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Ernst W. Mayr

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Academic year: 2021

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(1)

SS 2006

Einf¨ uhrung in die Informatik IV

Ernst W. Mayr

Fakult¨ at f¨ ur Informatik TU M¨ unchen

http://www14.in.tum.de/lehre/2006SS/info4/

Sommersemester 2006

Info IV c

Ernst W. Mayr

(2)

Definition 43

Seien L 1 , L 2 ⊆ Σ . Dann ist der Rechtsquotient L 1 /L 2 := {x ∈ Σ ; (∃y ∈ L 2 )[xy ∈ L 1 ]} .

Satz 44

Seien R, L ⊆ Σ , R regul¨ ar. Dann ist R/L regul¨ ar.

Beweis:

Sei A DFA mit L(A) = R, A = (Q, Σ, δ, q 0 , F ).

F 0 := {q ∈ Q; (∃y ∈ L)[δ(q, y) ∈ F } A 0 := (Q, Σ, δ, q 0 , F 0 )

Dann ist L(A 0 ) = R/L.

(3)

Lemma 45

Es gibt einen Algorithmus, der f¨ ur zwei (nichtdeterministische, mit - ¨ Uberg¨ angen) endliche Automaten A 1 und A 2 entscheidet, ob sie

¨ aquivalent sind, d.h. ob

L(A 1 ) = L(A 2 ) .

Beweis:

Konstruiere einen endlichen Automaten f¨ ur

(L(A 1 ) \ L(A 2 )) ∪ (L(A 2 ) \ L(A 1 )) (symmetrische Differenz).

Pr¨ ufe, ob dieser Automat ein Wort akzeptiert.

Info IV 3.8 Abschlusseigenschaften regul¨arer Sprachen 79/92

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(4)

Satz 46 (Pumping Lemma f¨ ur regul¨ are Sprachen)

Sei R ⊆ Σ regul¨ ar. Dann gibt es ein n > 0, so dass f¨ ur jedes z ∈ R mit |z| ≥ n es u, v, w ∈ Σ gibt, so dass gilt:

1

z = uvw,

2

|uv| ≤ n,

3

|v| ≥ 1, und

4

∀i ≥ 0 : uv i w ∈ R.

(5)

Beweis:

Sei R = L(A), A = (Q, Σ, δ, q 0 , F ).

Sei n = |Q|. Sei nun z ∈ R mit |z| ≥ n.

Sei q 0 = q (0) , q (1) , q (2) , . . . , q (|z|) die beim Lesen von z durchlaufene Folge von Zust¨ anden von A. Dann muss es 0 ≤ i < j ≤ n ≤ |z| geben mit q (i) = q (j) .

Seien nun u die ersten i Zeichen von z, v die n¨ achsten j − i Zeichen und w der Rest.

⇒ z = uvw, |v| ≥ 1, |uv| ≤ n, uv l w ∈ R ∀l ≥ 0 .

Info IV 3.8 Abschlusseigenschaften regul¨arer Sprachen 81/92

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(6)

Beispiel f¨ ur die Anwendung des Pumping Lemmas:

Satz 47

L = {0 m

2

; m ≥ 0} ist nicht regul¨ ar.

Beweis:

Angenommen, L sei doch regul¨ ar.

Sei n wie durch das Pumping Lemma gegeben. W¨ ahle m ≥ n.

Dann gibt es ein r mit 1 ≤ r ≤ n, so dass gilt:

0 m

2

+ir ∈ L f¨ ur alle i ∈ N 0 . Aber:

m 2 < m 2 + r ≤ m 2 + m < m 2 + 2m + 1 = (m + 1) 2 !

(7)

Denkaufgabe:

{a i b i ; i ≥ 0} ist nicht regul¨ ar.

Info IV 3.8 Abschlusseigenschaften regul¨arer Sprachen 83/92

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(8)

Definition 48

Sei L ⊆ Σ eine Sprache. Definiere die Relation ≡ L ⊆ Σ × Σ durch

x ≡ L y ⇔ (∀z ∈ Σ )[xz ∈ L ⇔ yz ∈ L]

Lemma 49

L ist eine rechtsinvariante ¨ Aquivalenzrelation.

Dabei bedeutet rechtsinvariant:

x ≡ L y ⇒ xu ≡ L yu f¨ ur alle u .

Beweis:

Klar!

(9)

Satz 50 (Myhill-Nerode)

Sei L ⊆ Σ . Dann sind ¨ aquivalent:

1

L ist regul¨ ar

2

L hat endlichen Index (= Anzahl der ¨ Aquivalenzklassen)

3

L ist die Vereinigung einiger der endlich vielen Aquivalenzklassen von ¨ ≡ L .

Info IV 3.8 Abschlusseigenschaften regul¨arer Sprachen 85/92

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Ernst W. Mayr

(10)

Beweis:

(1)⇒(2):

Sei L = L(A) f¨ ur einen DFA A = (Q, Σ, δ, q 0 , F ).

Dann gilt

ˆ δ(q 0 , x) = ˆ δ(q 0 , y) ⇒ x ≡ L y .

Also gibt es h¨ ochstens so viele ¨ Aquivalenzklassen, wie der Automat

A Zust¨ ande hat.

(11)

Beweis:

(2)⇒(3):

Sei [x] die ¨ Aquivalenzklasse von x, y ∈ [x] und x ∈ L.

Dann gilt nach der Definition von ≡ L : y ∈ L

Info IV 86/92

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(12)

Beweis:

(3)⇒(1):

Definiere A 0 = (Q 0 , Σ, δ 0 , q 0 0 , F 0 ) mit

Q 0 := {[x]; x ∈ Σ } (Q 0 endlich!) q 0 0 := []

δ 0 ([x], a) := [xa] ∀x ∈ Σ , a ∈ Σ (konsistent!) F 0 := {[x]; x ∈ L}

Dann gilt:

L(A 0 ) = L

(13)

3.9 Konstruktion minimaler endlicher Automaten

Satz 51

Der nach dem Satz von Myhill-Nerode konstruierte

deterministische endliche Automat hat unter allen DFA’s f¨ ur L eine minimale Anzahl von Zust¨ anden.

Beweis:

Sei A = (Q, Σ, δ, q 0 , F ) mit L(A) = L. Dann liefert x ≡ A y :⇔ δ(q 0 , x) = δ(q 0 , y) eine ¨ Aquivalenzrelation, die ≡ L verfeinert.

Also gilt: |Q| = index(≡ A ) ≥ index(≡ L ) = Anzahl der Zust¨ ande des Myhill-Nerode-Automaten.

Info IV 3.9 Konstruktion minimaler endlicher Automaten 87/92

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(14)

Algorithmus zur Konstruktion eines minimalen FA

Eingabe: A(Q, Σ, δ, q 0 , F ) DFA (L = L(A)) Ausgabe: ¨ Aquivalenzrelation auf Q.

0

Entferne aus Q alle ¨ uberfl¨ ussigen, d.h. alle von q 0 aus nicht erreichbaren Zust¨ ande. Wir nehmen nun an, dass Q keine

¨ uberfl¨ ussigen Zust¨ ande mehr enth¨ alt.

1

Markiere alle Paare {q i , q j } ∈ Q 2 mit

q i ∈ F und q j ∈ / F bzw. q i ∈ / F und q j ∈ F .

(15)

2

for alle unmarkierten Paare {q i , q j } ∈ Q 2 , q i 6= q j do if (∃a ∈ Σ)[{δ(q i , a), δ(q j , a)} ist markiert] then

markiere {q i , q j };

markiere alle {q, q 0 } in {q i , q j }’s Liste und rekursiv alle Paare in der Liste von {q, q 0 } usw.

else

for alle a ∈ Σ do

if δ(q i , a) 6= δ(q j , a) then

trage {q i , q j } in die Liste von {δ(q i , a), δ(q j , a)} ein fi

od fi od

3

Ausgabe: q ¨ aquivalent zu q 0 ⇔ {q, q 0 } nicht markiert.

Info IV 3.9 Konstruktion minimaler endlicher Automaten 89/92

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(16)

Satz 52

Obiger Algorithmus liefert einen minimalen DFA f¨ ur L(A).

Beweis:

Sei A 0 = (Q 0 , Σ 0 , δ 0 , q 0 0 , F 0 ) der konstruierte Aquivalenzklassenautomat. ¨

Offensichtlich ist L(A) = L(A 0 ).

Es gilt: {q, q 0 } wird markiert gdw

(∃ w ∈ Σ )[δ(q, w) ∈ F ∧ δ(q 0 , w) ∈ / F oder umgekehrt], wie man durch einfach Induktion ¨ uber |w| sieht.

Also: Die Anzahl der Zust¨ ande von A 0 (n¨ amlich |Q 0 |) ist gleich

dem Index von ≡ L .

(17)

Beispiel 53 Automat A:

q 0 q 1

q 2 q 3

q 4 q 5

0 0

1 1

0 1

1 0

1

0 0, 1

q 0 q 1 q 2 q 3 q 4 q 5

q 0 / / / / / /

q 1 / / / / /

q 2 × × / / / /

q 3 × × / / /

q 4 × × / /

q 5 × × × × × /

Automat A 0

L(A 0 ) = 0 10 q

0

q

1

q

2

q

3

q

4

q 5

0

1

0

1

0, 1

Info IV 3.9 Konstruktion minimaler endlicher Automaten 91/92

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Satz 54

Sei A = (Q, Σ, δ, q 0 , F ) ein DFA. Der Zeitaufwand des obigen Minimalisierungsalgorithmus ist O(|Q| 2 |Σ|).

Beweis:

F¨ ur jedes a ∈ Σ muss jede Position in der Tabelle nur konstant oft

besucht werden.

Referenzen

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