N kein a ∈ R gibt, so dass

n→∞ lim a n = a ,

so sagen wir,

” die Folge (a n ) n≥0 divergiert f¨ ur n → ∞“.

2

Konvergenz gegen −∞ wird entsprechend definiert.

3

F¨ ur Funktionen f : N 0 → R wird das Konvergenzverhalten (bzw. lim n→∞ f(n)) analog definiert (indem man die Folge (f(n)) n∈ N

0

betrachtet!).

Diskrete Strukturen 4.8 Folgen und Grenzwerte 93/558

c

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(14)

4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen Die Groß-O-Notation wurde von D. E. Knuth in der

Algorithmenanalyse eingef¨ uhrt. Sie wurde urspr¨ unglich von Paul Bachmann (1837–1920) entwickelt und von Edmund Landau (1877–1938) in seinen Arbeiten verbreitet.

Definition 39 (Groß-O-Notation) f (n) ∈ O g(n)

(f¨ ur n → ∞) genau dann, wenn ∃c > 0, n 0 ∈ N, so dass

(∀n ≥ n 0 )

|f (n)| ≤ c · g(n)

” f w¨ achst bis auf einen konstanten Faktor nicht schneller als g“

f (n) ∈ o g(n)

(f¨ ur n → ∞) genau dann, wenn ∀ c > 0

∃ n 0 ∈ N , so dass

(∀n ≥ n 0 )

|f (n)| < c · g(n)

” f w¨ achst echt langsamer als g“

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 94/558 c

Ernst W. Mayr

(15)

f (n) ∈ Ω g(n)

(f¨ ur n → ∞) genau dann, wenn ∃c > 0, n 0 ∈ N , so dass

(∀n ≥ n 0 )

|f (n)| ≥ c · g(n) ≥ 0

” f w¨ achst bis auf einen konstanten Faktor nicht langsamer als g“

f (n) ∈ ω g(n)

(f¨ ur n → ∞) genau dann, wenn ∀ c > 0

∃ n 0 ∈ N , so dass

(∀n ≥ n 0 )

|f (n)| > c · g(n) ≥ 0

” f w¨ achst echt schneller als g“

f (n) ∈ Θ g(n)

(f¨ ur n → ∞) genau dann, wenn f (n) ∈ O g(n)

und f (n) ∈ Ω g(n)

” f w¨ achst (bis auf konstante Faktoren) genauso schnell wie g“

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 95/558 c

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(16)

Graphische Darstellung von O

Vorlesung Diskrete Strukturen WS 09/10

Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München 11

Kapitel II – Grundlagen; Wachstum

• Veranschaulichung der Groß-O-Notation:

n0

f(n) c g(n)

n

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 96/558 c

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(17)

Graphische Darstellung von ω

Vorlesung Diskrete Strukturen WS 09/10

Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München 16

Kapitel II – Grundlagen; Wachstum

• Veranschaulichung der Klein-Omega-Notation:

n0

n f(n)

c g(n)

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 97/558 c

Ernst W. Mayr

(18)

Graphische Darstellung von Θ

Vorlesung Diskrete Strukturen WS 09/10

Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München 18

Kapitel II – Grundlagen; Wachstum

• Veranschaulichung der Groß-Θ-Notation:

n0

f(n) c1g(n)

c2g(n)

n

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 98/558 c

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(19)

f (n) ∈ Ω ∞ g(n)

genau dann, wenn ∃ c > 0, so dass f¨ ur unendlich viele n ∈ N

|f (n)| ≥ c · g(n) ≥ 0 . f (n) ∈ ω ∞ g(n)

genau dann, wenn ∀ c > 0 ∃ unendlich viele n ∈ N mit

|f (n)| > c · g(n) ≥ 0 .

Bemerkungen:

1

Man schreibt oft, aber logisch unsauber f (n) = O g(n) .

2

Oft werden nur Funktionen N 0 → N 0 betrachtet (oder N → N 0 ); dann sind die Absolutbetr¨ age ¨ uberfl¨ ussig.

3

Manchmal werden auch Funktionen R → R oder das Verhalten f¨ ur x → a betrachtet.

4

Achtung: Die Notation f¨ ur Ω und Ω ∞ ist in der Literatur nicht eindeutig; im Zweifelsfall muss auf die jeweilige Definition geachtet werden!

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 99/558 c

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(20)

Rechenzeit in Abh¨ angigkeit von der Problemgr¨ oße

Problemgr¨oße Zeitbedarf

n logn n nlogn n2 2n n!

10 3×10−9s 10−8s 3×10−8s 10−7s 10−6s 3×10−3s 102 7×10−9s 10−7s 7×10−7s 10−5s 4×1013yr * 103 1,0×10−8s 10−6s 1×10−5s 10−3s * * 104 1,3×10−8s 10−5s 1×10−4s 10−1s * *

105 1,7×10−8s 10−4s 2×10−3s 10s * *

106 2×10−8s 10−3s 2×10−2s 17min * *

Annahme: eine Operation dauert 10 −9 Sekunden, log n = log 2 n

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 100/558 c

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(21)

Bezeichnung von Wachstums-Gr¨ oßenordnungen

o(1) konvergiert gegen 0

O(1) beschr¨ ankt durch Konstante O(log n) logarithmische Funktion O(log k n) polylogarithmische Funktion O(n) linear beschr¨ ankte Funktion S

n≥0 O(n k ) polynomiell beschr¨ ankte Funktion S

c≥0 Ω(2 cn ) (mindestens) exponentielle Funktion

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 101/558 c

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(22)

Beispiel 40

Behauptung: n! ∈ O(n n ) Beweis:

(∀n ∈ N)

n! = n(n − 1) · · · 2 · 1 ≤ 1 · n n

Beispiel 41

Behauptung: log n! ∈ O(n log n) Beweis:

(∀n ∈ N )

log n! = log n+ log(n− 1) + . . . + log 1 < 1 ·n ·log n

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 102/558 c

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