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Unzufriedene Patienten

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Unzufriedene Patienten

02.12.2011

Rosazea ist eine häufige Erkrankung, insbesondere bei Älteren. Bundesweit wurde

erstmals die Sichtweise von Patientinnen und Patienten mit Rosazea auf Ihre Erkrankung, Behandlung und Versorgung untersucht.

Für diese weltweit größte Studie zur Erfassung von Therapienutzen und Versorgungsqualität bei Rosazea wurden bundesweit Personen mit ärztlich diagnostizierter Rosazea aus der Adressliste der Deutschen Rosazea Hilfe e.V.

angeschrieben und mit einem Fragebogen befragt. Erhoben wurden die Krankheits-

Symptome, aufgesuchte Ärzte, verwendete Therapien, Lebensqualität, Belastungen durch die Erkrankung, Behandlungszufriedenheit und Patientennutzen (PBI). Die

Versorgungsqualität der Rosazea in Deutschland wird von 69% der Patienten als nur mittelmäßig bis unzureichend bewertet. Die Lebensqualität ist bei einem Großteil eingeschränkt, jedoch in geringerem Maße als bei Patienten mit Neurodermitis und Psoriasis. Die vergleichsweise geringe Behandlungszufriedenheit, sowie der

häufige Einsatz von Kortisonsalben (entgegen der Behandlungs-

Leitlinie)

sprechen für den Bedarf an optimierten Therapieangeboten.

Fast alle 475 Teilnehmer (96.4%) haben aktuell eine Therapie erhalten. 24 Prozent bekamen Kortisonsalben. Der mittlere DLQI (Dermatologische Lebens-Qualitätsindex;

Beeinträchtigung 0=minimum, 30=maximum) war 4.3±4.6 (Atopische Dermatitis: 8.5±6.0, Psoriasis: 6.7±6.2). Der PBI (Patient-definierter therapeutischer Nutzen; Nutzen 0=no zum Nutzen 4=maximum) waren 1.9±1.2 (Psoriasis: 2.3±1.1, Atopische Dermatitis: 2.1±1.1).

Die RosaReal-Studie wurde durchgeführt vom Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen IVDP

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Matthias Augustin CeDeF – Dermatologische Forschung

CVderm - Versorgungsforschung und Ökonomie Univ.-Klinikum Hamburg-Eppendorf

Infos u. Kontakt: m.augustin@derma.de

Orig Veröffentlichung 150 Langenbruch AK Dermatology 2011 (171 kB)

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Ursachen :

04.02.2009

Die genauen Ursachen der Krankheit sind bis heute unklar. Einige Theorien gehen von einer genetischen Veranlagung der Krankheit aus. Bewiesen ist dies jedoch nicht.

Offenbar beeinflussen eine Vielzahl von Umweltfaktoren und andere Einflüsse das Auftreten und den Verlauf der Erkrankung. Verschiedene Faktoren können die Krankheit erstmals hervorrufen oder eine bereits bestehende Rosazea verschlechtern. Zu diesen so genannten Trigger-Faktoren gehören in erster Linie:

• Sonne

• Stress

• Heiße oder kalte Umgebungstemperatur

• Alkoholgenuss

• Genuss scharf gewürzter Speisen

• Heiße Getränke

• Körperliche Anstrengung

• Heiße Bäder

• Bestimmte Hautpflegeprodukte

Stadien der Rosazea

Der Krankheitsverlauf der Rosazea wird in mehrere Stadien unterteilt:

Das Anfangs- oder Vorstadium der Rosazea ist gekennzeichnet durch häufiges und heftiges Erröten. Es entwickeln sich so genannte Erytheme (Hautrötungen) im mittleren Gesichtsbereich, die vorerst jedoch flüchtig sind. Begleitet werden diese Rötungen der Gesichtshaut oftmals von Blut- und Hitzewallungen. Die Haut der Betroffenen ist darüber hinaus leicht reizbar und reagiert empfindlich auf äußere Einflüsse (wie z.B. Kosmetika) und innere Stimuli (wie z.B. Stress). Vergleichsweise geringe Reize genügen, um eine Reaktion der Haut auszulösen. Nach Monaten bzw. Jahren kann das erste medizinisch eindeutig fassbare Stadium der Rosazea auftreten, die so genannte Rosazea

erythematosa. Die bisher flüchtigen Erytheme entwickeln sich nun zu einer anhaltenden Röte des Gesichts. Charakteristisch für dieses Stadium ist die Bildung von erweiterten Blutgefäßen, den Teleangiektasien. Diese zeigen sich als fadenfeine, kurze rote Linien auf der Haut. Die Teleangiektasien kommen vor allem rund um die Nase, unter den Augen und auf der Stirn vor und sind chronisch. Die Reizbarkeit der Haut nimmt weiter zu.

Das zweite Stadium der Erkrankung wird als Rosazea papulopustulosa bezeichnet. Es kommt hierbei zusätzlich zur Ausbildung von entzündlichen roten Knötchen (Papeln) und Eiterpickeln (Pusteln). Diese treten entweder einzeln oder großflächig auf und können über Wochen andauern.

Die Glandulär-hyperplastische Rosazea ist das dritte Stadium. Hier kann es zu

knotenartigen Verdickungen der Talgdrüsen und flächenartigen Wassereinlagerungen im Gewebe kommen. Die Haut ist jetzt großporig und entzündlich verdickt und ähnelt der Schale einer Orange. Die Knoten und Einlagerungen können sich im Laufe der Jahre vermehren, die Talgdrüsen können sich vergrößern und zusammenlagern. Vor allem im Bereich der Nase kann sich dadurch das so genannte Rhinophym, im Volksmund

„Knollennase“, bilden. Verdickungen sind jedoch auch am Kinn (Gnatophym) und Ohren (Otophym) häufiger zu beobachten. Diese Veränderungen bilden sich von alleine nicht mehr zurück.

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Über diese klassischen Stadien hinaus existiert noch eine Vielzahl von Sonderformen der Rosazea. Die wichtigste ist dabei sicherlich die okuläre Rosazea, bei der es zu einer Augenbeteiligung der Rosazea kommt. Hiervon sind bis zu einem Viertel der Patienten betroffen.

Was verursacht Rosazea

15.01.2009

Die genaue Äthiologie der Rosacea ist immer noch nicht bekannt, wahrscheinlich handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen. Eine Vielzahl von bislang unbestätigten Faktoren wurde für die Entstehung angenommen. Hierzu gehören: genetische Prädisposition, Heredität, Dyspetische Beschwerden mit an- bzw. hypoacitität des Magens, (chronisch ?) entzündliche Darmerkrankungen, Befall mit Helicobacter pylori, Seborrhoe, Demodex folliculorum Milben, endokrine Stoffwechselstörungen,

Vitaminmangel, Mikrozirkulationsstörungen, Hepthopathien oder psychische Faktoren.

Helicobacter pylori:

Es wird eine Beziehung zwischen einer Helicobacter pylori (HP) Infektion der

Magenschleimhaut und der Rosacea vermutet. In einer Studie hatten 84% der Patienten mit Rosacea auch eine HP-positive Gastritis. In einer anderen Untersuchung lag die Prävalenz von HP bei Rosacea Patienten mit 88 % höher, als mit 65% bei vergleichbarer Kontrollgruppe. Im Gegensatz hierzu sehen andere Studien keinen signifikanten

Unterschied bei Rosacea Patienten und ihren Kontrollen. In einer dop-pelverblindeten kontrollierten Studie in der der Effekt einer Hp-Eradikation bei Patienten mit Rosa-cea und Hp-Infektion gemessen werden sollte, konnte keine Verbesserung des Rosacea-Scores ge-zeigt werden. Eine epidemiologische Studie in Korea schloss aus, dass Hp als primäre Ursache der Rosacea zu sehen ist. Es ist daher fraglich, ob die Hp-Infektion als auch die Hp-Eradikation den Langzeitverlauf der Rosacea beeinflusst. Zusammenfassend kann kein eindeutiger Zusammenhang belegt werden, obwohl über eine kurzfristige

Verbesserung der Rosacea Symptome nach Eradikationstherapie berichtet wurde.

Demodex folliculorum:

Demodex folliculorum Milben sind viel häufiger bei Patienten mit Rosacea anzutreffen, als in ver-gleichbaren Kontrollgruppen. Frühe Gefäß- und Bindegewebsveränderungen

erzeugen wahrscheinlich ein bevorzugtes Milieu für einen sekundären Befall. Demodex folliculorum repräsentiert insbesondere bei der papulopustulären Form der Rosacea einen Co-Faktor, bei der eine verzögerte Über-empfindlichkeitsreaktion wird vermutet, sie gelten aber nicht als Ursache der Rosacea.

Andererseits wird Demodex folliculorum nicht bei allen Rosacea Patienten entdeckt und auch nach Symptombesserung durch orale Tetrazyclinetherapie oder der Behandlung mit schwefelhaltiger Salbe beein-flusst die vorhandene Demodex Population nicht.

Psychische Faktoren:

Psychische Belastung kann die Rosacea negativ beeinflussen, ist aber nicht als primäre Ursache zu sehen.

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Flush und vaskuläre Pathogenese:

Rosacea Patienten sind präsiponiert an Flushs und Gesichtsröte zu leiden. Mehrere Auslöser sind bekannt: Hitze, Kälte, UV-Strahlung, Emotionale Erregung, Alkohol,

Gewürze und heisse Getränke. Flushes nach dem Genuss von Kaffee, Tee oder heissem Wasser lassen sich durch die regionale Erwärmung des Pharynx und der Blutversorgung zum Hypothalamus und den damit verbundnen Wärmeaustausch zwischen Jugularvenen und Carotiden erklären. Die Hyperthermie bei Rosacea Patienten reduziert den Blutfluss durch die Shuntverbindungen zwischen Gesicht und Hirn. Die Dysfunktion scheint eine microzirkulatorische Störung der Angularvenen (Vena facialis sive angu-laris) zu sein, die der vaskulären Kühlung des Gehirns beisteuern. Dies führt zur venösen Stauung und vermutlich zum Versagen der Thermoregulation. Die angulären Venen drainieren den Anteil des Gesichts, die hauptsächlich von der Rosacea betroffen sind einschliesslich der Konjunktiva. Die könnte auch die häufige Augenbeteiligung erklären. Eine vaskuläre Dysfunktion könnte auch Grund für die Zunahme des Migränekopfschmerzes bei Rosacea Patienten sein. Die von Rosacea befallene Haut reagiert unauffällig auf vasoaktive

Substanzen wie Koffein oder Chemomediatoren, wie Adre-nalin, Acetylcholin oder Histamin. Das Vasoaktive Intestinale Peptid (VIP) und seine Rezeptoren sind für die Blutflussregulation bedeutend. Bei der Entwicklung eines Rhinophyms konnte eine er- höhte Rezeptorkonzentration gefunden werden, so dass angenommen wird, dass dies zu vaskulären und dermalen Veränderungen bei der Rosacea führt.

Genetische Ursachen:

Evidenzen für eine genetische Prädisposition nehmen in der Vergangenheit zu. 30-40%

der Patienten mit Rosacea haben auch eine positive Familienanamnese. Allerdings gibt es keinen Hinweis für einen genetischen Marker für Rosacea, wie z.B. ein HLA-Antigen.

Seborrhö:

Experimentelle Studien konnten keinen Bezug zwischen Rosacea und Seborrhö belegen.

Aufgrund seiner Lokalisation und des Erfolgs einer Isotretinion-Anwendung nehmen einige Autoren an, Seborrhö sei ein Grund zur Entstehung der Rosacea, obwohl die

Talgproduktion bei Rosacea Patienten oft aber nicht erhöht ist. (Ausser bei der Rosacea fulminans).

Sonnenlicht:

Eine wesentliche Rolle für die Entwicklung einer Rosacea spielt die ultraviolette Strahlung.

Sie beeinflusst sowohl das Hautbindegewebe, als auch Lymph- und Blutgefässe und trägt wahrscheinlich zur passiven Vasodilatiation bei. Aktinisch veränderte Haut findet sich durchgehend bei der Rosacea. Lichtschäden kommt häufig bei hellhäutigen Rosacea Patienten vor.

Endokrine Erkrankungen:

Eine Zunahme der Rosacea während der Schwangerschaft, der Menses oder postmenopausal wurden festgestellt.

Lymphatisches System:

Es wird angenommen, dass Lymphödeme eine Hauptrolle, insbesondere bei der schweren Form des Rhinophymentwicklung spielen. Eine fibrotische Dermatitis die sehr viel

Ähnlichkeit zur Elephan-tiasis zeigt wurde bei Rhinophympatienten gefunden. Manchmal beobachtet man ein chronisches Hautlymphödem.

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Medikamente:

Einige Medikamente, wie Amiodarone oder Medikamente mit vasodilatativem Effekt Nitro.

Immunologische Faktoren:

Untersuchungen deuten auf eine höheres Vorkommen von immunologischen

Veränderungen, wie z.B. das Auftreten von antinukläeren Antikörpern im Blut hin. Ebenso können IgG-Antikörper gegen Demodex folliculorum Milben bei der Rosacea Haut

nachgewiesen werden. Rosacea scheint häufiger bei Patienten mit HIV Infektionen vorzukommen.

Gastrointestinale Störungen:

Eine Assoziation mit gastrointestinalen Symptomen wie eine gastrische Hyperchorhydrie, Dyspepsie, Diarrhoe, Obstipation, Ernährungssymptome wurde angenommen, ein

Zusammenhang konnte durch aussagekräftige Evidenzen nicht belegt werden.

Quelle:

Die Informationen wurden dem Internetauftritt DermIs – Dermatology Information Service – der Uniklinik Heidelberg, Abtlg. klinische Sozialmedizin entnommen.

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