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Ein Pfad (Weg) in einem Graphen ist eine Folge von Knoten v 0 , v 1 , . . . , v k mit {v i , v i+1 } ∈ E, i = 0, . . . , k − 1.

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Academic year: 2021

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(1)

2. Definitionen f¨ ur ungerichtete Graphen

Falls nicht explizit anders gesagt, sind in diesem Abschnitt alle betrachteten Graphen als einfach vorausgesetzt.

2.1 Pfade und Kreise

Definition 253

Ein Pfad (Weg) in einem Graphen ist eine Folge von Knoten v 0 , v 1 , . . . , v k mit {v i , v i+1 } ∈ E, i = 0, . . . , k − 1.

Ein Pfad heißt einfach, wenn alle v i paarweise verschieden sind.

Ein Kreis ist ein Pfad, bei dem gilt: v 0 = v k .

Ein Kreis heißt einfach, wenn die Knoten v 0 , . . . , v k−1 paarweise verschieden sind.

Diskrete Strukturen 2.1 Pfade und Kreise 424/566

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(2)

2.2 Isomorphe Graphen

Definition 254

Zwei Graphen G i = (V i , E i ), i = 1, 2 heißen isomorph, falls es eine Bijektion ϕ : V 1 → V 2 gibt, so dass gilt:

∀v, w ∈ V 1

h

{v, w} ∈ E 1 ⇐⇒

ϕ(v), ϕ(w) ∈ E 2

i .

Beispiel 255

K 2,2 ∼ = C 4 ∼ = Q 2 oder T 4,4,4 ∼ = Q 6 Beispiel 256

Q 2

10 11

00 01

Diskrete Strukturen 2.2 Isomorphe Graphen 425/566

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(3)

2.3 Adjazenz

Definition 257

Sei G = (V, E), u, v ∈ V und {u, v} ∈ E. Dann heißen u und v adjazent (aka benachbart). u und v sind Endknoten von {u, v}; u und v sind inzident zur Kante {u, v}. Zwei Kanten heißen adjazent, falls sie einen Endknoten gemeinsam haben.

Diskrete Strukturen 2.3 Adjazenz 426/566

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(4)

2.4 Nachbarschaft

Definition 258 Sei u ∈ V .

N (u) :=

v ∈ V ; u 6= v, {u, v} ∈ E heißt die Nachbarschaft von u.

d(u) := deg(u) :=

N (u)

heißt Grad von u.

Falls d(u) = 0, so heißt u isoliert.

Diskrete Strukturen 2.4 Nachbarschaft 427/566

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(5)

2.5 Gradfolge

Definition 259

Sei V = {v 1 , . . . , v n } o.B.d.A. so, dass

d(v 1 ) ≥ d(v 2 ) ≥ . . . ≥ d(v n ).

Dann heißt d(v 1 ), d(v 2 ), . . . , d(v n )

die Gradfolge von G.

Bemerkung:

Isomorphe Graphen haben dieselbe Gradfolge.

Diskrete Strukturen 2.5 Gradfolge 428/566

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(6)

Satz 260

Sei G = (V, E). Dann gilt:

X

v∈V

d(v) = 2 · |E|

Beweis:

P d(v) z¨ ahlt Halbkanten.

Korollar 261

In jedem Graphen ist die Anzahl der Knoten mit ungeradem Grad gerade.

Diskrete Strukturen 2.5 Gradfolge 429/566

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(7)

2.6 Regul¨ are Graphen

Definition 262

Ein Graph G = (V ; E) heißt k-regul¨ ar genau dann, wenn (∀v ∈ V ) h

d(v) = k i .

Beispiel 263

Q k ist k-regul¨ ar; T m

1

,...,m

k

ist 2k-regul¨ ar.

Diskrete Strukturen 2.6 Regul¨are Graphen 430/566

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(8)

2.7 Teilgraphen Definition 264

1

G 0 = (V 0 , E 0 ) heißt Teilgraph von G = (V, E), falls V 0 ⊆ V ∧ E 0 ⊆ E.

2

Ein Graph H = (V , E) heißt Unterteilung von G = (V, E), falls H aus G dadurch entsteht, dass jede Kante {v, w} ∈ E durch einen Pfad v = v 0 , v 1 , . . . , v k = w ersetzt wird. Dabei sind v 1 , . . . , v k−1 jeweils neue Knoten.

Diskrete Strukturen 2.7 Teilgraphen 431/566

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(9)

Beispiel 265 (Unterteilung)

G : H :

Bemerkung: (Satz von Kuratowski) Ein Graph ist genau dann nicht planar, wenn er eine Unterteilung des K 5 oder des K 3,3 als Teilgraph enth¨ alt.

Diskrete Strukturen 2.7 Teilgraphen 432/566

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(10)

2.8 Induzierte Teilgraphen

Definition 266

Ein Graph G 0 = (V 0 , E 0 ) heißt (knoten-)induzierter Teilgraph von G = (V, E), falls G 0 Teilgraph von G ist und E 0 = E ∩ (V 0 × V 0 ).

Beispiel 267

G

1 2

3 4 5

6 7

G

1

1 2

3 4

6 7

G

2

1 2

4 5

7

G

3

1 2

3 4 6

G 1 ist Teilgraph von G, aber nicht knoteninduziert; G 2 ist der von {1, 2, 4, 5, 7}

induzierte Teilgraph; G 3 ist nicht Teilgraph von G.

Diskrete Strukturen 2.8 Induzierte Teilgraphen 433/566

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(11)

Sei V 0 ⊆ V . Dann bezeichnet G \ V 0 den durch V \ V 0 induzierten Teilgraphen von G.

Beispiel 268

G 4 = G \ {2, 3, 4, 7}

G

1 2

3 4 5

6 7

G

4 6

1

5

Diskrete Strukturen 2.8 Induzierte Teilgraphen 434/566

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(12)

2.9 Erreichbarkeit

Definition 269

Sei G = (V, E); u, v ∈ V . v heißt von u aus in G erreichbar, falls G einen Pfad mit Endknoten u und v enth¨ alt.

Satz 270

Die Relation R ⊆ V × V mit uRv ⇐⇒

” v ist von u aus in G erreichbar“

ist eine ¨ Aquivalenzrelation.

Beweis:

Es ist leicht zu sehen, dass R reflexiv, symmetrisch und transitiv ist.

Diskrete Strukturen 2.9 Erreichbarkeit 435/566

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(13)

2.10 Zusammenhangskomponenten

Die ¨ Aquivalenzklassen der Erreichbarkeitsrelation heißen Zusammenhangskomponenten von G. G heißt zusammenh¨ angend, falls G aus genau einer

Zusammenhangskomponente besteht.

Diskrete Strukturen 2.10 Zusammenhangskomponenten 436/566

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(14)

2.11 B¨ aume

Definition 271

Ein Graph G = (V, E) heißt Baum, falls G zusammenh¨ angend und kreisfrei ist.

Diskrete Strukturen 2.11 B¨aume 437/566

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(15)

Satz 272

Die folgenden Aussagen sind ¨ aquivalent:

1

G = (V, E) ist ein nichtleerer Baum.

2

V 6= ∅ und f¨ ur je zwei Knoten u, v ∈ V mit u 6= v gibt es genau einen einfachen Pfad von u nach v.

3

G ist zusammenh¨ angend und |V | = |E| + 1.

Diskrete Strukturen 2.11 B¨aume 438/566

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(16)

Beweis:

1. ⇒ 2.

Seien u, v ∈ V , u 6= v. Da G zusammenh¨ angend ist, muss mindestens ein Pfad von u nach v existieren.

Widerspruchsannahme: Es gibt zwei verschiedene Pfade von u nach v.

u v

Dann gibt es einen Kreis in G, was einen Widerspruch zur Annahme darstellt.

Diskrete Strukturen 2.11 B¨aume 439/566

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(17)

Beweis (Forts.):

2. ⇒ 3. Beweis durch Induktion:

Dass G zusammenh¨ angend und V nichtleer sein muss, ist klar. F¨ ur |E| = 0 gilt

|V | = 1 (Induktionsanfang).

G muss einen Knoten mit Grad 1 enthalten: W¨ ahle u ∈ V beliebig. W¨ ahle einen Nachbarn u 1 von u. Falls deg(u 1 ) > 1, w¨ ahle einen Nachbarn u 2 6= u von u 1 usw.

Da V endlich und G zusammenh¨ angend und kreisfrei ist (sonst g¨ abe es ein Knotenpaar mit zwei verschiedenen einfachen Pfaden dazwischen), kommt man so schließlich zu einem Blatt (Knoten mit Grad 1).

Entfernt man dieses Blatt (sowie die inzidente Kante) und wendet auf den entstehenden Graphen die IV an, erh¨ alt man:

|V | − 1

− 1 = |E| − 1 Damit ist bewiesen, dass |V | = |E| + 1.

Diskrete Strukturen 2.11 B¨aume 440/566

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(18)

Beweis (Forts.):

3. ⇒ 1.

Sei nun G zusammenh¨ angend mit |V | = |E| + 1.

Zu zeigen: G ist kreisfrei.

Widerspruchsannahme: G enth¨ alt einen einfachen Kreis C = (V C , E C ).

Da wir G aufbauen k¨ onnen, indem wir die Knoten in V \ V C mit jeweils einer neuen Kante hinzuf¨ ugen und zum Schluss noch eventuell ¨ ubrig gebliebene Kanten hinzuf¨ ugen, gilt:

|V | = |V C | + |V \ V C | ≤ |E C | + |E \ E C | = |E|

Das ist ein Widerspruch zur Voraussetzung |V | = |E| + 1.

Diskrete Strukturen 2.11 B¨aume 441/566

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(19)

Korollar 273

Seien T = (V, E) ein Baum mit |V | = n und (d 1 , d 2 , . . . , d n ) die Gradfolge von T , dann gilt:

n

X

i=1

d i = 2 · |E| = 2n − 2

Diskrete Strukturen 2.11 B¨aume 442/566

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(20)

2.12 Spannb¨ aume Definition 274

Ein Teilgraph T = (V 0 , E 0 ) von G = (V, E) heißt Spannbaum von G, falls T ein Baum und V 0 = V ist.

Beispiel 275

v 1

v 2 v 3

v 4

v 5 v 6

v 7 v 8

v 9

E

0

= {(v

1

, v

2

), (v

2

, v

4

), (v

4

, v

3

), (v

4

, v

5

), (v

5

, v

7

), (v

5

, v

6

), (v

6

, v

8

), (v

8

, v

9

)}

Diskrete Strukturen 2.12 Spannb¨aume 443/566

c

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(21)

Satz 276 (Arthur Cayley, 1889)

Sei t(n) die Anzahl der verschiedenen markierten B¨ aume mit Knotenmenge {1, . . . , n}.

Dann gilt:

t(n) = n n−2

Beispiel 277 n = 2:

n = 3:

v1

v2 v3

v1

v2 v3

v1

v2 v3

Diskrete Strukturen 2.12 Spannb¨aume 444/566

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(22)

Beispiel (Forts.)

n = 4:

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

v1 v2

v3 v4

Diskrete Strukturen 2.12 Spannb¨aume 445/566

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(23)

Beweis:

Wir geben eine Bijektion zwischen der Menge T (n) der markierten Spannb¨ aume mit n Knoten und der Menge {1, . . . , n} n−2 an.

(Diese Bijektion geht auf H. Pr¨ ufer zur¨ uck; man bezeichnet sie deshalb auch als Pr¨ ufer-Code.)

Diskrete Strukturen 2.12 Spannb¨aume 446/566

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(24)

Beweis (Forts.):

Sei T ∈ T (n). Konstruiere (a 1 , . . . , a n−2 ), a i ∈ {1, . . . , n}, wie folgt:

for i = 1 to n − 2 do

v i := Blatt mit minimalem Index a i := Index des Nachbarn von v i in T T := T \ {v i }

od Beispiel 278

1 2

3

4

5 6

7

8

9 10 11

Pr¨ ufer-Code: (2, 4, 4, 2, 1, 11, 11, 1, 11)

Diskrete Strukturen 2.12 Spannb¨aume 447/566

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(25)

Beweis (Forts.):

Sei (a 1 , . . . , a n−2 ) ∈ {1, . . . , n} n−2 ; f i sei die Anzahl des Auftretens von i in (a 1 , . . . , a n−2 ). Wenn ein Blatt, das Nachbar von a i ist, im Algorithmus gestrichen wird, ist a i nicht das kleinste Blatt, sondern innerer Knoten:

d(a i ) ≥ f i + 1 Da

n − 2 =

n

X

i=1

f i

n

X

i=1

d(v i ) − 1

= 2n − 2 − n = n − 2 gilt

(∀i) h

f i = d(a i ) − 1 i

Also ergeben sich aus den f i die Knotengrade. Insbesondere sind die Knoten mit f i = 0 (also die, die nicht im Code auftauchen), genau die Bl¨ atter des Baumes.

Diskrete Strukturen 2.12 Spannb¨aume 448/566

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