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Erhöhte Depressivität ist mit systemischen Inflammationsmarkern bei Diabetes mellitus assoziiert

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Academic year: 2021

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Bei Nichtdiabetikern ist eine erhöhte Depressivität mit erhöhten systemischen Inflamma- tionsmarkern assoziiert. In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit hsCRP, IL-6, IL-18, IL-1RA, MCP-1 und Adiponektin bei Diabetikern mit einer erhöhten Depressivität im Quer- schnitt assoziiert sind. Zusätzlich wurde geprüft, ob ein signifikant verbesserter Depressions- score auch mit einer Reduktion der oben genannten Inflammationsparameter zum 12-Mo- nats-Follow-up einherging.

E I N L E I T U N G

Erhöhte Depressivität ist mit systemischen Inflammationsmarkern bei Diabetes mellitus assoziiert

Hermanns N.

1

, Schmitt A.

1

, Reimer A.

1

, Herder C.

2

, Haak T.

1

, Kulzer B.

1

1

Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM)

2

Deutsches Diabetes Zentrum, Leibniz Zentrum für Diabetesforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für klinische Diabetologie, Düsseldorf

M E T H O D I K

Depressivität wurde mittels der Allgemeinen Depressions-Skala (ADS; dt. Version der CES-D) gemessen. Studienteilnehmer wurden randomisiert entweder einem kognitiv-verhaltens- therapeutischen Interventionsprogramm (DIAMOS) oder einer Kontrollgruppe (Diabetes- schulung) zugewiesen. Die Effekte dieser Interventionen wurden 12 Monate nach Behand- lungsende nachuntersucht. Teilnehmer wurden als Responder klassifiziert, wenn sich der Depressionsscore im 12-Monats Follow-up um mehr als 9,1 Punkte (reliabler Veränderungs- index) reduzierte. Teilnehmer, welche diese Verbesserung ihres Depressionscores nicht er - reichten, wurden als Non-Responder klassifiziert.

Zur Baseline und nach einem Jahr wurden auch die oben genannten Inflammationspara- meter bestimmt. Die Follow-up Werte der Inflammationsparameter von Respondern und Non-Respondern wurden in multivariate Analysen miteinander verglichen. Die Analysen der Inflammationsparameter wurden für den jeweiligen Ausgangswert und zusätzlich für Alter, Geschlecht, BMI, HbA1c, Diabetestyp und Medikamenteneinnahme (Statine, NSAID, Antiko- agulanzien und Thyroide) adjustiert. Signifikanztests beziehen sich auf logarithmierte Werte der Inflammationsparameter.

E R G E B N I S S E

Die Studie basiert auf 125 Menschen mit Diabetes bei denen im Prä-Post-Vergleich alle In- flammationsparameter bestimmt werden konnten. Die Stichprobe ist in Tabelle 1 beschrie- ben. Zur Baseline korrelierte IL-1RA signifikant mit dem Depressionsscore (ß=0,135, p=0,026).

Responder zeigten erwartungsgemäß eine signifikante Abnahme der Depressivität (Abbil- dung 1) und des Diabetes-Distress (PAID) (Abbildung 2). Diabetespatienten mit einer deutli- chen Reduktion ihrer Depressionssymptomatik wiesen im 12-Monats Follow-Up signifikant niedrige IL1RA- (381 ±51 vs. 534 ± 32 pg/ml; p=0,041; Abbildung 3) und IL-18-Spiegel (269

±29 vs. 336 ±19 pg/ml; p=0,02; Abbildung 4) auf. Beim IL-1RA gab es einen signifikanten In- teraktionseffekt mit dem Diabetestyp (stärkere Reduktion bei Typ-2-Diabetes). In den übri- gen vier Inflammationsparametern unterschieden sich Responder und Non-Responder zum Follow-up Zeitpunkt nicht.

D I S K U S S I O N

Der IL-1RA-Spiegel weist sowohl in der Querschnitts- als auch Längsschnittanalyse einen signifikanten Zusammenhang zu einer erhöhten Depressivität auf. Der IL-18-Spiegel zeigte ebenfalls eine signifikante Reduktion bei Personen mit einer deutlichen Verbesserung ihrer Depressivität als Personen ohne oder nur einer geringen Verbesserung. Die Befunde beim

Abbildung 2: Diabetes-Distress-Score (PAID) zum Follow-up (baseline adjustiert) Tabelle 1: Beschreibung der Stichprobe

Abbildung 4: IL-1RA zum Follow-up (baseline adjustiert) Abbildung 3: IL-18 zum Follow-up (baseline adjustiert) Diese Studie wurde unterstützt vom Kompetenznetz Diabetes mellitus (Förderkennzeichen:

FKT01 GI0809).

IL1-RA sprechen dafür, dass der Diabetestyp eine wichtige Moderatorrolle für die Auswir - kungen einer Depressionsreduktion hat. Eine Reihe von Querschnittsuntersuchungen legen eine Assoziation zwischen erhöhter Depressivität und systemischen Inflammationsparame- tern nahe. Es fehlen jedoch Interventionsstudien, die zeigen, dass eine Verbesserung der De- pressivität auch systemische Inflammationsparameter günstig beeinflusst. In dieser Studie konnte an einer diabetischen Stichprobe mit subklinischer Depression gezeigt werden, dass eine deutliche Depressionsreduktion zu einer signifikanten Verbesserung der IL1-RA- und IL18-Spiegel führt. Diese Ergebnisse bestätigen, dass systemische Inflammationsparameter mit der Depressivität von Menschen mit Diabetes kovariieren. Die klinische Relevanz dieser Befunde muss sicherlich in weiteren Untersuchungen noch genauer analysiert werden.

Abbildung 1: Depressions-Score (ADS) zum Follow-up (baseline adjustiert)

Abbildung

Abbildung 4:   IL-1RA zum Follow-up (baseline adjustiert)Abbildung 3:  IL-18 zum Follow-up (baseline adjustiert)Diese Studie wurde unterstützt vom Kompetenznetz Diabetes mellitus (Förderkennzeichen:

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