• Keine Ergebnisse gefunden

Diakonie für Sie:

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Diakonie für Sie:"

Copied!
11
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zeitschrift des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V. 2/2013

Diakonie

für Sie

www.diakonie-portal.de

Wasser: Quell des Lebens

(2)

Lektoren gegen Pfarrermangel:

Gottesdienste im Wohnzimmer

Ehrenamt:

Oma aus Leidenschaft Babyklappen und anonyme Geburten :

»Das Wichtigste ist, dass die Frauen nicht alleine sind«

Standpunkt:

Ja zur Babyklappe KulturPiloten im Einsatz:

Die kleine Euterpe aus dem Wedding

Brot für die Welt:

Quell der Zuversicht Theologischer Beitrag:

Durst nach Leben

Wir sind Diakonie:

Traumberuf Pfleger Inklusion:

Wenn Kinder keine Grenzen kennen

Rück- und Ausblick:

Diakonie-Hospiz Wannsee und Kirchentag Hamburg Preisrätsel

2 E D I T O R I A L

der kleine Junge auf dem Foto (oben) war gerade einmal zwei Tage alt, als die Krankenhausseelsorgerin Gabriele Stangl ihn mir auf den Arm gegeben hat. Der Kleine war unglaublich friedlich und so wunderschön. Was Sie auf dem Bild nicht sehen können: Der Junge wird zwei Tage später von seinen Adoptiveltern abgeholt. Seine leib­

liche Mutter fühlte sich mit der Schwangerschaft und einem Kind überfordert, wollte und konnte ihren Sohn nicht behalten. Weil sie nicht weiter wusste, kam sie ins Evangelische Krankenhaus Wald­

friede in Berlin­Zehlendorf. Hier gibt es eine Babyklappe und die Möglichkeit für Frauen, ein Kind im Notfall auch anonym zur Welt zu bringen. Ich habe die Krankenhausseelsorgerin dort besucht, um mehr darüber zu erfahren. Die Geschichten, die Gabriele Stangl mir erzählt hat, haben mich sehr bewegt und ich bin Menschen wie ihr unglaublich dankbar für ihren Einsatz für Frauen in Notlagen.

Mehr darüber lesen Sie auf Seite 6 dieser Ausgabe.

Als Schwerpunkt haben wir uns dem Th ema Wasser gewidmet.Was für uns in Deutschland eine Selbstverständlichkeit ist, ist für viele Menschen ein unerreichbares Gut: Trinkwasser. Die evangelische Entwicklungshilfeorganisation »Brot für die Welt« arbeitet deshalb für einen freien Zugang zu Trinkwasser in betroff enen Ländern.

Auch wir sind überzeugt: Alle Menschen haben ein Recht auf Was­

ser. Mehr über das Projekt von »Brot für die Welt« lesen Sie auf den Seiten 10 bis 13. Auch in unserem Th eologischen Beitrag auf Seite 14 dreht sich alles um das Th ema Wasser.

Inklusion – was ist das eigentlich? Fachleute, Medien, Politikerinnen und Politiker diskutieren seit Jahren darüber. Das Diakonische Werk hat deshalb eine Broschüre zum Th ema Inklusion herausge­

geben. Wir möchten Ihnen zeigen, wie Menschen mit und ohne Behinderung miteinander lernen, leben und arbeiten können. In dem ersten Beispiel, das wir Ihnen auf Seite 16 vorstellen, gehen Kinder, die hören können, gemeinsam mit schwerhörigen Kindern in den Kindergarten. Alle Erzieherinnen und Erzieher sprechen Gebärdensprache. In dieser Kita habe ich gelernt, dass Kinder keine Grenzen kennen. Das sollte uns Erwachsenen ein Vorbild sein.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und ein frohes Osterfest.

Pressesprecherin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V.

Herausgeber: Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V., Paulsenstraße 55/56, 12163 Berlin u Telefon: 0 30/8 20 97-0

u Verantwortlich: Lena Högemann u Gestaltung: W.A.F. u Druck: Motiv Offset u Die Diakonie für Sie erscheint sechsmal im Jahr und wird auf Wunsch kostenlos zugestellt. u Alle bisher erschienenen Ausgaben der Diakonie für Sie finden Sie auch zum Herunterladen auf www.diakonie-portal.de

u Die nächsten Ausgaben erscheinen am 26.05., 28.07., 22.09. und am 01.12.2013. u Titelfoto: Jörg Böthling

Diakonie für Sie

I N H A L T 3

4

5

6

7

8

10

14

15

16

18

20

(3)

4 K I R C H E E H R E N A M T 5

Lektoren gegen Pfarrermangel:

Gottesdienste im Wohnzimmer

Dies sind die letzten Worte, die Jesus zu seinen Jüngern sprach. Damit forderte er sie auf, das Evangelium an die Menschen weiterzutragen. Dass das heute noch gilt, weiß auch Ina Nowaczyk. Sie ist Lektorin. Zu­

sammen mit Freundin Margitta Reimer, ebenfalls Lektorin, fährt sie an zahlreichen Sonntagen im Jahr über die Dörfer Brandenburgs und hält Gottesdienste. Gerade im ländlichen Raum ist der Pfarrermangel längst angekommen. Hier ist es keine Ausnahme, dass eine Pfarrerin oder ein Pfarrer für sieben Gemein­

den verantwortlich ist. Wie gut, dass es viele engagierte Ehrenamtliche gibt, die mithelfen.

»Als unser alter Pfarrer noch im Dienst war, hat er die Gemeindemitglieder oft mit eingebunden. So waren wir es schon gewohnt, Bibeltexte vorzulesen, Fürbitte zu halten oder den Gottesdienst musikalisch mitzu­

gestalten«, erzählt Ina No waczyk. Für die Finanzbuchhalterin war die einjährige Ausbildung zur Lektorin Berufung. In einer Gruppe von 15 Leuten haben sie viel gelernt: Von den liturgischen Abläufen im Gottes­

dienst bis zu Übungen in Rhetorik und Präsentation vor der Gemeinde. Der Schwerpunkt lag auf den Zusammenhängen einzelner biblischer Texte für den jeweiligen Sonntag, wie Epistel, Evangelium, Psalm, Liedauswahl, Gebete und Predigt. Die Predigten schreiben die Lektorinnen nicht selbst. Dafür gibt es eine große Auswahl an so genannten Lesepredigten im Internet. In speziellen Datenbanken stellen Pfarrerinnen und Pfarrer aus ganz Deutschland ihre eigenen Predigten für diese Zwecke zur Verfügung.

Zum Abschluss der Ausbildung wurden alle Lektoren von dem damaligen Superintendenten Matthias Fichtmüller in einem Gottesdienst feierlich einge segnet.

»Neben den vielen neuen Erkenntnissen in der Bibel und der tollen Gemeinschaft mit den anderen Lektoren, ist während der Zeit auch mein persönlicher Glaube an Jesus Christus stark gewachsen«, so die 48jährige. Und den möchte sie weitergeben. Ganz besondere Momente seien es, wenn die Gottesdienste in den Wohnzimmern der Dorfbewohner statt­

fi nden, weil es in den Kirchen im Winter zu kalt ist. So kann eine vertrautere Atmosphäre entstehen, in der man mit den Leuten auch direkt ins Gespräch kommt. »An den Festtagen wie Weihnachten, Ostern oder Pfi ngsten sind wir meist in einer kleinen Gruppe unterwegs«, berichtet die Lektorin.

»Dann singen wir in einem kleinen Chor auch mal etwas modernere Glaubenslieder.« Egal wie – die Gottesdienst­

besucher sind immer dankbar. C A R O L I N D R E I S S I G

»Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.«

(Matthäus 28, 18-20)

Seit über zwölf Jahren fahren die Lektorinnen Ina Nowaczyk (links) und Margitta Reimer in die Dörfer Brandenburgs und halten Gottesdienste ab.

»Wenn ich groß bin, hole ich auch ein Kind ab«, sagt die vier­

jährige Kayra als sie bei Renate Wirth­Lang im Auto sitzt, auf dem Weg vom Kindergarten nach Hause. Die 64jährige kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen: »Das sind solche Momente, die einfach Spaß machen.«

Seit zwei Jahren gehören Kayra und ihre Mutter zur Familie von Renate Wirth­Lang. Auf der Berliner Freiwilligenbörse 2011, die jährlich im Roten Rathaus stattfi ndet, hat sie von dem Projekt KIKON – Kinder und Kontakt erfahren. Mit diesem Projekt will das Diakonische Werk Berlin­Brandenburg­schle­

sische Oberlausitz alleinerziehende Mütter und Väter unter­

stützen, ihnen Hilfe anbieten, indem es Omas, Tanten, Onkels oder große Freundinnen für Familien vermittelt – ohne büro­

kratischen Aufwand.

Das war auch der Grund, warum sich Wirth­Lang für ein Ehren­

amt bei KIKON entschieden hat. »Ich wollte einfach und unkompliziert einer Familie mit Kindern helfen.« Dafür ist keine besondere Qualifi kation oder Vorerfahrung nötig. Das Interesse an der Lebenswelt eines Kindes, sich längerfristig engagieren zu wollen, Einfüh­

lungsvermögen und Off enheit

sowie ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, das die Ehrenamtlichen kostenlos ausgestellt bekommen, wenn sie für KIKON tätig werden wollen, sind die Voraussetzungen für das Ehrenamt bei KIKON.

Schon immer war die Allgemeinmedizinerin gern mit Kindern zusammen, hat Hausaufgabenhilfe für Schüler gegeben. Dann ist sie 2010 gemeinsam mit ihrem Mann von Bad Homburg nach Berlin gezogen. Innerhalb von 14 Tagen hatten die Ehe­

leute die Entscheidung getroff en und eine wunderschöne Wohnung im Wedding gefunden. Hier hat auch Kayra ein Zimmer.

Zwei Mal in der Woche holt Renate Wirth­Lang die Kleine vom Kindergarten ab. Dann gehen sie zum Kindersport, auf den Spielplatz und auch manchmal ins Kindertheater. »Im Sport­

verein gab es letztes Jahr eine Weihnachtsfeier. Die Kinder sollten für den Weihnachtsmann ein Gedicht aufsagen, was für viele sehr schwierig war. Als Kayra an der Reihe war sagte sie nur: ›Gedicht‹«, erinnert sich Wirth­Lang an eine der vielen

Geschichten, die sie mit Kayra erlebt hat und lacht. »In den zwei Jahren ist mir Kayra sehr ans Herzen gewachsen, wie ein eigenes Kind.« Auch für Kayra ist klar: Das sind Oma und Opa.

Kayras Mutter ist Krankenschwester im Schichtdienst. Deswegen übernachtet das Mädchen auch manchmal bei ihren KIKON­

Großeltern. »An einem Abend lag Kayra in unserem Bett und schlief. Da Kayra auf der Seite meines Mannes lag und er sie nicht wecken wollte, schlief er in einem anderen Zimmer. Am nächsten Morgen war Kayra ganz aufgeregt und fragte meinen Mann, warum er woanders geschlafen hat. Das gefi el ihr gar nicht. Seit dem passt sie immer ganz genau auf, dass sie ihrem Opa nicht den Platz wegnimmt«, erzählt die Rentnerin. Auch Kayras Mutter ist sehr dankbar für die Unterstützung. Sie weiß ihre Tochter in guten Händen und hat auch selbst Freunde dazu gewonnen. Im letzten Jahr haben Kayra, ihre Mutter und die KIKON­Großeltern eine Woche zusammen Urlaub ge­

macht. C A R O L I N D R E I S S I G Kayra fühlt sich bei den

Langs wie zu Hause.

aus Leidenschaft

Kontakt

KIKON – Kinder und Kontakt

Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz e.V. (DWBO) Schönhauser Allee 141, 10437 Berlin Jana Berwig

Telefon: 0 30/44 03 08-2 72 Fax: 0 30/44 03 08-2 60 kikon@kikon-dwbo.de www.kikon-dwbo.de

KIKON – Kinder und Kontakt:

(4)

6 B A B Y K L A P P E B A B Y K L A P P E 7

Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 10020500 Kontonummer: 3149702 Kennwort Babywiege

Babyklappen und anonyme Geburten:

»Das Wichtigste ist, dass die Frauen nicht alleine sind«

Gabriele Stangl sitzt auf einem roten Sessel. Neben ihr auf dem Sofa nehmen ihre Gäste Platz. Auf dem Tisch stehen frische Blumen, es gibt Tee und Schokolade. Der helle, warme Raum sieht aus wie ein Wohnzimmer. Über dem Sofa hängt ein Bild, genau das gleiche wie bei ihr zu Hause, verrät die Krankenhausseelsorge­

rin. Dieser Raum ist ein Büro im Evangelischen Krankenhaus Waldfriede. Und er ist Gabriele Stangls Arbeitsplatz, wenn sie nicht im Kreißsaal ist.

Die Theologin hat vor knapp 13 Jahren die erste Babyklappe an einem Krankenhaus weltweit eingerichtet. Bis heute be fin­

det sich die graue Klappe an einem Seitenflügel des Kranken­

hauses. Frauen in Notlagen kommen hierher und geben ihr Kind ab, um das sie sich nicht kümmern können. Wenn eine Frau ein Baby in die so genannte Babywiege legt, wird zeit­

verzögert der Alarm an der Pforte ausgelöst. Die Frau kann unbemerkt das Gelände verlassen. Ärztinnen und Ärzte ver­

sorgen das Baby. Es gibt strenge Standards, die das Kranken­

haus selbst entwickelt hat. Das Jugendamt wird informiert, damit das Kind in ein Adoptionsverfahren gegeben werden kann.

Das alles ist aber nur der letzte Schritt. Gabriele Stangls Er­

folg liegt darin, dass sie die Frauen meist früher erreicht. »Die Babyklappe ist so etwas wie ein großes Schild, das sagt: Wir helfen dir, ohne dich zu verurteilen«, erklärt sie. Viele Frauen rufen an, um sich zu erkundigen, ob die Babyklappe wirklich anonym sei und ob sie wirklich nicht gesucht würden. So kommen sie ins Gespräch mit der Seelsorgerin und fassen Vertrauen. Die schwangeren Frauen sitzen dann auf dem roten Sofa in dem Wohnzimmer­Büro. »Ich sage oft: Leg doch erst einmal deine Beine hoch und entspann dich. Jetzt wird alles gut«, berichtet die gebürtige Österreicherin von den Begegnungen mit den schwangeren Frauen. Dann berichten die Frauen von ihren Nöten. Einige sind misshan­

delt worden, andere in materieller Not oder mit einem Kind überfordert.

»Gabi«, wie die Frauen sie nennen, hört erst einmal zu.

Behutsam klärt sie die Frauen über ihre Möglichkeiten auf.

Viele Frauen entscheiden sich nach den Gesprächen für eine halb offene Adoption. Das bedeutet, dass sie ihren Namen preisgeben und, dass ihr Kind allerspätestens im Alter von 16 Jahren die Identität der Mutter erfährt. Außerdem kann die leibliche Mutter das Kind regelmäßig sehen. In diesem

Verfahren bekommt auch die Mutter regelmäßig Fotos des Kindes. Jedes Mal, wenn sie eine Frau aus der Anonymität geholt hat und ihr echte Perspektiven zeigen konnte, ist Stangl überglücklich. Aber: Im Notfall dürfen die Frauen das Kind auch anonym zur Welt bringen.

»Das Wichtigste ist doch, dass die Frauen nicht alleine sind«, sagt die Pastorin. Sie hat Frauen kennen gelernt, die sich in ihrer Angst schon ein Lager im Keller gebaut hatten, um das Kind alleine zur Welt zu bringen. Einige Frauen denken so­

gar darüber nach, sich das Leben zu nehmen. Wenn sie bei Gabriele Stangl auf dem Sofa sitzen, spüren sie, dass sie Hilfe bekommen. Die Theologin organisiert die Untersuchungen für die Frauen und ist auch bei den Geburten dabei. »Ich habe oft Schrammen an den Händen vom Hände drücken«, berichtet sie.

M

ir braucht niemand zu erzählen, wie wichtig es für ein adoptiertes Kind ist, zu erfahren, wer seine leiblichen Eltern sind. Dazu könnte ich einige Geschichten erzählen.

Und trotzdem bin ich dafür, dass es Babyklappen und das Angebot der anonymen Geburt gibt. Mir wird von Gegnern der Babyklappe gelegentlich unterstellt, dass ich doch nur deswegen dafür sei, damit den Adoptionsstellen genügend Kinder »zugeliefert« werden. Mir verschlägt es jedes Mal die Sprache, denn auf so eine Idee wäre ich nie gekommen.

M

ein Eindruck ist, dass sich die Gegner nicht wirklich in die Situation von Frauen und von werdenden Eltern hinein versetzen können, die sich entscheiden, den Säugling in die Babyklappe zu legen beziehungsweise, dass die wer­

dende Mutter anonym entbindet. Auch diejenigen, die den Entwurf der Bundesregierung für eine gesetzliche Regelung der so genannten vertraulichen Geburt entwickelt haben, scheint die Realität abhanden gekommen zu sein. Wer so bürokratisch denkt und damit viele unüberwindbare Hürden aufbaut, fördert die Ablage von Säuglingen an Orten, wo sie unter Umständen nicht so schnell gefunden werden. Zudem wird die Gesundheit von Mutter und Kind aufs Spiel gesetzt.

Bei einer anonymen Geburt werden beide medizinisch ver­

sorgt. Oft bleibt die Geburt eben nicht anonym, weil Mit­

arbeitende in den Krankenhäusern, von der Sozialarbeiterin über die Pflege bis zum Arzt, die Frauen begleiten. Sie hören ihnen zu, sie nehmen sie ernst, sie beraten.

W

ir haben in den letzten Monaten in einer Gesprächs­

runde mit Mitarbeitenden aus Krankenhäusern der Diakonie und der Caritas zusammen gesessen. Sie haben uns ihre Erfahrungen erzählt, ihre transparenten Abläufe er­

läutert, ihre Wünsche genannt. Solchen Gesprächen sollten sich die Gegner stellen. Es gibt keine perfekte Lösung, aber mit der müssen wir leben, um das Leben von Kindern, ihren Müttern und auch Vätern Willen.

W

er fast täglich über das Auffinden von Kindern in verwahrlosten Wohnungen liest, über die vielen miss­

handelten Kinder, fragt sich, ob die überforderten Eltern und solche, die diese Kinder eigentlich nicht wollten und mit Behörden auch nichts zu tun haben wollen, nicht besser ihre Kinder gleich von Anfang an auf unbürokratische Weise hätten abgeben können. Wie sehr sind diese Kinder schon geschädigt, traumatisiert, wenn sie dann vielleicht endlich zu Familien kommen, in denen sie Zuwendung, Geborgenheit erfahren, versorgt werden – so, wie es Kinder brauchen.

S U S A N N E K A H L- P A S S O T H

Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz e.V.

Standpunkt

Viel Zeit bleibt für ein Privatleben nicht, das gibt Gabriele Stangl zu. »Ich brauche sieben Minuten von zu Hause hier­

her. Ich komme bei Tag und Nacht«, erzählt sie. Da passiert es schon einmal, dass der Kaiserschmarrn auf dem Herd an­

brennt, weil eine Frau Hilfe brauchte. Warum sie das alles macht? »Für mich ist das ein Glaubensprojekt, so lebe ich meinen Glauben«, sagt sie. Dann klingelt das Telefon, eine Frau braucht Hilfe. L E N A H Ö G E M A N N

Mehr im Internet unter: www.anonymegeburt-berlin.de

Kontakt:

Gabriele Stangl

Pastorin des Krankenhauses Waldfriede Initiatorin und Koordinatorin

des Projektes Babywiege Telefon: 0 30/8 18 10- 2 94 babywiege@waldfriede.de

(5)

8 K I N D E R K I N D E R 9

Kontakt

Projektleitung »Kinder beflügeln«

Detlev Cleinow/Claudia Lukat Telefon: 0 30/3 36 09-7 49

Detlev.Cleinow@evangelisches-johannesstift.de Claudia.Lukat@evangelisches-johannesstift.de www.evangelisches-johannesstift.de/

kinder-befluegeln

KulturPiloten im Einsatz:

s war einmal eine Muse im alten Griechenland, die den Namen Euterpe trug.

Sie hatte acht Schwestern, die wie sie Schutzgöttinnen der Künste waren. Jede von ihnen hatte besondere Begabungen. Euterpe erfreute die Menschen mit ihrem Flötenspiel und ihrer Dichtkunst wie es keine vor ihr vermochte, weshalb sie auch »die Freudenspendende« genannt wurde.

Im Oktober 2011 trat Euterpe in das Leben von Sandy. Die freudenspendende Euterpe hat das Mädchen mit den langen rotblonden Haaren und den wasserblauen Augen verändert. Sobald Sandy von Euterpe erzählt, beginnen ihre Augen zu leuch­

ten: »Sie hat ganz lange Haare und ein langes, schönes Kleid an und sie spielt ein Instrument, das wie zwei Flöten aussieht«. Seit einigen Monaten spielt Sandy auch ein Instrument, die Mundharmonika. Vielleicht hat Euterpe ihr da etwas mit auf den Weg gegeben? Immerhin war sie fünf Monate mit Euterpe in der Berliner Kultur­

landschaft unterwegs – als junge KulturPilotin mit der Kampagne »Kinder beflügeln«.

ie elfjährige geht mittlerweile in die fünfte Klasse der Gottfried­Röhl­Schule im Berliner Wedding. Euterpe steht für eine von neun Staffeln der Kultur­

Piloten, in denen Kinder aus Berliner Brennpunktschulen Kunst und Kultur kennenlernen und erleben. Sie bereiten die Ausflüge mit einem erwachsenen Kultur­

Piloten vor und nach: »Unseren ersten Ausflug haben wir ins Klingende Museum gemacht. Dort konnten wir Musikinstrumente ausprobieren. Wir haben vorher zusammen den Weg herausgesucht, und in unser KulturPilotenlogbuch geschrieben, was wir dann erlebt haben«, erzählt Sandy. »Das haben wir bei allen Ausflügen so ge­

macht. Auch zum Pergamonmuseum und zu LesART*, wo wir eine Erlebnis tour mit Hausdurch suchung gemacht haben. Das war toll. Da gab es eine magische Tür, die

Was sind die KulturPiloten?

Die KulturPiloten sind ein Projekt der Kampagne »Kinder beflügeln« des Evangelischen Johannesstifts. Seit 2008 engagiert sich »Kinder beflügeln« an Grundschulen in den Brennpunkten Berlins und Brandenburgs. Die Kam­

pagne erreicht Kinder im Grund­

schulalter, die aufgrund ihrer sozialen Situation Bildungschancen nicht oder nur schwer nutzen können. Das Pro­

jekt KulturPiloten wendet sich an 80 Viertklässler aus Berliner Grundschu­

len und knüpft an den natürlichen Forscherdrang und die Lernfreude im Kindesalter an. Es sind meist Kin­

der, die oft noch nie aus ihrem Kiez herausgekommen sind und deren Potenziale in Familie und Schule nicht ausreichend gefördert werden.

Die Kinder werden von Anfang an in die Projektkonzeption einbezogen und übernehmen Verantwortung für die Ergebnisse.

Im Zuge dieses Projektes erkunden die Schülerinnen und Schüler die Kulturlandschaften Berlins. In Klein­

gruppen mit jeweils acht Kindern entdecken die KulturPiloten kultu­

relle Einrichtungen ihrer Stadt. Alle Aktivitäten der Kampagne »Kinder beflügeln« sind zu 100 Prozent spen­

denfinanziert.

Preisträger:

Am 27. Februar 2013 wurde den KulturPiloten der Preis im bundes­

weiten Wettbewerb »Ideen für die Bildungsrepublik« verliehen. Als eine der besten Bildungsideen in Deutsch­

land – die Bildungsgerechtigkeit für Kinder und Jugendliche wird hier in besonderer Weise gefördert – wurden die KulturPiloten im Wettbewerb

»Ideen für die Bildungsrepublik« aus­

gewählt.

sich geöffnet hat, wenn man Buchstaben, die auf der Tür standen, laut gesagt hat«, sprudelt es aus Sandy heraus. Begeistert erzählt sie noch von zwei weiteren Ausflü­

gen zur Marienkirche am Alexanderplatz und zur Bibliothek am Luisenbad.

Zum Ende des Schuljahres fand die Abschlussfeier der KulturPiloten im Evange­

lischen Johannesstift in Spandau statt. »Da war ich traurig, weil ich mich von allen verabschieden musste, auch von Euterpe. Am liebsten würde ich gleich nochmal bei den KulturPiloten mitmachen«, sagt Sandy.

urch die Zeit mit Euterpe ist Sandy fröhlicher und abenteuerlustiger ge­

worden. Weil ihre Familie erfahren hat, wie viel Sandy diese Zeit gegeben hat, planen sie nun selbst mehr Ausflüge mit ihr. »Meine Omi will mit mir einen Ausflug ins »Sealife« machen, da freue ich mich schon drauf«, strahlt Sandy.

Ihre Eltern arbeiten viel. Beide sind Reinigungskräfte. Der Vater arbeitet im Nacht­

dienst. »Mit Mama fahre ich manchmal zum Alexanderplatz und Papa arbeitet immer viel. Als ich ihnen von den Ausflügen mit den KulturPiloten erzählt habe, waren sie ganz stolz auf mich«, erzählt die kleine Euterpe aus dem Wedding. Der Kampagnenleiterin der KulturPilotin, Claudia Lukat, ist Sandy in den fünf Monaten ans Herz gewachsen: »Sandy ist ein tolles und intelligentes Mädchen. Wir haben alle gemerkt, wie viel Spaß sie bei den KulturPiloten hatte und wie es sie vorangebracht hat. In den fünf Monaten, die eine Staffel läuft, wächst man zu­

sammen. Dass wir Interesse und Neugierde auf Kultur wecken, ist unser Ziel und es ist schön zu sehen, wie die KulturPiloten wirken und den Kindern Neues zeigen.«

D I A N A R I C H T E R

*LesART ist ein Literatur- haus für Kinder und Jugend- liche in Berlin. LesART ist Koordinator und Koopera- tionspartner kinder- und jugendliterarischer Aktivi- täten in Berlin, Deutschland und über dessen Grenzen hinaus. In diesem Sinne initiiert und multipliziert LesArt Veranstaltungsmo- delle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Berlin außerhalb des Hauses, bundesweit und in anderen Ländern.

Die kleine

euterpe

aus dem Wedding

©Ev. Johannesstift

e d

d

(6)

1 0 T I T E L T H E M A W A S S E R T I T E L T H E M A W A S S E R 1 1

Laos. Sauberes Wasser ist im bergigen Norden des Landes oftmals ein unerreichbarer Luxus. Durchfälle und andere Krankheiten sind daher weit verbreitet. Eine zuverlässige Wasserversorgung verbessert nicht nur die Gesundheit der Familien – sie eröffnet ihnen auch neue Perspektiven.

Eine Leitung, ein Wasserhahn und ein Filter aus Sand und Kieseln – drei einfache Dinge haben das Leben von Yong, seiner Frau Phonsavanh und ihren sechs Kindern grundlegend verändert. Yong geht in den Garten hinter der Hütte der Familie, einem bescheidenen Pfahlhaus aus Brettern und Bambusmat­

ten. Ein Holzfeuer qualmt. Rund um den Wasseranschluss hat Yong ein Becken aus Beton gebaut. In einer Emaille­

Schüssel liegen Seife, Waschmittel und eine Bürste. Mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen dreht Yong den Hahn auf. Aus der Leitung sprudelt klares Wasser, in dem sich das Licht der untergehenden Sonne bricht. Doch es ist nicht der schöne Anblick des Farbenspiels, der den Kleinbauern aus dem Dorf Houyta so glücklich macht. »Bis vor kurzem mussten wir unser Wasser mehrmals am Tag zu Fuß unten am Bach holen – das dauerte jedes Mal über eine halbe Stunde.« In der Trocken­

zeit war das Wasser zudem häufig schmutzig. Und manchmal gab es gar keines.

Gefiltertes Nass. Yongs älteste Tochter hält einen Eimer unter den Wasserhahn. Als er voll ist, geht sie damit zum Haus.

Neben dem Eingang steht ein türkis gestrichener Behälter aus Beton – der Wasserfilter. Yong hebt den Deckel aus Blech ab, und seine Tochter gießt den Inhalt des Eimers hinein. Wenig später rinnt das gefilterte Nass in den Wassertopf der Familie.

»Seitdem wir nur noch gefiltertes Wasser trinken und auch unser Essen damit kochen, hat niemand aus der Familie mehr Durchfall gehabt«, erzählt Yong. Durchfall kann in den ent­

legenen Bergdörfern der Provinz Oudomxay im Norden von Laos schnell zur Lebensgefahr werden. Die nächste Gesund­

heitsstation liegt einige Stunden entfernt. Der Weg dorthin ist mühsam, die Medikamente müssen die Kranken selbst bezah­

len. »In unserem Dorf gab es immer wieder Todesfälle wegen

Durchfalls.« Traurig schaut Yong auf seine Füße, die in alten Badelatschen stecken. »Vor einigen Jahren ist das zweijährige Kind meines Bruders daran gestorben.«

Verbesserte Hygiene. Seitdem die laotische Community Development and Environment Association (CDEA) mit Unter­

stützung von »Brot für die Welt« in Houyta für eine verläss­

liche Versorgung mit sauberem Wasser gesorgt hat, sind nicht nur die Durchfallerkrankungen bei allen 74 Familien des Dorfes zurückgegangen. »Wir leiden auch weniger an anderen Krankheiten«, sagt Yong. Das liegt an der allgemein verbes­

serten Hygiene. »Die Frauen spülen häufiger und gründlicher ab, und wir alle waschen uns vor dem Essen die Hände.« Für seine Schweine hat Yong zudem ein kleines Gehege abgezäunt.

Nun hinterlassen sie ihren Kot nicht mehr überall auf dem Grundstück. Zu guter Letzt hat der Kleinbauer mit Hilfe von CDEA auch eine einfache Toilette gebaut. »Früher haben alle im Dorf ihr Geschäft rund um ihr Haus verrichtet, heute gehen selbst die Kinder auch nachts immer auf die Latrine.« Der 41jäh­

rige zeigt auf einen Verschlag aus Bambusmatten.

Schulungen zeigten Erfolge. »Wir haben immer wieder Hygiene­

Kurse abgehalten – mittlerweile haben die meisten im Dorf die wichtigsten Regeln verinnerlicht.« Bunthone Inthasone sitzt an einem Holztisch. Vor ihm liegt ein Heft mit karierten Seiten.

Der 35jährige trägt lange Zahlenkolonnen mit dem Wasserver­

brauch der Dorfbewohnerinnen und ­bewohner ein. Im Unter­

schied zu vielen Erwachsenen im Dorf kann der Vorsitzende des Wassermanagementkomitees lesen und schreiben. »In der Vergangenheit war die Situation für uns Khmu schwierig, erst allmählich bessert sie sich«, sagt er. Nur rund die Hälfte der gerade einmal sechs Millionen Einwohner von Laos sind Laoten.

In dem extrem dünn besiedelten Land von der Größe der west­

deutschen Bundesländer leben knapp fünfzig verschiedene Volksgruppen, die eigene Sprachen haben. Mit einer halben Million Menschen zählen die Khmu zwar zu den größeren Gruppen. Doch die meisten von ihnen leben in gebirgigen, abgelegenen Regionen, weit entfernt von den Errungenschaften

QUELL DER ZUVERSICHT

© Christof Krackhardt

Brot für die Welt:

(7)

Phôngsali

Houayxay

Muang Xai

Louangphabang

Xam Noua

Phônsavan

Xaisômboun Pakxan

Thakhèk

Savannakhét

Salavan Xékong Pakxé

Attapu Xaignabouli

Phônhông Louang Namtha

VIANGCHAN VIENTIANE

1 2 T I T E L T H E M A W A S S E R T I T E L T H E M A W A S S E R 1 3

pflanze. Die Ernte verkaufen sie an Händler, die über Land fahren und sie meist nach China exportieren. Wer über zu wenig Land verfügt, muss sich für umgerechnet drei bis vier Euro am Tag als Tagelöhner auf Kautschukplantagen oder auf dem Bau verdingen. Doch die verlässliche Versorgung mit Wasser eröffnet den Menschen neue Chancen – insbesondere den Frauen. Denn in der traditionell geprägten Gesellschaft der Khmu war es immer ihre Aufgabe, für Wasser zu sorgen.

Der mehrmals am Tag fällige Gang zur Wasserstelle hat früher einen Großteil ihrer Energie gebunden.

Mehr Zeit für die Feldarbeit. »Jetzt habe ich viel mehr Zeit für die Feldarbeit und den Gemüsegarten.« An setzt vorsichtig ihren Fuß zwischen die Salat­ und Kohlköpfe auf ihrem kleinen Stück Land. In der Hand hält die 50jährige eine Blechschüssel, in deren Boden sie Löcher gestanzt hat. Langsam voranschrei­

tend begießt sie damit das Gemüse. »Früher habe ich jeden Tag fast drei Stunden mit dem Wasserholen zubringen müssen«, sagt sie und zupft an ihrem bunten Kopftuch. »Neuerdings nutze ich die Zeit, um Baumrinden im Wald zu sammeln, aus denen man Klebstoff herstellen kann. Ein Händler kauft sie mir regelmäßig ab.«

Hinter der Kleinbäuerin fällt der Familienacker steil ab. Auch Papayapflanzen und Bananenstauden wachsen hier. Was die Familie an Früchten und Gemüse nicht selbst verbraucht, ver­

kauft An auf der Straße oder auf dem Markt. Um ihre Blech­

schüssel wieder mit Gießwasser aufzufüllen, geht sie zu ihrer Wasserstelle zurück. Doch anstatt einfach den Hahn zu öffnen, schöpft sie Wasser aus ihrem Auffangbecken – hier sammelt sich das Wasser, das beim Abfüllen des Trinkwassers oder beim Waschen abläuft. Das kühle Nass mag zwar jetzt aus dem Hahn sprudeln. Es bleibt aber nach wie vor ein kostbares Gut in den Bergen von Nordlaos. Und die Bewohner von Houyta setzen es sparsam ein. K L A U S S I E G

der Zivilisation. Nur langsam bekommen sie Zugang zu Bil­

dung, Gesundheitsversorgung, Strom oder eben sauberem Trink­

wasser.

Das ganze Dorf packt mit an. Immerhin fünf Jahre lang konnte Bunthone Inthasone die Schule besuchen. Der Kleinbauer hat eine Zeit lang als Lehrer gearbeitet. Er spricht Laotisch und hat über CDEA in der Hauptstadt Vientiane an vielen Schulungen teilgenommen, unter anderem zu Hygiene, Tierhaltung, Pflan­

zenzucht und Geschlechtergerechtigkeit. »Dieses Wissen ver­

suche ich täglich weiterzugeben.« Auch hat Bunthone Inthasone die Arbeiten koordiniert, die von den Dorfbewohnerinnen und ­bewohnern beim Bau der Wasserversorgungsanlage geleistet werden mussten. Zum Beispiel bei der Errichtung eines Stau­

beckens in den Bergen, von dem aus das Wasser durch Lei­

tungen nach Houyta (und demnächst in zwei weitere Dörfer) fließt. Über Wochen haben die jungen Männer des Dorfes die Säcke mit Baumaterial auf steilen Pfaden durch den dichten Wald hinauf getragen. Jeder Haushalt musste zudem selber für die Verlegung der Leitungen auf seinem Grundstück sowie die betonierte Wasserstelle und das Fundament der Toiletten sor­

gen. »Alle waren sehr motiviert, die gemeinsame Arbeit hat das Dorf zusammen geschweißt.«

Bunthone Inthasone wendet sich wieder seinen Zah­

lenkolonnen zu. Jeder Haushalt hat eine Wasser­

uhr. Für den Kubikmeter zahlt jede Familie umgerechnet rund 20 Eurocent. So kommt sie auf fünf bis sechs Euro im Monat. Nicht wenig für die Menschen hier. Die meisten betreiben Brandrodungsfeldbau in den Bergen. Ihre Reisernte verbrauchen sie überwiegend selbst. Einige bauen in der Trockenzeit zusätzlich Mais oder Hiobst­

ranen an, eine hochwüchsige, tropische Getreide­

Spenden Konto 48 48 48 BLZ 100 205 00 Bank für Sozialwirtschaft Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz e.V.

Weitere Informationen SpenderInnenbetreuung Resi Michel

Telefon: 0 30/8 20 97-2 03 Fax: 0 30/8 20 97-1 05 michel.r@dwbo.de

Projektträger:

Community Development and Environment Association (CDEA)

Finanzierungsbetrag (zwei Jahre): 66.347 Euro Kostenbeispiele:

Wasseruhr für eine Familie: 15 Euro Filter mit Sand und Kies, Blechdeckel

und Hahn: 20 Euro

Anschluss eines Haushalts an

die Wasserversorgung: 50 Euro

Honorar eines Rechtsanwalts

pro Fall: 100 Euro

»In der Vergangenheit war die Situation für uns Khmu schwierig, erst allmählich bessert sie sich.«

Wasser ist die Grundlage allen Lebens.

Rund 1,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu Trinkwasser. Die Wasserknappheit trifft vor allem die Länder des Südens. In den Slums Afrikas, Asiens und Lateinamerikas sind viele Arme vom städ- tischen Versorgungsnetz abgekoppelt. Noch schlim- mer ist die Situation in ländlichen Regionen: Das knappe Trinkwasser muss dort oft von weit entfernten Quellen geholt werden. Die Frauen, die meist für die Wasserversorgung zuständig sind, benötigen oft Stunden, um ihre Familien mit dem kostbaren Nass zu versorgen. Dort, wo die Bewohner keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, greifen sie notge- drungen auf verschmutztes Wasser zurück. Etwa zwölf Millionen Menschen sterben jährlich an Krank- heiten, die durch verunreinigtes Trinkwasser ausgelöst wurden.

»Brot für die Welt« setzt sich auf verschiedene Arten dafür ein, dass Menschen Zugang zu Wasser bekom- men. »Brot für die Welt« unterstützt Projekte, in denen die Trinkwasserversorgung vor allem im länd- lichen Raum verbessert wird und engagiert sich für eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Was- serpolitik. Denn: Alle Menschen haben ein Recht auf Wasser. Auch die UNO hat das Jahr 2013 zum »Interna- tionalen Jahr der Zusammenarbeit zum Wasser«

erklärt und sich unter anderem zum Ziel gesetzt, auf die Herausforderungen der Wasserwirtschaft im Hin- blick auf die steigende Nachfrage nach Wasser und auf Fragen des Zugangs, der Verteilung und der Dienstleistungen rund um das Wasser aufmerksam zu machen.

(8)

W I R S I N D D I A K O N I E 1 5

Impuls zum Osterfest

Festlich sahen sie aus, die Jugendlichen und Erwachsenen in ihren weißen Chor­

mänteln mit der Kerze in der Hand: Extra die Osternacht hatten sie sich für ihre Taufe ausgesucht – eine Tradition, wie sie schon die Alte Kirche in den ersten Jahr­

hunderten kannte und wie sie in unseren Gemeinden seit einiger Zeit wieder entdeckt wird. Die Auferstehung Jesu Christi und die eigene Taufe, die Botschaft vom Sieg des Lebens über den Tod und der Beginn des Lebens als Christin oder Christ – das gehört zusammen.

Das Symbol dafür ist das Wasser: Leben in allen seinen Dimensionen ist immer auch bedrohtes Leben – mitten im Leben durch Leid und Krankheit, am Ende des Lebens durch den Tod. Wasser in allen seinen Formen kann beides: Leben ermöglichen und Leben gefährden – schon die alttestamentliche Tradition weiß um diese Doppel­

deutigkeit, wenn auf den ersten Seiten der Bibel, in den großen Erzählungen vom Garten Eden und der Sintflut, von den lebensspendenden Flüssen einerseits und der lebensbedrohenden Flutkatastrophe andererseits die Rede ist.

Im Neuen Testament erzählt das Johannesevangelium in seinem vierten Kapitel von der Begegnung Jesu mit der Frau aus Samaria just an einem Brunnen: Die Samaritanerin schöpft Wasser, um den täglichen Durst zu stillen. Jesus nimmt diese Handlung zum Anlass, um vom Durst nach Leben zu erzählen und von einer Hoffnung, die selbst durch den Tod nicht zunichte gemacht wird – vom Glauben an Gott, dessen Wesen wir in Jesus Christus selbst erleben können, in der Weise, wie er Menschen begegnet ist und ihnen geholfen hat durch Wort und Tat.

Die Taufe nimmt dieses Symbol auf: Gerade in denjenigen christlichen Traditionen, die die Taufe durch Untertauchen weiterführen, wird das Nebeneinander von Gefähr­

dung und Bewahrung im Leben besonders deutlich – Auftauchen als Auferstehen.

Nicht die kleinen und großen Katastrophen im Leben und der Tod behalten das letzte Wort: Gottes Zusage, den Menschen nicht zu verlassen, in Leben oder Tod, bleibt bestehen. Eine Zusage, die Mut machen kann, sich anderen Menschen zuzu­

wenden, wie Jesus sich ihnen zugewandt hat. Und eine Zusage, derer wir uns immer wieder vergewissern dürfen, wenn wir unserer eigenen Taufe gedenken, wie etwa in einem Tauferinnerungsgottesdienst – sei es in der Osternacht oder zu anderen Zeiten des Kirchenjahres.

P F A R R E R J E N S O L I V E R J A C O B I Vorstandsreferent im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V.

1 4 T H E O L O G I S C H E R B E I T R A G

Unterwegs mit Gesundheits- und Krankenpfleger Daniel Richter:

Traumberuf Pfleger

Versteckt hinter der alten Dorfkirche im Gemeindehaus der Paul­Gerhardt­Kirchengemeinde Lichtenberg befindet sich die Diakonie­Station Friedrichsfelde. Zum 80köpfigen Pflegeteam gehört seit November 2010 auch Daniel Richter, den wir heute auf seiner Tour begleiten dürfen. Der 26jährige absolvierte nach dem Abitur eine dreijährige Ausbildung zum Gesund­

heits­ und Krankenpfleger im Krankenhaus St. Joseph in Ber­

lin­Tempelhof. Sein Ziel ist es, das berufsbegleitende Studium zum Betriebswirt im Gesundheitswesen abzuschließen, um die Erfahrung aus der Pflege mit einer verwalterischen Tätigkeit verbinden zu können. »Psychische und physische Belastbarkeit, Strukturiertheit und Einfühlungsvermögen sind unbedingte Voraus­

setzungen für einen Beruf in der Pflege«, sagt Pfleger Daniel.

Sein erster Einsatz führt Pfleger Daniel zu Herrn Lehmann*. Er ist Anfang 50 und alleinstehend. Seine Frau verstarb vor ein paar Jahren. Seit dieser Zeit leidet Herr Lehmann unter einer depressiven Erkrankung. Um den Alltag weiterhin bewältigen zu können, erhält er von der Diakonie­Station Unterstützung bei der Reinigung seiner Wohnung, beim Einkaufen und Stellen seiner Medikamente. Daniel Richter erkundigt sich, wie es Herrn Lehmann geht und verabreicht ihm danach seine Medizin. Dann erklärt er ihm, dass er gegen die Rückenschmerzen eine neue Matratze bestellen wird. Für die Krankenkasse und seine Kollegen muss Pfleger Daniel alles schriftlich dokumentieren. Das kostet Zeit, ist aber notwendig.

Es geht weiter zum nächsten Klienten. Auch hier gibt es keinen Fahrstuhl – Trep­

pensteigen gehört zum Pflegealltag dazu. Im zweiten Stock angekommen, öffnet Frau Kuhn* die Tür. Sie lebt hier zusammen mit ihrem Mann. Beide sind Mitte 80.

Während Herr Kuhn gerade mit seinem Rollator spazieren geht, stellt Pfleger Daniel

die Medikamente für eine Woche zusam­

men. Eine gewisse Eile im Treppenhaus oder auf dem Weg zum Auto ist spürbar.

Es kommt häufig vor, dass der Pfleger Probleme lösen muss, die eigentlich nicht auf dem Tourenplan vorgesehen sind.

Spontan verlängert sich dann seine Ein­

satzzeit. »Neulich hat mir ein Klient seine ganz persönlichen Probleme erzählt, da kann ich nicht einfach die Tür zu­

schlagen, nur weil meine Schicht zu Ende ist«, berichtet der Krankenpfleger.

Wir fahren zu Herrn Mahro* – er ist der nächste Klient, Jahrgang 1943 und Diabetiker. Zwei Zehen mussten ihm bereits amputiert werden.

Heute benötigt er Hilfe beim Einsteigen in die Badewanne. Mit sicherem Griff hilft ihm Pfleger Daniel dabei und verteilt anschließend routiniert die vielen verschiedenen Tabletten in der MediBox. Im Schrank steht das Foto einer jungen Frau. »Das ist meine verstorbene Frau«, sagt Herr Mahro, »wir haben 1963 geheiratet«. Jeder Mensch bringt seine eigene Biografie und seine individuellen Bedürfnisse mit. Diese zu respektieren, ist die Kunst einer Pflegekraft.

Daniel Richter liebt seinen Beruf. Viele Jungs möchten später einmal Polizist werden oder träumen von einer Karriere als Profi­Fußballer. Für ihn war der Weg schon früh klar: »Seit ich denken kann, wollte ich Pfleger wer­

den. Als Kind war ich wegen gesundheitlicher Probleme oft bei Ärzten.« Die Schmerzen haben ihn nicht abgeschreckt, sondern es hat ihn fasziniert, dass die Schmerzen gelindert werden konnten. B I R G I T C O L D E W E Y

* Namen wurden von der Redaktion geändert.

Ambulante Alten- und Krankenpflege

Je nach Pflegebedarf reicht die ambulante Pflege von einer kleinen Hilfestellung im Alltag bis zur Rund-um-Ver- sorgung. Zum Aufgabengebiet gehören u. a.: Hilfe bei Kör- perpflege, Nahrungs aufnahme, Versorgung bettlägeriger Pa tienten, Verbandswechsel, Medikamentenüberwachung, Unter stützung der Mobilität (z.B. Spazierengehen), Reini- gen der Wohnung, Fahrdienste zum Arzt oder zum Einkau- fen. Die Diakonie-Stationen in ganz Berlin arbeiten dafür, dass Pflege bedürftige so selbstbestimmt wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben können. Unabhängig von Alter, Glauben oder Nationalität – vom Säugling bis zum Senior – jede und jeder kann die Leistungen in Anspruch nehmen.

Sie sind Krankenschwester/Krankenpfleger oder Altenpfleger/In?

Die Berliner Diakonie-Stationen bieten in allen Bezirken attraktive Arbeitsplätze in der ambulanten Pflege für Teil- zeit-, Vollzeitkräfte und Nebenbe rufler an.

Infos unter:

www.diakonie-stationen.de

© fotolia

Daniel Richter im Einsatz

(9)

Die Erzieherinnen in der Kita »Paul und Anna« gebärden mit allen Kindern.

1 6 I N K L U S I O N I N K L U S I O N 1 7

Inklusion in der Kindertagesstätte:

Von außen sieht die evangelische Kindertagesstätte »Paul und Anna« in Berlin­Friedenau aus wie jede andere Kita: Ein großes Tor, das sicherstellt, dass die Kinder gefahrlos auf dem Hof spielen können. Vor der Eingangstür stehen Laufräder und Kinderwagen. In der Kita herrscht reges Treiben: Eltern brin­

gen ihre Kinder, verabschieden sich, sie winken ihren Eltern am Fenster.

Dass diese Kita besonders ist, fällt in der Morgenrunde auf.

Die Jungen und Mädchen zwischen zwei und sechs Jahren sitzen im Stuhlkreis, zwischen ihnen sitzen die Erzieherinnen.

Eine Erzieherin ruft ein Kind nach dem anderen auf. Aber: Sie fragt nicht nur »Wo ist Fabian?«, sie macht dazu auch Fabians

Gebärdenzeichen. Jedes Kind hat sich eines ausgesucht. Das Zei­

chen beginnt immer mit dem ersten Buchstaben des Vor namens, dann kommt ein Zeichen, das dem Kind besonders gefällt.

Fabian mag Nudeln so gerne, deshalb hebt die Er zieherin ihre Hände, macht eine drehende Bewegung und zieht die Hände auseinander – das Gebärdenzeichen für Nudel. Stolz reckt Fabian seine Hand nach oben.

Fabian kann hören, aber in der Kita hat er die Gebärden­

sprache gelernt. Und so kann er sich mit Batu unterhalten. Der Junge ist seit seiner Geburt gehörlos. Auch Helene, die das Down­Syndrom hat, gebärdet. In der Gruppe sind 13 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren, davon sind zwei Kinder

hörgeschädigt, ein Kind hat das Down­Syndrom, ein weiteres Kind ist in seiner Entwicklung verzögert. Alle Erzieherinnen und Erzieher in der Kita sprechen in Lautsprache begleitenden Gebärden. Insgesamt werden dort zurzeit knapp 60 Kinder betreut, zwölf davon haben eine Behinderung. Für viele von ihnen ist es wesentlich einfacher, sich mithilfe von Gebärden auszudrücken, als zu sprechen. Hier lernen sie beides.

Inklusion wird jeden Tag gelebt. Die Kita »Paul und Anna«

lebt Inklusion jeden Tag und ganz selbstverständlich. Kinder mit und ohne Behinderungen spielen miteinander. Monika Hartrampf leitet die Kita seit 1996. Sie ist überzeugt von dem Konzept: »Durch die Gebärden kommen die Kinder zur Sprache.«

Aber auch für die Kinder ohne Behinderung sind es wertvolle Erfahrungen: »Bei uns lernen die Kinder voneinander, die Kinder mit Behinderung und die Kinder ohne Behinderung.

Es geht darum, Rücksicht zu nehmen und den anderen wahrzunehmen, wie er ist. Die Kinder lernen jeden in seiner Individualität zu akzeptieren.«

Dass die Kita heute auf die Integration von behinderten Kin­

dern spezialisiert ist, verdankt sie mehr oder weniger einem Zufall. 1995 kam das erste hörgeschädigte Kind. Um mit dem Kind kommunizieren zu können, bildeten sich die Mit­

arbeitenden fort. Bis heute machen die Erzieherinnen, Erzie­

her und die Köchin alle zwei Jahre Fortbildungen in der Gebärdensprache. Weil immer mehr hörgeschädigte Eltern ihre Kinder in die Kita bringen, lernen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kita jetzt auch die Deutsche Gebärden­

sprache, die sich vor allem in der Grammatik von der Laut­

sprache begleitenden Gebärdensprache unterscheiden, die sie mit den Kindern sprechen.

Individuelle Förderung. Der Alltag in der Inklusions­Kita funktioniert reibungslos. Dahinter steckt ein straffes Manage­

ment. Jedes Kind wird seiner Behinderung entsprechend gefördert – in einer Kleingruppe oder durch Einzelförderung.

Logopäden, Ergothera peu ten und Musikpädagogen arbeiten mit den Jungen und

Mädchen. Die Fi nan­

zierung des Angebots ge­

schieht vor allem durch die Förderung des Landes Berlin, die die Kita für die Kinder mit Behinde­

rung bekommt. Theore­

tisch könnte also jede Kita solch ein Angebot

entwickeln. Kita­Leiterin Hartrampf weiß aber: »Das größte Problem ist, sich an die Thematik heranzutrauen und ein Kon­

zept zu entwickeln. Entscheidend ist, dass sich die Kita den Kindern anpasst.«

Jede Anweisung, jeder Austausch, jedes Spiel findet in Gebär­

den statt. Sehr beliebt ist das Spiel »Mein rechter, rechter Platz ist frei.« Die Erzieherin zeigt auf den leeren Platz zu ihrer rech­

ten, spricht und gebärdet gleichzeitig. Die Kinder verstehen sie, antworten ihr mit Gebärden – all das ist ganz normal hier in der Kita »Paul und Anna«. Denn Kinder kennen keine Grenzen. Hier wird dafür gesorgt, dass sie gar nicht erst ent­

stehen. L E N A H Ö G E M A N N

Wenn Kinder keine Grenzen kennen

Marta und Helene sind Schwestern und besuchen die gleiche Kita-Gruppe.

Das Diakonische Werk hat eine Bro- schüre zum Thema Inklusion herausge- geben. Diese gibt es:

im Internet unter

www.diakonie-portal.de zum Her- unterladen oder zu bestellen beim Diakonischen Werk Berlin-Bran- denburg-schlesische Oberlausitz e.V.

Telefon: 0 30/82 09 71 11 diakonie@dwbo.de Fabian zeigt stolz

sein Gebärden- zeichen: Die Nudel.

(10)

Rückblick: Stationäres Diakonie-Hospiz Wannsee feierte seinen zehnten Geburtstag

Ausblick: 34. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Hamburg

A N Z E I G E 1 9

Wir helfen wo Menschen ständig helfen!

Welchen Einfluss kann ein Unternehmen auf die Gesundheit der Mitarbeiter nehmen? Was sind die speziellen Herausforderungen von kirchlichen und sozialen Arbeitgebern?

Knappe finanzielle Ressourcen im Sozialsystem, Arbeitsver- dichtung, eine zunehmende Bürokratie sowie ein steigender Fachkräftemangel erschweren den Arbeitsalltag in sozialen Einrichtungen und Unternehmen. Diese sich verschärfenden Umstände führen dazu, dass der Gesundheit und damit verbunden der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter ein umso größerer Stellenwert zukommt.

Gefordert ist ein modernes Gesundheitsmanagement, das direkt in der jeweiligen Gesundheits- und Pflegeeinrichtung ansetzt.

Die BKK Diakonie hat ein großes Angebot entwickelt, das gezielt Führungskräfte und Mitarbeiter in sozialen Einrichtungen unterstützt. Dazu gehören bspw.

Gesundheitstage, Impulsvorträge, Workshops und Analysen der betrieblichen Situation. Bei Fragen ste- hen wir gerne zur Verfügung! Rufen Sie uns an unter 0521.144-3637 oder besuchen Sie unsere Website:

www.bkk-diakonie.de/bgm

Gesundes Arbeiten in sozialen Berufen –

wir unterstützen Arbeitgeber und -nehmer!

Am 13. Januar 2013 war die Kirche am Immanuel Krankenhaus Berlin bis auf den letzten Platz gefüllt. Mitarbeitende, Angehörige, Gäste und Wegbegleiter nahmen am Gottesdienst anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Stationären Diakonie­

Hospiz Wannsee teil.

»Ein Hospiz ist ein Ort bewusster Ent­Täuschung über die Möglichkeiten und Gren­

zen des Menschseins, aber immer auch ein Raum des Lebens«, so Pastorin Miriam Stamm in ihrer Predigt. »Im Hospiz feiern wir das Leben. Denn wer feiert, hat den Wert des Lebens gefunden!«

Was geschieht in einem Hospiz? Was zeichnet die Arbeit aus? Wie denken Gäste, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Angehörige, Ehrenamtliche und Nachbarn? Diese Fragestellungen waren Inhalt eines vorgestellten Kurzfilms, der nun auf der Internet­

seite des Diakonie­Hospiz Wannsee zu sehen ist.

Die wachsende Anzahl ambulanter und stationärer Hospize sowie Palliativstationen zeigt die zunehmende Bedeutung der Arbeit, sagen viele Teilnehmende des Fest­

gottesdienstes. »Der Hospizgedanke eines würdigen Sterbens inmitten der Gesell­

schaft muss sich noch weiter verfestigen. Die Ent­Institutionalisierung der Haltung bleibt unverzichtbar. Es muss auch in Krankenhäusern, Pflegeheimen und zu Hause würdig gestorben werden können«, lautete das Credo von Diakonisse Dr. med.

Angelika Voigt, Oberin der Diakoniegemeinschaft Bethel e.V. und Mitgründerin des Diakonie­Hospiz Wannsee.

Dieses Jahr ist wieder Kirchentags­Jahr: Vom 1. Mai bis 5. Mai 2013 kommen rund 12.000 Menschen aus vielen verschiedenen Ländern zusammen und feiern ein riesiges Fest des Glaubens – in Hamburg. Nach 1953, 1981 und 1995 ist die Hansestadt zum vierten Mal Gastgeber des Evangelischen Kirchentages.

Unter dem diesjährigen Motto »Soviel du brauchst« (2. Mose 16, 18) finden Veran­

staltungen verschiedenster Coleur statt. Von christlichen Meditationen, Gebeten und Workshops zu Bibelauslegungen an eher stillen Orten bis zur großen Open­

Air­Bühne, auf der Konzerte aller Musikrichtungen zu hören sind, von kritischen Theaterstücken bis Comedy, von künstlerischen Ausstellungen bis zu spannenden Diskussionsforen. Fünf Tage volles Programm in rund 2.500 Veranstaltungen. Dazu ist jede und jeder herzlich eingeladen!

Der Deutsche Evangelische Kirchentag versteht sich als eine freie Bewegung von Menschen, die der christliche Glaube und das Engagement für die Zukunft von Kirche und Welt zusammenführt. Inhalte sind neben dem Christentum viele politische und gesellschaftliche Themen unserer Zeit.

Mehr Informationen finden Sie unter:

www.kirchentag.de

Kontakt:

Angelika Behm, Geschäftsführerin der Diakonie-Hospiz Wannsee GmbH a.behm@diakonie-hospiz-wannsee.de Telefon: 0 30/80 50 57 02

Den Film finden Sie unter:

www.youtube.com/user/

ImmanuelDiakonie

1 8 R Ü C K - U N D A U S B L I C K

(11)

Kontenübersicht Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz e.V.

Spendenkonten für Diakonie Konto 320 1900

Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Konto 09200 19005 Berliner Sparkasse BLZ 100 500 00 Konto 1900 102 Postbank Berlin BLZ 100 100 10

Brot für die Welt Konto 48 48 48

Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Konto 48 48 48 Berliner Sparkasse BLZ 100 500 00 Konto 48 48 48 104 Postbank Berlin BLZ 100 100 10

Katastrophenhilfe Konto 320 4800

Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00

Weitere Spendenprojekte finden Sie auch unter:

http://spenden.diakonie-portal.de

V O R S C H A U

Wir ziehen Bilanz: Im Rahmen der Berliner Kältehilfe engagierten sich wieder viele diakonische Träger und zahlreiche Ehrenamt - liche vom 1. November 2012 bis 31. März 2013 für wohnungslose Menschen in der Hauptstadt. Ausführliche Informationen dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe.

2 0 R Ä T S E L

Liebe Rätselfreunde,

in unserem heutigen Rätsel suchen wir nach einer Person. Wenn Sie wissen, um wen es sich handelt, machen Sie mit und schreiben Sie uns! Sie können wieder tolle Preise gewinnen.

Der von uns gesuchte Mann wurde in Eise nach geboren und ist in Leipzig ge storben. Nach dem frühen Tod der Eltern übernahm sein Bruder die Erziehung und seine Ausbildung zum Organisten. Er besuchte die Michaelis- schule in Lüneburg. Anschließend wurde er Organist in Arnstadt und Mühlhausen, später Hoforganist und Kammermusiker beim Herzog von Sachsen-Weimar, Kammermusikdirektor am Hofe des Fürsten Leopold von Anhalt in Köthen und wirkte bis zu seinem Tod als

Thomas kantor in Leipzig. Die Bedeutung des Komponisten und Musikers liegt besonders in der protes tantischen Kirchenmusik. Er beherrschte, mit Ausnahme der Oper, alle musikalischen Ausdrucksmög lichkeiten seiner Zeit und setzte Maßstäbe für jede weitere Entwicklung der Musik.

Die Lösung bitte auf dem Postweg an:

Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz,

Postfach 332014, 14180 Berlin oder per E-Mail an: Dreissig.C@dwbo.de Der Einsendeschluss ist der 2. April 2013.

Preisrätsel

© Berliner Stadtmission

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zusätzlich kann die Pflegeversicherung in diesen Fällen nachgewiesene Aufwendungen der Ersatzpflegeperson (z. Verdienstausfall, Fahrtkosten) übernehmen. Während der Inanspruchnahme

Persons who receive benefits from a nursing care insurance provider are entitled to personal consulting and assistance by a care consultant from the nursing care insurance

Mit dem Neubau könne die Klinik in Neustadt a.d.Aisch Patienten eine deutlich bessere medizinische Versorgung bieten und auch für Mitarbeiter dürften die Abläufe angeneh- mer

- Wie können Räume im öffentlichen Raum für Jugendliche geschaffen/„legalisiert“ werden. - Wie kann

Aber er hatte es nicht über sich gebracht, seine Frau, die unter heftigen Schmerzen mit dem Tode rang, damit zu konfrontieren. Und so verschwand sie ohne jede Erklärung aus

Nicht vernachlässigt werden darf darüber aber, dass auch für Mitarbeiter und Mitar- beiterinnen der Diakonie die Frage, ob sie in der Diakonie glücklich sind, eine Rolle

Aber ich glaube, der Arm ist ruiniert und das eine Auge wahrscheinlich auch.« Nelly hielt einen Augenblick inne und fuhr dann fort: »Wir dürfen das nicht einfach hinnehmen..

Und während nun die vier wachenden Menschen im Städt- chen: der Dichter, der Turmwächter, Trinchen Mutser und Cäci- lie, ein jedes mit seiner Freude, seinem Kummer oder seiner