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Die apologetische Schrift des Salomo b. Adret
gegen einen Muhammedaner.
Salomo b. Adret, der angesehenste Rabbiner seiner Zeit, der
das Judenthum gegen die Angriffe christlicher Zeitgenossen , be¬
sonders gegen diejenigen Raymund Martins vertheidigte, verfasste
auch eine Schrift gegen , einen Muhammedaner, der über die
Religionen ein Buch geschrieben', welche von Perles in seiner
Arbeit über Salomo b. Adret ') herausgegeben wurde -). Dieser
bisher unbekannt gebliebene Schriftsteller ist Abü Muhammed
Ahmed b. Hazm, gegen dessen Kitäb al-milal wa-l-nihal die
Schrift Ibn Adrets gerichtet ist, wie dies aus der folgenden Ver-
o-leichung der bei Ibn Adi-et theils auszüglich, theils wörtlich an¬
geführten Stellen mit den Worten Ibn Hazms im Kitäb al-milal •')
hervorgeht.
Ibn Adret, S. N. n73 mnincn yn nso "»a ms imbao nbnm
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Ihn Hazm, Milal, Bl. 86 a heisst es, nachdem I. H. die biblische
Erzählung Gen. XXXVIII mitgetheilt hat: Ij^ j JV._t_r>Oi jls
1) E. Salomo b. Abrabam b. Adereth. Sein Leben und seine Schriften.
Breslau 1863. Dass Adret zu lesen sei, hat Kaufmann, „Die Sinne" S. 19, nachgewiesen.
2) Beilage I mmn by laniB bN??:©-' b? IKNU. Ueber diese
Schrift handelt Perles S. 57. 77, Note 1. 18. 83. Graetz , Geschichte der Juden
VU, 8. 179fr. Steinschneider, Polem. und apol. Lit. S. 363.
3) Für die bier mitgetheilten Stellen habe ich die HS. Nr. 216 N. F.
der k. k. Hofbibliothek in Wien benützt.
Von Martin Schreiner.
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40 Schreiner, Die apologetische Schrift des Salomo h. Adret.
Bl. 83 a 'i.j,M LjJu qWji; J^Lö ^joy4^\ u^iXj L», jüs ^
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Der längern Stelle bei Ibn Adret S. a , Z. 12 ff. entsprechen
folgende Aeusserungen Milal, Bl. 106b j^jJ! (sc. üjjs.J') Kjuiylj
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Ibn Adret, S. ü Milal, Bl. 122 a
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Schreiner, Die apologetische Schrift des Salomo b. Adret. 41
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42 Schreiner, Die apologetisclie Schrift dea Salomo h. Adret.
Ibn Adret n"i MUal 128 b
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Die Stelle bei Ibn Adret (3"d) über die Abrogation der penta¬
teuchischen Gesetze habe ich in dieser Zeitschrift schon mitgetheilt
Diese bildet durch ihre wörtliche Uebereinstimmung mit dem
Originale des Ibn Hazm den schlagendsten Beweis für unsere An¬
nahme.
Aus dem Schreiben des Salomon b. Adret an Jakob Abbäsi,
den Uebersetzer des Mischnacommentars des Maimonides zur Section
,NäsIm' geht hervor, dass er des Arabischen unkundig war, er
kann also das Kitäb al-Milal im Originale nicht gelesen haben.
Auch das ist unwahrscheinlich , dass ein Jude sich bemüssigt ge¬
fühlt hätte , vom Werke Ibn Hazms auch nur den auf die Juden
bezüglichen Theil vollständig zu übersetzen. Ibn Adret wird also
nur einzelne Stücke des Werkes durch die Vermittlung des Ara¬
bischen kundiger Juden kennen gelernt haben.
Die Thatsache, dass Salomo b. Adret gegen Ibn Hazm pole¬
misirt, ist nicht ohne culturhistorisches Interesse. Das Buch Ibn
llazms wird unter den Juden Leser gefunden haben , so dass der
berühmte Rabbiner von Barcellona sich gezwungen sah, gegen diesen
streitbarsten und ohne Zweifel kenntnissreichsten muhammedanischen
Polemiker, seine Religion zu vertheidigen. Auffallend ist bei Ibn
Adret die derbe Sprache , welche er führt , die aber durch die
Manier Ibn Hazms begreiflich wird, dessen Zunge mit dem nimm er¬
satten Schwerte Haggäg b. Jüsufs verglichen wurde.
.cnbiBOT man ly niaw nnibTS73 •
1) Bd. XLII, S. 653.
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Eine Kasida al-Gazäli's.
Von Martin Schreiner.
Dem Gazäli wird eine Kasida zugeschrieben, die er unmittelbar
vor seinem Tode gesprochen haben soll ') und die mit den Worten
beginnt :
'^f L-^^-Sb ^' l^V^S Ul« ^
Das Gedicht ist handschriftlieh ziemlich häufig zu finden
aber auch in gedruckten Werken , so auch im Muhädarat al-
abrär wamusä marat al-achjär des Muhji al-dln Ibn 'Arabi'').
Dieser schreibt jedoch dieses Gedicht, wie auch das M i n h ä g a 1 -
äbidin dem Abü-l-Hasan 'All AI-Musfir zu. Eine Keeension wird
auch auf Sihäb al-din al-Suhrawardi zurückgeführt *), das Gedicht
selbst enthält aber nichts , was gegen die Autorschaft al-Gazäli's
spräche. — Es wird auch von Leo Africanus dem Gazäli zugeschrieben,
dessen Bericht darüber folgendermassen lautet •"'): „Dixit etiam
aliam cantilenam longam , mortis consolatoriam , cujus sententia
est, quod corpus est tanquam cavea Spiritus, et sicut laetatur avis
cum ab ea liberatur : Ita anima iusti laetatur , quando a corpore
segregatur, quoniam a purissimo et nobili elemento descendit et
ad idem revertitur a quo provenerat, producendo circa hoc multas
rationes : quae cantilena reperta est in suo secreto Oratorio , quo
mortuus fuerat.'
Die Kasida ist von Abraham Gavison") ins Hebräische
übersetzt worden, dessen Uebersetzung ein wenig frei zu sein
1) S. Gosche, Ueber Ghazzäli's Leben und Werke (Abh. der königl.
Akad. der Wiss. in Berlin 1858) S. 308.
2) Pertsch, die arab. HSS. der herzoglichen Bibliothek zu Gotha,
Nr. 28. Ahlwardt, Verzeichniss der arab. Handschriften der kön. Bihliothek zu Berlin, HI, S. 453. Nr. 3978.
3) ed. der Othmänijje 1305. I, S. 90.
4) Ibn Abi Usejbi'ä, ed. Müller II, S. 170. Vgl. von Kremer,
Geschichte der herrschenden Ideen des Isläms, S. 132.
5) In Joh. A. Fabricius, Bibliotheca graeca XIII, S. 275.
6) nnaan im» ed. Livorno 13öa.
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