• Keine Ergebnisse gefunden

Privatisierungkommunaler Krankenhäuser

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Privatisierungkommunaler Krankenhäuser"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Editorial Berufspolitik

352 Ärzteblatt Sachsen 7/2005

Der Präsident der Sächsischen Landesärzte- kammer hat einen Brief zur „Privatisierung kommunaler Krankenhäuser“ an den Ober- bürgermeister der Stadt Dresden, Herrn Ingolf Roßberg, an den Regierungspräsiden- ten des Regierungspräsidiums Dresden, Herrn Dr. Henry Hasenpflug, und an die Sächsische Staatsministerin, Frau Helma Orosz, gesandt,

den wir den sächsischen Ärzten hiermit zur Kenntnis geben:

Erneut konfrontiert mit Zeitungsmeldungen über anstehende Privatisierungen der Dresd- ner kommunalen Krankenhäuser (Dresden- Friedrichstadt und Dresden-Neustadt) möch- ten wir mit aller Entschiedenheit dagegen protestieren.

Der Wettbewerbsdruck im stationären Sektor hat die Zahl der privaten Träger deutschland- weit rasant wachsen lassen. Die Sächsische Landesärztekammer und Herr Staatsminister Dr. Geisler haben bis zu seinem Ausscheiden aus der Staatsregierung in völliger Überein- stimmung bis zum Jahr 2000 eine Privati- sierung der beiden städtischen Klinika miss- billigt, obwohl schon in den 90er Jahren immer wieder einzelne Parteien im Stadtrat dafür plädierten.

In Zeiten chronischen Geldmangels der öffentlichen Hand werden leider die Risiken einer solchen Unternehmung vernachlässigt.

Kaum jemand fragt danach, was einen priva- ten Unternehmer dazu bewegen soll, die Lehre und Weiterbildung an diesen Ein- richtungen zu fördern. Niemand wird ernst- haft behaupten wollen, unter der Regie priva- ter Klinikkonzerne werde die für das Gesund- heitswesen insgesamt so wichtige Weiterbil- dung zum Facharzt ohne Abstriche gewähr-

leistet sein. Schon jetzt gibt es nur sehr begrenzte Weiterbildungsstellen für unseren ärztlichen Nachwuchs. Der Ärztemangel ist Ihnen bekannt. Auch Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft sind verpflichtet, das Wirtschaftlichkeitsgebot zu beachten. Sie sind aber nicht auf Gewinnmaximierung aus- gerichtet, wie es in der täglichen Praxis von privaten Klinikkonzernen leider üblich ist.

Man nimmt zur Not auch dafür den Abbau von Personal in Kauf. Der Staat und die Kommunen haben den Sicherstellungsauftrag für den stationären Sektor. Sie müssen auch die Verantwortung für Einschränkungen des flächendeckenden Leistungsangebotes über- nehmen, die ganz ohne Zweifel mit einer fort- schreitenden Privatisierung einhergehen.

Die Ärzteschaft wird es nicht länger hinneh- men, als Überbringer schlechter Botschaften an die Patienten missbraucht zu werden.

Wir bitten Sie, dem Trend entgegen zu wir- ken, immer wieder von Privatisierungsabsich- ten unserer effizienten kommunalen Kranken- häuser Diskussionen aufkommen zu lassen, die sowohl Patienten als auch Personal in höchstem Maße verunsichern.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze Präsident

Privatisierung

kommunaler Krankenhäuser

Arbeitstagung am 24. Juni 2005 Der Vizepräsident der Sächsischen Landes- ärztekammer, Herr Dr. Stefan Windau, be- grüßte zu Beginn des 15. Sächsischen Ärzte- tages den Ehrenpräsidenten, Herrn Professor Dr. Heinz Diettrich, den Alterspräsidenten, Herrn Dr. Bernhard Ackermann, die Mandat- träger der Sächsischen Ärzteschaft und alle Gäste. Die besonderen Grüße des Vizepräsi- denten galten dem erkrankten Präsidenten der Sächsischen Landesärztekammer, Herrn Pro- fessor Dr. Jan Schulze. Die Kammerver- sammlung übermittelte dem Präsidenten allerbeste Genesungswünsche.

Besonders willkommen hieß Herr Dr. Windau die Herren vom Sächsischen Staatsministe- rium für Soziales, Herrn Ministerialdirigent Dipl.-Med. Albrecht Einbock, Leiter der Abtei-

lung Gesundheitswesen, Herrn Jürgen Hommel, Leiter des Referates Recht des Gesundheits- wesens, Berufsrecht, Friedhofs- und Bestattungs- wesen, Herrn Prof. Dr. Michael Laniado, als

Vertreter des Lehrkörper der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und Herrn Prof. Dr.

Christoph Josten als Vertreter der Medizi- nischen Fakultät der Universität Leipzig.

15. Sächsischer Ärztetag 32. Kammerversammlung

Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze

Dresden 24. / 25. Juni 2005

Gäste und Mandatsträger des 15. Sächsischen Ärztetages

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Diese Frage stellt sich aus unserer Sicht sehr wohl. Jeder Krankenhausträger muss daran Interesse haben, die Ausbildung, speziell die Facharzt-Weiterbildung in seiner Klinik zu

Nach Vorliegen des endgültigen Fachfeinkon- zeptes, welches durch die Bundesärztekam- mer in Zusammenarbeit mit den Landesärzte- kammern erarbeitet wird und sich derzeit in

Newsletter der BLÄK – Aktuelle Informationen der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) erhal- ten Sie auch in unserem kostenlosen Newsletter, der unter www.blaek.de abonniert

Gymnasium Johannes-Kepler-Schule/Gymnasium Leipzig Stadt Leipzig Gymnasium I.-Kant-Schule/Gymnasium der Stadt Leipzig Stadt Leipzig Gymnasium Robert-Schumann-Schule/Gymnasium

Alle Krankenhäuser sind aufgefordert, die aktuellen Informationen aus dem RKI und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung regelmäßig abzurufen und für Mitarbeiter

Hier muss sichergestellt werden, dass alle Krankenhäuser, die bereits heute als Notfallkrankenhäuser definiert sind, auch ein INZ erhalten.. Es wird Aufgabe der

Hier muss sichergestellt werden, dass alle Krankenhäuser, die bereits heute als Notfallkrankenhäuser definiert sind, auch ein INZ erhalten.. Es wird Aufgabe der

Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste Plattform für die deutschen Krankenhäuser und findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag