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Welche Empfehlungen?

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Academic year: 2022

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Diese Patienteninformation beruht auf den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM 2013) und auf der ACP-guideline Management of Acute and Recurrent Gout (USA 2016).

Sie wird überreicht durch:

DEGAM Patienteninformation DEGAM Patienteninformation

Metformin Metformin

DEGAM DEGAM

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

© DEGAM Autor

G. Egidi und die Autorinnen der DEGAM-Leitlinie

„Kardiovaskuläre Prävention“

Konzeption und wissenschaftliche Redaktion SLK-Leitungsteam der DEGAM

Stand 2017

Wer?

Patienten, die Zuckertabletten einnehmen.

Warum?

Liebe Patientin, lieber Patient,

wir haben Ihnen zur Senkung des Blutzuckers das Medikament Met- formin verordnet.

Beim Alters- oder Typ-2-Diabetes ist eigentlich genug Insulin im Körper vorhanden. Allerdings ist dessen Wirkung durch die Verfettung der Körperzellen stark eingeschränkt.

Metformin kann die Wirkung des im Körper vorhandenen Insulins wie- der verbessern. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel.

Beispiel: In einer großen englischen Untersuchung (UKPDS) an mehre- ren 100 Personen mit Diabetes und Übergewicht gab es unter Metfor- min seltener Diabetes-Komplika- tionen und Herzinfarkte. Von 342 Personen erlitten unter Metformin 39 innerhalb von 10 Jahren einen Herzinfarkt. 411 Patienten bekamen andere Medikamente. Von diesen bekamen trotz gleicher Blutzu- cker-Senkung 73, also fast doppelt so viele einen Infarkt.

Metformin wird seitdem vor allem bei übergewichtigen Personen mit Diabetes eingesetzt.

Ein wichtiger Vorteil des Metformin:

es gibt darunter praktisch keine Un- terzuckerungen – jedenfalls, wenn man es nicht mit anderen Blutzu- cker- Mitteln kombiniert.

Wie?

Metformin gibt es in Tabletten á 500, 850 und 1000 mg. Die tägliche Höchstmenge beträgt 2550 mg.

Eine Metformin-Behandlung soll- te mit Änderungen des Lebensstils Welche Empfehlungen?

Wir empfehlen Metformin darum allen Menschen mit Diabetes, die es vertragen. Und bei denen Ernäh- rung und Bewegung allein zum Zu- cker-Senken nicht reichen.

Arztstempel und Unterschrift

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DEGAM Patienteninformation

Metformin

DEGAM

DEGAM

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

(Bewegung, Gewichtsabnahme…) verbunden werden.

Welche Risiken?

Relative harmlose¸ oft aber lästige und nicht ganz seltene

Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbre- chen, Bauchbeschwerden und me- tallischer Geschmack auf der Zun- ge.

Wenn man die Behandlung mit ei- ner niedrigen Dosis beginnt und die Tabletten zu den Mahlzeiten einnimmt, kann man die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen vermin- dern.

Gefährlich kann eine Übersäuerung des Blutes werden. Sie tritt vor allem bei schweren Begleitkrankheiten auf (z. B. bei chronischen Nieren- oder Lungenerkrankungen). Glücklicher- weise passiert das nur sehr selten.

Bei gleichzeitiger Insulinbehand- lung können Unterzuckerungen auftreten.

Bei einer ausgeprägten Nieren- schwäche sollte Metformin nicht oder nur in reduzierter Dosis ge- nommen werden. Unter der Ein- nahme von Metformin ist es nötig, die Arbeit der Nierenfunktion im Blut zu überprüfen.

Bei Alkohol¸ Rheumamedikamen- ten und manchen Herzmedikamen- ten (wie Captopril) können sich ne- gative Effekte verstärken.

Sehr selten kann die Einnahme von Metformin gefährlich werden:

n bei starken Nierenentzündun- gen,

n bei höherem Fieber

n durch Gabe von Röntgen-Kont rastmitteln (z. B. Nieren-Rönt gen oder Herzkatheter-Untersu chung)

n im Zusammenhang mit größe- ren Operationen

Scheuen Sie sich bitte nicht, in sol- chen Situationen unverzüglich den Kontakt zu uns aufzunehmen bzw.

melden Sie sich beim ärztlichen Notfalldienst, Tel. 116117.

Eine Übersäuerung des Blutes äu- ßert sich durch ein starkes Krank- heitsgefühl mit Übelkeit, Erbre- chen, Durchfall, Bauchschmerzen, Muskelschmerzen und schneller Atmung und kann zu Bewusstlosig- keit führen.

Fragen Sie uns, wann vor größe- ren Operationen und vor Gabe von Röntgen-Kontrastmittel Metformin abgesetzt werden muss.

Beachtet man alle diese Maßregeln, wird die Einnahme von Metformin zu einer sicheren und wirksamen Behandlung.

Welche anderen Möglichkeiten?

Es gibt natürlich noch andere Mög- lichkeiten, seinen Zucker und die entsprechenden Komplikationen zu senken. Wer nur leicht erhöhte Zu- ckerwerte hat und noch nicht lan- ge Diabetes hat, kann vielleicht die Einnahme der Tabletten durch mehr körperliche Bewegung vermeiden.

Manche Menschen vertragen Met- formin z. B. wegen Bauchbeschwer- den nicht. Wenn ihr Zucker mit Medikamenten gesenkt werden muss, gibt es noch die Arzneimittel Glibenclamid oder Insulin. Weitere neuere Medikamente zur Blutzu- ckersenkung sind noch unzurei- chend untersucht, so dass Nutzen und Risiken nicht sicher abgeschätzt werden können. Wir empfehlen ihre Anwendung nur in sehr gut be- gründeten Ausnahmefällen.

Die Schutzwirkung vieler neuer Ta- bletten vor Herzinfarkten ist nicht so sicher wie der des Metformin. Oder sie fehlt sogar ganz.

Manche Patienten nehmen lieber in Kauf, dass ihnen Metformin zu- sammen mit Glibenclamid schaden kann, um nur nicht Insulin spritzen zu müssen.

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