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Die Uebcrfahrt von Triest nach Smyrna kostet auf dem ersten Platz 90, auf dem zweiten 70 Gulden Münze (der Gulden zu 1 fl

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(1)

Dr. Wolff's Bericht über seinen in Basel gehaltenen Vortrag.

(S. Seite 100.)

Nachdem ich eiiileitungsweise von dem grossen Interesse

gesprochen , das Jerusalem in neuerer Zeit wieder erlangt hat,

und ich angedeutet hatte, wie dieses Interesse noch mehr zu

bethätigen sei , suchte ich fiir's Erste nachzuweisen , dass eine

Reise dahin keineswegs eine mit grossen Kosten und Beschwer¬

lichkeiten verbundene sei. Ich tbeilte biebei folgende Details mit :

Von Tricst nach Beirut sind 900 Seemeilen. Dazu braucht man

auf einem Dampfschiffe 12 Tage, nämlich: 8 Tage bis Smyrna,

wobei ein Aufenthalt von etwa 12 Stunden in Corfu und einer

von mindestens 24 Stunden in Syra ist, und 4 Tage nach Beirut,

mit einem Aufenthalt von ein paar Stunden auf Rhodus und von

18 Stunden in Larnaka (Cypern). In Beirut war bis jetzt ein

Aufenthalt von 10 bis 12 Tagen nöthig, da dort ein von Con¬

stantinopel kommendes Schiff abzuwarten war. Die eigentliche

Fahrzeit von Triest nach Beirut ist (wenn Alles in Ordnung gebt)

228 Stunden. Da aber in einer Stunde circa 2.j- Wegstunden

gemacht werden, beträgt die Entfernung von Triest nach Beirut

570 Stunden. Rechnet man dazu den Weg von Beirut nach Je¬

rusalem zu 70, und den von Basel nach Triest zu 130 Stunden:

so erhält man zwischen Basel und Jerusalem eine Entfernung von

770 Stunden. Die Uebcrfahrt von Triest nach Smyrna kostet

auf dem ersten Platz 90, auf dem zweiten 70 Gulden Münze (der

Gulden zu 1 fl. 12 Xr. rheinisch); von Smyrna nach Beirut auf

dem ersten Platz 66, auf dem zweiten 44 Gulden. Dazu kommt

die Kost auf dem ersten Plutz für deu Tag zu 2|, auf dem zweiten

Platz zu 14- Gulden. Die Fahrt von Beirut nach Jaffa auf einem

arabischen Segelschiffe, das bei günstigem Winde dieselbe in 24

Stunden macht, kostet, ohne die Lebensmittel, für die man selbst

zu sorgen hat, 4 bis 5 Gulden ; die Landreise zu Pferd, mit Allem

und Jedem, nach Umständen 1 Dukaten bis 1 Napoleond'or. Die

ganze Reise von Basel nach Jerusalem kann man mit 250 bis

350 Gulden machen. Die Seefahrt zu günstiger Jahreszeit bat

durchaus nichts Beschwerliches. Seekrankheit ist für den Gesunden

nur bei eintretendem Sturm zu befürchten. Die Landreise aber

ist, sofern man mit einem Zelte und einem) guten Diener versehen

ist, sogar etwas Erquickendes.

(2)

Wolff 's Ucrichl über seinen in Uasel gehaltenen Vorlrag. 357

Fürs Zweite suchte ich nachzuweisen, es sei nun un der

Zeit, dass man, um Oricntulia zu studiren , in den Orient selbst

gebe. leb stellte desshalb den Antrag: die Lehrer der orien¬

talischen Sprachen an unsern Universitäten möchten denjenigen

ihrer Zöglinge, welche eine Vervollkommnung ihrer orientalischen

Kenntnisse in dem Auslände zu erstreben beabsichtigen, anrathen,

anstatt — wie es bisher in der Regel geschehen ist — nach

Paris oder London, lieber nach dem Orient, insonderheit nach

Jerusalem, wo sie gegenwärtig an Scheich As ad Effendi, Imam

der Scbafeitcn, einen vorzüglichen Lehrer des Arabischen finden,

oder nach Damascus, woselbst ausserordentlich billig zu leben ist,

oder nach Kairo zu geben. Auf diese Weise, fügte icb hinzu,

bekäme die Deutsche morgenländische Gesellschaft wissenschaftliche

Agenten im Orient, die z. Ii. Sorge tragen könnten, Mitglieder

tur die Gesellschaft zu gewinnen , unsere arabischen Textwerke

(die ihnen in gehöriger Anzahl von den Buchhändlern zum Ver¬

kauf und auch zur unentgeltlichen Vertheiiung an einheimische

Notabilitäten zuzusenden wären) zu verbreiten, Manuscripte, die

sich fast nur unter der Hand oder durch Hülfe von Bekannt¬

schaften erlangen lassen , zu erwerben u. dgl.

Mein Drittes war die Einladung zur Abhaltung einer Orien¬

talisten-Versammlung in dein Orient, wozu sich vorzugsweise Je¬

rusalem eignen würde. Diese Idee, bemerkte ich, dürfte vielleicht

Manchem abenteuerlich und unausführbar erscheinen; mir erscheine

sie ausführbar und grossartig. Es sei die Idee des Mustercon-

suls und Musterfreundes, des Dr. E. (S. Schultz, derzeit Verweser

des preussischen Geucrulconsulats zu Beirut. Wie würden sie,

fragte ich, in Constantinopel aufsehen (denn die Reise würde

gemeinschaftlich gemacht werden und müsste über Constantinopel

gehen), wenn ein ganzes Schill' voll deutscher Orientalisten,

begleitet von andern Männern der Wissenschaft, dort ankäme;!

und wie in Jerusalem, wenn ein Kreuzbeer friedlicher Gelehrten

durch seine Tbore zöge! Welche Verbindungen Hessen sich da

anknüpfen ! welcher Einfluss auf den Orient könnte sich hieraus

entwickeln ! welche Ehre würde eine solche Expedition von deut¬

schen Gelehrten dem deutschen Namen bringen! wie manche schwie¬

rige Frage, über die man Jahre lang vergeblich gestritten, könnte

da auf einmal ihre Lösung finden! leb konnte auch bereits die

Mittheilung machen — in Folge einer, mit einem der Directoren

des österreichischen Lloyd geführten Besprechung — dass der

deutsche Lloyd bereit ist, für die. Uebcrfahrt der in Rede stehen¬

den Gesellschaft auf einem besondern Schiffe sehr billige Bedin¬

gungen zu stellen; und sprach dabei die Ueberzcugung aus, dass

wohl jede deutsche Regierung, die darum angegangen würde,

sich an einem solchen Unternehmen durch Absendung einiger Ge¬

lehrten auf Regierungskosten gern betbeiligen würde, und dass

insbesondere wohl der hochherzige, grossartige wissenschaftliche

(3)

358 Wolff's Bericht über seinen in Basel gehaltenen Vortrag.

Zwecke so gern fördernde König von Preussen dasselbe unter

seinen Schutz nehmen möchte.

Zum Vierten erstattete ich kurzen Bericht über die von

mir in Palästina und Syrien gemachten Ausflüge und Beisen.

Ich war bei den Taämira-Beduinen und auf dem Frankenberge;

in Hebron und Bethlehem ; in Jericho , an dem todten Meere und

dem Jordan. Auf der Beise nach Beirut berührte ich: Sindschil,

Nablus, Dschenin, den Karmel, Nazareth, den Tabor, Tiberias,

Safed, den See Hule, Bänias, Hasbeia, Dschesin, Deir el Kamr;

auf der Reise von Beirut nach Damascus: Humdün, Andschar,

Medschdel, Demäs ; auf der Rückreise von da nach Beirut:

Sebdäne, Baalbek, Ars el Libnän (die Gedern des Libanon),

Eden, Tripoli, Dschebeil, Dschune, Nähr el Kelb.

Fünftens gab ich kurze Rechenschaft über meine Reisefrüchte.

Ich machte hier namhaft: a) eine Zeichnung der Hamm-Mauer

auf 23 Bogen (auf derselben ist jeder einzelne alle Stein genau

vermessen. Sie ist das von mir angeregte und durch meine Bei¬

hülfe zu Stande gebrachte mühevolle Werk meines Freundes und

Reisegefährten, des Predigtamtscandidaten Gadow, von dem ein

ganz neuer Plan Jerusalems zu erwarten ist) ; b) ein arabisches Na-

menverzeichniss palästinensischer Pflanzen ; c) einen Auszug aus

dem Katechismus der Nosairier (dieser Katechismus ist mir durch

den kenntnissreichen und forschenden Dragoman des prenssischen

Generalconsulats , Kalafago , zur Einsicht mitgetheilt worden, mit

dem Bemerken , dass eine Abschrift und französische Uebersetzung

desselben von ihm nach Berlin geschickt worden sei) ; d) eine

Sammlung arabischer Wörter und Redensarten für die Umgangs¬

sprache. Von mitgebrachten Manuscripten, Münzen und Landes-

produeten legte ich Einzelnes vor. In Betreff der Topogra¬

phie Jerusalems erklärte ich , dass Uber die Hauptfragen et¬

was Sicheres und Entscheidendes nun und nimmermehr früher

gegeben werden könne, als bis umfassende Nivellirungen und

Nachgrabungen vorgenommen seien, daher icb also die Zahl der

vorhandenen Hypothesen nicht vermehren wolle ; auch konnte ich

mittheilen, dass Robinson's „Neue Untersuchungen" die Ueberzeu-

gung meiner Freunde in Jerusalem keineswegs haben erschüttern

können. Hieran schloss ich

Sechstens die Bitte, dass die Herren Reductenre gelehrter

Zeitschriften von den Orient betreffenden Artikeln (Rezensionen

u. dgl.) besondere Abzüge, und die Herausgeber orientalischer

Werke ein oder zwei Exemplare von denselben der Consular-

Bibliothek in Jerusalem zukommen lassen möchten, damit man

in Jerusalem sich auf dem Laufenden erhalten könne und zu¬

gleich wissenschaftliche Auffrischung und Anregung gewinne.

Kleinere Packete, bemerkte ich dabei, seien an das Ministerium

des Auswärtigen in Berlin zu senden , mit der Declaration „wis¬

senschaftliche Angelegenheiten" und der Angabe des Absenders

(4)

HUMS'* Bericht Uber seinen in Basel gehaltenen Vortrag. 359

auf der Adresse , grössere Bücherpackete aber seien einem Haud-

lungshause in Triest (etwa der Buchhandlung //. F. t'avarger)

zur Beförderung au das preussische Generulcousulat in Beirut

zu übermacbcn.

Ich schloss mit einer Dankbezeigung für die mir in Betreff

meiner Beise bewiesene Tbeilnahme , und dem Wunsche dass

die Verbindung zwischen dem Orient uud dem Occident eine

immer lebendigere werden möge — zur Förderung der Wissenschaft

uud des Reiches Gottes.

Prof. Hitzig's Bericht über seinen in Basel gehaltenen Vortrag.

(S. Seite 100.)

Prof. Hitzig von Zürich, welcher keinen Vortrag angemeldet

hatte, aber eine Lücke auszufüllen erbötig war, redete über die

Städtcuamen Askalon und Askaland.

Nachdem der Sprecher daran eriunert hatte , dass von ihm

in einer i. J. 1845. herausgegebenen Druckschrift Pelasgiscbes

Volkstbuui der Philistäer und folgerichtig Verwandtschaft ihrer

Sprache mit dem Griechischen und dem Sanskrit behauptet worden

sei, durchging er summarisch die Gründe für und gegen, und

lenkte schliesslich über auf die Sindische Hauptstadt Askaland

(LXiHÜMfcc) oder nach Alexander gräcisirt Askulundussu , welche

in einem Stücke des Mugmil-cttewärich, S. 3 und 47 von Ueinaud's

Fragments Arabes et Persans inedits etc. (Paris 1845) erwähnt

wird. Duss eben dieser Name Askaland mit „Askalon" identisch

sei, bildete den Mittelpunkt und eigentlichen Kern der Erörte¬

rung. 'jibplöN sei im Hebräischen jeder Analogie haar und gebe

auch keinen Sinn uls Ortsname ; die Deutung dagegen durch as-

qalan sanskr. = nieht wankend empfehle sich selber. Dass aber

jenes Sindische Askaland sanskritisch, nämlich durch asqalant (die

Grundform von asqalan) = nicht wankend zu erklären sei , liege

auf flacher Hand. Gewonnen hieuiit werde, dass jenes dem Namen

pbpiüN untergelegte asqalan nun nicbt mehr bloss eine Bildung

nach Analogie, sondern als wirkliches Wort nachgewiesen sei;

und zwar wieder als Name einer Stadt, einer Königsstadt. Und

so dürfe aus der Einerleiheit beider Namen auf Verwandtschaft

der Philistäer mit jenem Volke in Sind, aus ihrer formellen Ab¬

weichung aber von eiuuuder der Schluss gezogen werden, dass

sie eben nur mit ihm verwandt, nicht Eins, nicht etwa gerade

von demselben eine Colonie oder Purcelle gewesen seien.

(5)

Prof. Reuss' Bericht über seinen in Basel gehaltenen Vortrag, (S. Seite 101.)

Prof. Haut von Strassburg legt der Versammlung ein orien¬

talisches Manuscript vor, das zwar nicht durch seine literarische

Wichtigkeit aber doch durch seine eigenthüinliche Form und sei¬

nen Inhalt die Aufmerksamkeit der Anwesenden in Anspruch nimmt.

Die Handschrift, sehr gut gehalten und in einem hübschen

Originalbande, besteht aus etwa fünfzig Hlättern in gross Octavfor- mat, welche aber so aneinander geklebt sind dass sie, aufgeschlagen, einen langen Streifen bilden und, auf der einen Seite wenigstens,

gleichzeitig übersehen werden können.

Die eine Seitenreihe enthält einen durchaus auf allen Blättern gleichförmig geschriebenen Text, und zwar zerfällt jede Blattseite

der Länge nach (in Bezug auf das Octavformat) in zwei Abthci-

luiigcn wovon die obere in schöner, voller und grosser Neskhi-

scbrift kalligraphische Modelle enthält; die untere aber, diese in¬

dessen nur auf dem dritten Theile des Raumes und in kleiner nied¬

licher Schrift, einen Text von dem gleich die Rede sein wird.

Was jene Vorschriften betrifft, so enthalten sie auf den zwei

ersten und den sieben letzten Seiten religiöse, meist bekannte Sen¬

tenzen. Die mittlem aber geben zuerst die einzelnen Buchstaben

in ihren maiinichfultigen Formen und nach diesen in eilf Alphabeten die möglichen Coinbinationen von je zwei Schriftzügen.

Der untere kleingeschriebcne Text, der ohne Unterbrechung

über alle fünfzig Seiten fortläuft, so zwar dass keine Seite von der andern unabhängig ist, enthält eine grosse Reibe kurzer Fragmente die sich auf die eine oder andre Weise auf die Schönschreibekunst beziehn; nämlich Sentenzen, Anccdoten , Traditionen, historische

Notizen , Vorschriften für Kalligraphen , und namentlich auch

viele Distichen uud einige zusammenhängende längere Gedicbte.

Von diesen Fragmenten liest Ref. eine Probe in freier deutscher Ue¬

bersetzung vor. (S. nachher.) Unter den Sentenzen zeichnet der¬

selbe einige aus die sieb durch die Zierlichkeit der Form ebenso¬

sehr als durch den Witz des Inhalts hemerklich machen, z. B.

a- - > » # - - - ,

ji v.<; ji Jaä=-

Memorirst du. so verlierst du — schreib'*, so bleibt's!

O o - > Go- >u

oder: lXa's KjU£J!j Jaa^-I

Meuiorireu ist fuugen schreiben ist fesseln.

Eine Randbemerkung oder sonst etwas das über den Ursprung

der Handschrift Auskunft geben könnte findet sich nicht vor.

Indessen muss noch hinzugefügt werden dass die Vorschriften

(6)

Reuss' Bericht über seinen in Basel gehaltenen Vorlrag. 3ßl

mit dem darunter stellenden Texte alle auf fliegende Blätter aus¬

serordentlich feinen Papiers und von ganz gleicher Grösse ge¬

schrieben , sehr sauber auf die etwas grössern und stärkern

Blätter die den Codex bilden aufgeklebt und einfach mit Gold¬

linien eingefasst sind.

Dreht'man nun diese Blätterreihe um, so erscheinen in gleicher Weise zusammenhängend die BUckseiten , die in kalligraphischer

Hinsicht unendlich schöner und auch sonst interessanter sind.

Hier haben wir nämlich mit Ausnahme einer Seite die zierlichsten

Proben persischer oder Taalikschrift, ebenfalls aufgeklebt wie

die arabischen Modelle, aber von verschiedner Grösse. Dazu ist

das Papier selbst auf dem Grunde nicht, wie auf der arabischen

Seite, weiss, sondern von mancherlei Farben und namentlich öfters

vergoldet, mit ausserordentlich feinen Zeichnungen von Blumen,

Vögeln, Gasellen u. s. w.

Seite 20 — 25 enthalten eine Art Compendium persischer Kal¬

ligraphie, nämlich die erste Sure uud dann eine Art Titelblatt

welches eine ähnliche Reibe von Alphabeten einleitet, wie wir sie

schon oben beschrieben haben, und woraus wir zugleich lernen

dass diese ,luc '' acr dem Werke eines Mir

Ali von Tcbriz vorgezeichneten Methode geschrieben sind.

Die meisten übrigen Seiten enthalten bald in grösserer bald in

kleinerer Schrift persische Gedichte oder Bruchstücke aus solchen

von 2 —8 Distichen, die aber fast sämmtlich schief auf die ßlattseite

geschrieben sind, so dass oben und unten dreieckige leere Räume

übrig bleiben, in welchen meist (und zwar arabisch) die Namen von

Personen stehen welche die betreffenden Blätter geschrieben haben,

so dass Ref. sich der Vermuthung hingibt es sei dieser Theil

der Handschrift eine Art Stammbuch. Die Numeu die am häufig¬

sten vorkommen sind, ausser dem schon genannten Mir Ali, ein

Schah Mahmud von Nisabur, ein Sultan Ali von Meschhed, ein

Mohammed Aidha ebendaher, ein anderer desselben Namens von

Tebriz, ein Derwisch Mustafa und andre mehr. Auch Jahrzahlen

finden sich in diesen Ecken mehrere. Die älteste ist das Jahr 978,

die jüngste 999 (1570 — 90 Chr.)

Die 33ste Seite stellt in schönem Miniaturbilde mit reichem

Farbenglanze die Himmelfahrt des Propheten auf dem Borak

vor; auch die 36ste enthält ein Gemälde das niclit übel ist; zwei

andre stellen einen Wald vor in welchem Bäume und Thiere aller

Art sehr fein in Papier ausgeschnitten und aufgeklebt sind, wie

denn auch noch andre der Kalligraphie im weitern Sinne verwandte Spielereien vorkommen.

Woher die Handschrift stammt weiss Ref. nicht anzugeben.

Sic ist zu Anfang des Jahrhunderts aus der Verlassenschaft eines

Schullehrers zu Strassburg gekauft worden und vor kurzem durch

Erbschaft in die Hände des Ref. gekommen.

(7)

Lob der Schöiischreibekunsl in sieben Sätzen.

• >

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^OjJÜI^ L«-* g.Acj

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Ü^^Ui ^Jktvl Ja-il a —-=- 5

*■> >

q ■ ■ii/jUaII ^Jäct -U'*^ 5

(8)

Lob der Schönschreibekunsl.

Frei nach dem Arabischen.

Es rühme sich des Schwertes immerhin der Held,

Wenn er es für's preiswürdigste der Güter hält.

Dem Schreibrohr gnügt, statt aller Ehre, alles Lobs,

Der Ruhm dass Allah bei ihm schwur, der Herr der Welt.')

Es ist's das mit der Rede Macht von Gott betraut

Des Himmels ew'gen Rath den Sterblichen erzählt.

Auch ist ihm eine Zunge stummberedt verliehn

Und zu des Herzens treuem Dolmetsch ist's bestellt,

Dass oft sich nur des Freundes Auge gebe kund

Was tief und still die Brust dem Munde vorenthält.

Sein grösster Vorzug aber ist dass es getreu

Der Todten Weisheit selbst den Lebenden erhält,

Und des Propheten Wort, gebenedeit sei Er,

Durch seine Hilfe dem Gedächtniss nie entfällt.

Drum ist auch eine schöne Schrift das schönere,

Mit welchem Gute du vergleichend sie gesellt;

Von zweien Uebeln aber, bliebe mir die Wahl,

Wär' eine schlechte Schrift was ich zuletzt gewählt.

*) Sur. 68, 1.

(9)

Notizen, Correspondenzen und Vermischtes.

Das Bulletin der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Pe¬

tersburg wird nach Vollendung der ersten Reihe von 10 Banden, die unter dem Titel Bulletin scientifiguc naturwissenschaftliche, mathematische, physi¬

kalische, historische und philologische Aufsätze in gemischter Folge enthielten, seit dem Jahre 1844 in zwei von einander getrennten Abtheilungen ausgegeben, deren eine, ausschliesslich historischen, philologischen und politischen Inhalts, die D. M. G. von der Kais. Akademie zum Geschenk erhält. Ausser den Aus¬

zügen längerer Abhandlungen, welche nachgehends vollständig in den Memoiren der Akademie erscheinen, werden in dem Bulletin eine Menge wichtiger Ab¬

handlungen von geringerem Umfang, Berichte und Notizen niedergelegt, die zum grossen Theil in den Bereich der orientalischen Lilteratur gehören. Es scheint angemessen, über den Inhalt dieses Bulletins von Zeit zu Zeit in diesen Blättern zu berichten, und wird es erlaubt seyn, diesmal bis zu dem Anfange der neuen Reihe zurückzugehn , um an einige wichtige Aufsätze zu erinnern, die schon in den ersten Bänden stehen *). Herr Staatsrath von Friihn sprach dort u. A. bei Gelegenheit des Rostocker Münzkabineis von den zerbrochenen Münzen, die man in den Baltischen Ländern und in Russtand so häufig findet, stets Fragmente von Silbermünzen und zwar meistens von Samaniden, offenbar gebraucht statt kleinerer Münzen oder zur Ergänzung des Gewichts, wenn die Zahlung nach der Wage geleistet wurde. Auch wird die Vermuthung aus führlich und sehr überzeugend dargelegt, dass die so oft mit Sainaniden-Geld vermischt gefundenen Numi Cufici barbari mit ihrem rohen Gepräge und der unförmlichen Schrift ein Fabrikat der Wolga - Bulgharen seyen , wie auch die Russen in der Mongolischen Periode tatarisches Geld nachbildeten. Neben dieser Abhandlung des Hrn. v. Frähn bietet der 1. Bd. noch schätzbare Bei¬

träge von Dom, Brossct, Böhtlingh u. A. dar. Unter den dort erwähnten neuen Erwerbungen des Asiat. Museums sind besonders viele Sasaniden-Miinzen, von Hdschrr. z. B. ein persischer Isstakhri (Text zu Ouseley's Oriental Geo¬

graphy). — Im 2. Bde (1845) gab Hr. von Dorn seine Notiz über Fassih's GeschichUswerk l? ^U-qS A-i-fV* mit reichlichen Auszügen, desgl. Nachrichten überKorane mit persischer Interlinearübersetzung, und Hr. Brosset Untersuchun¬

gen über georgische Geschichtsquellen, abgeschn von geschichtlichen, ethno¬

graphischen und statistischen Aufsätzen über slavische Völker und Länder.

Im 3. Bde bilden die in ihrer Art wichtigen ethnographischen und linguis¬

tischen Berichte Castren's über seine Reisen unter den Ostjaken, Samojeden u. ». w. einen stehenden Artikel. Ebenso läuft Brosset's Untersuchung geor-

*) Ref. hat darüber schon im Intelligenzbl. der Allg. Lit. Zeit. 1846, Nr. 31 berichtet.

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