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Fixpunkts¨atze von Schauder, Darbo-Sadovskii und Krasnoselskii

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Academic year: 2022

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Fixpunkts¨atze von Schauder, Darbo-Sadovskii und Krasnoselskii

F¨ur unsere ¨Uberlegungen sei durchgehend (X,k·k) eine Banachraum ¨uber K(= R oder C). Die Grundlegende Definition ist nun folgende.

Definition 1 Ein Punktx∈X heißtFixpunkt einer AbbildungF, wenn gilt:F(x) = x.

Viele mathematische Probleme k¨onnen auf einfache Weise in die Form einer Fixpunkt- gleichung umgeschrieben werden. Fixpunkts¨atze geben dann hinreichende Bedingungen f¨ur die Existenz eines Fixpunktes, und damit einer L¨osung des urspr¨unglichen Problems.

Beispiel: Wir betrachten das AWP

y0(t) = f(t, y(t)), y(0) =y0, t ∈[−T, T]

mit einer auf [−T, T]×[y0−b, y0+b] stetigen Funktionf. Wir k¨onnen es in das ¨aquivalente Problem

y(t) = y0+ Z t

0

f(s, y(s))ds, t∈[−T, T] (1)

umschreiben. Definieren wir nun den Operator S :x(t)7→y0+

Z t

0

f(s, x(s))ds

so erhalten wir die zum urspr¨unglichen Problem ¨aquivalente Fixpunktgleichung x=Sx

Die Existenz eines Fixpunktes f¨ur diesen Operator ist also gleichbedeutend mit der Exi- stenz einer L¨osung unseres Anfangswertproblems.

Ein Beispiel f¨ur einen Fixpunktsatz ist der FPS von Banach f¨ur strikte Kontraktionen, der aus der Analysis bekannt ist. Wir wollen hier nun einen weiteren Fixpunktsatz als bekannt voraussetzen:

Satz 2 (FPS von Brouwer) Sei F :B1(0)→B1(0) stetig, wobeiB1(0) die abgeschlos- sene Einheitskugel im Rn bezeichnet. Dann hat F einen Fixpunkt.

Beweis: Siehe z.B. Zeidler [Z] oder Evans [E] 2

Damit k¨onnen wir nun zwei der grundlegendsten Fixpunkts¨atze beweisen:

(2)

Satz 3 (I. FPS von Schauder) Sei K ⊆ X eine nichtleere, kompakte, konvexe Teil- menge des Banachraums X. Sei weiters F :K →K stetig. Dann hat F einen Fixpunkt.

Beweis: Sei >0 gegeben, so dass < 1 2 max

u,v∈Kku−vk. Wir w¨ahlen endlich viele Punkte u1, ..., uN ∈K, so dass gilt:

K ⊆

N

[

i=1

B(ui).

Dies ist aufgrund der Kompaktheit vonKm¨oglich. MitKbezeichnen wir nun die konvexe H¨ulle der Punkte u1, ..., uN:

K :=

( N X

i=1

λiui

0≤λi ≤1,

N

X

i=1

λi = 1 )

.

Da K konvex ist, gilt K ⊆K. Es bezeichne dist(x, A) := infa∈Akx−ak. Wir definieren nun eine Abbildung P :K →K durch:

P(u) :=

PN

i=1dist(u, K\B(ui))ui PN

i=1dist(u, K\B(ui)) , u∈K.

Die Abbildung ist wohldefiniert, da jedes u in mindestens einer Kugel B(ui) liegt, K\B(ui) stets nichtleer ist und der Nenner daher niemals Null wird. Die Abbildung ist außerdem offensichtlich stetig und desweiteren erhalten wir, da f¨ur u ∈ K entweder u∈B(ui) oder dist(u, K/B(ui)) = 0 gilt,

kP(u)−uk ≤ PN

i=1dist(u, K\B(ui))kui−uk PN

i=1dist(u, K\B(ui)) ≤. (2)

Als n¨achstes betrachten wir den OperatorF :K →K, der wie folgt definiert wird:

F(u) :=P(F(u)) u∈K.

Nun istK hom¨oomorph zur Einheitskugel imRM f¨ur einM ≤N, daK hom¨oomorph zu einem Simplex im RM und dieser wieder hom¨oomorph zu einer Kugel im RM ist.

Weiters ist F als Zusammensetzung stetiger Funktionen stetig.

Nach dem FPS von Brouwer existiert damit ein Punkt u mit F(u) =u.

Da K kompakt ist, existiert eine Folge j →0 und ein Punkt u ∈K, sodass uj →u in X. Wir zeigen nun, dassuein Fixpunkt von F ist. Mit der Absch¨atzung (2) erhalten wir

uj −F(uj) =

Fj(uj)−F(uj) =

Pj(F(uj))−F(uj) ≤j

Da F stetig ist, folgt nun F(u) = u 2

Definition 4 Wir bezeichnen eine Abbildung F : X → X als kompakt genau dann, wenn F sowohl stetig ist, als auch F(C) relativkompakt f¨ur alle beschr¨anktenC ⊆X.

(3)

Korollar 5 (II. FPS von Schauder) Sei C ⊆ X nichtleer, abgeschlossen, beschr¨ankt und konvex. Sei weiters F :C →C kompakt. Dann hat F einen Fixpunkt.

Beweis: Da C beschr¨ankt ist, ist F(C) eine relativkompakte Teilmenge von C. Wir bezeichnen mit co(B) die abgeschlossene konvexe H¨ulle von B. Da C konvex und abge- schlossen ist, gilt auchC0 := co(F(C))⊆C. DaF(C) relativkompakt ist, ist die MengeC0 kompakt (zum Beweis siehe die Bemerkung nach Proposition 7 weiter unten). Nat¨urlich ist sie auch konvex. Betrachten wir die Funktion F|C0, so ist diese Funktion eine stetige Abbildung der kompakten und konvexen Menge C0 in sich selbst. Laut dem I. FPS von Schauder hat F|C0 somit einen Fixpunkt, der nat¨urlich auch Fixpunkt von F ist. 2 Beispiel: Wir f¨uhren nun das schon oben begonnene Beispiel fort. Dazu w¨ahlen wir eine Konstante K ∈R, f¨ur die gilt

|f(t, x)| ≤K, f¨ur alle (t, x)∈[−T, T]×[y0−b, y0+b],

und setzen weiters c := min{T, b/K}. Wir zeigen nun mit Hilfe des FPS von Schauder, dass das AWP eine stetig differenzierbare L¨osung auf dem Intervall [−c, c] hat und be- weisen somit den Existenzsatz von Peano.

Zun¨achst m¨ussen wir daf¨ur eine geeignete Teilmenge M des Banachraumes C[−c, c] (mit der Supremumsnorm) als Definitionsmenge f¨ur den Operator S suchen. Wir betrachten M :=

x∈C[−c, c]

kx−y0k ≤b . Dann ist M abgeschlossen, beschr¨ankt und konvex und es gilt f¨ur x∈M

kSx−y0k= sup

t∈[−c,c]

Z t

0

f(s, x(s))ds

≤cK ≤b

und damit S(M)⊂M. Des weiteren gelten f¨urx∈M die zwei Beziehungen:

|Sx(t)|=

y0+ Z t

0

f(s, x(s))ds

≤ |y0|+cK,

|Sx(t0)−Sx(t)|=

− Z t

t0

f(s, x(s))ds

≤ |t0−t|K ≤ f¨ur|t0−t| ≤ K.

Da beide Absch¨atzungen gleichm¨aßig f¨ur x∈ M gelten, folgt aus dem Satz von Arzel`a- Ascoli, dass S(M) relativkompakt ist. Die Stetigkeit von S ist elementar nachzuweisen.

Folglich ist der Operator S kompakt und der II. FPS von Schauder gibt uns daher ein x ∈M, dass die Gleichung x=Sx erf¨ullt und damit L¨osung des betrachteten Anfangs- wertproblems ist. Dass x stetig differenzierbar ist, folgt bereits notwendigerweise aus Gleichung (1).

Wir wollen nun mit Hilfe des FPS von Schauder noch weitere Fixpunkts¨atze beweisen.

Kern unserer ¨Uberlegungen ist folgende Abbildung:

Definition 6 Wir bezeichnen mit diam(A) den Durchmesser der Menge A.

Das Kuratowskische Nichtkompaktheitsmaß γ(A) ist f¨ur A ⊆ X dann wie folgt definiert:

γ(A) := inf (

>0

∃(Wn)Nn=1, N <∞, diam(Wi)≤,

N

[

n=1

Wn ⊇A )

(4)

Ist diese Menge leer, so setzt man γ(A) = +∞.

In Worten ist das Kuratowskische Nichtkompaktheitsmaß einer Menge A das Infinmum aller > 0, sodass es eine endliche ¨Uberdeckung von A aus Mengen gibt, deren Durch- messer h¨ochstens ist.

IstAkompakt, so istγ(A) = 0, da dann ja jede ¨Uberdeckung eine endliche Teil¨uberdeckung besitzt. Eine Menge ist also ’um so weniger kompakt’ je gr¨oßer ihr Nichtkompaktheitsmaß ist. Weiters ist aus der Definition ersichtlich, dass γ(A) ≤ diam(A) ist und γ(A) = ∞ genau dann, wenn A unbeschr¨ankt ist.

Wir zeigen einige weitere Eigenschaften von γ.

Proposition 7 Seien A und B Teilmengen von X. Dann gilt:

1. A⊆B ⇒γ(A)≤γ(B) 2. γ(A) =γ(A)

3. γ(A∪B) = max{γ(A), γ(B)}

4. γ(A+B)≤γ(A) +γ(B), wobei A+B ={a+b|a∈A, b∈B}

5. γ(cA) =|c|γ(A) f¨ur c∈K, wobei cA={ca|a∈A}

6. γ(A) = 0 genau dann, wenn A relativkompakt ist 7. γ(A) =γ(coA) = γ(coA)

Beweis: 1. folgt direkt aus der Definition von γ; f¨ur 2. sei bemerkt, dass eine Menge und ihr Abschluss denselben Durchmesser haben.

F¨ur 3. sei M = M1 ∪M2 und λ = max{γ(M1), γ(M2)}. Dann gilt Mi ⊂ M und daher γ(Mi) ≤ γ(M), i ∈ {1,2} also λ ≤ γ(M). Andererseits gilt f¨ur jedes > 0, dass es eine ¨Uberdeckung Mi,n von Mi gibt mit diam(Mi,n) < λ+. Die Mi,n i = 1,2, n ∈ N

¨

uberdecken M, also gilt auchγ(M)≤λ+, und daherγ(M)≤λ.

Um 4. zu beweisen, seiAi, ..., Aneine ¨Uberdeckung vonAundB1, ..., Bmeine ¨Uberdeckung von B. Dann sind alle MengenAi+Bj zusammen eine ¨Uberdeckung von A+B und es gilt diam(Ai+Bj)≤diam(Ai) + diam(Bj).

5. folgt wieder direkt aus der Definition vonγ. F¨ur 6. beachte man, dass aus der Tatsache, dass f¨ur ein kompakte Menge γ(A) = 0 gilt, gemeinsam mit 2. folgt, dass eine relativ- kompakte Menge ebenfalls schon γ(A) = 0 hat. Gilt andererseits γ(A) = 0, so bedeutet dies, dass A totalbeschr¨ankt ist, und damit relativkompakt.

Wegen 1. und 2. bleibt f¨ur 7. nur noch die Ungleichung γ(coA) ≤γ(A) zu zeigen. Dazu w¨ahlen wir ein 0 > γ(A). Dann gibt es eine endliche ¨Uberdeckung A ⊆ Sn

j=1Mj durch Mengen mit Durchmesser diam(Mj)≤0.

Seien x = Pp

i=1λixi und y = Pr

j=1µjyj Konvexkombinationen aus Elementen von Mj, dann gilt:

kx−yk =

p

X

i=1

λi(xi−y)

=

p

X

i=1

λi

r

X

j=1

µj(xi−yj)

p

X

i=1

λi r

X

j=1

µjkxi−yjk ≤

p

X

i=1

λi r

X

j=1

µjdiam(Mj) = diam(Mj)

(5)

Wir k¨onnen die Mengen Mj unserer ¨Uberdeckung daher als konvex annehmen. Weiters beachten wir

co(A)⊆co M1

n

[

j=2

Mj

!

⊆co M1∪co

n

[

j=2

Mj

!!

⊆co M1∪co M2

n

[

j=3

Mj

!!

⊆...

Wir m¨ussen also nur noch f¨ur zwei konvexe MengenC1 und C2 und deren konvexe H¨ulle C = co(C1 ∪C2) zeigen, dass

γ(C)≤max{γ(C1), γ(C2)} (3)

gilt, denn dann folgt aus der Darstellung von oben (von rechts nach links gelesen):

γ(coA)≤0 und daraus γ(coA)≤γ(A).

O.B.d.A k¨onnen wir C1 und C2 als beschr¨ankt annehmen, d.h. kxk ≤R f¨urx∈C1∪C2. Weiters kann jedesx∈Cin der Formx=λx1+(1−λ)x2mit geeignetemx1 ∈C1, x2 ∈C2 und 0≤λ≤1 dargestellt werden:

Istxn¨amlich ausC, so giltx=Pn

i=1λiximitxi ∈C1∪C2undP

λi = 1. Durch einfaches Umordnen erh¨alt man die Darstellung x=Pr

i=1λixi+Pn

j=r+1λjxj, wobei x1, ...xr∈C1 und xr+1, ..., xn∈C2. Setzt manλ=Pr

i=1λi, so erh¨alt man x=

r

X

i=1

λiλxi

λ +

n

X

j=r+1

λj(1−λ)xj

1−λ =λ

r

X

i=1

λixi

λ + (1−λ)

n

X

j=r+1

λj xj

1−λ

Da die noch verbleibenden Summen Konvexkombinationen aus Elementen der konvexen Mengen C1 bzw. C2 sind, folgt die Darstellung.

Wir w¨ahlen nun N ∈ N beliebig und setzen λk = k/N. W¨ahlen wir zu λ ein k, sodass

|λ−λk| ≤1/N, so k¨onnen wir x darstellen als x=λkx1+ (1−λk)x2+z

mit einem z mit kzk ≤2R/N. Das bedeutet C ⊆

N

[

k=0

kC1+ (1−λk)C2) + 2R N B1(0).

Verwenden wir nun, dassγ(B1(0))≤2 und wenden die Teile 1, 4, 3 und 5 der Proposition an, so erhalten wir:

γ(C)≤γ

N

[

k=0

kC1+ (1−λk)C2) + 2R N B1(0)

!

≤γ

N

[

k=0

kC1+ (1−λk)C2)

! +γ

2R N B1(0)

≤ max

0≤k≤Nkγ(C1) + (1−λk)γ(C2)}+ 2R

N γ(B1(0))

≤max{γ(C1), γ(C2)}+4R N

(6)

Da N beliebig war, ist damit (3) und folglich auch 7. gezeigt. 2 Bemerkung:Die Teile 6. und 7. ergeben zusammen das fehlende St¨uck des Beweises des II. FPS von Schauder: Es fehlte noch zu zeigen, dass f¨ur jede relativkompakte Menge A die MengeA0 := co(A) kompakt ist. Ist A relativkompakt, dann folgt 0 =γ(A) = γ(A0).

Somit ist A0 relativkompakt und daher als abgeschlossene Menge sogar kompakt.

Mit Hilfe des Kuratowskischen Nichtkompaktheitsmaßes k¨onnen wir nun die Abbildungen beschreiben, f¨ur die unsere weiteren Fixpunkts¨atze gelten sollen:

Definition 8 SeienXundY Banachr¨aume undF :M ⊆X →Y eine stetige Abbildung.

Dann heißt F kondensierend, wennγ(F(A))< γ(A) f¨ur alle beschr¨ankten A⊆M mit γ(A)6= 0.

Beispielsweise sind kompakte Abbildungen kondensierend. IstF n¨amlich kompakt, so gilt γ(F(A)) = 0< γ(A) f¨ur alle beschr¨ankten A mit γ(A)6= 0. Damit ist F kondensierend.

Kondensierende Abbildungen werden naheliegenderweise oft auch verdichtend genannt.

Satz 9 (FPS von Darbo-Sadovskii) Sei C ⊆ X nichtleer, abgeschlossen, beschr¨ankt und konvex. Sei weiters F :C →C kondensierend. Dann besitzt F einen Fixpunkt.

Beweis: Wir w¨ahlen einen Punkt p∈C und definieren dazu:

K:={K ⊆C|Kabgeschlossen, konvex, p∈K, F(K)⊆K} C0 := \

K∈K

K.

Es ist K nicht leer, denn C ∈ K. Die Menge C0 ist als Schnitt abgeschlossener, konvexer Mengen selbst abgeschlossen und konvex. Außerdem istC0nicht leer, dennp∈C0. Weiters gilt f¨ur alle K ∈Kwegen C0 ⊆K auchF(C0)⊆F(K)⊆K und daher auchF(C0)⊆C0. C0 ist also das kleinste Element von K

Wir betrachten nun die Menge C00 := co(F(C0)∪ {p}). Aus den Eigenschaften von C0 folgt, dass C00 ⊆ C0. Andererseits gilt F(C00) ⊆ F(C0) ⊆ C00 und daher C00 ∈ K. Damit ist auch C0 ⊆C00 erf¨ullt, und wir erhalten C00=C0.

Mit Hilfe von Proposition 7 erhalten wir

γ(C0) =γ(C00) =γ(F(C0)∪ {p}) = γ(F(C0)).

Da F kondensierend ist, muss alsoγ(C0) = 0 gelten, und folglich C0 kompakt sein.

Betrachten wir nun die Einschr¨ankungF|C0, so ist dies eine stetige Abbildung einer kom- pakten, konvexen Menge in sich, und besitzt daher nach dem I. FPS von Schauder einen

Fixpunkt, der nat¨urlich auch Fixpunkt von F ist. 2

Bemerkung: (1) Wie schon bemerkt ist jede kompakte Abbildung auch kondernsierend, Daher enth¨alt der FPS von Darbo-Sadovskii den II. FPS von Schauder.

(2)Desweiteren inkludiert er auch strikte Kontraktionen (d.h. Abbildungen F : A → A, f¨ur die gilt kF(x)−F(y)k ≤qkx−ykf¨urq <1, x, y ∈A):

Sei γ(A) = λ 6= 0 und SN

j=1Mj eine ¨Uberdeckung von A mit diam(Mj) ≤ λ+, > 0.

(7)

Wir k¨onnen o.B.d.A. annehmen, dass Mj abgeschlossen ist und Mj ⊆ A gilt. Dann gilt f¨ur alle x, y ∈Mj mit kx−yk=λ+, dasskF(x)−F(y)k ≤q(λ+). Dabeliebig war, folgt diam(F(Mj))≤qλ und damitγ(F(A))≤qγ(A).

Damit k¨onnen wir den n¨achsten Fixpunktsatz beweisen. Dieser verallgemeinert die in der Bemerkung genannten Spezialf¨alle des Satzes von Darbo-Sadovskii, indem er die Vor- aussetzung an F abschw¨acht:

Korollar 10 (FPS von Krasnoselskii) SeiC⊆X nichtleer, abgeschlossen, beschr¨ankt und konvex. Weiters seien F1 : C → X kompakt, F2 : C → X eine strikte Kontraktion und F :=F1+F2 bilde C in C ab. Dann hat F einen Fixpunkt

Beweis: Es gilt γ(F(A)) = γ(F1(A) + F2(A)) ≤

=0

z }| {

γ(F1(A)) +γ(F2(A)) ≤ qγ(A) laut obiger Bemerkung, wobei q die Kontraktionskonstante von F2 ist. Damit ist F konden-

sierend. 2

Bemerkung: Die AbbildungF im FPS von Krasnoselskii ist im Allgemeinen selbst weder kompakt noch strikt kontraktiv.

Zusammenfassung:Sei X ein Banachraum,C ⊆X, C 6=∅, F :C →C stetig.

Dann sind hinreichende Bedingungen an C und F f¨ur die Existenz eines Fixpunktes:

FPS C F

Banach abgeschlossen strikte Kontraktion

Brouwer B1(0) ———

Schauder I kompakt, konvex ———

Schauder II abgeschlossen, beschr¨ankt, konvex kompakt Darbo-Sadovskii abgeschlossen, beschr¨ankt, konvex kondensierend Krasnoselskii abgeschlossen, beschr¨ankt, konvex F = F1

|{z}

kompakt

+ F2

|{z}

strikte Kontraktion

(8)

Literatur

[E] L. C. Evans: Partial Differential Equations, American Math. Society, 4. Auflage 2008.

[W] D. Werner: Funktionalanalysis, Springer, 6. Auflage 2007.

[Z] E. Zeidler: Nonlinear Functional Analysis and its Applications I (Fixed-Point Theorems), Springer, 1986.

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