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Damit Solarstromproduzenten sicher sind

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25 Energieforschung

Neues Prüfzentrum für Photovoltaik

Damit Solarstromproduzenten sicher sind

Mit der Ausweitung der Photovoltaik-Tests kann das ISAAC ein umfassendes akkreditiertes Prüfverfahren für die Zertifizierung von Modulen anbieten. Das neue Testzentrum in Lamone (TI) bietet dem erfahrenen Team aber auch Raum für weitere Forschungsaktivitäten.

Mit dem neuen Testzentrum für Pho- tovoltaik-Module erweitert das Insti- tut für angewandte Nachhaltigkeit an der bebauten Umwelt (ISAAC) seine Prüf- und Forschungstätigkeit. In Lamone nahe Lugano ist das Zentrum im vergangenen Jahr aufgebaut worden;

inzwischen hat man die ISO-17025-Ak- kreditierung erlangt, so dass der Betrieb erfolgreich gestartet werden konnte.

Erfahrung beim Testen

Das Institut der Fachhochschule der italienischen Schweiz (SUPSI) begann bereits vor 20 Jahren mit der systemati- schen Funktions- und Lebensdauerprü- fungen von kristallinen und polykris- tallinen Solarzellen. Mit einem Solar- Impuls-Simulator können seit Langem die Leistungs- und Ertragsparameter der Module unter Standardbedingun- gen ermittelt werden. Dafür wird ein Blitzgerät verwendet, das mit 1000 Watt pro m2 auf 25 °C erwärmte Module ein- strahlt. Diese Labor-Untersuchungen bilden stets eine wichtige Ergänzung zu den Langzeittests mit einer Aussenauf- stellung der Produkte.

Domenico Chianese, Leiter der Photo- voltaik-Forschung, begründet den Auf- bau des neuen Testzentrums so: «Das Bedürfnis nach umfassenderen Prüfun- gen und entsprechender Zertifizierung der Module sowie der Engpass bei den weltweiten Prüfkapazitäten haben uns im 2008 veranlasst, mögliche Optionen zu überlegen.» Die Solarzellenindustrie verzeichnete damals ein beachtliches

Wachstum und schuf laufend neue Zel- len- und Modul-Entwicklungen, die eine rasche, unabhängige Prüfung erfor- derten. Mit der Unterstützung durch das Bundesamt für Energie (BFE) und das SUPSI konnten erste Planungsschritte für eine Erweiterung der Tests gemacht und schliesslich das neue Zentrum gebaut werden.

Die heutigen Betreiber von Photovol- taik-Anlagen verlangen von den Modul- herstellern immer mehr Garantien über die Zuverlässigkeit der Produkte. Diese Herausforderungen nehmen die Herstel- ler einerseits durch eine intensive Qua- litätssicherung während der Produktion wahr, anderseits durch externe Prüfzen- tren, wie nun beim ISAAC-Institut der SUPSI, wo heute ein breit angelegtes Testprogramm ausgeführt wird.

Idealer Raum für die Prüfungsabläufe Für ein neues Testzentrum waren neben den konzeptionellen Vorarbeiten für die einzelnen Prüfungen auch praktische Massnahmen wichtig, wie beispiels- weise die Suche nach einem geeigneten Raum. Im bisherigen Prüflabor des ISAAC bestanden keine Raumreserven.

Ein bestehendes Industriegebäude im nahe gelegenen Lamone überzeugte mit rund 1000 m2 Nutzfläche als optimale Lösung, da es bereits mit einer Grun- dausstattung der nötigen Infrastruk- turen versehen war.

Dr. Thomas Friesen, Leiter des Testzent- rums: «Dank den günstigen Platzverhält-

Bilder: Jürg Wellstein

ISAAC-Mitarbeiter Mauro Bernasocchi bedient die Schussvorrichtung für den Hageltest.

Dr. Thomas Friesen (links) und Domenico Chianese präsentieren die drei neuen

Klimakammern des Photovoltaik-Testzentrums in Lamone

«Im November 2009 wurde

von der Schweizerischen

Akkreditierungsstelle das

erste Audit durchgeführt,

im Januar 2010 das zweite

und danach erhielten wir die

Akkreditierung»

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Backsheets der Module einiger Hersteller verändert, um Kosten senken zu können.

Diese Backsheets dienen als hinterste Schicht dem Schutz und der Wetterbe- ständigkeit der Module und bestehen normalerweise aus einer mehrschichti- gen Verbundfolie, an welche hohe Anfor- derungen gestellt werden. Mit Verände- rungen müssen nun bekannte, bereits geprüfte Module wieder neu unter die Lupe genommen werden.»

Text: Jürg Wellstein

Energieforschung

nissen konnten wir unsere Planungs- vorlagen bezüglich Testablauf, internem Modultransport, Anlagenaufbau und Platzierung der drei Klimakammern usw. ideal umsetzen. Die einzelnen Testeinrichtungen liessen sich optimal platzieren und dadurch angemessene Arbeitsbedingungen schaffen.»

Akkreditierung als Grundlage

«Im November 2009 wurde von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS) das erste Audit durchgeführt, im Januar 2010 das zweite und danach erhielten wir die Akkreditierung», bestä- tigt Thomas Friesen erfreut. Zu den ver- schiedenen mechanischen Prüfungen zählen: Mechanische Beanspruchungen für Wind- und Schneelastsimulationen, Bruchtests zur Bestimmung der Glassplit- tergrösse, Wasserdichtigkeit der Module und Schnittwiderstandstest. Schliesslich noch der Hagelschlagtest, bei welchem Eiskugeln auf 11 definierte Stellen eines Module geschossen werden.

In den drei Klimakammern steht jeweils Platz für mehrere Module zur Verfügung.

Bis zu einem Gesamtgewicht von 350 kg – was rund 20 Modulen entspricht – können Produkte aufgenommen wer- den. Aufgrund der langen Verweilzeit sind pro Kammer rund fünf Testphasen pro Jahr vorgesehen, in denen definierte Temperatur- und Feuchtigkeitszyklen gefahren werden. Das bestehende Tem- peraturspektrum reicht von –40 °C bis

+ 85 °C, es kann mit einem gesteuerten Wert der relativen Feuchtigkeit von 15 bis 85% kombiniert werden.

Zahlreiche Forschungsthemen im Programm

«Mit dem neuen Testzentrum haben wir heute eine Gesamtkapazität für die Zertifizierung von rund 40 Modulen pro Jahr erreicht. Dabei sind 30 kommer- zielle Produkte geplant und die restli- che Kapazität für unsere eigenen For- schungsaktivitäten reserviert», bestätigt Domenico Chianese.

Das Themenspektrum der Forschungs- aktivitäten ist nach wie vor gross. Die Entwicklungen bei den Produktions- technologien sowie der Einsatz neuer Materialien bedingen umfassende Test- einrichtungen. Thomas Friesen erläutert:

«So wurden beispielsweise Gläser und

BiPV – die Gebäudeintegrierte Photovoltaik

Das Team des ISAAC befasst sich auch mit Gebäudeintegrierter Pho- tovoltaik (BiPV). Entsprechende Sys- teme sollen beispielsweise zu Mate- rialersparnissen führen, indem sie sowohl als Baumaterial als auch zur Stromerzeugung dienen können. Das Schweizer Kompetenzzentrum für BiPV wurde vor fünf Jahren etabliert und ist seither in Zusammenarbeits- projekten mit nationalen und interna- tionalen Forschergruppen involviert.

Neben den technologischen Aspek- ten werden vor allem auch archi- tektonische Themen der optimalen Gebäudeintegration behandelt und an Workshops diskutiert.

www.bipv.ch Kontakte

SUPSI – ISAAC

SWISS PV module test centre 6812 Lamone

www.isaac.supsi.ch Dr. Thomas Friesen, thomas.friesen@supsi.ch Domenico Chianese, domenico.chianese@supsi.ch BFE-Energieforschung:

www.bfe.admin.ch/

forschungphotovoltaik

Bild: ISAAC

Mit dem Schlagtest auf ein Modul können die Grössen der Glassplitter eruiert werden

Hot-spots zeigen elektrische Überbelastungen bei einzelnen Zellen eines Moduls

Bild: Jürg Wellstein

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