Chancenspiegel 2012
für den Ortsbezirk
Trier‐West
Pallien
Trier‐West
Stand: 26.01.2012
Grenzenloser Bildungsraum Trier
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Autor Chancenspiegel Trier‐West
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Chancenspiegel Trier‐West
1. Rahmenbedingungen
Der Jugendquotient stellt dar, wie viele unter 18‐Jährige einer Stadt bzw. eines Stadtbezirks auf die Bevölkerung der 18‐ bis unter 65‐Jährige aus dem gleichen Gebiet kommen. Der Al‐
tenquotient ergibt sich daraus, wie viele Personen, die 65 Jahre und älter sind, auf die 18‐ bis unter 65‐Jährige entfallen.
Abbildung 1: Altersstruktur (Differenz zwischen Jugendquotient und Altenquotient) – Trier (Gesamt), Trier-West und Pallien im Vergleich
-0,031
0,008
-0,059
-0,070 -0,060 -0,050 -0,040 -0,030 -0,020 -0,010 0,000 0,010 0,020
Trier (Gesamt) Trier-West Pallien
Ältester Stadtteil: - 0,183
Jüngster Stadtteil: 0,158
Quellen: Stadt Trier / Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2010
Der Stadtteil Trier‐West weist im Verhältnis zu Gesamt‐Trier eine jüngere Bevölkerung auf (Abb. 1). Diese spiegelt sich auch im größeren Anteil von Haushalten mit Kindern in Trier‐
West (Abb. 2) wieder. Die Bewohner in Pallien hingegen sind deutlich älter als in Trier‐West, liegen aber noch hinter der gesamten Stadt.
Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung in Trier‐West fällt im Vergleich mit der gesamten Trierer Bevölkerung leicht größer aus (Abb. 2). In Pallien liegt der Anteil leicht unter dem städtischen Durchschnitt.
Abbildung 2: Anteil an der nichtdeutschen Bevölkerung, Anteil der Haushalte mit Kindern – Trier (Ge- samt), Trier-West und Pallien im Vergleich
Quellen: Stadt Trier / Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2009; 2010
14,0%
7,9%
16,2%
8,7%
12,4%
6,5%
0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0%
Haushalte mit Kindern (2009) Ausländeranteil (2010)
Trier (Gesamt) Trier-West Pallien
Bezogen auf die soziale Lage zeigt sich, dass in Pallien deutlich mehr Personen im erwerbsfä‐
higen Alter (über 18‐jährige bis unter 65‐jährige) leben, die von Arbeitslosigkeit (Abb. 3) be‐
troffen sind. Trier‐West weist sogar die höchste Quote im städtischen Durchschnitt auf.
Abbildung 3: Anteil der Kinder im SGB II Leistungsbesuch, Anteil der erwerbsfähigen Personen insge- samt, die Leistungen nach dem SGB II beziehen und die Arbeitslosenbetroffenheitsquote – Trier (Ge- samt), Trier-West und Pallien im Vergleich
4,2%
8,4%
15,8%
8,7%
21,4%
39,4%
6,7%
11,9%
36,6%
0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0% 35,0% 40,0% 45,0%
Arbeitslosenbetroffenheitsquote (2011)
Anteil der Personen die Leistungen nach dem SGB II
beziehen (2011) Kinder im Leistungsbezug
SGBII (2010)
Trier (Gesamt) Trier-West Pallien
Größter Anteil von Kindern im SGBII Bezug: 43,7 % Geringster Anteil von Kindern im SGBII Bezug: 1,2 % Insgesamt größter SGBII Bezug: 21,4 % Insgesamt geringster SGBII Bezug: 1,4 % Max. Arbeitslosenquote: 8,7 % Min. Arbeitslosenquote: 1,2 %
Quellen: Stadt Trier / Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2011, Schulamt Trier 2010 und eigene Berechnun- gen
Auch der Anteil an Personen, die Leistungen nach dem SGB II beziehen, gemessen an der Bevölkerung unter 65 Jahren, ist im Westen Triers deutlich stärker ausgeprägt. Hier sind es für die gesamte Stadt Trier 8,4%, und für Pallien 11,9%. Für Trier‐West sind es 21,4% und damit die höchste SGB II‐Quote im städtischen Durchschnitt (Abb. 3).
Bezogen auf die Kinder (0 bis 14 Jahre), die sich im SGBII‐Leistungsbezug befinden, ist der Anteil in Pallien mit 36,6% und in Trier‐West mit 39,4% besonders auffällig (Abb. 3).
Auch der Anteil von Kindern mit Hilfen zur Erziehung im stationären und teilstationären Be‐
reich (0 bis unter 18 Jahre) ist in Pallien und Trier‐West deutlich höher als im Vergleich mit dem gesamten Stadtgebiet (Abb. 4).
Beim Anteil von Kindern mit Hilfe zur Erziehung (junge Volljährige im Alter von 18 bis unter 21 Jahre) liegt Trier‐West bei 2,9%, Pallien bei 1,4% und die gesamte Stadt Trier bei 1% (Abb.
4).
Abbildung 4: Rahmenbedingungen bezogen auf Arbeitsmarkt und soziale Lage – Trier (Gesamt), Trier- West und Pallien im Vergleich
5,2%
1,0%
11,9%
2,9%
11,8%
1,4%
0,0% 2,0% 4,0% 6,0% 8,0% 10,0% 12,0% 14,0%
Kinder mit Hilfen zur Erziehung (stationär &
ambulant bzw. teilstationär) (2011)
Kinder mit Hilfen zur Erziehung (junge Volljährige) (2011)
Trier (Gesamt) Trier-West Pallien
Größter Anteil mit Hilfen (junge Volljährige): 4,4 % Geringster Teil mit Hilfen (junge Volljährige): 0,2 % Größter Anteil mit Hilfen (stationär & teilstationär): 11,9 % Geringster Anteil mit Hilfen (stationär & teilstationär): 0 %
Quellen: Jugend- und Sozialdezernat Trier 2011 und eigene Berechnungen
2. Frühkindliche Bildung
Die Betreuungsquote im Bereich der 0‐3jährigen Kinder liegt in Trier‐West bei 25%, während sie in Pallien bei 20% und im gesamten Stadtbezirk bei 21% liegt (Abb. 5).
Bei der Betreuungsquote im Altersbereich von 3–6 Jahren liegt Trier‐West bei 93%, Pallien bei 97% und der Durchschnitt der gesamten Stadt liegt bei 95% (Abb. 5).
Abbildung 5: Betreuungsquoten im frühkindlichen Bereich – Trier (Gesamt), Trier-West und Pallien im Vergleich
21,1
94,9 14,6
24,9
93,4 66,7
20,0
96,9 32,5
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0 120,0
Betreuungsquote (0-3 Jährige) in Prozent,
2011
Betreuungsquote (3-6 Jährige) in Prozent,
2011
Betreuungsquote Hort (6-10 Jährige) in
Prozent, 2011
Trier (Gesamt) Trier-West Pallien
Geringste Betr.- Quote (6-10 Jahre): 0,0 % Größte Betr.- Quote (6-10 Jahre): 66,7 % Geringste Betr.- Quote (3-6 Jahre): 79,6 % Größte Betr.- Quote (3-6 Jahre): 121,0 % Geringste Betr.- Quote (0-3 Jahre): 5,6 % Größte Betr.- Quote (0-3 Jahre): 38,8 %
Quellen: Jugend- und Sozialdezernat Trier 2011
Bei den Kindern zwischen 6 und 10 Jahren, die in einem Hort betreut werden (Abb. 5), erge‐
ben sich dagegen deutliche Unterschiede. Hier weist Trier‐West mit 67% den größten Anteil an Kindern im Hort auf. Pallien liegt bei 33% und der Trierer Durchschnitt nur bei 15%. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das Hortangebot in Trier‐West verstärkt ausgebaut und dementsprechend genutzt wird.
Während der städtische Durchschnitt bezogen auf den Sprachförderungsbedarf im frühkind‐
lichen Bereich bei 24% liegt, bedürfen im Schulbezirk Reichertsberg und Pallien 28% der Kin‐
der zwischen 0 und 5 Jahren der Sprachförderung (Abb. 6).
Abbildung 6: Sprachförderbedarf in der frühkindlichen Bildung und Kindertagesbetreuung im Schulbe- zirk Reichertsberg und Pallien im Vergleich zur gesamten Stadt Trier
Quelle: Gesundhei
24,0%
27,9%
27,8%
21,0% 22,0% 23,0% 24,0% 25,0% 26,0% 27,0% 28,0% 29,0%
Sprachförderbedarf
tsamt Trier 2011
Trier (Gesamt) Reichertsberg Pallien
Größter Förderbedarf: 41,2 % Geringster Förderbedarf: 9,5 %
3. Allgemeinbildende Schulen
Der Schulbezirk Reichertsberg liegt bis auf wenige Straßenabschnitte, die sich in Pallien be‐
finden, im Stadtbezirk Trier‐West. Aufgrund der vorliegenden Daten wird daher im Folgen‐
den sowohl der Stadtbezirk Trier‐West als auch Pallien aufgeführt.
Im städtischen Durchschnitt verlassen nur 19% der Kinder aus einem bestimmten Schulbe‐
zirk diesen für den Besuch einer Grundschule in einem anderen Bezirk. Für den Schulbezirk Pallien zeigt sich ein vergleichsweise hoher Wert von 26%. Im Schulbezirk Reichertsberg liegt dieser sogar bei 29%. Überdurchschnittlich viele Eltern schicken ihre Kinder auf Schulen außerhalb von Trier‐West und Pallien (Abb. 7).
Abbildung 7: Anteil der Schüler des Schulbezirks Reichertsberg und Pallien, die eine GS in ihrem Bezirk besuchen bzw. diesen verlassen, im Vergleich zur gesamten Stadt Trier
Quellen: Grundschulen/ Schulstatistik 2011/ 12, eigene Berechnungen
81,0%
71,0%
74,0%
19,0%
29,0%
26,0%
0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0%
Trier (Gesamt) Reichertsberg Pallien
Schüler/innen die im Schulbezirk bleiben Schüler/innen die den Schulbezirk verlassen Größter Anteil, der im Schulbezirk bleibt: 98 % Größter Anteil, der Schulbezirk verlässt: 38 %
Der Blick auf die Übergangsquote von der Grundschule zum Gymnasium (Abb. 8) zeigt, dass im Schulbezirk Reichertsberg 15% und im Bezirk Pallien 13% von der Grundschule auf ein Gymnasium wechseln. Die Übergangsquote für die gesamte Stadt liegt bei 43%. Damit ist die Wahrscheinlichkeit als Kind oder Jugendlicher der Stadtbezirke Trier‐West und Pallien ein Trierer Gymnasium zu besuchen (mit Nells‐Ländchen) die geringste im städtischen Durch‐
schnitt.
Abbildung 8: Übergangsquote (von der Grundschule zum Gymnasium) und Anteil der Gym- nasiasten eines Stadtbezirks bezogen auf die Gleichaltrigen – Trier (Gesamt), Trier-West und Pallien im Vergleich
Quellen: Schulverwaltungsamt 2011, Schulstatistik 2011/ 12 und eigene Berechnungen
43%
42,8%
12,3%
14,9%
33,3%
12,5%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%
Gymnasiasten/innen aus dem Stadtbezirk Übergangsquote zum
Gymnasium
Aus dem Stadtteil Pallien besuchen nur 33% aller Kinder der entsprechenden Altersgruppe (10 bis unter 18‐Jährige) ein Gymnasium. Während der Anteil der Gymnasiasten im städti‐
schen Durchschnitt bei 43% liegt, bleibt Trier‐West mit 12% deutlich dahinter (Abb. 8). Damit weist Trier‐West die schwächste Quote an Gymnasiasten im gesamten Stadtbezirk auf.
Trier (Gesamt) Trier-West Pallien
Maximale Übergangsquote: 100 % Minimale Übergangsquote: 11,5 %
Größter Anteil Gymnasiasten: 80,8 % Geringster Anteil Gymnasiasten: 12,3 %
4. Non‐formale Bildung
Die Nutzerquote bezogen auf die Stadtbibliothek zeigt, dass, während in Pallien 4,5% und im gesamten Stadtbezirk 4% der Bevölkerung dieses Angebot wahrnehmen, es in Trier‐West nur 1,7% der Bevölkerung sind (Abb. 9).
In Bezug auf die Nutzung der Volkshochschule ist die Quote des städtischen Durchschnitts ähnlich stark wie in Pallien. Trier‐West liegt mit 1,7% jedoch weit darunter (Abb. 9).
Der Anteil der Nutzer der Musikschule liegt in Trier (gesamt) und Pallien bei 0,5% und in Trier‐West bei 0,2% (Abb. 9).
Abbildung 9: Nutzungsquote der städt. Bildungsangebote (Musikschule, VHS, Stadtbiblio- thek) der Bevölkerung von Trier-West im Vergleich zur gesamten Stadt Trier
Quelle: Volkshochschule Trier 2009 0,5
3,2
4,0
0,2
1,7 1,7
0,5
3,3
4,5
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0
Nutzer Musikschule (in % der Bevölkerung) Nutzer Volkshochschule (in
% der Bevölkerung) Aktive Nutzer Stadtbibliothek
(in % der Bevölkerung)
Nutzungsqoute
Trier (Gesamt) Trier-West Pallien
Größte Nutzerzahl Stadtbibliothek: 7,4 % Geringste Nutzerzahl Stadtbibliothek: 1,4 % Größte Nutzerzahl VHS: 4,8 % Geringste Nutzerzahl VHS: 1,3 % Größte Nutzerzahl Musikschule: 1,0 % Geringste Nutzerzahl Musikschule: 0,1 %