Gemeinsame Werte?
Aufgaben
1. Ordne die unterschiedlichen Werte bzw. Bedürfnisse den Pyramidenstufen zu!
Die untersten Stufen stehen für grundlegende Dinge, ohne die ein Leben nicht möglich ist, die oberen Stufen stehen für Dinge, die im Leben erstrebenswert, aber nicht zwingend notwendig sind. In jede Stufe sind nur 3 Werte einzutragen!
Werte/Bedürfnisse: Nahrung, Wohlstand, Selbstverwirklichung, Anerkennung, Geborgenheit, Freunde, Schlaf, Karriere, Wohnung, fester Arbeitsplatz, Wärme, Sicherheit, Kunst, Liebe, Hobby
2. Beurteile: Könnte diese Werteordnung allgemeinverbindlich (also für alle Menschen gültig) sein?
Maslows Bedürfnispyramide
Bedürfnispyramide
Die Werte der Menschen unseres Kulturkreises lassen sich gemäß der 1943 entwickelten Bedürfnispyramide des us-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow nach einem Stufenmodell beschreiben. Die Bedürfnisstufen der Bedürfnispyramide bauen aufeinander auf. D.h. soziale Bedürfnisse werden erst wichtig, wenn Grundbedürfnisse und das Bedürfnis nach Sicherheit abgedeckt sind.
Aufgaben
1. Übernimm die Bedürfnispyramide in den Hefter (Überschrift: Maslows Bedürfnispyramide).
2. Beurteile: Inwiefern stimmt diese Pyramide mit deinen Erfahrungen überein?
Selbstverwirklichung (Individualität)
Soziale Anerkennung (Karriere, Macht, Status)
Soziale Beziehungen (Kommunikation, Partnerschaft, Freunde)
Sicherheit(Haus, Wohnung, Arbeit)
Grundbedürfnisse(Essen, Trinken, Schlafen)
Glück statt Geld? – Über das „Paradies der Glückseligen“
Andreas Hilmer - Im Paradies der Glückseligen
Bruttosozialglück statt Bruttosozialprodukt: In Bhutan soll die Politik weniger für Wachstum als viel mehr für die Zufriedenheit der Menschen sorgen. Geht das?
Der Botschafter des Glücks trägt Sonnenbrille. Lächelnd verteilt Lhatu Wangchuk Aufkleber, die für
»Bruttosozialglück« werben, für die Zufriedenheit der Bürger - und das gleich als Staatsziel. [...]
»Bhutan«, so der freundliche Verwalter des Paradieses, »stellt nun mal die Zufriedenheit seiner Bürger über alle Wirtschaftsbestrebungen.«
»Gross National Happiness«, unter Experten kurz GNH genannt, hat Jigme Singje Wangchuk, der frühere Monarch von Bhutan, seinem kleinen Land im Himalaya in den 1980er Jahren verordnet. Einem Land, das, gemessen an den normalen Kennzahlen, noch Entwicklungsland ist. Trotzdem sagte der König einmal [bevor er die Macht freiwillig an das Parlament übergab]: »Das Streben nach Bruttosozialglück zählt mehr als das Bruttosozialprodukt«, und dieser Satz sorgt im Westen bis heute für Aufsehen. [...] Wirtschaftliche Entwicklung um fast jeden Preis überlässt man den anderen - Bhutan versucht, glücklich zu werden!
In der verschlafenen Hauptstadt Thimphu - 2.600 Meter hoch gelegen, kaum 70.000 Einwohner, drei Ampeln, zwei Tankstellen, ein Kino - liegt das Zentrum dieser Glücksphilosophie. Eine enge Straße schlängelt sich an einem rauschenden Fluss entlang bis an den Fuß hoher Berge. »Institut für Bhutanstudien« steht auf einem Schild. Dahinter ein zweistöckiges Holzhaus, bunt wie der Regenbogen und mit buddhistischen Symbolen verziert. Dasho Karma Ura, der Direktor, ist der bekannteste Intellektuelle des Landes. Er schreibt Novellen und Kurzgeschichten und forscht auf Wunsch des Königs hauptberuflich übers Glück der Bhutaner. Die Welt werde zu sehr von ökonomischen Zahlen bestimmt, sagt er selbstbewusst, »und der Fortschritt wird ja auch immer nach einseitigen Faktoren bewertet, die den Menschen außen vor lassen. Der Ansatz von GNH ist ganzheitlich, er bezieht Wünsche der Bürger in Entwicklungsprozesse ein und bemisst den Fortschritt einer Gesellschaft auch mal unabhängig von Wirtschaftsaspekten.« [...] Lebensstandard, Gesundheit, Erziehung, auch Umwelt, Kultur und gute Regierungsführung sind [wichtige Maßstäbe – wichtiger als wirtschaftlicher Aufschwung].
Bhutan ist ein sonderbares Land. Bis in die 1960er Jahre war es isoliert, geführt von einer im Ausland ausgebildeten kleinen Oberschicht und absolutistischen Herrschern. Der König kümmerte sich streng um Volk und Kultur. Unter anderem verfügte er, dass der Wald für immer zu 60 Prozent geschützt wird, weitere 20 Prozent sind Nationalparks. Er führte ein landesweites Rauchverbot ein und befahl seinem Volk Nationaltracht statt Jeans. Häuser dürfen nur nach bhutanischer Architektur gebaut werden. Ein Viertel des Staatshaushaltes wird für Bildung und Gesundheitsversorgung ausgegeben. Fernsehen und Internet wurden erst vor knapp zehn Jahren zugelassen, bei brutalen Ringershows wird schon mal kurzerhand der Satellit abgeschaltet. Rohe Gewalt, nur zum Vergnügen im landesweiten Fernsehen?
Da sah der König die sanfte buddhistische Landeskultur in Gefahr.
(aus: DIE ZEIT vom 20.03.2008, S. 27)
Aufgabe: Bewerte den Weg, den Bhutan geht: Inwiefern ist dieser Weg in deinen Augen sinnvoll? Wie erstrebenswert wäre es, in Deutschland einen ähnlichen Weg einzuschlagen? Begründe deinen
Und du so?
Was ist wirklich wahres Glück?
Schau den Film „Was ist für dich Glück“: https://www.youtube.com/watch?v=06H4_KR3CJc
Aufgaben
1. Notiere die Dinge, die für die Menschen im Film wichtig sind und ordne sie nach materiellen, ideellen und sozialen Werten.
2. Analysiere, wieso diese Menschen genau diese Vorstellungen von Glück haben (Bezüge zu Maslow sind sinnvoll ;) ).
3. Formuliere eine eigene Antwort auf die Frage: „Was ist für dich Glück?“
So flüchtig wie ein Tautropfen
Dalai Lama: So flüchtig wie ein Tautropfen
Der Dalai Lama ist ein hoher Geistlicher und spiritueller Führer tibetischer Buddhisten. In seinem Aufsatz „Inneren Frieden finden“ spricht er bspw. über die Flüchtigkeit und Nichtigkeit materieller Werte. Höre dazu einen kurzen Beitrag: https://www.youtube.com/watch?v=tCv1DwLtPoI
Fünfsatz – Standpunktformel
1. Standpunkt Ich bin der Meinung …/
Der Text behauptet …
Standpunkt der im Folgenden vertreten werden soll/ zu begründende Behauptung 2. Begründung Denn … / Weil … Reihung mehrerer Begründungen und Erläu-
terungen möglich (2a, 3a – 2b, 3b – 2c, …) 3. Erläuterung Wenn bspw. …
4. Zusammenfassung Folglich … / Also … Schlussfolgerung aus Gründen und Beispielen 5. Appell Daher sollte … Aufforderung, beabsichtigte Wirkung
Aufgaben
1. Formuliere eine Standpunktrede aus der Sicht des Dalai Lama.
2. Beurteile diesen Standpunkt.
3. Beschriebe das Bild.
4. Beurteile, inwiefern dieses Bild unsere gesellschaftlichen Glücksvorstellungen stimmig darstellt – und erkläre welche Alternativen es dazu gibt.
K.I.Z. ft. Henning May „Hurra, die Welt geht unter“
https://www.youtube.com/watch?v=XTPGpBBwt1w
Kleidung ist gegen Gott, wir tragen Feigenblatt Schwingen an Lianen über'n Heinrichplatz Und die Alten erzählen vom Häuserkampf Beim Barbecue in den Ruinen der Deutschen Bank Vogelnester in einer löchrigen Leuchtreklame
Wir wärmen uns auf an einer brennenden Deutschlandfahne Und wenn einer auf 'ner Parkbank schläft
Dann nur weil sich ein Mädchen an seinen Arm anlehnt Drei Stunden Arbeit am Tag, weil es mehr nicht braucht Heut' Nacht denken wir uns Namen für Sterne aus Danken dieser Bombe vor zehn Jahren
Und machen Liebe bis die Sonne es sehen kann
Weißt du noch als wir in die Tische ritzten in den Schulen Bitte Herr vergib ihnen nicht, denn sie wissen was sie tun Unter den Pflastersteinen wartet der Sandstrand Wenn nicht mit Rap, dann mit der Pumpgun Und wir singen im Atomschutzbunker
Hurra, diese Welt geht unter Hurra, diese Welt geht unter Hurra, diese Welt geht unter Und wir singen im Atomschutzbunker Hurra, diese Welt geht unter Hurra, diese Welt geht unter Auf den Trümmern das Paradies
Nimm dir Pfeil und Bogen, wir erlegen einen Leckerbissen Es gibt kein' Knast mehr, wir grillen auf den Gefängnisgittern Verbrannte McDonald's zeugen von unsern Heldentaten Seit wir Nestlé von den Feldern jagten
Schmecken Äpfel so wie Äpfel und Tomaten nach Tomaten Und wir kochen unser Essen in den Helmen der Soldaten Du willst einen rauchen? Dann geh dir was pflücken im Garten Doch unser heutiges Leben lässt sich auch nüchtern ertragen
Komm wir fahren in den moosbedeckten Hallen im Reichstag ein Bürostuhlwettrennen Unsere Haustüren müssen keine Schlösser mehr haben Geld wurde zu Konfetti und wir haben besser geschlafen Ein Goldbarren ist für uns das gleiche wie ein Ziegelstein Der Kamin geht aus, wirf' mal noch 'ne Bibel rein Die Kids gruseln sich, denn ich erzähle vom Papst Dieses Leben ist so schön
Wer braucht ein Leben danach?
Und wir singen im Atomschutzbunker
Hurra, diese Welt geht unter
…
Die Kühe weiden hinter uns, wir rauchen Ott spielen Tavla Dort wo früher der Potsdamer Platz war
Wenn ich aufwache streich' ich dir noch einmal durch's Haar Schatz ich geh zur Arbeit, bin gleich wieder da
Wir stehen auf wann wir wollen, fahren weg wenn wir wollen Sehen aus wie wir wollen, haben Sex wie wir wollen Und nicht wie die Kirche oder Pornos es uns erzählen Baby die Zeit mit dir war so wunderschön
Ja, jetzt ist es wieder aus, aber unsere Kinder weinen nicht Denn wir ziehen sie alle miteinander auf
Erinnerst du dich noch als sie das große Feuer löschen wollten?
Dieses Gefühl, als in den Flammen unsere Pässe schmolzen?
Sie dachten echt ihre Scheiße hält ewig
Ich zeig den Kleinen Monopoly, doch sie verstehen's nicht Ein Hundert-Euro-Schein? Was soll das sein?
Wieso soll ich dir was wegnehmen wenn wir alles teilen?
Und wir singen im Atomschutzbunker
Hurra, diese Welt geht unter
…
Aufgaben
1. Analysiere den Liedtext: Gegen welche Werte richtet er sich, welche Werte werden als Alternative als wünschenswert dargestellt.
2. Beurteile den im Lied dargestellten Entwurf einer besseren Gesellschaft.
3. Finde ein Lied, das deine Vorstellung von einem glücklichen und sinnvollen Leben vermittelt.
