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Kampfsport und Kampfkunst

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Academic year: 2022

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Kampfsport und Kampfkunst

In Fachkreisen wird häufig zwischen Kampfsportarten und Kampfkünsten unterschieden.

Diese Trennung zwischen Kampfkunst und Kampfsport ist allerdings nicht scharf. Für Außenstehende zeigt sich dies z.B. ganz plastisch daran, dass manche Karate-, Judo- oder Ju-Jutsu-Schulen sich als Kampfkunstschulen beschreiben, während andere Karate- , Judo- oder Ju-Jutsu-Schulen sich als Kampfsportschulen beschreiben.

Gemäß der Unterscheidung zwischen Kampfsportarten und Kampfkünsten zeichnen Kampfsportarten sich dadurch aus, dass hier prinzipiell der reglementierte sportliche Wettkampf im Mittelpunkt steht. Üblicherweise treten in diesen kampfsportlichen Wettkämpfen jeweils zwei Personen gegeneinander an. Daher weisen Kampfsportarten spezifische Reglements auf, die präzise die erlaubten von unerlaubten Angriffsformen unterscheiden, die z.B. Gegner dauerhaft schädigen könnten. Weiterhin ist die Ausdifferenzierung von Kampfklassen (z.B. nach Gewicht, Alter, Geschlecht, etc.) Teil dieser spezifischen Reglements. Diese Ausdifferenzierung in verschiedene Kampfklassen schafft potenziell gleich starke Kampfpaarungen und also im weitesten Sinne sportliche Chancengleichheit. Schließlich sind kampfsportliche Kämpfe dadurch gekennzeichnet, dass es eine dritte Instanz gibt, nämlich Ringrichter und Schiedsrichter, die einerseits die Einhaltung der Regeln sicherstellen und andererseits, falls niemand den Kampf vorzeitig gewinnt und der Kampf folglich über die volle Zeit geht, anhand von Punktsystemen bestimmen, wer den Kampf gewonnen hat.

Kampfkünste unterscheiden sich in zwei Spezifika von Kampfsportarten. Auf der einen Seite sehen manche Kampfkünste vor allem aus dem asiatischen Umfeld sich als vollständiges System der Lebensgestaltung oder Vervollkommnung und sind gerahmt durch entsprechende philosophische oder religiöse Weltanschauungen. Oft treten dabei die eigentlichen Kampftechniken in den Hintergrund oder werden nur als Weg zum eigentlichen Ziel verstanden. Zumindest ist ein sportliches Üben dieser Kampftechniken für Wettkämpfe nicht zentrales Ziel.

Auf der anderen Seite befassen sich viele Kampfkünste primär mit Selbstverteidigung. Sie fokussieren damit viel stärker als Kampfsportarten auf kämpferisches Handeln in unreglementierten Gefahren- oder Konfliktsituationen. In Kampfkünsten werden folglich häufig verschiedene Verhaltensweisen mittrainiert, die sich nicht direkt auf den unmittelbaren Kampf beziehen (z.B. die Vermeidung von Konflikten im Vorfeld, Selbstdisziplin oder auch eine generelle körperliche Beweglichkeit). Dies alles ist für die Kampfkünste insofern relevant, als dass in Selbstverteidigungssituationen anders als bei Kampfsportarten zumeist nicht lange vorher feststeht, wer gegeneinander antreten wird, in welchem räumlichen Setting dies erfolgt, und welche die Regeln sind – und vor allem will oft nur eine Seite den Kampf, während die andere sich lediglich verteidigt.

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Das in unserem Projekt erforschte Mixed Martial Arts wird von den meisten Betreibenden als Kampfsport betrachtet. Allerdings ist auch in diesem Fall die Zuordnung nicht ganz eindeutig. Denn in der direkten Übersetzung heißt Mixed Martial Arts ja gemischte Kampfkünste. Und in der Geschichte des Mixed Martial Arts haben sich viele einflussreiche Personen als Vertreter von Kampfkünsten betrachtet wie z.B. des Brasilianischem Jiu-Jitsus. Die Debatte ist also noch nicht vollständig abgeschlossen.

Ausgewählte Literatur

• Binhack, Axel (1998). Über das Kämpfen. Zum Phänomen des Kampfes in Sport und Gesellschaft. Frankfurt/Main [u.a.]: Campus-Verlag.

• Happ, Sigrid/Zajonc, Olaf (2013): Kampfkunst und Kampfsport in Forschung und Lehre 2012. Berichtsband des 2. Symposiums der dvs-Kommission ‘Kampfkunst und Kampfsport‘ vom 20. – 21. September 2012. Hamburg: Czwalina.

Referenzen

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