Zu den mit ad-dln zusammengesetzten
islamischen Personennamen
Von Albert Dietrich, Göttingen
Die vorliegende Skizze verdankt ihr Entstehen einer einfachen prak¬
tischen Erfahrung. Während meiner mehrfachen, im Auftrage der Ab¬
teilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts durchgeführten
Handschriftenreisen durch Anatolien versäumte ich keine Gelegenheit,
mich im Lesen arabischer Inschriften, insbesondere an rümseldschu-
kischen Baudenkmälern, zu üben. Dabei zeigte sich, daß Schriftlücken,
die unmittelbar vor der häufigen Namenskomponente ad-din lagen, umso
leichter ergänzt werden konnten, je besser und umfassender alle dafür
in Frage kommenden Wörter belcannt waren. Ich nahm mir daher vor,
bei der Lektüre etwas auf diese alqäb al-mudäfa ilä d-din zu achten, und
stelle das Ergebnis dieser Sammlung unten in Form einer Liste zu¬
sammen, die vielleicht auch anderen, vor allem Epigraphikern, sich als
nicht ganz unnütz erweisen wird.
Schon J. H. Garcin de Tassy hatte sich in seinem Memoire sur les
noms propres et les litres musulmans (Journal Asiatique, 5. s6rie, tome 3
[IS.'ii], S. 422—510) mit den Namen auf ad-din befaßt*). Etwas reich¬
haltiger ist die von G. Flügel aufgestellte Liste in Ersch und Gruber,
Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, Section II,
12. Teil, S. 164 s. v. Husameddin. Einige wichtige Bemerkungen mit
Quellenangaben bietet F. Babinger in seinem Aufsatz über Saili Badr
ad-din in Der Islam. 11 (1921), S. 20 Anm. 3. Und schließlich hat sich
J. H. Kramers noch einmal mit dem Thema beschäftigt in Les noms
musulmans composes avec Dln, Acta Orientalia 5 (1926/27), S. .53—67.
In diesem sehr lesenswerten Aufsatz, auf den hier besonders verwiesen
sei, hat Kramers sich vor allem der Entstehungsgeschichte und sprach¬
lichen Erklärung dieser Namen angenommen^. Am Schluß registriert er
' Er benutzte dafiir ,,un manuscrit original sur Jes noms musvümans que
j'ai dans ma colleetion particuliere" — kein Wort über Verfasser, Titel oder Zeit.
2 Sie kamen mit den Büyiden auf und verdrängten allmählieb die mit
ad-daula zusammengesetzten Namen. Hierzu ist neuerdings — ohne Kennt¬
nis von Kramers' Arbeit — auch von E. Tyan einiges ausgeführt worden:
Institutions du droit public musulman II, Sultanat et Califat, Paris 1956,
S. 26f. — Es ist erstaunlich, daß schon Gelehrte, also Persönlichkeiten
außerhalb des büyidischen Herrscherhauses, um 300 H. Namen mit ad-dln
-J-
-/ ^
44 Albert Dietrich
sie alle in einem etwas unübersichtlichen Verzeichnis, das zwar an Um¬
fang über die früheren hinausgeht, aber gleichwohl von Kramers als
unvollständig angesehen wird. Daß er damit recht hatte, beweist die Tat¬
sache, daß seine Liste jetzt immerhin um mehr als Dreiviertel ihres Be¬
standes, auf im ganzen 186 Namen, vermehrt werden konnte.
Znr Klarstellung muß allerdings gesagt werden, daß Kramers mir die
bis zum 7. Jahrh. H. aufgekommenen Namensvcrbindimgen mit ad-din
im Auge hatte. Unsere Liste hingegen verzeichnet außer diesen frühen
auch spätere Namen, eben alles, was mir erreichbar war, und geht damit
selbstverständlich weit über die ja ziemlich begrenzte seldschukische
Nomenklatur hinaus, die den Anlaß zu dieser Zusammenstellung gegeben
hatte. Da außerdem die Liste lediglicli ein praktisches Hilfsmittel dar¬
stellen soll, ist auf namensgeschichtliche Untersuchungen, so reizvoll sie
wären, verzichtet worden; sie würden einen sehr weitgesteckten Rahmen
erfordern. Es läßt sich z. B. feststellen, daß versehiedene Dynastien,
Stände oder sonstige Menschengruppen jeweils verschiedene Namen mit
ad-din zwar nicht aussciiließlich verwendeten, abei' doch bevorzugten: die
Fätimiden wählten andere als die Seldschuken, die türkischen Militärs
andere als die Eunuchen, die Richter und Gelehrten andere als die Se¬
kretäre und Kaufleute; wieder andere wurden von den christliehen und
jüdischen Renegaten angenommen*. Daß diese Namen allmählich von
liochtrabenden alqäh zu einfachen, heute sehr verbreiteten Personen¬
namen übergingen, ist bekannt. Viele dieser Fragen werden — iintei-
Heranziehung besonders des epigraphischen und numismatischen Ma¬
terials — behandelt in dem Buche des Ägypters Hasan al-Bäöä, al-
Alqäb al-idämlya ji t-ta^rih wal-watxViq wal-ätßr {tili S., Kairo 1957),
das unmittelbar vor der Drucklegung dieser Zeilen in meine Hände gelangte und für die Liste noch verwertet werden konnte. Es ist die bisher weitaus
umfangreichste Arbeit zum Thema und trotz mancher Lücken für
künftige Forschung auf diesem Gebiete unentbehrlich.
Es folgt nun ein alphabetisches Verzeichnis der bei Kramers feh¬
lenden Namen SMi ad-din. Leidliche Vollständigkeit ist angestrebt, aber
natürlich keineswegs erreicht. Ein paar Belege sind beigefügt. Dabei habe
ieh mich mit sekundären Quellen begnügt in den Fällen, wo die primären
entweder mir nieht erreichbar waren oder wegen häufigen Vorkommens
des Namens nicht einzeln angeführt zu werden brauchten.
gehabt haben sollen, z. B. der Astronom Öamäl ad-din b. Mahfüz al-Bagdüdi,
der um 310 schrieb (GAL^ I 252) oder der Mathematiker Nagm ad-din b.
as-Sari (ebda. I 245, 5a). Wenn diese alqäh nicht zeitgenössisch gesichert
sind, ist anzunehmen, daß sio den Genannten später beigelegt wurdon, was
auch sonst vorkam (s. u.). Die Gelehrten wurden erst rund hundert Jahre
siiäter ,,geheimratsfähig" (A. Mez, Die Renai.<i.iance des Islams 179).
1 Einiges Material hierüber bei Qalqai5andi, Subh al-a'iä V 488—93.
Zu den mit ad-dtn zusammengesetzten islamisehen Personennamen 45
A'azz ad-dill ist laqab einiger persischer Literaten (H. Ethe, Catalogue
of Persian Manuscripts in the Library of the India Office II S. 845)
sowie zweier Mogulprinzen, Söhnen des Säh-'Alam I. und des
öahändär, 11. /12. Jahrh. (E. Zambaur, Manuel de ghiealogie et de
chronologic, Tafel U).
'Adb ad-din hieß nach Ibn Hagar, Nuzhat al-albäh fi l-alqäb, ein Emir
von Damaskus namens Äbaq (al-Bäsä, al-Alqäb al-islämiya 403)*.
Afäd ad-dln: Saiyid Muhammad Afäd ad-din Mir Husaini, Verfasser
eines kurzen si'itisch-theologischen Traktats, datiert 1199 H.
(E. Denison Ross and E. G. Browne, Catalogue of two Collections
of Persian and Arabic Manuscripts preserved in the India Office
Library, London 1902, S. 65, nr. XCV).
Afsah ad-dln Falaki, Dichter von Sirvän, gest. 577 (Ethe, Catalogue
' il 952).
Agir ad-din abfll-Farag 'Abdalmu'min usw. (geb. 808, sonst nicht nach¬
weisbar) wird genannt in der Hs. Antalya, Tekkelioglu Kütüphanesi
155, fol. 238b.
Ahmad ad-dlii aus Lahore, neuerer Kommentator des Mügiz des Ibn
an-Nafis (GAL S I 826, 82 kk).
'Ain ad-din ziemlich häufig und alt, vgl. 'Abdarrazzäq b. Ahmad al-
Fuwati, Talhls kitdb inagma' al-ädäb al-rnurattab 'alä mu'gam al-
asmä' flmu'gam al-alqäb. Ms. Zähiriya, Ta'rlli 267, fol. 119b — 121b^;
Ethe, Catalogue II 969.
Akmal ad-diu al-Bäbarti, hanafitischer Rechtsgelehrter, gest. 786 (GAL
II 97, S II 89; Hs. Tokat, Maarif Kütüphanesi 4312/3343, fol. la).
Ferner der hanafitische Gelehrte Muhammad b . Ahmad b . 'Abdalqädir
(9. Jahrb., Sahäwi, cul-Dau' al-lämi' li-ahl al-qarn at-täsi' VI 322)
und der Mälikit Muhammad b. 'Abdallah b. Muhammad b. Muflih
(gest. 850, ebda. VIII 112).
'Ali ad-düi erscheint bereits auf einer Münze vom Jahre 256 aus Wäsit im
Namen al-Mu'tamids (H. Nützel, Königliche Museen zu Berlin: Ka¬
talog der orientalischen Münzen, Berlin 1898, I.Band, S. 241, nr.
1571; vgl. AL-BÄSÄ, Alqäb 405). Ferner 'Ali ad-din b. Hairaddin von
Lahore, voriges Jahrh. (Ethe, Catal. II 985). Ein nicht näher be¬
stimmbarer Ahmad b. 'Ali ad-din GAL S II 1014, nr. 7.
'Ahm ad-din, nicht näher bestimmbar GAL S II 1013, nr. 4.
* Wer das ist, kann ich nieht feststellen; der bekannte Büride Äbaq,
der von Mahmüd b. ZengT 549 H. abgesetzt wurde, hieß MugU' ad-din.
2 Verfasser gest. 723. Titel GAL S II 202 ungenau. Erhalten ist der 4. guz'
(von "Izz ad-din bis Qiwäm ad-din) des Talh'i.s, Autograph von 712. Das
Werk enthält die alqäb mit einer erstaunlichen, sonst wohl nirgends an¬
zutreffenden Vollständigkeit und wäre eine Edition wert. Photo in meinem
Besitz.
46 Albebt Dietbich
lAngab ad-din Muhanunad b. 'Ali al-Isnäwi, ägyptischer Dichter, gest.
544 (Abü l-Fadl öa'far al-Adfawi, at-Täli' as-sa'id cd-gämi' li-asmV
al-fudaW war-ruwät bi-aHä os-SaHd, Kairo 1332, S. 315, nr. 461. In
der Vita seiner Quelle, der Harida, findet sich der laqcd) noch nicht,
so daß er dera Dichter wohl später beigelegt wurde [s. oben]: al-
'Imäd al-Isfahäni, Haridat al-qasr wa-garldat al-'asr, qism su'ara'
Misr, Kairo 1951, S. 158—61, nr. 109).
Asil ad-din Muhammad b. Ibrähira war hatib in Damaskus und Kairo,
gest. 668 (Safadi, al-Wäfi bil-wafayät II 2, nr. 247 [cd. Dedering,
Bibliotheca Islamica 6b]). Einen Asil ad-din 'Abdallah von Siräz,
gest. 883, nennt Ethe, Catalogue II 1018. Mehrere Träger dieses
laqab aus dera 9. Jahrh. bei Saljäwi, ad-Dau? al-lämi' XI 152.
'Aun ad-din alt und ziemlich häufig (Fuwati, Talhls fol. 100b — 102 b).
'Azim ad-din Muhammad b. Kifäyatalläh, Glossator zu Taftäzäni,
12. Jahrh. (GAL S II 303 oben), 'Azim ad-din Sahäh (ebda. 292, dd,
voriges Jahrhundert). Weitere Beispiele Ethe, Catal. II 1024;
Gakcin deTas.sy, ja 5. serie, torae3, 1854, S. 462 nach seiner un¬
genannten Quelle.
'Aziz ad-diu alt und häufig (Fuwati, Talhis fol. 37 b — 39 b; Ethe, Cat.
II 1025).
Badl' ad-diu, hanafitischer Qädi und Verfasser einer Fetwä-Sammlung^,
ura 600 (Hs. Konya, Yusuf Aga 5377, fol. 276b). Ferner Ethe,
Cat. II 1028.
Basir ad-diu, 12. oder 13. Jahrh. (GAL S II 623 uit.)».
üahlrat ad-dlu ist laqab des 'Abbäsidenprinzen Abü l-'Abbäs Muham¬
mad b. al-Qä'im* (Abü I-Fidä, Ta'rlh, Qustantinlya 1286, II 200
uit.; Ibn TagribirdI, an-Ni^güm az-zähira, Kairo 1353, V 139, 11;
Ihn al-'Imäd, Sadarät ad-dahab III 380; Ibn Säkir al-Kutubl,
Fawät al-wafayät, Kairo 1951, I 488, nr. 193; Ihn Katir, al-Bidäya
wan-nihäya XII 110 unten).
IMrgäm ad-diu abü l-'Abbäs b. 'Ali al-Malik al-Al'dal, Rasülide, 764—78
(Abü Mahrama, Ta'rlh tagr 'Adan [Arabische Texte zur Kenntnis der
Stadt Aden im Mittelalter ed. O. Löfgren], II 105—7, nr. 140;
Zambaur, Manuel 120).
Fadl ad-diu b. Muhammad Ba{js Sahhäf von Lahore, voriges Jahrh.
' (Ethe, Cat. II 1065).
* Hier wäre ein Amlr ad-dm einzufügen (Saukäni, al-Badr at-täli' bi-
mahäsin man ba'd al-qarn as-säbi', Kairo 1348, I 159), aber Amü' ist schwer¬
lich richtig, vielmehr für Amm verschrieben.
2 Wohl identisch mit GAL^ I 472, S I 652, nr. 29.
ä Im Index S III 677b steht Ba^h- ad-dm.
* Auch einfach ad-Dahira genannt (Ibn al-Atir, Kämil, Kairo 1348, VIII
170), d. h. Thronerbe, der vor dem Tode des Vaters starb.
Zu den mit ad-dln zusammengesetzten islamisohen Personennamen 47
Faqih ad-din, gest. 1280 (GAL S II 293 Mitte).
Färis ad-din öfter (Fuwati, Talhls fol. 133b). Der laqab wird auch me¬
tonymisch zur Bezeichnung eines Falken gebraucht (Qalqasandi,
Subh al-a'sä V 489 oben).
Fasih ad-din öfter (Fuwati, Talhls fol. 185b — 180b); der Astronom
Fasih ad-din 'Abdalkarim an-Nizämi, um 850 (GAL^ I 624, 5a; 675,
40b); weitere Vertreter Ethe, üaUil. II 1070; Garcin de Tassy
S. 462.
Fath ad-din öfter (Fuwati fol. 135b — 136b). Für die Mamlukenzeit:
Ibn lyäs, Badd'i' az-zuhür, Indices von A. Schimmel, S. 100 (Bib¬
liotheca Islamica 5f); der Faqih Fath ad-din b. al-Fahhäd as-
Säfi'i, gest. 734: Safadi, Wäfl II 6, nr. 253 (ed. Dedebing, Bibl.
Isl. 6b) ; der Prophetenbiograpli Fath ad-din b. Saiyid an-Näs, gest.
734 (GAL^ II 85, S II 77); der Mediziner Fath ad-dln al-Qaisi, An¬
fang 10. Jahrb. (GAL S II 170). Zwei weitere aus dem 9. Jahrh. boi
Sabäwl, Dav? XI 163.
Furüg ad-diu Muhammad Mahdi, persischer Dichter, voriges Jahrh.
(EI s. V.).
Gamil ad-din 'Isä b. Magd ad-din war ein Vorfahre des Galäl ad-din
Pänipati (gest. 765), Saihs des Cisti-Ordens (Ethe, Cat. I nr. 654,
Absatz 26). Der laqab wird auch erwähnt von Garcin de Tassy S. 462
nach seiner ungenannten Quelle.
Ganäh ad-din erscheint auf Gaznawiden-Münzen (Anastase-Marie
al-Karmali, an-Nuqüd al-'arabiya, Kairo 1939, S. 131).
Hafiz ad-din bei de Tassy 1. c.
Hair ad-din sehr oft, von Kramers merkwürdigerweise nicht genannt.
Mamlukisch: Ibn lyäs. Indices von A. Schimmel 54; osmanisch:
Zambaur, Manuel, Index 345b, in neuerer Zeit bekanntlich sehr
häufig; GAL S III, Index 619a.
Hakim ad-din Ismä'il at-tabib hieß der inugiz von Esat Ef. 2486 (846 H.,
fol. la); sein Sohn (?) Mas'üd b. Hakim ad-din al-niutatabbib al-
Giläni erscheint als Verfasser eines Kitäb Mir'ät as-sifä' Esat 2494
(877 H.).
Hämi ad-din erscheint als Beiname einiger Gaznawiden auf ihren Münzen
(A.-M. al-Kabmali, an-Nuqüd al-'arablya 131).
Hanif ad-din b. 'Abdarrahmän al-'Umari, hanafitischer Rechtsgelehrter, gest. 1067 (al-Muhibbi, Huläsat al-atar fl a'yän al-qarn al-hädi 'asar
II 126—28; Bagdatli Ismail Pasa, Ke§f-el-zunun zeyli [Istanbul
1945—47] I 187, II 35, 50, 252; ders., Hadiyyat al-'ärifin [Istanbul 1951] I 339).
Hatir ad-din: Vater des Mystikers Abü 1-Mu'aiyad Muliammad b.
* Hatir ad-din b. Latif al-Öaut, gest. 970 (GAL^ II 550, S II 616);
48 Albebt Dietbich
ein Vorfahr von ihm ist Hatir ad-din Bäyazid (Ethe, Cat. II 1207).
Hatir ad-din Muhammad, Gaznawide um 500, Enlicl Mas'üds III.,
bei Zambaur, Manuel 283.
Iiibat ad-diii Muhammad 'AÜ as-Sahrastäni, si'itischcr Gelehrter der
neuesten Zeit (GAL S II 807).
Hiläl ad-dla: G.\rcin de Tassy 8. 462.
Hisn ad-din: Ismä'il b. Hii^n ad-din Ta'lab erscheint auf einer Inschrift
vom Jahre 613 bei M. v.\n Berchem, Materiaux pour un Corp. Inscr.
Arab., I. Partie: figypte, nr. 460, S. 648f.
Hizabr ad-din Dä'üd b. Yüsuf al-Mahk al-Mu'aiyad, Rasülide, 096—721
(Abü Mahrama, Ta'rih tagr 'Adan [s. o. unter Dirgäm ad-dm] II
72—77, nr. 101; Zambaur, Manuel 120; al-Bäsä, Alqäb 537, nach
einer Münze von 719 H.).
Huggat ad-diu Muliammad b. 'Abdallah b. Zafar, gest. 565 (GAL^ I
431, S I 595); der Prediger Muhammad b. al-Fadl, gest. 617 (Ibn
al-'Imäd, Sadarät ad-daliab V 76f.); s. forner al-BäSÄ, Alqäb 257.
Humäm ad-din 'Abdalwähid b. 'Abdalhaniid war Richter in Alexandria,
gest. 801 (Dau' VIII 127, X 209, XI 168); den gleichen laqab führte
der säfi'itische faqih Muhammad b. Ahmad al-Hwärizmi, gest. 819
(Dau' VII 128f.).
Humäm ad-din ist laqab des Vaters des öiyät ad-din Hwändamir, des
berühmten Historikers, außerdem laqab des Solmes des Rasid ad-din
Fadlalläh (E. G. Browne, A Literary History of Persia III, 1920,
S. 84). Zu dem Dichter Humäm ad-din Tabrizi vgl. ebda. S. 152—54
(gest. 690).
Ilitiyär ad-diu b. Giyät ad-dln al-Husaini, unter Husain Baiqarä
(GAI? II 245, S II 256). Ibtiyär ad-din Muhammad Bahtiyär Hilgl
kam zur Zeit des Sultans Mu'izz ad-din Muhammad Säm nach
Gazna, dann nach Indien und wurde Gouverneur des Sultans von
Dehli, um 600 (Nizämaddin Ahmad, Tabaqät-i Akbari I 46—50,
Bibliotheca Indica, Calcutta 1927). S. ferner Ethe, Cat. II 1145.
'Irfän ad-diu as-Sawäti, Kommentator von Ibn Hägibs Säfiya (GAL
S I 536, 18).
'Ismat ad-diu: Fuwati, Tallßs fol. 40b. Seldschukisch : 'Ifjmat ad-din
Gauhar Hätün von Kayseri (Zambaur 143 oben, nr. 12); aiyübidisch :
'I§mat ad-din Mahk Hätün, Gemahlin des al-Malik al-Mansür Mu¬
hammad I. von Hamäh, gest. 617 (Ibn Wä^il, Mufarrig al-kurub,
vgl. H. L. GoTTSCH.VLK, Al-Molik al-Käinil von Egypten und seine
Zeit, Wiesbaden 1958, S. 103); 'Ismat ad-din Miryam Hair an-Nisä',
gepriesen von dem Dichter Anwari, 6. Jahrh. (Ethe, Cat. I nr. 2865,8).
Männlicher Name : 'Ismat ad-dln Muhammad, Superglossator zu Ihn
Hägibs Käfiya (GAL S 1 534, 13ee). Vgl. auch al-Bä§ä, Alqdb 146.
Zu den mit ad-dln zusammengesetzten islamischen Personennamen 49
Kalim ad-din: Gakcin de Tassy S. 462.
Karim ad-din häufig in der Mamlukenzeit (Ibn lyäs, Badd'i\ Indices
von A. Schimmel 118; Indices zu den meisten Bänden von Ibn
TagribirdI, an-Nugüm az-zähira, Kairo 1929—56; Dau' XI 165);
Karim ad-dln al-Kablr, Sekretär des Qe§nigirs von Muhammad b.
Qalä Wim (Safadi, Wäfl IV 365, Bibl. Isl. 6d) ; der Ahn der Germiyan-
oguUari Karim ad-dln 'Ah-Sir, gest. vor 663 (I. H. UzuNgABSiLi,
Anadolu Beylikleri ve Akkoyunlu, Karakoyunlu devletleri, Ankara
1937, S. 9; ders., Osinaiüi Tarihi I, Ankara 1947, S. 11; Islam Ansi¬
klopedisi IV 767); der Karamanoglu Karim ad-dln Qaramän (UzUN-
gAE§iLi, Anadolu Beylikleri 3; Islam Ansiklop. VI 317); der Ibn
'Arabl-Kommentator Muhammad Karim ad-dln al-Halwati (GAL
S I 800, 146c); der Mystiker Mansjür b. Karim ad-dln as-Saräwi,
Mamlukenzeit (GAL S II 284); häufig in der persischen Literatur
(Ethe, Catal. II 1195).
Latif ad-din aus Maräga, lebte in Käsgar als Panegyriker des dortigen
Herrschers, vor 1002 (Ethe, Catal. I nr. 724, Absatz 1384).
Makin ad-din, liichter zur Zeit des Mamluken Muhammad b. Qaläwün
(Safadi, Wäfliy 373, 12).
Masih ad-din 'Isä von Säwa, Qädi und Dichter, Minister des Sultans
Ya'qüb-Beg Aqqoyunlu (883—96), hingerichtet 896 (Ethe, Catal. 1
nr. 724, Absatz 1010); Masih ad-din abü 1-Fath von Gilän, Be¬
schützer des Dichters 'Urfi, gest. 997 (Ethe I nr. 2063).
Minhäg ad-din abü 'Umar ('Amr) 'Utmän Güzgäni schrieb 658 in Dehli
die Tabaqät-i Näsiri (Ch. Rieu, Catalogue of thc Persian Manuscripts
in the British Museum I, London 1879, S. 72 f.; jetzt gedruckt in
2 Bänden, Lahore 1949 und 1954).
Muhammad ad-din Mühan b. 'Abdallah al-Bihärl, Philosoph des
' 11. Jahrh. (GAL S II 587, nr. la, 1).
Muhibb ad-din sehr häufig in der Mamlukenzeit (Ibn lyäs, BadäH',
Indices von A. Schimmel 121). Weitere Beispiele bei F. Rosen¬
thal, A History of Muslim Historiography, Leiden 1952, Index 549;
Ibn Katir, Bidäya XIII 340f. ; Ibn Hagar, ad-Durar al-kämina I 9
(nr. 11), 66 (nr. 178), II 244 (nr. 2109), 293 (nr. 2213) usw.; GAL S
III Index S. 722; vgl. auch Dau' XI 166.
Muhlis ad-din: so hießen die Saihs Ismä'il b. 'Umar b. Qurnä?, gest.
"059 (Ibn TagribirdI, Nugüm VII [Kairo 1938] 202) und Abü Ishäq
Ibrähim b. Muhammad b. Hibatalläh, gest. 671 (ebda. 238). Vgl.
auch Dau' XI 166.
Muhtär ad-diu 'Abdalmuttalib b. al-Fadl as-SarIf war ein hanafitischer
Rechtslehrer, starb 616 in Aleppo (Abü Säma, ad-Dail 'alä r-Rau-
datain ed. Muh. al-Kautaki, Kairo 1366, S. 120). Einem Wesir (der
4 ZDMG iio/i
60 Albert Dietrich
Sirvänsähs ?) Muhtär ad-din huldigte der persische Dichter Häqäni,
gest. 582 (Ethe, Cat. I nr. 3028,4).
Murid ad-diu b. Baisän, Herr von Ämid unter den 'Iräq-Seldschuken,
gest. 551 (Ibn al-Atir, Kämil ed. Tornberg, XI 143).
Musir ad-diu 'Isä, nicht näher zu bestimmen, 10. Jahrh. (Ethe, Cat. I
nr. 1881).
Mustadd ad-diu abü 1-Husain, Glossator des Nagm ad-din al-Kätibi
(GAL S I 847, Z. 1).
Muwaffaq ad-diu ist bekannt und häufig, fehlt auffallenderweise bei
Kramers. Es ist laqab des ilfM/assai-Kommentators Ibn Ya'is
(gest. 643), des Ärztebiographen Ibn abi Usaibi'a (gest. 668), des
berühmten Arztes und Naturforschers 'Abdallatif al-Bagdädi (gest.
629), des Kairoer Lokalhistorikers Ibn al-Faqlh 'Utmän (Ende
8. Jahrb., GAL^ II 42, S II 30), des säfi'itischen Rechtsgelehrten
Muhammad b. 'Ali ar-Rahbi al-Mutaqqina (gest. 579, GAL^ I 490,
S I 675) und anderer. Vgl. auch Ibn lyäs. Indices von A. Schimmel
139; Ibn Hagar, Durar 1 101 (nr. 277).
Muzhir ad-diu hießen der J/M/ass«?-Kommentator as-Sarif ar-Radi,
' 7. Jahrh. (GAL^ I 347, S 1 510, nr. II, 6) und der Hariri-Kommenta-
tor Zabräwi (GAL S I 488, nr. I, 18).
Nabih ad-diu 'Abdarrahmän b. Ahmad al-Ansär! war der Verfasser einer
Anthologie um 600 (GAL S I 597, nr. 8g).
Nafis ad-diu al-Iskäf at-Tabib Muhammad b. 'Askar, Arzt, gest. in
Kairo 660 (Safadi, Wäfi IV 95, nr. 1574).
Nahär ad-diu: Muhammad b. Müsä b. Nahär ad-din, säfi'itischer
Rechtsgelehrter (GAL S I 679, 10).
Naqiyat ad-diu Nür al-'älam war Sultanin von Atjeh 1086—89 (Zam¬
baur, Manuel 308; EI s. v. Atjeh).
Näsih ad-diu war der laqab des Dichters Abü Bakr Ahmad al-Arragäni
' (Ihn Hallikän, Wafayät I, Kairo 1367, 134—8, nr. 62; Ibn al-'Imäd;
Sadarät IV 137), des hanbalitischen Rechtsgelehrten 'Abdalqädir
b. 'Abdalqähir al-Harränl (gest. 634, Sadarät V 167), des Abü
1-Ma'älI al Färisi, Emirs von Aleppo unter al-Malik al-Kämil (H. L.
Gottschalk, Al-Malik al-Kämil von Egypten, S. 119).
Qasim ad-din: Fuwati, Talhis fol. 198b.
Qäsim ad-din at-Turkomäni, gest. 609 bei Damaskus (Abü Säma, Dail
'alä r-Raudatain 80). Vgl. auch Garcin de Tassy S. 462 nach seiner
ungenannten Quelle.
Qiyäs ad-din al-'Agami, mir sonst nicht nachweisbar, starb 888 in
Gidda (Dau' XI 164).
Qudwat ad-din: Fuwati, Talhis 197 b.
Zu den mit ad-dln zusammengesetzten islamischen Personeimamen 51
Rali' ad-diii scheint unter den Großseldschuken aufgekommen zu sein
(viele Beispiele bei Ethe, Cat. II 1305). Für später vgl. Husain b.
Rafi' ad-din al-ÄmuH (gest. 1064, GAL S II 450 nr. 2, la), den in¬
dischen Theologen Muhammad Rafi' ad-din (13. Jahrb., GAL S II
616), den ^Z/i?/»-Glossator Rafi' ad-din al-Giläni (S. I 525, 15b) u. a.
Ra'is ad-din: die Hs. Konya, Yusuf Aga 5444 wurde 550 geschrieben
(S. 154 u. 470d.Hs.) in der Madrasat Ra'is ad-dln as-SuhrawardI zu
Hamadän. Was für ein Suhrawardi damit gemeint ist, weiß ich nicht.
Ridä' ad-din hieß der Bätinit Abü 1-Ma'älI, der zur Zeit des Mongoleneinfalls
kurz in Syrien herrschte, inschriftlich bezeugt 656 und 658 (M. van
Berchem, JA 9. serie, tome IX, 1897, S. 499). Nicht näher zu bestimmen
ist ein Siddlq b. Ma'rüf Ridä' ad-din al-QärisI(GALSII 1011, nr. 147).
Rüh ad-din war ein im 8. Jahrh. geläufiger laqab. So heißen ein Prediger
Ibn 'Arabsäh (gest. 734), der Gelehrte Ibn Galäl ad-dln at-Taiyär
(8. Jahrb.), der Richter und Süfl Ihn abl 1-Ma'äli, gest. 753 (alles
nach Gunaid b. Fadlalläh as-SlräzI [gest. 791], Sadd al-azhär, bei
'Umar Ridä Kahhäla, Mu'gam al-mu'allijin IV, Damaskus 1957,
S. 174). In die gleiche Zeit gehört ein Ibrähim b. Muhammad abfl
l-Fadl b. Rüh ad-dln, faqih in Mekka (Daii' I 122). Etwas später:
Muhammad b. Rüh ad-dln b. Muhammad, Abschreiber der vom Jahre
898 datierten Hs. nr. 2640 bei Ethe, Cat. I.
Sabäh ad-din ist in der heutigen Türkei sehr verbreitet (Sabahattin).
Säbiq ad-din hießen der Aiyübide al-Malik al-Fä'iz Ibrähim b. al-'Ädil,
gest. 617 (Abfl Säma, Dail 'alä r-Raudatain 122; Ibn TagribirdI,
Nugüm VI [Kairo 1936] 1722, ^•''^lo) ^'^^ 'Utmän, Herr von Saizar,
gest. 593 (Abü Säma, Dail 10 unten; Ibn TagribirdI, Nugüm VI
248,9, 59ii). Spätere Belege: Säbiq ad-dln Büznä as-Säql (um 710,
Nugüm IX [Kairo 1942] 12^), Säbiq ad-dln Mitqäl al-Änökl Zimäm
ad-Där at-TawäsI unter den letzten Bahrl-Mamluken (ebda. XI
[Kairo 1950] 5i6, 35g u. ö.)i.
Sadid ad-din ist ein ziemlich häufiger, anscheinend von den fuqahä'
bevorzugter laqab : so hießen die Hanafiten Muhammad Imämzäde,
gest. 573 (GAL^I 464, S1 642), und al-Käsgarl, 7. Jahrh. (ebda. 1 478,
SI659), der si'itische Faqih Abü l-Fadl Sädän al-Qumml, 7. Jahrh.
(ebda. 1514), der Traditionarier Ibrähim b. 'Utmän al- Gazüll, gest. 745
(Ibn Hagar, Durar 1 41, nr. 102). Vgl. auch Ethe, Catal. II 1316.
^Safiyat ad-din Täg al-'älam bint Iskender Muda war Sultanin von
Atjeh 1051—86 (Zambaur 308; EI s. v. Atjeh).
1 Der laqab wird auch zm Bezeichnung des Mitqäl-Gewichtes verwendet
(Qalqasandi, Subh V 489 oben).
2 Der GAL S I 490 angeführte al-Wazir a?-Sähib Safä' ad-din ist in Saft
ad-dm zu ändern; so auch O. Bescher, Beiträge zur Maqämenliteratur IV,
Istanbul 1913, 153—98.
4«
52 Albert Dietrich
Safwat ad-din Pädisäh Hätün bint Muhajinnad, Qutlugijänidin von Kir¬
män 693 (Zambaur, Manuel 237). An die Malika-i mu'azzama
Safwat ad-din Bänü wendet sich der Dichter Häqäni (6. Jahrh.)
mit einem Lobgedicht (Eth^, Cat. I nr. 3028,1); sie war die Ge-
malihn des Ahsitän b. Minücihr, Häqäniden von Sirvän (V. Mi¬
norsky, A History of Sharvän and Darband in the lOth — lith Cen¬
turies, Cambridge 1958, S. 135), an dessen Hof der Dichter einige
Zeit lebte (Browne, Lit. Hist, of Persia II 394). Zambaur 181 unten
ist Safwat statt Safat zu lesen.
Sä'in ad-din 'Ali Tarika, persischer Dichter (gest. 835) und Kommen¬
tator der berühmten Lama'ät-i anwär des Faljr ad-din 'Iräqi
(H. Ritter, Der Islam 21, 1933, 97). Ein Saib Sä'in ad-din erscheint
im Jahre 942 als Besitzer der Hs. Qorum, Gencl Kütüiihane 2916,
fol. 253b.
Sana' ad-din erscheint auf Münzen aus Gazna und Mosul (Kabmali,
Nuqüd 132).
Sarif ad-din mehrfach Ethe, Cat. II 1337.
Sir ad-din 'Ali b. Muhammad b. Ahmad war einer der muslimischen
Fürsten in Abessinien, gest. 825 (Dau" V 283f., XI 162).
Sugä' ad-diu ist ein häufiger, besonders von Fürsten gebrauchter Bei¬
name. So hießen die Mcnte^eogullari Orhän und Ilyäs, 8. Jahrli.
(Zambaur 153; P. Wittek, Das Fürstentum Mentesche, Istanbuler
Mitteilungen 2, Istanbul 1934, S. 64fF.), ferner Yinäng, der Bey von
Lädik-Denizli um 700 (UzuNgAB.siLi, Anadolu Beylikleri 38), der
Güride 'Ali b. Husain, 6. Jahrh. (Zambaub 284), der Aiyübidenstatt-
halter von Damaskus Ismä'il 'Umar um 663 (Zambaub 30), die
Hazäraspiden Hursid b. abi Bakr und Muhammad b. 'Izz ad-din,
6.—8. Jahrh. (Zambaur 235), der Isfendiyäride Sulaimän b. Timur,
Anfang 8. Jahrh. (Zambaub 149), aber auch andere Persönlichkeiten
wie der Traditionarier Abü Bakr b. Muliammad as-Singäri, gest. 790
(Ibn Hagar, Durar I 460, nr. 1242) oder der Tahäwi-Kommentator
Hibatalläh b. Ahmad al-Mu'allä um 700 (GAL S III 1200 zu S. 294).
Vgl. auch Qalqasandi, Subh V 488 uit. ; AL-BÄäÄ, Alqäb 355.
Tähir ad-din Muhammad, Sayyid aus Bam (Kirmän), hingerichtet
860 H. (H. R. Roemer, Sams al-husn, eine Chronik vom Tode Timurs
bis zum Jahre 1409 von Täg as-Salmäni, Wiesbaden 1956, S. 3
Anm. 1).
Tälib ad-diu (jedenfalls von 'Ali b. abi Tälib abgeleitet): Iljtij'är b.
Tälib ad-din al-Hasani, si'itischer Faqih, 12. Jahrh. (? GAL S II 608
nr. 5).
Targumän ad-din abü Muhammad al-Qäsim ar-RassI, der bekannte
Ahnherr der Zaiditenimäme in Yaman, gest. 246 (I. Di Matteo,
Zu den mit ad-dtn zusammengesetzten islamischen Personennamen 53
Rivista degli Studi Orientali 9, 1921—23, S. 304; Zambaub 122). Der
laqab muß aber später aufgekommen sein, da er sich, wie Kbamebs
S. 63 bemerkt, in der ältesten Biographie al-Qäsims* nicht findet.
Tiqat ad-din heißt kein geringerer als Ibn 'Asäkir, der Historiker von
Damaskus, gest. 571.
'Uddat ad-dln heißt vereinzelt der Kalif al-Muqtadi, 467—87 (Ibn
Katir, Bidäya XII 110 unten). In den Hauptquellen, wie Ibn al-Atir,
fehlt dieser Beiname, so daß er vielleicht aus späterer Zeit stammt^.
Schon im nächsten Jahrhundert wird er häufiger: Abü Nasr az-
Zähir, der drittletzte 'Abbasidenkalif, erseheint als 'Uddat ad-dunyä
wad-dln auf einer Bagdäder Münze vom Jahre 622, und der letzte
Kalif al-Musta'sim heißt 'Uddat ad-dln auf einer Münze, die ihn
zusammen mit dem Mamluken Nür ad-dln 'AH b. Aibak nennt. Zu
diesen beiden letzten Beispielen s. al-Bä§ä, Alqäb 145f., 399.
Wahab ad-din I. und II., Herrscher von Lär, die der frühen, chrono¬
logisch nicht gesicherten Periode vor der Thronbesteigung des Qutb
ad-dln Päküi (594 H.) angehören (Minobsky in EI s. v. Lär 1) und
bei Eth^, Catal. 1 nr. 724, Absatz 261 genannt werden.
Wahid ad-din ist Beiname des letzten osmanischen Sultans Mehmed VI.
Yamin ad-din mehrfach Eth£, Cat. II 1366.
Zain ad-din sehr häufig, nicht von Kbamebs genannt. Vgl. z. B. Ibn
Hagar, Durar I 41 (nr. 105), 447 (nr. 1196), 470 (nr. 1265) und sonst
oft; Abü Säma, Dail 34, 62, 172; weit verbreitet in der Mamluken¬
zeit (Ibn lyäs, Badä'i', Indices von A. Schimmel 59f. ; Zambaub,
Manuel, Index 380; GAL S III, Index 786 f.; Eth^., Cat. II 1372);
al-BäSä, Alqäb 314^.
Zinat ad-din Kamälat Säh, Sultanin von Atjeh 1100—1111 (Zambaub
.308).
Znhür ad-din heißt ein indischer Gelehrter GAL S I 8461. Bei Eth^,
Cat. I nr. 1875 wird ein Dogmatiker Saih Zuhür ad-dln Häg! Hudür
(um 900) genannt.
* Der Ijäda jl ta'rlh al-a'imma as-säda des Imäms an-Nätiq bil-haqq. Die
Vita al-Qäsims ist (mit einigen Weglassungen) abgedruckt bei R. Stroth¬
mann, Die Literatur der Zaiditen, Der Islam 2 (1911), S. 76—78.
2 Al-Muqtadi war mit der Verleihung von alqäb sehr freigebig. Den Wesir
Abü Sugä' Muhammad b. al-Husain ehrte er im Jahre 476 dmoh den Bei¬
namen ,,Zahir ad-dm", was Suyüti {Ta'rlh al-hulajä', Kairo 1371, S. 424)
zu der Annahme veranlaßte, daß dies der erste Fall von talqlb bil-idäja ilä
d-din gewesen sei. Aber das ist, wie wir oben (S. 43 Anm. 2) sahen, ein
Irrtum. Dem erst fünfjährigen Soldschukenprinzen Mahmüd b. Malikääh
gab der gleiche Kalif den Namen ,,Nä.sir ad-dunyä wad-dTn", dessen Bruder Barkiyäruq den Namen „Rukn ad-din" (Suyüti, 1. e. 42.5).
* Der laqab wird aueh metonymisch für don Halbmond und die Perle ge¬
braucht (Qalqasandi, Subh V 489).
54 Albebt Dietrich, Mit ad-dln zusammengesetzten isl. Personennamen
Zum Schluß ein alphabetisches Verzeichnis aller mir bekannten Wör¬
ter, die mit ad-din zur Bildung von Beinamen oder einfachen Personen¬
namen zusammengesetzt werden können. Was von mir selbst bei¬
gesteuert wurde, ist aus der vorstehenden Belegliste ersichtlich, alles
übrige stammt von Kramers.
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Korrekturzusatz.
S. 47 hinter Hakim ad-dm füge ein: Hälisat ad- (dunya wad-) din (Reper¬
toire chronologi(jue d'epigraphie arabe X, nr. 3993: Inschrift aus Baiburt vom Jahro 625).
S. 48 Humän ad-din hießen verschiedene Scheichs unter denBumseldschuk- ken und Ilchanen : Ibn Bibi, aZ-^ «»wir aZ-'aZä£j/a (Facsimile der Ayasofya-Hs
= Türk Tarih Kurumu Yay. I. Seri No. 4a, Ankara 1956), S. 6i3f.; Karim
ad-din Mahmüd al-Äqsarä'I, Musämarat al-ahbär wa-musayarat al-ahyär ed.
O.SMAN Turan (TTKY III. Seri No. 1, Ankara 1944), S. 144.
S. 50 vor Murid ad-dm füge oin: statt Muntahab ad-din wird gelegentlich Mulitagab ad-din gelesen, z. B. für den Atabegen 'Ali Badi'-i Öuwaini (Ethü II 1029 oben; Yädgär 4 [1947/8], 134ff.).
S. 51 zu ^abah ad-din: am bekanntesten ist wohl Prinz Sabäh ad-dln, der
mit seinem Vater Dämäd Mahmüd Paäa, dem Schwager Sultan 'Abdulhamids,
1899 das Land verließ. Aus jüngster Zeit ist der bekannte Erzähler Saba¬
hattin Ali (gest. 1948) zu nennen.
S. 53 hinter Yamin ad-din füge ein: in Haiderabad lebt ein Gelehrter Dr.
Muhammed Yusutiiddhi (vgl. Isläm Tetkikleri Enstitüsü Dergisi 1 [1953], 68).
Der Antichrist und die „Apokalypse"
des Prokopios von Kaisareia
Von Berthold Rübin, Köln
Orientalisten und Byzanzforscher sind sich seit alters darüber einig,
wie eng die politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen
Beziehungen zwischen dem Oströmischen Reich und den nichtgriechi¬
schen Ländern des Ostens waren. Schon in vorislamischer Zeit stand
Byzanz in Berührung mit konkurrierenden oder befreundeten Staaten
des Ostens. Noch weniger blieb ihm die Auseinandersetzung mit natio¬
nalen und religiösen Minderheiten in den Ostprovinzen des eigenen
Staatsgebietes erspart. Es geht dabei nicht nur um Fragen der damaligen
Außen- und Innenpolitik, sondern auch um den Beitrag des Alten Orients
zur geistigen Situation des Zeitalters lustinians. Aus der Fülle der
Probleme soll hier nur eines herausgegriffen werden: Der Antichrist¬
gedanke und seine Bedeutung für die politische Oppositionsliteratur im
6. Jahrhundert^.
Das Denkmal, um dessen Verständnis es hier geht, ist die berühmte
und berüchtigte Geheimgeschichte des Prokopios von Kaisareia^. Das
Bild vom Herrscher wird in dieser Schrift bestimmt durch die Gleich¬
setzung lustinians mit dem Fürsten der Dämonen^''. Doch ist diese Auf¬
fassung des Kaisers als inkorporierter Satan nur der eine Leitgedanke
des Verfassers oder seiner Hintermänner. Der andere soll im folgenden
aufgezeigt werden, er steht im Zeichen des Antichristgedankens.
Die Vermischung beider Vorstellungen wird von den heutigen Theo¬
logen mit Recht abgelehnt. In den ersten Jahrhunderten des Christen¬
tums war jedoch die Bezeichnung ein und derselben Person als Dämonen¬
fürst und Antichrist teils aus Absicht teils aus Unkenntnis immerhin
möglich, was für die ausgesprochene Laientheologie eines Prokop eine
Rolle spielt. Satan und Saijjidvwv ap^wv sind Spezialfälle aus der all¬
gemeinen Dämonologie ; der Anteil der Orientalistik an der Erforsehung
~ ^ Zu Herrscherbild und Kaiserkritik vergleiche man die gleiehzeitig er¬
scheinende Arbeit: Das Zeitalter lustinians. Bd. I. Dort in einem Exkurs
(Anm. 546) das Material zur vorliegenden Studie.
2 ed. J. Haury, Procopii Caesariensis opera omnia, Vol. III, 1 Lipsiae
1906 (Historia aroana, 'AvfxSoTa).
^ Anekdotastellen und patristisches Vergleichsmaterial in meinem Bei¬
trag zur Dölger-Festschrift : Byzantin. Zeitschr. 44 (1951) 469—481.