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Die Verfügungsrechte über Personalvermögen können trotz arbeits- vertraglicher Zusicherung gefährdet sein und deshalb niemals vollständig auf das Unterneh- men übergehen

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Academic year: 2022

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155 steht – ähnlich wie bereits in „Liebe als Passi-

on“ (Suhrkamp 1982) – darin, dass der weit- gehend unhinterfragte Subjektbezug der Erzie- hung mit einer „radikal“ soziologischen Inter- pretation konfrontiert und so für kritische Plau- sibilitätsüberprüfungen verfügbar gemacht wird. Nach dem „Erziehungssystem der Ge- sellschaft“ wird es zumindest schwieriger sein, überholte emanzipatorische Erziehungsidea- le widerspruchslos in die Gesellschaft hinein zu kommunizieren.

Karin Dollhausen

Michael Dirk Mroß

Risiken bei Investition in das Personalvermö- gen und Strategien zu deren Absicherung (Rainer Hampp Verlag) München und Mering 2001, 307 Seiten, 29.65 Euro

Mit diesem Buch liegt ein Paradefall ökono- mistischen Denkens in der Personalwirtschaft vor: Theoretisch intern durchaus konsistent, praktisch wenig hilfreich. Mroß unternimmt eine Anwendung einer streng ökonomisch orientierten Personalwirtschaftslehre auf das Problem des „Personalvermögens“. Grundthe- se ist dabei, „dass sich die Qualifikationen und Motivationen der Mitarbeiter eines Unterneh- mens unter bestimmten Voraussetzungen als Vermögen des Unternehmens ansehen lassen“

(S. 19). Dabei stößt man auf eine Schwierig- keit: „Anders als etwa Sachvermögen unter- liegt Personalvermögen der permanenten Ein- wirkungsmöglichkeit des Mitarbeiters als Trä- ger desselben“ (ebd.). Die Verfügungsrechte über Personalvermögen können trotz arbeits- vertraglicher Zusicherung gefährdet sein und deshalb niemals vollständig auf das Unterneh- men übergehen. Die Investitionen in Perso- nalvermögen sind deshalb ungesichert. Mroß untersucht, wie man mit dieser Problematik umgehen kann.

Die ökonomische Grundperspektive ist dabei ein methodologischer Individualismus sowie ein ökonomisches Verhaltensmodell. Gefragt ist, wie Verfügungsrechte (property rights) über Personalvermögen gesichert werden können.

Dabei greift Mroß auf vertragstheoretische Denkkategorien zurück. Er führt aus, dass sich die „in den Mitarbeitern verkörperten Poten- ziale“ (S. 20) sinnvoll als Vermögensbestand- teil des Unternehmens diskutieren lassen.

Allerdings zeigt sich, dass Arbeitsverträge not-

wendigerweise unvollständig sind und sie darüber hinaus allenfalls relative Verfügungs- rechte über Personalvermögen begründen.

Investitionen, z. B. für Personalentwicklung, sind deshalb Risiken ausgesetzt. Entsprechend entwickeln die Unternehmen institutionelle Arrangements, um „property rights“ abzusi- chern. Solche Strategien können entweder auf expliziten Verträgen – Rückzahlungsklauseln – bestehen oder durch Ansprüche in internen Arbeitsmärkten wirksam werden.

Diese Argumentation ist eingebunden in eine Modellanalyse, die in sich, wenn man erst einmal die Grundannahmen der naturgegebe- nen Knappheit der Güter, deren Ausrichtung auf Bedürfnisbefriedigung, die Vorstellung des gerechten Tausches und das ökonomische Prinzip als leitend für menschliches Handeln akzeptiert hat, schlüssig sind.

Eine Kritik der vorliegenden Arbeit könnte also zum einen sehr grundsätzlich hier ansetzen.

Vielleicht ist eine Auseinandersetzung aber auch einfacher möglich, indem man nämlich fragt, was denn der Ertrag der Argumentation ist. Dies ist durchaus mager. Wer glaubte, empirisches Material einordnen zu können, sieht sich auf den Verweis auf „weitergehen- de Forschungsbemühungen“ (S. 259) gelenkt.

Eine Bestimmung von konkreten Kostengrö- ßen erfolgt nicht, sondern wird als Desiderat gekennzeichnet. Allerdings kommt die Tatsa- che, „dass in diesem Feld ein Großteil der Kosten sich zur Zeit kaum in rechenbaren Größen aussuchen lässt“ (S. 269) ins Blick- feld. Es wird aber als Hoffnung verfolgt, dass eine „verstärkte Rechenbarkeit“ (S. 270) die Bedeutung der personalwirtschaftlichen Leis- tungen besser würdigen könne. Dies allerdings bleibt ein abstraktes Wunschbild, dessen em- pirische Ausfüllung postuliert wird, für die allerdings kaum realistische Chancen beste- hen. Schon die ältere bildungsökonomische Diskussion hat sich bei der Frage der „Kos- ten-Nutzen-Analysen“ von Humankapital als ungenügend erwiesen. Diese Mängel allerdings sind nicht der vorliegenden Arbeit anzulasten, sondern ein Grundproblem der betriebswirtschaftlichen Zugriffsweise auf Bil- dungsfragen.

Peter Faulstich

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