• Keine Ergebnisse gefunden

Oskar entdeckt die Stadt Nürnberg zur Zeit des Mittelalters

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Oskar entdeckt die Stadt Nürnberg zur Zeit des Mittelalters"

Copied!
23
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Oskar entdeckt die Stadt Nürnberg zur Zeit des Mittelalters

Sequenz zum Historischen Lernen anhand der Darstellung der Geschichte Nürnbergs in einem Kinderbuch

Stand: 22.07.2021

Jahrgangsstufen 3/4

Fach/Fächer HSU – Lernbereich 4: Zeit und Wandel Übergreifende Bildungs- und

Erziehungsziele

Kulturelle Bildung: Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in kindgerechter Form mit dem kulturellen Erbe in ihrer Umgebung und verstehen, dass dessen Erhalt auch ihre Aufgabe ist.

Selbstverständnis des Faches Heimat- und Sachunterricht und sein Beitrag zur Bildung

Die Welt untersuchen und erklären: Der Heimat- und Sachunterricht leistet in grundlegender Weise den Aufbau von Wissen und

Methodenkompetenzen in mehreren Fachdisziplinen. Er verstärkt ihre Neugier und ihre Freude am Entdecken und trägt systematisch zu einer fragend forschenden Haltung der Lernenden bei. […] Die Schülerinnen und Schüler erhalten einfache und grundlegende Zugänge zu sozialen und kulturellen, […], historischen und technischen Fragestellungen und entwickeln entsprechende Denkweisen und Methoden.

Handlungsorientierte und direkte Begegnungen ([…] Bauwerke[n] auch an außerschulischen Lernorten) unterstützen die Kinder dabei, ihre

Kenntnisse und Fähigkeiten auf ihren Alltag zu übertragen und diesen zunehmend selbständig zu bewältigen. […]

Bedeutung der Heimat: Die Bedeutung von Heimat ergibt sich für Kinder vor allem aus der Vertrautheit mit ihrer unmittelbaren Umgebung und aus ihren sozialen Beziehungen. In der Grundschule festigen die Schülerinnen und Schüler ihre emotionalen Beziehungen zur heimatlichen Umgebung.

Dazu gehört das Kennenlernen der heimatlichen […] Kultur (z. B. der geschichtlichen Entwicklung, Denkmäler).

Zeitrahmen ca. 10 UZE

Benötigtes Material Begleitend: Kinderbuch „Oskar und das Geheimnis der verschwundenen Kinder“ von Claudia Frieser

UZE 1: Schatzkiste, alte Kleidung oder entsprechendes Bildmaterial, Brief vom Großvater an Oskar, vereinfachter Zeitstrahl, Wortkarten (Vor-und Frühgeschichte, Antike 8 Jh. V. Chr. – 6.Jh., Mittelalter 6. – 15. Jh., Neuzeit ab 16 Jh.) Bildkarte von Oskar und Opa, leere Wortkarten zum Beschriften

Schuhkarton für jedes Kind, braune Schulmalfarbe, Goldfolie, Klebestift, Heißkleber, braunes Paketklebeband, Filzstifte, Permanentmarker, Paketband, Miniholzklammern

(2)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

Übersicht über die Sequenz

UZE Thema Seite

UZE 1

Oskars Zeitreise in die Vergangenheit des Spätmittelalters

4

UZE 2

Warum entstand die Stadt Nürnberg genau hier?

5

UZE 3

Woher kommt der Name der Stadt Nürnberg?

5

UZE 4

Die Bedeutung der Sigena Urkunde für die Stadt Nürnberg (1050)

6

UZE 5-9

Die Weiterentwicklung zur großen Stadt

7

UZE 10

Wie sieht Oskar die Stadt Nürnberg im Spätmittelalter (15. Jh, 1484)

8

Kompetenzerwartungen und Inhalte

HSU 3/4 Lernbereich 4: Zeit und Wandel 4.1 Zeitbewusstsein und Orientierung in der Zeit Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler…

• unterscheiden Begriffe für größere Zeiträume und wenden sie zur Einordnung und Beschreibung von Ereignissen, Zeiträumen und Veränderungen an.

• dokumentieren wichtige Ereignisse und Zeitabschnitte aus der Geschichte ihres Wohnortes oder der Region auf einer Zeitleiste und gewinnen dadurch einen Einblick in die Geschichte ihrer Lebenswelt.

Inhalte zu den Kompetenzen:

• Zeiteinteilung und Zeiträume: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, Jahr, Jahrzehnt, Jahrhundert, Jahrtausend, Epoche

• Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Wohnortes 4.2 Dauer und Wandel

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

• begründen den Wert der Erhaltung von Quellen und beschreiben deren Bedeutung und Grenzen als Grundlage unseres geschichtlichen Wissens.

• reflektieren die Bedeutung von Museen und Archiven für die Erhaltung von Quellen.

• berichten über einen für den Heimatort oder die Region bedeutsamen geschichtlichen Zeitraum und beschreiben hierfür typische Entwicklungen und Geschehnisse anhand altersgemäßer Quellen.

(3)

Inhalte zu den Kompetenzen:

• Vergangenheit und Geschichte des Wohnortes (z. B. für den Ort und die Region bedeutsame Ereignisse, Zeiträume und Veränderungen)

• Quellen als Grundlage historischen Wissens (soweit zugänglich: Text-, Bild- und Sachquellen sowie Zeitzeugen)

Prozessbezogene Kompetenzen des Fachprofils Heimat- und Sachunterricht Erkennen und verstehen

Die Schülerinnen und Schüler haben in diesem Sequenzbeispiel die Möglichkeit, Zusammenhänge zu erfassen, die gesellschaftliche Entwicklungen im Laufe der größeren Zeiträume von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft betreffen, mit denen sie sich eine Orientierung in der Welt verschaffen können.

Für die Erkenntnis- und Verstehensprozesse nutzen sie die für die geschichtswissenschaftliche Perspektive typischen Vorgehensweisen, mit denen historisches Lernen möglich ist. Im Sequenzbeispiel untersuchen die Schülerinnen und Schüler Quellen und Objekte und nutzen Modelle von Kartenwerken und

Modellvorstellungen der Umgebung, um Zusammenhänge gesellschaftlicher Entwicklungen zu verstehen.

Die Quellenarbeit und die Nutzung von Modellen und Modellvorstellungen als fachliche Arbeitsweise zum Begreifen von geschichtlichen Entwicklungen ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern zunehmend, ihr Wissen und Können auch auf andere Bereiche zu übertragen und weiterzuentwickeln.

Kommunizieren und präsentieren

Die Schülerinnen und Schüler begreifen Fachbegriffe als wesentlicher Bestandteil für eine fachbezogene Kommunikation. Ausgehend von der Alltagssprache der Kinder verwenden die Lehrkräfte zunehmend eine am Kind orientierte Fachsprache und einfache fachgemäße Darstellungsweisen, hier Wegbeschreibungen, Pläne, Zeitleisten und Zeichnungen.

Reflektieren und bewerten

Die Reflexion und die Bewertung beziehen sich im vorliegenden Sequenzbeispiel zum historischen Lernen auf die vielfältigen Möglichkeiten, Quellen zu interpretieren und damit unterschiedliche Sichtweisen einzunehmen. Sie beziehen sich aber auch darauf, menschliches Handeln in der Vergangenheit

anzuschauen und zu verstehen, dass man dieses nicht nach heutigen sozialen Werten beurteilen kann. Das Leibeigentum des Mittelalters ist beispielsweise aus heutiger Sicht nicht zu verstehen und kann mit heutigen Wertmaßstäben zu Recht als unmenschlich bezeichnet werden. Dass die Entwicklung humaner Wertmaßstäbe oft lange dauert, weil Einsichten erst reifen müssen, wäre ein wesentlicher Reflexions- und Bewertungsprozess beim historischen Lernen.

(4)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

Aufgaben

UZE 1 Oskars Zeitreise in die Vergangenheit des Spätmittelalters Aufgabe

Die Schülerinnen und Schüler setzen die Begriffe „Gegenwart“, „Vergangenheit“ und „Zukunft“ mit Hilfe eines vereinfachten Zeitstrahles in eine passende zeitliche Abfolge. Sie definieren den Zeitabschnitt

„Vergangenheit“ unter Verwendung wissenschaftlicher Fachsprache für Zeiträume (Jahrzehnt, Jahrhundert, Jahrtausend) und Epochen (Vor- und Frühgeschichte, Antike 8 Jh. v. Chr. – 6 Jh., Mittelalter 6 – 16 Jh., Neuzeit ab 16 Jh.; Frühmittelalter 6. – Mitte d. 11. Jh., Hochmittelalter 11. – Mitte d. 13. Jh., Spätmittelalter Mitte d. 13. Jh. – 16 Jh.) genauer.

Mögliche kompetenzorientierte Impulse:

• Impuls: Brief aus dem Kinderbuch: Der Großvater schreibt an Oskar:

„… Ich schreibe diesen Brief zu einem Zeitpunkt, der für mich Gegenwart bedeutet, der aber für dich, wenn du diesen Brief liest, schon Vergangenheit sein wird, genauso wie für mich der Zeitpunkt, zu dem du diesen Brief liest, in der Zukunft liegt, während er für dich doch die Gegenwart ist. Ganz schön kompliziert was?...“

Tauscht euch über diesen komplizierten Satz aus.Bringt die Begriffe Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit an der Zeitleiste in eine passende Reihenfolge.

• Ordnet die Kleidung den Jahrhunderten zu. Beachtet die Angaben im Buch. Kleidung um 1300; in der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts (1800-1850)); in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (1450-1500)

Bringt Markierungen auf der Zeitleiste an.

• Verwandelt euren Schuhkarton in die alte Truhe des Großvaters, die Oskar auf dem Dachboden gefunden hat. Befestigt zwei Schnüre so auf der Innenseite des Deckels, dass sie von einer Seite zur anderen reichen (siehe Abb. 1). Sie sollen eine Zeitleiste darstellen. Klebt die Übersicht über die Zeit des Mittelalters unter eure erste Schnur. Befestigt die Miniholzklammern an eurem Zeitstrahl.

(5)

UZE 2 Warum entstand die Stadt Nürnberg genau hier?

Aufgabe

Die Schülerinnen und Schüler benennen geographische und natürliche Begebenheiten, die eine erste Ansiedlung begünstigten (Pegnitz, Sandsteinfelsen, Wälder, Weide- und Ackerland). Sie beschreiben die Verbindung des Handelsweges nach Prag als weiteren strategischen Vorteil zum Ausbau der Siedlung zur Stadt.

Mögliche kompetenzorientierte Impulse:

• Stellt euch vor, ihr begebt euch zu Fuß auf eine weite Reise. Nicht an jedem Ort der Erde lohnt es sich länger zu bleiben und ein Zuhause aufzubauen. Besprecht euch und notiert, welche Dinge man braucht, wenn man länger an einem Ort bleiben und sich sicher fühlen möchte. Tauscht euch aus und teilt eure Überlegungen mit.

• Begleitet Konrad und Irmgard auf einem Spaziergang und lauscht ihren Erzählungen. Sie sind unterwegs in der Gegend um Nürnberg. Zu dieser Zeit gab es die Stadt noch gar nicht.

(Hörtextbeispiel im Anhang)

Die Erzählungen von Konrad und Irmgard geben Hinweise darauf, warum die Menschen in dieser Gegend leben und bleiben wollten. Notiert euch Stichpunkte und vergleicht sie mit euren vorher notierten Ideen.

• Beschriftet eure Schatzkiste mit günstigen Lebensumständen in dieser Gegend um das Jahr 1000.

Fertigt dafür eine Skizze oder verwendet die Bildvorlage aus dem Buch.

• Klammert passende Wortkarten an die Zeitleiste im Deckel der Schatzkiste.

UZE 3 Woher kommt der Name der Stadt Nürnberg?

Aufgabe

Ausgehend von der Begrifflichkeit „nuremberga“ auf einem mittelalterlichen Bild der Stadt Nürnberg, informieren sich die Schülerinnen und Schüler über die ursprüngliche Bedeutung des Namens der Stadt Nürnberg. Dafür recherchieren sie auf ausgewählten Seiten des Internets und in bereitliegender altersgemäßer Fachliteratur die Inhalte von Sagen und Legenden sowie Erkenntnisse der

Sprachwissenschaft. Sie erklären anschließend in einem fiktiven Brief an Oskar, wie die Stadt Nürnberg zu ihrem Namen kam.

Mögliche kompetenzorientierte Impulse:

• Informiert euch mit Hilfe der digitalen Lesetexte über die mögliche Namensbedeutung der Stadt Nürnberg. Tauscht euch darüber aus.

• Schreibt Oskar einen Brief und erklärt ihm, warum die Stadt ihren Namen trägt. Ihr könnt schreiben, zeichnen oder etwas aufkleben.

• Präsentiert eure Ergebnisse.

(6)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

UZE 4 Die Bedeutung der Sigena Urkunde für die Stadt Nürnberg (1050) Aufgabe

Die Schülerinnen und Schüler erfassen altersgemäß die Bedeutung einer Urkunde als Nachweis für eine Gegebenheit und verstehen sie als historische Quelle. Sie bringen in Erfahrung, dass die Sigena-Urkunde als historische Quelle für die Stadt „norenberc“ gilt. Dafür hören sie die überlieferte Geschichte zur

Leibeigenen Sigena und dem Edelmann Richolf, in der die Bedeutung der gleichnamigen Urkunde erklärt wird.

Mögliche kompetenzorientierte Impulse:

• Visueller Impuls: Abbildung der Sigena Urkunde

Betrachtet dieses Schriftstück und tauscht euch darüber in den Gruppenräumen aus („Norenberc“, Siegel mit Kaiserfigur, unbekannte Schrift, Pergament…).

• Überlegt, ob ihr selbst auch eine Urkunde besitzt. Berichtet, wofür ihr sie bekommen habt und beschreibt wie sie aussieht. Bringt eure Urkunden wenn möglich mit.

• Seht euch die verschiedenen Urkunden an (Geburtsurkunde, Sterbeurkunde, Heiratsurkunde).

Beschreibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. (Herausarbeitung, dass eine Urkunde ein amtliches Schriftstück ist, das etwas beglaubigt oder bestätigt.)

• Die Stadt Nürnberg ist im Besitz einer für sie sehr wichtigen Urkunde. Zu dieser gibt es eine Geschichte. Lauscht der Hörszene (sigena-urkunde.de/No23_Record_15.01.2008_20.00.56_.mp3) (Erweiterung durch Lehrererzählung) und erzählt nach, was der Edelmann Richolf und die Leibeigene Sigena mit der Urkunde der Stadt Nürnberg zu tun haben.

• Gestaltet mit Hilfe der Bildvorlagen der Sigena-Urkunde und der Figuren Sigena und Richolf eine Schriftrolle für eure Nürnberg-Schatzkiste. Siegelt eure Sigena-Urkunde mit einem Wachssiegel.

(Einweisung in das Siegeln mit Wachs beachten!)

• Klammert eine passende Wortkarte zur Sigena-Urkunde an die Zeitleiste im Deckel der Nürnberg- Schatzkiste.

(7)

UZE 5 - 9

Die Weiterentwicklung zur großen Stadt

Aufgabe

Die Schülerinnen und Schüler erstellen ein mehrdimensionales Kartenmodell der mittelalterlichen Stadt Nürnberg, welches zeigt, wie sich die Stadt über die Jahrzehnte hinweg in ihrem Erscheinungsbilde und der Stadtbefestigung weiterentwickelt hat (Anlage der Burg, Wirtschaftshof, Königshof, Siedlung, Sebalder Stadt, Lorenzer Stadt, Stadtmauer, Türme, Tore). Sie vergleichen historische Kartenansichten mit aktuellen Kartenbildern und orientieren sich dabei am Flussverlauf der Pegnitz inmitten der Altstadt und an

erhaltenen historischen Gebäuden (z. B. die Kaiserburg, Tortürme oder Kirchen).

Mögliche kompetenzorientierte Impulse:

• Visueller Impuls: gezeichnetes Kartenbild Nürnbergs (Königshof, Kaiserburg im Bau, Bauernhöfe und landwirtschaftliche Flächen)

Seht euch das Kartenbild an und beschreibt es.

Vergleicht dieses mit dem aktuellen Kartenbild unserer Stadt.

• Informiert euch (z. B. mit Hilfe digitaler Lesetexte und weiterer Informationsangebote) über die Weiterentwicklung der Stadt. Markiert unbekannte Begriffe und findet passende Erklärungen.

Nehmt euer Kartenmodell und überlegt, welche Ergänzungen wir vornehmen müssen.

• Erstellt ein Modell der frühen Stadt Nürnberg und wählt die Pegnitz als Orientierung, wenn ihr in der Landschaft die verschiedenen Anlagen und Gebäude einfügt. (0.: Königshof, Handelsstraße Prag - Frankfurt; 1. Stadtbefestigung.: Kaiserburg, Burgflecken, Wirtschaftshof; 2. Stadtbefestigung:

Laurentiuskapelle (heute: Lorenzkirche) - Lorenzer Stadt, Peterskapelle (heute: Sebalduskirche) - Sebalder Stadt; Verbindung der Mauerringe: fünf Tortürme; 3. Stadtbefestigung: vier große Tortürme).

• Erstellt eine Präsentation / ein digitales Buch über die schrittweise Entwicklung der Stadt und ladet eure Arbeitsergebnisse auf unsere Lernplattform hoch. Tauscht euch aus.

(8)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

UZE 10

Wie sieht Oskar die Stadt Nürnberg im Spätmittelalter (15. Jh., 1484)

Aufgabe

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten anhand der literarischen Vorlage zentrale Orte der

mittelalterlichen Stadt Nürnberg (Stadtmauer, Spittler Tor, Frauentor, Kaiserburg, Hauptmarkt, Obstmarkt, Rathaus, Heilig Geist Spital und Siechkobel, Lorenzkirche, Frauenkirche, St. Sebald, Lochgefängnis, Pegnitz).

Sie wählen historische Gebäude und überprüfen, ob diese auch heute noch existieren. Sie recherchieren im Internet zu den Gebäuden und vergleichen sie mit heutigen Gegebenheiten. Sie erstellen analoge oder digitale Präsentationen (analoge Präsentationsformen hier: Triarama / Quadrama; Bastelanleitungen ARD Themenwoche "Woran glaubst Du?" – Schulstunde (rbb-online.de) Das_Quadrama_-

_Bastelanleitung_Fachseminar_Deutsch.pdf (berlin-brandenburg.de)).

Sie bringen in Erfahrung: Wann und wie lange wurde das Gebäude erbaut? Wem hat es gehört oder wer hat hier gelebt / gearbeitet? Wozu wurde es früher genutzt? Aus welchen Baumaterialien wurde es errichtet?

Die Schülerinnen und Schüler veranschaulichen diese Informationen in Kontrastierung zur Gegenwart (Wozu wird das Gebäude heute genutzt? Wie sieht das Gebäude von außen aus und welche Besonderheiten liegen vor? Eigene Frage zum Gebäude?) in einem Triorama/Quadrama, einer digitalen Pinnwand oder in einem E-Book. In digitale Pinnwände und das E-Book können Erklärvideos und interaktive Aufgaben eingebaut werden (Anleitungen im Internet).

Mögliche kompetenzorientierte Impulse:

• Oskars Gegenwart ist das Jahr 2004. Er reist in das Jahr 1484 und macht sich auf die Suche nach der Stadt Nürnberg.Er ist überrascht, denn die Stadt sah früher noch ganz anders aus! Berichtet von einem der von Oskar erwähnten Orte.

• Recherchiert zu den von Oskar genannten Gebäuden auf ausgewählten Seiten im Internet (z. B.

Wann wurde das Gebäude errichtet? Welche Baumaterialien wurden verwendet? Wer waren die Eigentümer? Wie wurden die Gebäude genutzt?

Überprüft, ob die Gebäude auch heute noch existieren.

• Überprüft, welche Bebauungen das heutige Stadtbild prägen. Nennt besondere Orte eurer Heimatstadt. Sammelt dafür die Namen und schreibt Sie auf Wortkarten.

• Impuls virtuelle Kartenansicht

Besucht die Nürnberger Altstadt virtuell: Gebt den Namen eines Ortes als Suchbegriff ein (z. B. bei BayernAtlas - der Kartenviewer des Freistaates Bayern). Wählt die Luftbild- bzw. Satellitenansicht aus und nutzt die Möglichkeit der dreidimensionalen Ansicht. Beschreibt, wie die die Altstadt heute aussieht.

• Informiert euch in Partnerarbeit mit Hilfe der bereitgestellten Texte zu einem der Orte oder recherchiert mit Hilfe der QR-Codes darüber im Internet. Findet passendes Bildmaterial von früher und heute. Vergleicht die historischen Bilder dieser Orte mit aktuellen Fotografien. Benennt Auffallendes. Gestaltet ein Triorama / Quadrama über diesen Ort und haltet wichtige Informationen fest.

(9)

• Erstellt eine digitale Präsentation (E-Book; digitale Pinwand) über den ausgewählten Ort und ladet euer Arbeitsergebnis auf unsere Lernplattform hoch.

• Klammert eine passende Wortkarte an die Zeitleiste im Deckel der Nürnberg-Schatzkiste.

• Gebt euren Mitschülerinnen und Mitschülern Rückmeldung zu deren Trioramas /Quadramas, zu digitalen Pinnwänden und E-Books. Tauscht euch aus.

Hinweise zum Unterricht

Das Sequenzbeispiel dient dazu, dass Schülerinnen und Schüler Kompetenzen zum historischen Lernen entwickeln, dessen Hauptanliegen die Förderung der Fähigkeit zum historischen Denken ist (GDSU 2013).

Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich mit historischen Methoden wie z. B der Deutung von Quellen, eine Vorstellung über die Vergangenheit zu machen und die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart zu verstehen. Sie erfahren aber auch, dass die Beurteilung der Vergangenheit mit der heutigen Sicht auf die Welt nicht sinnvoll ist, weil die Situationen der Vergangenheit nicht mit heutigen Maßstäben messbar sind.

Auf der Grundlage des Kinderbuches Oskar und das Geheimnis der verschwundenen Kinder von Claudia Frieser folgen die Schülerinnen und Schüler der Zeitreise des kleinen Oskar in das mittelalterliche Nürnberg. Sie gewinnen durch die Beschreibung von Oskars Erlebnissen Eindrücke über die Stadt um das Jahr 1500. Durch den Inhalt eines Briefs von Oskars Großvater können sie die Bedeutung der Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Erfahrung bringen. Ähnlich wie die Schatztruhe, in der Oskar den Brief des Großvaters findet, gestalten die Schülerinnen und Schüler aus einem Schuhkarton eine eigene Schatzkiste, die mit Gegenständen, Bildern und Texten gefüllt wird, mit denen man die Vergangenheit erfassen kann und die eine chronologische Darstellung ermöglichen. Schlösser und andere Beschläge einer Truhe, lassen sich mit Hilfe selbstklebender Goldfolie leicht aufbringen.

Im Sequenzbeispiel können die Schülerinnen und Schüler die Sigena-Urkunde als Quelle kennenlernen. Sie erfahren, dass Quellen wie z. B. Urkunden als Beleg für bestimmte Begebenheiten gelten. Am Beispiel der Sigena-Urkunde erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass Nürnberg zu einem darin bezeichneten Datum als Stadt existiert hat. Das Sequenzbeispiel bietet die Möglichkeit zu erkennen, dass Gegenstände aus der Vergangenheit keine Auskunft als solche geben und dass einige Fragen über die Vergangenheit daher sehr unterschiedlich und manchmal auch gar nicht beantwortet werden können. Die Texte im Buch, welche die Kleidung beschreiben, die zu verschiedenen Jahrhunderten der Vergangenheit getragen wurden können als Textquellen genutzt werden, die uns vermuten lassen, wie die jeweilige Mode zu diesen Zeiten ausgesehen haben könnte.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen beim Lesen von Sagen und Legenden zur Herkunft des Namens

„Nürnberg“, dass diese keine zuverlässigen Quellen darstellen, sondern bereits unterschiedlichste Interpretationen der Vergangenheit sind.

Die Schülerinnen und Schüler haben darüber hinaus Gelegenheit, zu erfahren, wie man anhand von Textquellen die geographischen Gegebenheiten der Vergangenheit zu rekonstruieren versucht. Dafür wird im Sequenzbeispiel eine Lehrererzählung (Spaziergang von Konrad und Irmgard) angeboten, welche den Schülerinnen und Schülern einen bildhaften Eindruck ermöglicht. Sie sollen mit dem so erworbenen Wissen über die damaligen natürlichen Gegebenheiten schlussfolgern, warum gerade an dieser Stelle eine Stadt errichtet wurde. Die Lehrererzählung ist selbst zu erstellen.

(10)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

Dabei sollen Standortfaktoren wie die Möglichkeiten der Behausung, des Nahrungsangebots, der Wasserversorgung, des Handels und der Kommunikation Berücksichtigung finden.

Um die Vorstellungskraft der Kinder über die Bedeutung des Leibeigentums im Mittelalter anzuregen, wird im Sequenzbeispiel ein weiteres Hörspiel dargeboten. Die Kinder hören eine Nachzeichnung der Befreiung der Sigena durch Kaiser Heinrich aus dem Leibeigentum. sigena-

urkunde.de/No23_Record_15.01.2008_20.00.56_.mp3

Schließlich vollziehen die Schülerinnen und Schüler die Fortentwicklung der Stadt Nürnberg zu einer beginnenden Großstadt nach, indem sie ein Modell davon erstellen. Orientierung in der Kartenarbeit bietet der markante Verlauf der Pegnitz mit ihren kleinen Flussinseln und Verzweigungen. Mit voranschreitender Stadtbefestigung werden auch bereits aus der Lektüre bekannte Orte in dem eigenen Modell verortet. Im Abgleich mit aktuellen Kartenansichten entdecken die Schülerinnen und Schüler, dass die Verläufe der historischen Stadtmauern das Stadtbild nachhaltig geprägt haben, die zum Teil, wie beispielsweise die großen Türme und Stadttore Nürnbergs, noch immer erhalten sind.

Das Aufgabenbeispiel kann auf die eigene Stadtgeschichte übertragen werden.

Die Beispiele von Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler wurden im Original eingefügt und enthalten keine Korrektur.

Abb.1: Die Schülerin gestaltet eine Schatztruhe mit kreativen Metallbeschlägen aus Goldfolie.

Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler

(11)

Abb. 2 und 3 zeigen, wie die Zeitleiste an der Innenseite des Deckels im Karton angebracht wird.

Abb. 2: zeigt die Innenseite des Deckels im Karton. Das Mittelalter wird eingeteilt in das Frühmittelalter (6. Jh. Bis Mitte des 11. Jh., das Hochmittelalter (Mitte des 11. Jh. Bis Mitte des 13. Jh.) und das Spätmittelalter (Mitte des 13.

Jh. Bis 16. Jh.). An der Schnur, die den Zeitverlauf darstellt, können mit kleinen Wäscheklammern notierte belegbare Ereignisse auf Kärtchen angebracht werden. So wird die zeitliche Einordnung anschaulich dargestellt.

Abb. 3 zeigt die Innenseite des Kartons, wie er sich gerade in der Entwicklung zur Schatztruhe befindet.

(12)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

Abb. 4 zeigt bildhaft die für eine Ansiedlung günstigen Bedingungen der Umgebung. Die Schülerin beschreibt diese in ihren Formulierungen.

Abb.4: [„Der Sandsteinfelsen war ein guter Aussichtspunkt, bot Schutz vor Feinden, lieferte Baumaterial und bot Schutz vor Hochwasser. Die Pegnitz lieferte Trinkwasser und Fische, ermöglichte Floß- und Kahnfahrten, diente zum Wäsche waschen und der Körperpflege. Der Wald lieferte Bauholz, Brennholz und Nahrung (Beeren, Pilze, Honig, Wild). Die Wiesen ermöglichten Ackerbau und Landwirtschaft. Hier verlief auch schon ein Handelsweg nach Prag und Frankfurt.“]

(13)

Abb. 5 – 11 zeigen Briefe der Lernenden an Oskar, in denen sie ihm die Namensherkunft der Stadt erläutern, für die sie sich in Sagen und Legenden, aber auch in etymologischen Wörterbüchern der Geschichtsforschung informiert haben.

Abb.5: [„Hallo Oskar! Ich habe rausgefunden, das

„nor“ Fels heißt und „norin“ felsig heißt. Im Mittelalter hieß die Stadt Norenberc. Mit der Zeit wurde es Nürenberg genannt. Die Stadt war auf dem Berg (Fels) gebaut. Norenberc heißt übersetzt felsiger Berg. Deswegen heißt die Stadt Nürnberg Norenberc. Mit freundlichen Grüßen“]

Dieser Schülerin gelingt eine einfache Erklärung zur sprachwissenschaftlichen Herkunft des Stadtnamens.

Abb.6: [„Hallo Oskar, fragst du dich, warum die Stadt Nürnberg Nürnberg heißt? Sie glauben, dass der Berg nourin hieß. Bestimmt haben sie aus dem u ein ü gemacht. Das o haben sie betimmt

weggestrichen und das i auch. Nun heißt das ganze nürn. Nor bezeichnet man als Berg. Wenn man nun nürn und Berg zusammensetzt heißt es Nürnberg. Liebe Grüße!“]

Diese Schülerin ergänzt eigene Ideen zur sprachlichen Weiterentwicklung des Wortes Nourin zur Nürn.

(14)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

Abb.7: [„Nur-en-berg“]

Die leistungsschwächere Schülerin verfasst für Oskar einen Brief in Form eines einfachen Bildes, dem sie eine Sprechblase mit der

Namensaufschlüsselung aus dem

Informatitionstext hinzufügt. Sie konnte ihre Erklärungen mündlich abgeben.

Abb.8: [„Ich bin Norbert und das ist mein Berg!“]

Der Brief an Oskar fällt wie in Abb. 8 in Form einer Zeichnung aus, die mit einer Sprechblase versehen ist, die die Erklärung geben soll. Auch dieser Schüler konnte seine Erläuterungen mündlich vortragen.

Abb.9: Hallo Oskar, ich glaube du bist sehr neugierig, woher der Name Nürnberg kommt? Heute habe ich herausgefunden, dass in Mitteleuropa Germanen gelebt haben. Sie glaubten an Schicksalsgöttinnen. Sie hießen Nornen. Auf einem Berg beteten sie jeden Tag. Deshalb wurde dieser Berg Nornenberg genannt. Später wurde auf dieser Stelle eine Stadt gebaut, die NUREMBERGA genannt wurde und heutzutage heißt es Nürnberg.

Liebe Grüße

Abb.10: Hallo Oskar, ich glaube ich habe herausgefunden, wie der Name Nürnberg entstanden ist. Früher hieß das Wort für Rodung Nurung. Norenberc wäre dann der Ort an dem gerodet wurde, um Platz für Siedlungen zu gewinnen. Schöne Grüße

Hier geben Schülerinnen und Schüler wissenschaftlich nicht überprüfbare Erklärung der Namensherkunft ab, ohne dies dabei für den Leser zu anzumerken. Diesen Fakt deutlich zu formulieren, gelingt der Verfasserin im nächsten Beispiel.

(15)

Abb.11: [„Eine andere Sage handelt von einem König, der sich 1025 in Mögeldorf aufhielt. Als er einen Sandstein sah, soll er „Nur-en-berg“ gerufen haben. Daher kommt der Name Nürnberg (keiner weiß es ob es so war). Wenn du den Sagen nicht glaubst, google doch mal den Begriff „Sprachwissenschaften“. Dort gibt es bestimmt viel Interessantes.

Ich hoffe, dass du jetzt weißt, woher der Name Nürnberg kommt. Liebe Grüße“]

Abb. 12 zeigt die von einer Schülerin gestaltete Nachbildung der Sigena-Urkunde. Vorbild war eine Darstellung des Originals. Sie beschreibt die Urkunde zutreffend als Nachweis für die Existenz der Stadt im Jahr 1050.

Abb.12 Die Sigena Urkunde ist das älteste Schriftstück in Norenberc. Sie ist der Geburtsschein und Beweis unserer Stadt.“ „Die Urkunde ist ein Beweis, dass es im Jahr 1050 schon Nürnberg gab.

(16)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

Abb. 13 - 17 zeigen modellhafte Darstellungen der Schülerinnen und Schüler von der Stadt Nürnberg mit der Pegnitz als Orientierung für die weiteren Bauwerke, die Stadtbefestigung. Für die Darstellung der Beschaffenheit der natürlichen Umgebung konnten die Lernenden geeignete Materialien verwenden, um sie möglichst realitätsnah zu gestalten.

Abb.13 und Abb.14: Mit diesen gelungenen modellhaften Darstellungen der Nürnberger Kaiserburg auf dem Sandsteinfelsen wird deutlich, wie sehr den Schülerinnen und Schüler die Vorteile der exponierten Lage der Burg gegenüber einer eher flachen Landschaft bewusst ist. Auch die Bedeutung des Sandsteins als reichlich vorhandenes Baumaterial wird erkannt.

Abb.15: Dieses Schülerbeispiel verdeutlicht die zweite Stadtbefestigung der Lorenzer Stadt mit Hilfe eines aus Tonpapier gestalteten und aufgestellten Mauerrings, als Weiterentwicklung der hölzernen Zäune und Gräben der ersten Stadtbefestigung.

(17)

Abb.16 zeigt ein weiteres gelungenes Beispiel mehrdimensionaler Modellgestaltung der Stadt im frühen Mittelalter.

Abb.17: Auch diese Darstellung aus zwei- und dreidimensionalen Gestaltungselementen sind in ihrer Umsetzung überzeugende Modelle der Stadtentwicklung Nürnbergs. Sie zeigen die verschiedenen Stadien der schrittweisen Stadtbefestigung und erzeugen durch eine sinnvolle, farbige Strukturierung ein kartenähnliches Luftbild des historischen Nürnberger Stadtkerns, welches sich gleich auf den ersten Blick gut erfassen lässt.

(18)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

Abb.20-21: Dieses Schülerbeispiel zeigt zum einen den kurzen Steckbrief mit zentralen Informationen zum Bauwerk des Heilig-Geist-Spital und zum anderen die kreativ-gestalterische Auseinandersetzung mit der historischen Nutzung als Krankenhaus (Umsetzung des Krankensaals nach Romanvorlage) sowie ausführliche Hintergrundinformationen zum „Goldenen Trunk“, eine aus dem Mittelalter stammende Tradition. [„Eine interessante Zustiftung war auch der sogenannte Goldene Trunk, der sich bis heute in etwas geänderter Form im Restaurant durchsetzen konnte. Im Februar 1402 stiftete Fritz Heimendorfer 1200 Gulden wovon Armen im Heilig-Geist-Spital als goldener Trunk Wein und Bier zu bestimmten Zeiten gereicht wurde.“]

Abb.18: Das Heilig-Geist-Spital (Spital = Krankenhaus) Steckbrief:

Name: Heilig-Geist-Spital Bauzeit: 1332-1339

Aussehen: Haus auf Steinstelzen Baumaterial: Stein, Ziegel Holz, Lehm, Glas

Abb.19: Info: Das Heilig-Geist- Spital nennt man auch HeiGei. Es ist heute auch ein Restaurant.

Abb. 18-29 zeigen Quadrams und Triaramas als informierende Präsentationsformen, die die Schülerinnen und Schüler gebastelt und beschriftet haben.

(19)

Die Schülerin beschriftet die Fotografie des Westgiebels korrekt und beschreibt hier das „Nürnberger Männleinlaufen“

oberhalb der Kunstuhr von 1509 als touristische Attraktion in sehr anschaulicher Weise.

Abb.24 und Abb.25: Der frühere (Stiftung des Kaiser Karls IV.) und auch heutige Nutzen der Frauenkirche als

„römisch-katholische Stadtpfarrkirche“, als auch die Bauzeit (1352-1362) sind korrekt erfasst - auch wenn die Geschichte hinter dem Kirchengebäude so nur stark verkürzt dargestellt wird, da die Kirche z. B, auch einmal der evangelischen Religionsgemeinschaft angehörte und für die Aufbewahrung der Reichskleinodien konzipiert wurde.

Abb.22: Gebäude der Frauenkirche

1. Kunstuhr zählt zu den Monduhren mit Mondkugel 2. Zwei Männer schlagen mit dem Hammer abwechselnd auf eine Glocke

3. In der Mitte ist eine Figur des Kaisers

Abb.23: Am Westgiebel ist eine Kunstuhr mit Umlauf von Figuren – beim Vollschlag um 12.00 Uhr machen die sieben Kurfürsten dreimal einen Rundgang um den Kaiser

(20)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

Abb.28 und Abb.29: Das Schülerbeispiel zeigt eine Umsetzung mit vielen detailreichen, händischen Zeichnungen.

Besonders beeindruckend ist die Außenansicht mit der Pegnitz in Buntstift. In der Information über die Bauzeit wurde nicht berücksichtigt, dass es sich beim Helig-Geist-Spital um einen größeren Gebäudekomplex handelt und lediglich die ersten Gebäude innerhalb des angegebenen Zeitraumes errichtet wurden. Der Gesamtbau war erst 1527 vollendet. Die Zerstörung während des zweiten Weltkrieges machte 1950 einen dreijährigen Wiederaufbau von Nöten und wurde hier leider ebenso nicht berücksichtigt. Dafür werden der ursprüngliche und heute Nutzen gezielt gegenübergestellt. Die hauptsächlich genutzten Baumaterialien wurden übersichtlich dargestellt und benannt (Ton, Eisen, Holz, Ziegel).

Abb.26: Information: Im Jahr 1332 haben die Menschen es angefangen zu bauen. 7 Jahre lang haben die Leute es gebaut. Konrad Groß, der Förderer, errichtete das Heilig-Geist-Spital.

Abb.27: Die Leute haben es wie ein Krankenhaus und Wohnunngslosenheim genutzt. Heute nutzen es die Menschen als Senioren- Wohnanlage.

(21)

Anregung zur Reflexion und Dokumentation des Lernprozesses

Im Laufe der Sequenz entwickeln die Schülerinnen und Schüler ein Gespür für den historischen Werdegang ihrer Heimatstadt Nürnberg. Gerade weil auch die Identifikationsfigur Oskar aus dem Kinderroman seine eigene Wahrnehmung der mittelalterlichen Stadt sehr anschaulich und wertend schildert, sind die Schülerinnen und Schüler dazu herausgefordert ihre eigenen Wertvorstellungen aus der Gegenwart den Wertvorstellungen des Mittelalters gegenüberzustellen. Hier entstehen wertvolle Gespräche, in denen vor allen das erworbene Sachwissen in die Argumentationen der Schülerinnen und Schüler einfließt und für entsprechenden Tiefgang sorgt. Die dabei in Erscheinung tretenden Lernprozesse und – zuwachse kann die Lehrkraft beobachten und an günstigen Stellen mit Impulsen lenken („Ich würde gerne im mittelalterlichen Nürnberg leben, weil….“).

Auch die Arbeit mit dem Kartenmodell bietet eine Gelegenheit für die Leistungserhebung. Die

Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Modelle zunächst ihren Mitschülerinnen und Mitschülern und vergleichen sie im weiteren Verlauf mit dem gegenwärtigen Stadtbild. Sie können z. B. Bezug darauf nehmen, wo sich Strukturen im Straßenverlauf finden lassen, die auf die damalige Stadtmauer und deren Verlauf zurückzuführen sind. Eindrücklich sind auch hier Vergleiche alter historischer Ansichten berühmter Plätze, z. B. Hauptmarkt mit Rathaus, auf Holzstichen oder Fotografien mit aktuellen

Aufnahmen oder einem Besuch vor Ort. So können die Schülerinnen und Schüler in Kombination mit der Recherche für ihre Quadramas / Triaramas eigenständig eine kleine Stadtführung planen und in einer daran anschließenden Exkursion durch die Altstadt selbst als Fremdenführer agieren (z. B. eine Parallelklasse führen und informieren). Auch hier gibt es fächerübergreifende Anschlussmöglichkeiten, wenn es

beispielweise um die geplante Tour und deren Umsetzbarkeit geht (maximale Strecke zu Fuß innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit; Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel mit Hilfe von Fahrplänen und Wegenetzen; kürzeste Strecke mit den meisten Sehenswürdigkeiten ohne doppelte Wege abzulaufen…).

Anregungen zum weiteren Lernen

Die Schülerinnen und Schüler können zu weiterem historischem Lernen angeregt werden, in dem sie sich mit bedeutenden, historischen Persönlichkeiten der Stadt befassen. Entwicklungen werden oft von bedeutenden Menschen gefördert und prägen so nachhaltig den Geist und die weitere Ausformung einer Stadt (Industriestadt, Universitätsstadt oder Kulturstadt). Viele relevante Namen können aus dem Stadtplan selbst entnommen werden, da sie sich in der Benennung von Straßen (Albrecht-Dürer-Platz, Schuckertplatz usw.) oder bestimmten Gebäuden (z. B. Max-Morlock-Stadion, Albrecht-Dürer-Airport usw.) wiederfinden.

Vor allem die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen kennen oft durch den bevorstehenden Übertritt an weiterführende Schulen diverse Namen im (z. B. Martin-Behaim-Gymnasium, Hans-Sachs-Gymnasium, Pirckheimer-Gymnasium, Dürer-Gymnasium, Peter-Vischer-Schule, Peter-Heinlein-Realschule, Veit-Stoß- Realschule u.v.m. …) und werden sich deren genaue Bedeutung an dieser Stelle erstmals bewusst. Auch der eigene Schulname kann hier bereits ein Anlass sein.

(22)

Grundschule, Heimat- und Sachunterricht Jahrgangsstufen 3/4

Ein anderer Aspekt der Bedeutung von Platz- und Straßennamen steht in Verbindung mit der Popularität der mittelalterlichen Reichsstadt Nürnberg als Ort hochwertiger Handwerksprodukte und Werkstätten. So erinnern die Straßennamen der Nürnberger Altstadt an diverse Tätigkeiten und die Orte ihrer Ausführung.

Auch Berufe, die bereits verschwunden sind, können hier entdeckt werden (Färberstraße/Färbertor als Name für den angesehenen Beruf des Färbers, der erstmalig im 13. Jahrhundert in Nürnberg erwähnt wurde in örtlicher Nähe zur Pegnitz zum Auswaschen und Spülen der Wolle und einfachen Beseitigung der Färberbrühe; Hutergasse/Hintere Ledergasse usw.)

Interessante historische Orte können von den Schülerinnen und Schülern auch auf digitalem Wege weiter erkundet werden. So finden sich mittlerweile verschiedene, frei verfügbare digitale Führungen durch Nürnberger Orte, die auch in der Lektüre von Oskars Zeitreise eine zentrale Rolle spielen. (z. B.

Lochgefängnisse, Albrecht-Dürer-Haus oder die bekanntesten Orte der Altstadt).

In Verbindung mit dem Lernbereich 5 – Raum und Mobilität – Räume wahrnehmen und sich orientieren, können die bereits erstellten Kartenmodelle der Kinder als Grundlage zur weiteren Auseinandersetzung mit Kartendarstellungen herangezogen werden. Dabei kann mit Hilfe des eigenen Modells das Verhältnis von Wirklichkeit und der wissenschaftlich korrekten Darstellung auf Karten oder Plänen reflektiert werden.

Auch die Einbeziehung von Himmelsrichtungen, der Höhendarstellung (Sandsteinfelsen) und der Umsetzungen im entsprechenden Maßstab sowie deren Bedeutung für das eigene Modell bieten

Ansatzpunkte. Im Austausch mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern können einzelne Kartenmodelle überarbeitet und verbessert werden (z. B. Meine Burg ist viel zu weit südlich…). Im Gespräch über touristische Anlaufpunkte und die erstellten Präsentationen der Schülerinnen und Schüler

(Quadrama/Triorama) kann ein klasseneigener Stadtrundgang auf den Spuren Oskars gemeinsam gestaltet und durchgeführt werden. Ebenso ergeben sich Fragen und Recherchemöglichkeiten zur historischen Entwicklung des Nürnberger Stadtteils, in dem die Schülerinnen und Schüler zu Hause sind.

In Verbindung mit dem Lernbereich 3 - Schreiben im Fach Deutsch kann die Zeitreise der

Identifikationsfigur Oskar als Impuls aufgegriffen werden, eine eigene Fortsetzungsgeschichte zu erfinden.

Tiefgründiger wäre die Zeitreise des jungen Albrecht Dürer in Oskars Gegenwart, da die Schülerinnen und Schüler ihr bereits erworbenes historisches Wissen stärker einfließen lassen können (Was erlebt Albrecht?

Worüber wundert er sich in der Gegenwart besonders? Fühlt er sich in Oskars Welt wohl?). Auch eine gezielte Auseinandersetzung mit der Autorin Claudia Frieser, die studierte Archäologin des Mittelalters ist, bietet Ansatzpunkte für weiterführendes Lernen. Die Schülerinnen und Schüler könnten sie um ein Interview bitten, das sie in schriftlicher oder in der Form eines Videos führen könnten. Die literarische Auseinandersetzung mit dem Kinderroman kann mit Hilfe einer Leserolle dokumentiert werden: z. B. kann eine leere Chipsdose verwendet werden, welche sowohl von außen als auch im Inneren thematisch gestaltet und gefüllt werden kann. Im Innern kann die Dose mit einer langen Schriftrolle befüllt werden, die die Kinder erstellen. Hierzu werden mehrere Papiere an der kurzen Seite zu einer langen Bahn

zusammengeklebt). Anschließend kann diese Leserolle im Klassenverband präsentiert oder in einer eigenen Videosequenz von einer Schülerin oder einem Schüler vorgestellt und auf einer entsprechenden

Lernplattform für alle zugänglich gemacht werden („Mein Leserollenfilm“).

(23)

Abb.30 zeigt die von den Schülerinnen und Schülern gestalteten Leserollen.

Quellen- und Literaturangaben

ISB

https://www.lehrplanplus.bayern.de/

In der Aufgabe wird auf externe Webangebote hingewiesen, die aufgrund ihres Inhalts pädagogisch wertvoll erscheinen. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass eine umfassende und insbesondere eine laufende Überprüfung der Angebote unsererseits nicht möglich ist. Vor einem etwaigen Unterrichtseinsatz hat die Lehrkraft das Angebot in eigener Verantwortung zu prüfen und ggf. Rücksprache mit der Schulleitung zu halten. Sofern das Angebot Werbung enthält, ist die Schulleitung stets einzubinden zwecks Erteilung einer Ausnahme vom schulischen Werbeverbot nach Art. 84 Abs. 1 Satz 2 BayEUG, § 2 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 BaySchO. Verarbeitet das Angebot personenbezogene Daten, ist der Datenschutzbeauftrage der Schule einzubinden. Grundsätzlich empfehlen wir, dass Schülerinnen und Schüler Webseiten aus dem Schulnetz heraus aufrufen, damit diese nicht ihre persönliche IP-Adresse an den externen Anbieter übermitteln.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Da es bei dieser Aufgabe nur um eine Vorübung geht, soll keine komplette Zeichnung ange- fertigt werden, sondern nur das ausprobiert werden, was bezüglich des eigenen Fotos relevant

Bei einer überhöhten oralen Dosis jedoch ist die Kapazität der Leber während dieser ersten Passage rasch erschöpft und ein entsprechender Teil des Nalo- xons gelangt unverändert in

Nach den Wahlen im Mai möchten wir uns bei euch für eure Wahlbeteiligung bedanken und die Gelegenheit nutzen, euch unser neu aufgestelltes Team vorzustellen. Carina

Aus der Community waren Joachim Stein für die Weissenburg, Christoph Michl für den CSD-Verein, Katharina Binder für den LSVD und Marion Römmele für Fetz e.V.. Aktuell gibt

Sie greifen die gleichwertige und vorurteilsfreie Darstellung von Heterosexuellen, Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen an und drängen so

Junghengste schliessen sich einer Gruppe von Junggesellen an, Jungstuten finden Aufnahme in einer anderen Ha- remsgruppe oder bilden mit einem Hengst selbst eine neue

So tritt etwa Burnout um 20 Prozentpunkte häufiger auf, wenn die Anforderun- gen hoch statt niedrig sind, wenn also besonders viel und rasch gearbeitet werden muss (s.. Dann häufen

Juni 2018 konnten die Schulen Zuschüsse für Fahrten im ersten Schulhalbjahr 2018/19 bean- tragen. Von den insgesamt 114 Fahrten bleiben 71 innerhalb Deutsch- lands, zwölf mit Zielen