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Weidetierhaltung und Wölfe in Bayern – Lösungen statt Augenwischerei

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Landesfachgeschäftsstelle München

Pettenkoferstr. 10a/I 80336 München Tel. 089/54 82 98‐63 Fax 089/54 82 98‐18 fa@bund‐naturschutz.de www.bund‐naturschutz.de

München,

16. September 2021 PM 69/21/LFG München Wölfe

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Weidetierhaltung und Wölfe in Bayern – Lösungen statt Augenwischerei

Anlässlich der Bundestagswahl fordert der BN langfristige Lösungen hinsichtlich des Konflikts zwischen Weidtierhaltung und der Rückkehr der Wölfe. Die Platt- form Weidetierhaltung und Wolf, ein Bündnis aus Verbänden der Weidetierhal- tung, der Jagd und des Natur- und Tierschutzes, schlägt dazu einen Fünf-Punkte- Plan vor.

Laut BUND Naturschutz in Bayern (BN) sind die Forderungen aus dem Fünf-Punkte- Plan auch direkt auf Bayern übertragbar. Dazu Beate Rutkowski, stellvertretende Vorsitzende des BN: „Auch in Bayern werden mittlerweile immer schneller die Stim- men laut, die den Abschuss von Wölfen als Allheilmittel sehen. Doch den Weidetier- haltenden hilft das nicht weiter. Wir brauchen tragfähige Lösungen, um die Existenz der Weidetierhaltung und der Wölfe langfristig zu sichern.“ Ungezielte Abschüsse nach Quote tragen nicht zur Minderung des Konflikts bei: Aus Nachbarrudeln zuge- wanderte oder durchziehende Wölfe können dann trotzdem jederzeit ungeschützte Weidetiere erbeuten. Auch sind solche ungezielten Jagden oder wolfsfreie Zonen EU-rechtlich hochproblematisch. Dagegen können auffällige Wölfe, die wiederholt ordnungsgemäßen Herdenschutz überwunden haben, bereits jetzt geschossen wer- den.

„Es gibt nicht die eine Lösung, wir müssen auch zukünftig an vielen Punkten anset‐

zen: Die schlechte wirtschaftliche Grundsituation vieler Weidetierbetriebe muss dringend verbessert werden. Wir brauchen eine vollständige und unbürokratische Finanzierung von Herdenschutzmaßnahmen durch die Länder. Die Antragsverfah- ren müssen erleichtert und beschleunigt werden“, so Rutkowski weiter. Der BN teilt die Lösungsansätze der Plattform Weidetierhaltung und Wolf:

1. Der Wolf gehört nicht ins Jagdrecht. Flächendeckende Bejagung ist kein Er- satz für Herdenschutz. Problematische Wölfe können nach geltender Rechts- lage per Ausnahmegenehmigung getötet werden, wenn sie ordnungsgemäße Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Der Abschuss solcher Wölfe soll durch Fachkräfte erfolgen. Die Länder müssen dafür professionelle Struktu- ren fördern.

2. Es braucht mehr professionelle Herdenschutzberatung in den Ländern sowie Zugang zu Erfahrungsberichten. Das neu eingerichtete bundesweite Herden- schutzzentrum muss finanziell und personell angemessen ausgestattet und in bestehende Strukturen des Wolfsmanagements eingebunden werden. Inno- vationen im Herdenschutz müssen unterstützt werden.

3. Alle rechtlich möglichen Fördermöglichkeiten müssen durch Bund und Län- der ausgeschöpft werden. Dies schließt zusätzlich zu den Materialkosten auch den Arbeitsaufwand für Herdenschutz sowie die laufenden Kosten ein.

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München,

16. September 2021 PM 69/21/LFG München Wölfe

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Diese Förderung soll nicht auf die de-minimis-Pauschale angerechnet wer- den, da es sich hier nicht um einen Wettbewerbsvorteil handelt. Die Beantra- gung von Fördergeldern für Herdenschutz muss vereinfacht und die Bearbei- tung der Anträge beschleunigt werden.

4. Benötigt wird eine bundesweit einheitliche Statistik über Rissereignisse an Weidetieren mit Angaben zum Zustand des Herdenschutzes für eine objek- tive Bewertung von Schadensfällen und bessere Vergleichbarkeit.

5. Die wirtschaftliche Situation der Weidetierhaltenden muss nachhaltig ver- bessert werden. Es braucht bessere Vermarktungsmöglichkeiten und ange- messene Preise für die erzeugten Produkte und Ökosystemdienstleistungen.

Die Plattform Weidetierhaltung und Wolf besteht aus 11 Verbänden und setzt sich seit 2017 für eine Lösung des Konflikts zwischen der Weidetierhaltung und der Rückkehr der Wölfe ein. Beteiligt sind folgende Verbände: Arbeitsgemeinschaft Her- denschutzhunde, Bundesverband Berufsschäfer, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bundesverband), Deutscher Tierschutzbund, Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, International Fund for Animal Welfare, Naturschutzbund Deutschland, Ökologischer Jagdverband, Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutsch- land, Verein für Arbeitende Herdenschutzhunde, WWF Deutschland. Der

BUND Naturschutz in Bayern e. V. ist kein reguläres Mitglied, wird jedoch durch den BUND Bundesverband vertreten.

Für Rückfragen:

Uwe Friedel

Wolfsexperte, Referat für Arten- und Biotopschutz Tel. 0911 / 57 52 94 – 12; 0151 14168074

E-Mail: uwe.friedel@bund-naturschutz.de

Hintergrundinformation Bund Naturschutz:

Der BN ist mit 260.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist dar- über hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landes- verband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des welt- weiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Na- turschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

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