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Nicht Wölfe abschießen, sondern Weidetiere schützen!

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, 04.03.2021 PM 018-21, LFG Naturschutz

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online:

Zumeldung zur PM Nr. 43 (4. März 2021) des StMELF, Kaniber fordert Wolfsabschüsse

Schutz der Weidetiere nur mit Herdenschutz möglich

Mit völligem Unverständnis und harter Kritik reagiert der BUND Natur- schutz in Bayern e.V. (BN) auf die Forderung nach leichteren Abschüssen von Wölfen in Bayern durch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.

„Ein wirksamer Schutz der Weidetiere geht nur mit Herdenschutzmaß- nahmen. Mit der bayerischen Förderrichtlinie für Investitionen in den Herdenschutz bekommen Weidetierhalter die Kosten zu 100 Prozent er- stattet. Damit können Wolfsrisse wie die der letzten Tage vermieden werden. Der Wolf gehört als heimisches Wildtier ebenso zu Bayern wie die Weidetierhaltung, der wir vielerorts die Erhaltung seltener Tiere und Pflanzen und landschaftliche Vielfalt und Schönheit zu verdanken haben.

Hätten das Landwirtschaftsministerium und die Landwirtschaftsverwal- tung den Herdenschutz in den letzten Jahren nicht gemeinsam mit dem bayerischen Bauernverband blockiert, wären die Wolfsrisse wohl ver- meidbar gewesen“, so BN-Vorsitzender Richard Mergner.

Der Anlass für die Forderungen von Kaniber waren vermutlich die Risse der letzten Tage an Gehegewild im Landkreis Bayreuth, die mit hoher Wahr- scheinlichkeit auf Wölfe zurückzuführen sind. In ihrer Pressemitteilung wird allerdings verschwiegen, dass die Gehege nicht wolfsabweisend gezäunt waren. Dies trifft auch für die anderen bisherigen Risse in Bayern in 2021 und den Vorjahren zu. „Aus den erfolgten Rissen eine Notwendigkeit abzu- leiten, Wölfe einfacher „entnehmen“, also töten, zu müssen, negiert nicht nur die tatsächlichen Schutzmöglichkeiten durch Herdenschutzmaßnah- men, sondern widerspricht den Vorgaben des bayerischen Aktionsplans Wolf“, so BN-Landesbeauftragter Martin Geilhufe.

Der Plan ist seit 2018 Grundlage des bayerischen Wolfsmanagements und wurde in einem langjährigen Abstimmungsprozess ihres eigenen Ministeri- ums mit dem Umweltministerium und unter breiter Beteiligung von Inte- ressengruppen aus Landwirtschaft und Naturschutz erstellt. Im Plan ist ein- deutig geregelt, dass Entnahmen von Wölfen erst dann möglich sind, wenn ordnungsgemäßer Herdenschutz überwunden wurde.

Der reflexhafte Ruf nach Abschüssen nach Rissereignissen wiegt Weide- tierhalter in dem falschen Glauben, dass mit vereinfachten oder vermehr- ten Abschüssen ihre Tiere vor Wolfsangriffen geschützt werden können und Herdenschutz nicht notwendig oder zielführend sei. Doch da der Wolf

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in wenigen Tagen Hunderte von Kilometern wandern kann, ist auch beim Abschuss einzelner Tiere jederzeit und überall in Bayern das Auftauchen von Wölfen und damit Risse möglich. Die bisherigen Risse an Weidetieren in Bayern sind überwiegend nicht von sesshaften Wölfen, sondern von wandernden Einzeltieren verursacht. Nur durch Abschuss aller Wölfe in Bayern und den Nachbarländern -also einer erneuten Ausrottung - gäbe es keine Risse mehr. Mit der Abwertung der Schutzmöglichkeiten durch Her- denschutz nimmt Kaniber daher vermehrte Risse in der Weidehaltung in Kauf und erweist damit der Weidetierhaltung in Bayern einen Bärendienst.

Darüber hinaus verschweigt sie, dass auch in den wenigen europäischen Ländern, in denen der Wolf bejagt wird, flächendeckend Herdenschutz be- trieben wird und betrieben werden muss.

Der BN beteiligt sich daher zusammen mit Tierhalterverbänden in Bayern am internationalen Projekt „LIFEstockprotect“ (englisch für „Herden- schutz“), in dem das Herdenschutzwissen von Weidetierhalter/innen ver- bessert wird. Ein Fokus des Projekts in Bayern, Österreich und Südtirol liegt auf dem Alpenraum, da dort der Herdenschutz erschwert ist.

Weitere Informationen zum Wolf: https://www.bund-naturschutz.de/tiere- in-bayern/wolf

Weitere Informationen zum Herdenschutzprojekt:

www.lifestockprotect.info Für Rückfragen:

Uwe Friedel, BN-Artenschutzreferat, Tel. 0911/57529412, E-Mail: uwe.friedel@bund-naturschutz.de

Referenzen

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