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Aus der Vorstandssitzung am 1. September 1999

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456 Ärzteblatt Sachsen 10/1999

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Aus der Vorstandssitzung am 1. September 1999

Wie zu allen Vorstandssitzungen standen zu Sitzungsbeginn die Bestätigung des letzten Protokolls und die Kontrolle der zuletzt gefaßten Beschlüsse auf der Tagesordnung. Danach wurde der Entwurf des Haushaltplanes 2000 ausführlich erör- tert. Die Mitarbeiter des Referates für Finanz-, Rechnungs- und Beitragswesen, sowie die ehrenamtlichen Mitglieder des Finanzausschusses hatten intensive Vorarbeit geleistet, um un- sere gesetzlich fixierten und berufspolitischen Aufgaben mit den finanziellen Ressourcen in Einklang zu bringen. Die Auf- stellung erfolgte im Vergleich zum „IST 1998”, da für diesen Jahresplan gesicherte Zahlen vorliegen. Ansteigende Personal- aufwendungen durch gesetzliche Anpassung der Gehälter, Löhne, Lohnnebenkosten und sozialen Aufwendungen erfor- dern eine Haushalterhöhung um 53 TDM. Dem stehen trotz steigender Arztzahlen - bei Zunahme der arbeitslosen Ärzte - geringere Einnahmen infolge beschlossener Beitragssenkung und gewährter Beitragsminderungen beziehungsweise -erlasse in besonderen Fällen entgegen. Allein daraus ergibt sich ein Einnahmen-Minus von 1,4 Mio. DM! Nicht zuletzt erfordern Beitragssäumige und leider auch zunehmende berufsrechtliche Auseinandersetzungen ansteigende Kosten. Trotzdem ist der Entwurf des Haushaltplanes 2000 summarisch sehr „aus- geglichen”, das heißt er wurde insgesamt knapper kalkuliert als in den Vorjahren. Mit den vorhandenen Mitteln können kei- nerlei neue Stellen finanziert und neue berufspolitische Auf- gaben zukünftig nur dann übernommen werden, wenn die Kostensteigerungen zum Beispiel auch für dazu benötigtes neues Personal auf die Beiträge umgelegt werden. Deshalb auch an dieser Stelle die Mahnung des Präsidenten: „Es ist ständig kritisch zu hinterfragen, was wir uns leisten können.”

Weil es immer mal wieder diesbezügliche kritische Äußerun- gen gibt, nochmals ein Wort zur Finanzierung des Kammerge- bäudes: Mittel- und langfristig ist ein eigenes Haus mit Sicher- heit kostengünstiger, als jahrzehntelange Mietzahlungen für entsprechende Büroräume.

Nach intensiver Problemdiskussion wird der Haushaltentwurf für das Jahr 2000 von Finanzkommission und Vorstand ein- stimmig bestätigt und nunmehr der nächsten Kammerver- sammlung zur endgültigen Beschlußfassung vorgelegt.

Zur aktuellen gesundheits- und berufspolitischen Lage standen die Gesundheitsstrukturreform beziehungsweise das Bündnis Gesundheit 2000 zur Information und Diskussion auf der Tagesordnung. Nach anfänglicher Verweigerungshal- tung der Bundesregierung scheint diese jetzt offensichtlich überwunden, aber die Gesprächsverläufe seien weiterhin ab- wechselnd frustrierend / erfolgversprechend. Der Widerstand gegen die Reform wächst von vielen Seiten, auch der Daten- schutz will die Unverhältnismäßigkeit der Erfassung von Pa- tientendaten erklärt haben. Der „Gläserne Patient” / „Gläserne Arzt” werden abgelehnt. Die öffentliche Diskussion der Ge- sundheitsstrukturreform wird von Politikern als „Vertei- lungskampf der Ärzte” und als Konflikt zwischen Ärzten und Patienten verbreitet und die allgemeine Meinung zementiert, wir Ärzte würden uns nur verweigern. Das stimmt aber nicht!

Auch die Patienten fühlen sich zunehmend betroffen und spre- chen gesundheitspolitische Probleme immer häufiger auch in der Sprechstunde an. Das Bündnis Gesundheit 2000 der Säch- sischen Landesärztekammer beraumte themenbezogen für den 7. September 1999 ein informelles Gespräch mit SPD-Vertre- tern und für den 15. September 1999 eine Pressekonferenz im Kammergebäude an, um dabei seinen Standpunkt zur aktuellen Gesundheitspolitik zu vertreten.

Im weiteren Verlauf der Vorstandssitzung wurden unter ande- rem folgende Beschlußvorlagen beraten:

– Aktualisierung der internen Kammeranweisung zum Zah- lungsverkehr.

– Gewährung von Unterstützung aus dem Fonds „Sächsische Ärztehilfe”.

– Neubesetzung der Berufsgerichte mit ehrenamtlichen Be- rufsrichtern. Es liegen Erklärungen zahlreicher Kollegen vor, dieses Ehrenamt auszuüben. Die Berufung soll auf der nächsten Kammerversammlung erfolgen.

– Stellungnahme der Sächsischen Landesärztekammer zur Rechtsverordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales, Gesundheit und Familie zum Transplantationsge- setz – Errichtung einer Kommission für die gutachterlichen Stellungnahmen im Zusammenhang mit Organtransplanta- tionen (§ 8, Abs. 3 TPG).

– Neubesetzung der Prüfungs- und Widerspruchskommissio- nen.

– Vorbereitung der 13. Tagung der Vorsitzenden der Kreisärz- tekammern, der 21. Kammerversammlung und einer ge- meinsamen Vorstandssitzung auf Einladung der Kammer Baden-Württemberg nach Stuttgart.

Leider mußten wieder Verstöße gegen die Berufsordnung be- handelt werden, weil Kollegen Briefbögen mit unzulässigen Berufsbezeichnungen und Informationen über Praxisleistun- gen auch für den Briefwechsel mit Patienten verwenden.

Der Präsident informierte über seine Antrittsbesuche bei Mi- nister Dr. Geisler und bei dem Rektor der Technischen Uni- versität Dresden, Prof. Dr. Mehlhorn, die in achtungsvoller At- mosphäre verliefen.

Als erfreulich beschreibt er die aktuellen Kontakte mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen. Dieser Meinung schließt sich auch der Vizepräsident, Herr Dr. Bartsch, an, der über eine zunehmend gute Zusammenarbeit auf Regierungs- bezirksebene in Chemnitz berichtet.

Herr Prof. Dr. Bach erwägt die Organisation einer Fortbil- dungsveranstaltung über die Anwendung des ICD 10, der ab 1. 1. 2000 verbindlich anzuwenden ist.

Herr Dr. Kirsch informiert über eine Veranstaltung in Bonn zum Thema „AEP / Fehlbelegungsüberprüfungen” und gab zu beachten, daß Krankenhaus - Prüfungen zukünftig auch ohne akuten Anlaß stichprobenartig möglich sein werden.

Der Präsident bedankt sich abschließend für die intensive Dis- kussion insbesondere zum Thema Haushaltplan 2000.

Dr. med. Lutz Liebscher Vorstandsmitglied

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